HVO/ First Responder: Reanimation

Hier kann über alle Maßnahmen von der Ersten Hilfe bis zur klinischen Behandlung diskutiert werden.

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30.01.2016, 14:53
gorld hat geschrieben:
Sam112 hat geschrieben:
Schulsani15 hat geschrieben:Also im HVO fährt bei uns sicher kein Laie. Sind alles mindestes SAN,RH,RS oder RA. Teilweise mit sehr langer Erfahrung im RD.


Soweit ich mich erinnere waren die sicheren Todeszeichen kein Bestandteil des San Kurses (ich kann nur DRK, JUH und MHD beurteilen).

Also bitte. Nur weil ich einmal 5 Minuten im 40h-Kurs mal was über Todeszeichen gehört habe, werde ich die sicher nicht in der akuten Stressituation anwenden können, wenn ich diese das erste Mal live sehe. Da gehört dann schon bissel mehr dazu...


Nichts anderes behaupted :)
30.01.2016, 15:12
Ohje ohje, hab ich das eine Wort da unterschlagen... :oops:
30.01.2016, 16:00
Hab ich auch nicht behautet. Trotzdem ist ein SAN kein Laie.
30.01.2016, 16:26
Doch. Er ist nur ein Laie mit einem 40h Kurs.
30.01.2016, 16:45
Schulsani15 hat geschrieben:Fazit aus dem Thema: Reanimieren bis der Arzt kommt, auch bei einer Patientenverfügung und bei einer 200 jährigen Person, die Krebs im Endstadium hat.

Ist jetzt überspitzt, aber stimmt jetzt so, oder?


Deine Argumentation zeigt, dass Du noch nicht in vielen solcher Situationen warst. Wahrscheinlich in keiner. Wie viele der Vorredner versucht haben, Dir klarzumachen, sind die Situationen nicht so schwarz und weiß, wie Du es Dir vorstellst. Du wirst zu einer pulslosen Person im Altenheim gerufen. Willst Du dann wirklich mit Deinen Maßnahmen warten, bis das Pflegepersonal die Patientenverfügung geholt und Du sie gelesen und verstanden hast? Dann gibt es mit Patientenverfügungen ein großes Problem: Meist scheitern sie im Falle einer Reanimation schon bei der Zeile "Wenn..... eintritt - dann....". Denn eine Reanimationssituation wird dort überhaupt nicht abgebildet. Was wollen denn die Menschen nicht? OK - sie wollen nicht reanimiert werden, wenn sie langsam an einem Tumorleiden gestorben sind. Vielleicht aber doch, wenn es ein Bolusgeschehen ist oder nur eine maligne Rhythmusstörung. Du weist ja überhaupt nicht, ob ein Zustand besteht, in dem die "Einsichts- und Entscheidungsfähigkeit des Patienten dauerhaft verloren sind". Dann bringt Dir jemand einen Arztbrief in dem etwas von Tumor steht. Und irgendwas von "xx-Resektion" und Chemotherapie. Willst Du Dir nun anmaßen, daraus abzuleiten, wie lange dieser Mensch eigentlich noch zu leben hat? Woran erkennst Du denn, wie lange jemand mit einem Lungenkarzinom hat? Wie erkennst Du an einem Arztbrief denn, ob er durch Operation und Chemo geheilt ist? Und wenn er noch 6 Monate zu leben hat - ist es dann pauschal nicht wert, diese 6 Monate zu haben? Vielleicht ist es sein Traum, im Kreis seiner Familie zu sterben. Vielleicht wollte er aber noch Venedig sehen und die Reise ist schon gebucht. Willst Du dann entscheiden, ob er diese 6 Monate noch haben soll oder nicht?

Wie oben geschrieben, wird Dir juristisch nichts passieren. Aber hältst Du Dich selbst für so abgeklärt, dass Du eine solche Entscheidung in Deinem Alter triffst, und dann am nächsten Tag zum Alltagsgeschäft übergehst, als wäre nichts gewesen? Die ersten Reanimationen werden noch großen Eindruck machen. Dann ist es leichter, wenn Du für Dich sagen kannst, dass Du alles gemacht hast, was Du konntest, und ein anderer hat die Entscheidung getroffen, aufzuhören. Du musst diese Entscheidung noch nicht treffen und Du solltest sie Dir nicht unnötig aufbürden.
30.01.2016, 21:23
Ich frage mich, wieso schickt eine LST eine HVO zur REA ins Altenheim? Da fängt es für mich schon an.
30.01.2016, 22:51
Als First Responder.
31.01.2016, 11:22
Alltagimrettung hat geschrieben:Ich frage mich, wieso schickt eine LST eine HVO zur REA ins Altenheim? Da fängt es für mich schon an.


Vielleicht handelt es sich beim Meldebild Rea in Altenheim ja gar nicht um ein/e Bewohner/in sondern um den 24 jährigen Pfleger ?
31.01.2016, 12:47
André-SSD hat geschrieben:
Alltagimrettung hat geschrieben:Ich frage mich, wieso schickt eine LST eine HVO zur REA ins Altenheim? Da fängt es für mich schon an.


Vielleicht handelt es sich beim Meldebild Rea in Altenheim ja gar nicht um ein/e Bewohner/in sondern um den 24 jährigen Pfleger ?


Spielt das eine Rolle?
31.01.2016, 13:54
Max hat geschrieben:
André-SSD hat geschrieben:
Alltagimrettung hat geschrieben:Ich frage mich, wieso schickt eine LST eine HVO zur REA ins Altenheim? Da fängt es für mich schon an.


Vielleicht handelt es sich beim Meldebild Rea in Altenheim ja gar nicht um ein/e Bewohner/in sondern um den 24 jährigen Pfleger ?


Spielt das eine Rolle?


Nein, natürlich nicht. Jeder hat Mensch hat ersteinmal und prinzipiell unabhängig von Alter, Geschlecht, etc... die beste Hilfe verdient, die möglich ist. Meine Antwort war als Gegenbeispiel für die vorgefertigte Meinung "Rea im Altenheim ist eh meist ein Bewohner, wo man es von Anfang an sein lassen kann, da braucht man keine HVO" gedacht.
31.01.2016, 14:00
André-SSD hat geschrieben:
Max hat geschrieben:Spielt das eine Rolle?


Nein, natürlich nicht. Jeder hat Mensch hat ersteinmal und prinzipiell unabhängig von Alter, Geschlecht, etc... die beste Hilfe verdient, die möglich ist. Meine Antwort war als Gegenbeispiel für die vorgefertigte Meinung "Rea im Altenheim ist eh meist ein Bewohner, wo man es von Anfang an sein lassen kann, da braucht man keine HVO" gedacht.

Ich dachte hier war eher gemeint, dass in einem Altenheim doch bereits professionelles Personal vorhanden sein sollte. Ähnlich wie man vllt. in eine notfallmäßig einweisende Arztpraxis auch keine HvO schickt.
Ich persönlich sehe das im Fall des Altenheims aber nicht so. Die Realität ist halt oft eine andere. Dabei will ich jetzt gar nicht fachliche "Erste Hilfe"-Fähigkeiten beurteilen. Man denke nur mal an die Personalsituation zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten. Wenn da ein Pfleger auf zwei Stockwerke und 100 Patienten kommt, dann ist schnelle Hilfe durch Personal und Gerät im Sinne der HvO-Gruppen doch durchaus wünschenswert.
31.01.2016, 16:22
Ich habe im Seniorenheim mit Ausnahme von "ins Bett heben" keine EH-Maßnahmen erlebt- und ich war einige Male zu Gast...
01.04.2016, 22:08
Schulsani15 hat geschrieben:Also im HVO fährt bei uns sicher kein Laie. Sind alles mindestes SAN,RH,RS oder RA. Teilweise mit sehr langer Erfahrung im RD.

Darf also kein Mensch an einem natürlichem Tod ( bsp. 100 jähriger Patent) sterben, wenn einer von einer Hilfsorganisation dabei ist?
Seh ich das richtig?


Ich denke, wenn wirklich "die Uhr " für die Person abgelaufen ist, dann kann man (so denke ich!) reanimieren wie man möchte - es wird nichts bringen.
Rettungssanitäter, NotSan Azubi 2. Lj, BLS-Privider, ACLS-Provider
01.04.2016, 22:21
Leider doch. Das Resultat heißt umgangssprachlich dann Deckengucker.
02.04.2016, 11:44
Maxi, spätestens dann würde ich mich fragen: "Hatte die Reanimation einen Sinn, wenn die Person jetzt nur noch vor sich hinvegetiert?"
Ich komm auch oft in AHs und manchmal sind da echt arme Tröpfe dabei. Ich stell mir schöneres vor als 24/7 die Decke anzuschauen und nichts mehr selbstständig machen zu können.
Rettungssanitäter, NotSan Azubi 2. Lj, BLS-Privider, ACLS-Provider

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