Hallo zusammen, Ich würde mich freuen, wenn sich jemand etwas Zeit nehmen könnte..
Gestern ist ein Mann von einer Brücke gesprungen, trotz Verbotsschild, und ist erwartungsgemäß bei seinem Kopfsprung gegen einen Felsen im Meer gesprungen. Die Rettungsschwimmer hatten die Szene beobachtet, da sich auf der Brücke eine Menschenansammlung bildete, um den Mann vermutlich an seiner Aktion zu hindern. Nach seinem Absprung sind die Rettungsschwimmer (selbstverständlich) in seine Richtung geeeilt, ich durfte mitkommen (i.A.) . Der Mann kam bereits schwankend aus dem Wasser, schien Schmerzen am Brustkorb zu haben und war voller Blut (diverse Schürfwunden, wie sich später herausstellte auch eine tiefe Kopfplatzwunde). Bei der ersten Ansprache haben wir bemerkt, dass er verwirrt war und schlecht Luft bekam. Die Rettungsschwimmer sagten ihm, er solle sich hinsetzen. Beim Hinsetzten klagte der Mann plötzlich über einen starken, stechenden Schmerz im Bereich der WS und er bekam zunehmend Atemnot.
Ab diesem Zeitpunkt kann ich gewisse Ersthelfermaßnahmen der Rettungsschwimmer nicht mehr nachvollziehen. 1) Sie haben ihm ein Stifneck angelegt. 2) Einer ging und forderte einen Notarzt an (was genau er sagte habe ich nicht mitbekommen, ich war beim Pat.) 3) Der eine Rettungsschwimmer ging hinter dem Mann, sodass dieser seine « muskulatur nicht anspannen musste » da er sich nun anlehnen konnte – gleichzeitig kam eben das typische gute Zureden, Beruhigen. 4) der andere Rettungsschwimmer hat die Kopfwunde steril abgedeckt. (War schwer zu beurteilen, wie stark diese blutete, da wegen dem Meer der ganze Körper blutbedeckt war..) 5) der dritte Rettungsschwimmer nahm die Vitalwerte (man muss dazu sagen, dass der Pat. zunehmend zyanotisch wurde) : SpO2 91%, HF 110, RR 90 . 5) der Pat. bekam eine Rettungsdecke und wir warteten auf den RTW. Nach ein paar Minuten ließ die Atemnot nach, der Pat. war ziemlich ruhig und wir konnten feststellen, dass er alkoholisiert war. Allgemein hatte der Pat. keine Sensibilitätsstörungen oder Ausfälle erlitten. Als die RTW-Besatzung eintraf bekam er Sauerstoff (SpO2 95% ) und der Pat. klagte über Schwindel. Er wurde flach gelagert.
Alsooo.. meiner Meinung nach wäre die Atemnot primär zu behandeln gewesen. Da mich die Rettungsschwimmer schon mitnahmen, obwohl ich nicht versichert bin, habe ich mich aus ihren Behandlungsmethoden rausgehalten. Ein Stifneck anlegen überstreckt die Atemwege doch nicht ?? Und gerade bei einer Atemnot kann es das Atem doch erschweren ? Der RD ließ das Stifneck an und gab zusätzlich noch Sauerstoff – eine Maßnahme, die wir allerdings nicht hätten machen können, da wir kein Sauerstoffgerät zur Verfügung hatten. Trotzdem glaube ich, dass man in diesem Fall dann das Stifneck auch hätte weglassen müssen. Des weiteren äußerte ein Rettungsschwimmer im Nachhinein seine Meinung, dass die Atemnot eher in Richtung Hyperventilation ging, da die Sauerstoffsättigung « noch « zu hoch war. (Ab welchem Wert spricht man den von einer Atemnot ?). Mir fiel allerdings auf, dass die Atemfrequenz zu niedrig war (ich habe sie aber nicht gemessen..) – was doch eigentlich nur auf eine Atemnot hindeutet, oder ? Bei einer Hyperventilation ist sie doch eher erhöht ? Der Rettungsschwimmer meinte (bezüglich : es war keine Atemnot), dass die zyanotische Färbung auch von der Kälte hätte stammen können, da das Meer 22° hatte, und uns seine vorherige Körpertemperatur nicht bekannt war.. das würde vielleicht auch das Schwanken / Schwindelgefühl erklären.. wobei der Pat. schon etwas zusammengekauert aus dem Wasser kam, sich am Brustkorb festhielt – aber er hat nicht gezittert. Und nun noch einmal zum Stifneck : bringt es eigentlich etwas, wenn der Patient sitzt ? ich dachte, sobald das Becken bewegt wird, bewegt sich auch die WS ?
Im Nachhinein kam mir auch noch eine andere Theorie, auf die irgendwie letztendlich niemand so wirklich geachtet hat : Die Kopfplatzwunde. Eine Kopfplatzwunde ist zwar offiziell kein SHT, aber da diese relativ tief war.. ich vermute, er hätte auch ein leichtes SHT erleiden können (wir haben die Glasgow Coma Scale nicht durchgemacht). Das hätte vielleicht auch den Schwindel erklären können, sowie die « Atemnot ( ?)». Letztendlich wäre die aufrechte Lagerung also berechtigt gewesen…
Ich bin gerade etwas verwirrt (wie man es sicherlich merkt ^^) aber ich muss noch einmal sagen : Die Atemnot wurde letzten Endes durch eine « falsche » Bewegung der WS ausgelöst… ich fand, es sah schon fast nach einer kurzen Verkrampfung aus, mit anschließender Luftnot..
Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen,VIELEN VIELEN Dank schon einmal, Grüße
Gestern ist ein Mann von einer Brücke gesprungen, trotz Verbotsschild, und ist erwartungsgemäß bei seinem Kopfsprung gegen einen Felsen im Meer gesprungen. Die Rettungsschwimmer hatten die Szene beobachtet, da sich auf der Brücke eine Menschenansammlung bildete, um den Mann vermutlich an seiner Aktion zu hindern. Nach seinem Absprung sind die Rettungsschwimmer (selbstverständlich) in seine Richtung geeeilt, ich durfte mitkommen (i.A.) . Der Mann kam bereits schwankend aus dem Wasser, schien Schmerzen am Brustkorb zu haben und war voller Blut (diverse Schürfwunden, wie sich später herausstellte auch eine tiefe Kopfplatzwunde). Bei der ersten Ansprache haben wir bemerkt, dass er verwirrt war und schlecht Luft bekam. Die Rettungsschwimmer sagten ihm, er solle sich hinsetzen. Beim Hinsetzten klagte der Mann plötzlich über einen starken, stechenden Schmerz im Bereich der WS und er bekam zunehmend Atemnot.
Ab diesem Zeitpunkt kann ich gewisse Ersthelfermaßnahmen der Rettungsschwimmer nicht mehr nachvollziehen. 1) Sie haben ihm ein Stifneck angelegt. 2) Einer ging und forderte einen Notarzt an (was genau er sagte habe ich nicht mitbekommen, ich war beim Pat.) 3) Der eine Rettungsschwimmer ging hinter dem Mann, sodass dieser seine « muskulatur nicht anspannen musste » da er sich nun anlehnen konnte – gleichzeitig kam eben das typische gute Zureden, Beruhigen. 4) der andere Rettungsschwimmer hat die Kopfwunde steril abgedeckt. (War schwer zu beurteilen, wie stark diese blutete, da wegen dem Meer der ganze Körper blutbedeckt war..) 5) der dritte Rettungsschwimmer nahm die Vitalwerte (man muss dazu sagen, dass der Pat. zunehmend zyanotisch wurde) : SpO2 91%, HF 110, RR 90 . 5) der Pat. bekam eine Rettungsdecke und wir warteten auf den RTW. Nach ein paar Minuten ließ die Atemnot nach, der Pat. war ziemlich ruhig und wir konnten feststellen, dass er alkoholisiert war. Allgemein hatte der Pat. keine Sensibilitätsstörungen oder Ausfälle erlitten. Als die RTW-Besatzung eintraf bekam er Sauerstoff (SpO2 95% ) und der Pat. klagte über Schwindel. Er wurde flach gelagert.
Alsooo.. meiner Meinung nach wäre die Atemnot primär zu behandeln gewesen. Da mich die Rettungsschwimmer schon mitnahmen, obwohl ich nicht versichert bin, habe ich mich aus ihren Behandlungsmethoden rausgehalten. Ein Stifneck anlegen überstreckt die Atemwege doch nicht ?? Und gerade bei einer Atemnot kann es das Atem doch erschweren ? Der RD ließ das Stifneck an und gab zusätzlich noch Sauerstoff – eine Maßnahme, die wir allerdings nicht hätten machen können, da wir kein Sauerstoffgerät zur Verfügung hatten. Trotzdem glaube ich, dass man in diesem Fall dann das Stifneck auch hätte weglassen müssen. Des weiteren äußerte ein Rettungsschwimmer im Nachhinein seine Meinung, dass die Atemnot eher in Richtung Hyperventilation ging, da die Sauerstoffsättigung « noch « zu hoch war. (Ab welchem Wert spricht man den von einer Atemnot ?). Mir fiel allerdings auf, dass die Atemfrequenz zu niedrig war (ich habe sie aber nicht gemessen..) – was doch eigentlich nur auf eine Atemnot hindeutet, oder ? Bei einer Hyperventilation ist sie doch eher erhöht ? Der Rettungsschwimmer meinte (bezüglich : es war keine Atemnot), dass die zyanotische Färbung auch von der Kälte hätte stammen können, da das Meer 22° hatte, und uns seine vorherige Körpertemperatur nicht bekannt war.. das würde vielleicht auch das Schwanken / Schwindelgefühl erklären.. wobei der Pat. schon etwas zusammengekauert aus dem Wasser kam, sich am Brustkorb festhielt – aber er hat nicht gezittert. Und nun noch einmal zum Stifneck : bringt es eigentlich etwas, wenn der Patient sitzt ? ich dachte, sobald das Becken bewegt wird, bewegt sich auch die WS ?
Im Nachhinein kam mir auch noch eine andere Theorie, auf die irgendwie letztendlich niemand so wirklich geachtet hat : Die Kopfplatzwunde. Eine Kopfplatzwunde ist zwar offiziell kein SHT, aber da diese relativ tief war.. ich vermute, er hätte auch ein leichtes SHT erleiden können (wir haben die Glasgow Coma Scale nicht durchgemacht). Das hätte vielleicht auch den Schwindel erklären können, sowie die « Atemnot ( ?)». Letztendlich wäre die aufrechte Lagerung also berechtigt gewesen…
Ich bin gerade etwas verwirrt (wie man es sicherlich merkt ^^) aber ich muss noch einmal sagen : Die Atemnot wurde letzten Endes durch eine « falsche » Bewegung der WS ausgelöst… ich fand, es sah schon fast nach einer kurzen Verkrampfung aus, mit anschließender Luftnot..
Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen,VIELEN VIELEN Dank schon einmal, Grüße