Die ist so komisch...

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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04.10.2015, 16:01
Wenigstens haben wir mal ne Idee was los ist! Ich setze mal den Notruf ab:" Hallo hier ist der SSD der Musterschule im Musterort. Wir haben hier eine Schülerin, die kaum noch auf Ansprache reagiert und einen BZ von 36 hat. Wir schicken jmd zum Einweisen. Noch Fragen?"
04.10.2015, 16:02
Ok! An dieser Stelle würde ich dann mal den Rettungsdienst rufen, da wir bis jetzt nicht wirklich wissen was los ist.
"Hallo der Nico vom SSD an der xy Schule. Wir haben hier eine Patientin die plötlich vom Stuhl gefallen ist. Ursache unklar. Patientin nicht ansprechbar. "
*warte auf Rückfragen"

Ich schlage vor wir bringen Jessica mal in die stabile Seitenlage, damit wenn sie uns bewusstlos wird, wir sie gleich in der SSL haben. Decke bleibt.

Ist mittlerweile schon ein Lehrer eingetrofen?
04.10.2015, 16:13
Oh, sry aber während des schreibens sind die anderen Posts aufgetaucht ^^

Da Johanna in ihrem Notruf den extrem niedrigen BZ- Wert schon mit angegeben hat können wir weitermachen ;)
Allerdings hätte ich sie trozdem gerne in der SSL; zur Sicherheit.
WIr überwachen weiter Vitalwerte. Irgendwelche Veränderungen?
04.10.2015, 16:20
Ok ich glaube was das Antworten angeht sind wir beide etwas übereifrig..

Bis der KTW kommt würde ich nicht mehr versuchen ihr Süßkram oder so einzuflößen. Wir sollten aber die Eltern benachrichtigen und den Lehrer Fragen, ob es mit den Eltern oder Jessica schon Gespräche über ihr Essverhalten/ die Klasse gab.

Hat sich ihr Bewusstseinszustand verändert?

Und Der Vollständigkeit halber mache ich einen Body-Check (und erkläre Jessica gleichzeitig was ich mache) Ich taste vorsichtig an ihrem Schädel, spüre ich irgendwelche Nachgiebigkeiten oder Beulen? Mit der Puppillenleuchte leuchte ich in Ohren Nase und Mund, sehe ich Blut oder etwas auffälliges? Wenn ich in ihre Pupillen Leuchte, was ist die Reaktion? Danach Taste ist das Schlüsselbein ab und kontrolliere die Arme nach Verletzungen. Ist ihr Thorax nachgiebig? Hat sie Paradoxe Atmung? Ist ihr Bauch hart? Wenn ich auf ihre Hüfte drücke gibt sie nach? Scheinen ihre Kniegelenke oder Sprunggelenke in Ordnung? Zeigt sie währenddessen Schmerzen? Sind weitere Verletzungen erkennbar?

Edit: Rechtschreibung
05.10.2015, 09:15
Ok, sehr schön. Ihr seid darauf gekommen, worauf ich hinaus wollte. Auch wenn ich es wohl ein wenig kompliziert geschrieben hatte...
Sie ist dann jetzt in der SSL und ihr überwacht weiter ihre Vitalwerte. Die Werte bleiben gleich. Der Bewusstseinszustand auch. Der Bodycheck ist ohne Befund.

Warum wollt ihr jetzt kein "Süßkram oder so einflößen"?
In welchem Bewusstseinszustand ist sie?
Was sagt ihr den Eltern?
Was hat sie für ein Essverhalten?
Was für ein Verhalten legt die Klasse an den Tag?
05.10.2015, 12:37
Bei ersterem hatte ich mich etwas unschön ausgedrückt. Ich meinte, dass wir ihr sowieso keinen "langsamen Zucker" geben können (Aspirationsgefahr und wird sie nicht tolerieren) und Traubenzucker o.ä wie süßen Tee zu geben würde ihren BZ auf lange Sicht noch weiter runter treiben (+sie kann wahrscheinlich nicht gut schlucken) Süßkram wie Kekse und Tee sind bei leichtem Unterzucker unsere erste Maßnahme (und danach zb ein Brot). Aber das geht ja eh nur bei wachen Patienten.
Ihr Bewusstseinszustand ist "bewusstlos". Ich weiß nicht wie stark, aber sie scheint ja auf Ansprache und leichte Berührung nicht zu reagieren.
"Ihrer Tochter ist heute in der Pause schwindelig geworden, worauf sie bewusstlos von ihrem Stuhl viel. Das lag daran, dass sie stark Unterzuckert war. Eine Schülerin hat beobachtet, dass Jessica in letzter Zeiz nicht isst, oder kurz nach dem Essen aufs Klo verschwindet. Zudem wird sie von ihren Klassenkameraden wegen ihres Gewichtes ausgelacht. Es kann gut sein, dass sie deswegen eine Essstörung entwickelt hat..." Am Telefon bekämen die eine abgespeckte Version mit überwiegend Fakten und wo Jessica sich befindet.
Ich würde sagen sie zeigt Symptome/ hat Bullimie.
Ihre Klasse macht sich über sie lustig und grenzt sie aus wegen ihrem Gewicht aus. Sie wollte dem ein Ende setzen und hat eine Esstörung entwickelt.

Edit: Rechtschreibung
05.10.2015, 15:17
Ich stimme bei fast dir bei fast allen Punkten zu ;)
Aber wir geben Patienten in erster Linie grundsätzlich nichts (außer in Ausnahmefällen Wasser ) also auch keine Kekse etc. Der Patient könnte allergisch reagieren etc.
Außerdem ist sie nicht bewusstlos sondern eingetrübt. Wäre sie bewusstlos könnte sie gar keine Laute etc mehr von sich geben.
Da sie aber in diesem FB sehr stark eingetrübt war, haben wir sie wie eine bewusstlose Patientin behandelt, was sie aber wie gesagt eigentlich nicht war.
05.10.2015, 15:28
JohannaDRK hat geschrieben:Bei ersterem hatte ich mich etwas unschön ausgedrückt. Ich meinte, dass wir ihr sowieso keinen "langsamen Zucker" geben können (Aspirationsgefahr und wird sie nicht tolerieren) und Traubenzucker o.ä wie süßen Tee zu geben würde ihren BZ auf lange Sicht noch weiter runter treiben

Wie kommst du denn zu dieser Aussage?
05.10.2015, 15:47
Ich sehe nicht wirklich ein, was daran falsch ist einem Schüler Tee und Kekse anzubieten. Ein Schüler mit einer Tee-Allergie wird uns wohl Bescheid geben und nicht zulassen dass wir ihm etwas in den Rachen kippen ;) Das entspannt auch die Situation, wenn man Probleme bespricht
Mit dem Eintrüben hast du wohl Recht :oops:

Edit:
@M1k3 Uns hat man gesagt Traubenzucker bewirke nur kurzzeitigen BZ-Anstieg, der dann abfällt. Stimmt das nicht? :O
05.10.2015, 16:05
"Süßkram"(Cola, aber bitte keine Light; Apfelsaft, Kekse - sofern sie nicht allergisch ist;-)) könnt ihr bei wachen, ansprechbaren Patienten immer geben. Demnach habt ihr zumindest in diesem Fall nichts falsch gemacht. Aber ansonsten könnt ihr das folgendermaßen sehen: Erst den schnell wirkenden Zucker zum aufbauen des BZ und dann der komplexe Zucker um den Spiegel zu halten.

Was für Bewusstseinszustände gibt es und wie unterscheide ich sie?
Was passiert bei der Hypoglykämie? Und kann ich die nur bekommen, wenn ich "Zuckerkrank" bin?
Was kann jetzt der Rettungsdienst machen(optional)? Es würde übrigens ein RTW kommen und je nach Leitstelle auch ein NEF wegen Bewusstseinseintrübung.
Was für Essstörungen kann es in diesem Zusammenhang noch geben?
Was ist überhaupt Bulimie, und wie kommt ihr auf diesen Gedanken?
Wie könnt ihr, wenn das beispielsweise eure Klassenkameradin ist, außerhalb dieses FB, helfen?
05.10.2015, 17:12
Bei den Bewusstseinszuständen beschreibe ich eigentlich immer nur ob/wie der Patient reagiert/ reagieren kann oder wie desorientiert er ist (mit zB GCS)
Bei der Hypoglykämie ist der Patient schwach, ihm ist schwindlig, friert sein Herz schlägt schnell oder er kann kalten Schweiß haben. In unserem Lehrbuch wurde die Hypoglykämie immer nur im Zusammenhang mit Diabetes erwähnt deshalb glaube ich das nur bei Diabetikern der BZ unter 60 fallen kann (wenn die lange nichts gegessen haben oder sich zu viel Insulin gespritzt haben). Jetzt bin ich mir allerdings nicht so sicher vielleicht geht das auch bei normalen Leuten die sehr lange nichts gegessen haben...?
Sie könnte zum Beispiel Anorexia (Magersucht) haben da sie sehr wenig isst und wahrscheinlich ein gestörtes Selbstwahrnehmungsgefühl hat. Ich denke jedoch dass die Bulimie hat da sie nach dem Essen zu erbrechen scheint. Bei der Bulimie ( Ess-Brech-Sucht) nämlich ist das Hauptmerkmal dass Betroffene absichtlich Erbrechen. Und zB mit dem Essen auch ihre schlechten Gefühle "mit rauskotzen" wollen. Essstörungen haben immer psychischen Hintergrund deswegen gibt es auch sehr viele verschiedene Arten davon, die ich nicht alle aufzählen kann.
Wäre ich ihre Mitschülerin könnte ich ihr helfen indem ich mit dir reden würde, ihr zu hören würde und ihr helfen sich Hilfe zu suchen. Sie scheint ja Freunde ganz gut gebrauchen zu können.
05.10.2015, 18:45
JohannaDRK hat geschrieben:
Edit:
@M1k3 Uns hat man gesagt Traubenzucker bewirke nur kurzzeitigen BZ-Anstieg, der dann abfällt. Stimmt das nicht? :O


er fällt wieder ab, weil der Traubenzucker verbraucht ist. Der Traubenzucker bewirkt keinen Zuckerabfall.
Und nachdem der Patient wieder richtig fit ist dank Traubenzucker, kann er ja was richtiges essen, dann fällt der Zucker auch nicht mehr ab.
05.10.2015, 19:12
Naja. Bei der Diskussion geht es um die Reaktion des Körpers auf die Zufuhr des Kohlenhydrats. Je "schneller" der Zucker (besser: je höher der glycämische Index), desto mehr Insulin wird in Folge ausgeschüttet. Dabei ist es letztlich schon möglich, dass nach einem kurzen Zwischenpeak ein im Endeffekt niedrigerer Blutzuckerspiegel resultiert. Daher ist es - wie schon erwähnt - vorteilhaft, wenn der Patient nach einer schnellen BZ-Korrektur durch eine zuckerhaltige Lösung noch langsame Kohlenhydrate zu sich nimmt. Auf der anderen Seite würde man argumentieren, dass der Diabetiker ja entweder ohnehin ein Problem mit der Insulinausschüttung (Typ I) oder mit der Insulinrezeptorempfindlichkeit (Typ II) hat. Daher wird es meistens eher so sein, wie Mike sagt: Der schnelle Zucker wird eben irgendwann verstoffwechselt. Dies umso mehr, da das Insulin des Patienten oder seine oralen Blutzuckersenker länger wirken, als die Verstoffwechslung des schnellen Zuckers dauern.
06.10.2015, 18:05
Irgendwie kommt mir das Fallbeispiel an vielen Stellen wie ein Google-unterstütztes Schrotschuß-Untersuchen und -Therapieren vor. Viel schöner wäre es, wenn man anhand eines erkennbaren Schemas eine Anamnese erheben und entsprechende (zielorientierte) Untersuchungen durchführen würde. Weiterhin scheint es, als wäre die ein oder andere Antwort zwar schnell, dafür recht unreflektiert geschrieben...
06.10.2015, 18:30
So. Dann kommen wir mal zur Auswertung. Was war gut, was war verbesserungswürdig?
So wohl was das Fallbeispiel, die Moderation als auch das Abarbeiten des FB.

Leuchtreklamefahrer: Wenn der letzte Teil an mich gerichtet war, kannst du mir das bitte erläutern. Soll nicht böse gemeint sein, ich möchte hierbei auch lernen und kann das gerade nicht zuordnen...

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