Sturz im Steinbruch [EH/San]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

24.04.2014, 14:51
Mir sind noch einige Kleinigkeiten aufgefallen:

Ich finde man hätte den Punkt PSA mal ansprechen können. In einem Steinbruch ist es jetzt mal nicht ausgeschlossen, dass Steine herunterfallen, die Kletterer tragen ja auch Helme.

Auf Grund der langen Laufwege vom RTW zum Patienten stelle ich mal die Idee in den Raum das Spineboard gleich zum Patienten mitzunehmen (Meldebild Sturz aus großer Höhe). Evtl. bringt mir das die Option nach einem Primary Survey erstmal in den RTW zu flüchten.

Der Bodycheck wäre bei mir wohl im Primary nicht von Kopf bis Fuß erfolgt, nur die großen Blutungsräume+Kopf. Ein Palpieren des Beckens hätte man evtl. auch unterlassen können und schlicht auf Grund des Unfallmechanismus eine Beckenschlinge anlegen können.

Die Beckenschlinge hätte finde ich definitiv, um auf deine Frage zu antworten, und früher kommen müssen. (Falls in diesem Moment am Patienten verfügbar in "C" des Primary) Der Patient war zwar kreislaufstabil, aber die Beckenschlinge dient ja dem Verkleinern des Blutungsraums "Becken", damit das so bleibt.

Die Anlage eines kleinen EKGs kostet sicher nicht viel Zeit, kann man aber vielleicht getrost zu Gunsten des Zeitmanagments+Handling des Patienten (mit seinem dann anhängenden Monitoring), hinten anstellen. Zur Not ist die Anlage auch im RTH noch während des Fluges möglich.

Die Wahl des Zielkrankenhauses mit Schockraum finde ich gut, selbst wenn der Patient nicht polytraumatisiert gewesen wäre, wäre Schockraum in meinen Augen allein wegen des Unfallmechanismus angesagt.

Ich fand das Fallbeispiel interessant, die Bearbeitung strukturiert und gut zu verfolgen. Wie gesagt Vorschläge und Meckern auf hohem Niveau :P
Zuletzt geändert von Choleos am 24.04.2014, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

24.04.2014, 19:51
Auch an dich: vielen Dank für deine Rückmeldung! :)

Original von Choleos
Ich finde man hätte den Punkt PSA mal ansprechen können. In einem Steinbruch ist es jetzt mal nicht ausgeschlossen, dass Steine herunterfallen, die Kletterer tragen ja auch Helme.


Interessanter Punkt, daran habe ich auch nicht wirklich gedacht. Grundsätzlich würde da natürlich eine Gefahr durch Einsturz bestehen (Absturzursache Steinschlag? z.B.).

BTW: Allerdings tragen Kletterer den Helm meines Wissens nach primär, um bei einen Absturz die Birne zu schützen.

Auf Grund der langen Laufwege vom RTW zum Patienten stelle ich mal die Idee in den Raum das Spineboard gleich zum Patienten mitzunehmen (Meldebild Sturz aus großer Höhe).


Wenn mir die große Distanz zum Einsatzort vor meinen ersten Post klar gewesen wäre, hätte ich vermutlich mehr mitgenommen. Spineboard und wenn vorhanden den Traumarucksack, daher völlig richtig.

Der Bodycheck wäre bei mir wohl im Primary nicht von Kopf bis Fuß erfolgt, nur die großen Blutungsräume+Kopf. Ein Palpieren des Beckens hätte man evtl. auch unterlassen können und schlicht auf Grund des Unfallmechanismus eine Beckenschlinge anlegen können.


Das der Bodycheck zu erfolgen hat, ist ja eigentlich klar.
M.M.n. stellt es keine allzu große Zeitverzögerung dar, wenn man unterhalb der Knie mal schaut und die Arme mit einbezieht. Zumal einem die DMS ja Aufschluss über eine eventuelle Schädigung vom Rückenmark oder von Spinalnerven gibt.

Einfach so auf Verdacht hin würde ich keine Beckenschlinge anlegen. Schließlich muss man ja, sofern der Kreislauf einbricht, auch ein wenig Ursachenforschung betreiben. Daher sollte man zumindest wissen, ob das Becken hinüber ist und ggf. blutet.

Im Fallbeispiel bin ich davon ausgegangen, dass ich keine da habe und eine Beckenschlinge erst nachgeführt werden muss, von improviserten Alternativmöglichkeiten mal abgesehen.


Ich fand das Fallbeispiel interessant


Dito ;)

Vorherige

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

Zurück zu Fallbeispiele

cron