Wundreinigung

[Akkon]

Ich weiß was ich beim ASB gelernt habe und was vor einer Woche bei der Chirurigie-FoBi bei der JUH wiederholt wurde...

[peit]

Es ist doch ganz einfach:
- Medikamente einschließlich Desinfektionsmittel werden von Sanitätern grundsätzlich nicht verwendet (Erläuterung hat Ani ja schon gliefert).
- An Wunden wird nicht manipuliert.

Wenn man nun eine Wunde wirklich "reinigen" will, dann eben mit Leitungswasser oder mit Tafelwasser ohne Kohlensäure. Gerade für Unterwegs find ich Tafelwasser sehr praktisch - damit lassen sich ja noch ein paar mehr Dinge anstellen als mit NaCl und billiger ist es auch. Und im Falle der Wasserrettung oder Sandiensten (wo die Wachstationen teilweise nur mit behelfsmäßigen Leitungen versorgt sind) kann man sich sicher sein, dass das Wasser nicht vorher drei Tage bei glühender Hitze in der Leitung gestanden hat.

Edit:
Achso, noch eine grundsätzliche Anmerkung: Man sollte im Internet immer und grundsätzlich alle Informationen sehr kritisch hinterfragen! Wir hatten hier schon soviele User die sich als RA oder was auch immer ausgegeben haben, dass es durchaus gerechtfertigt ist, bestimmte Dinge die man vielleicht anders in Errinnerung hatte nochmal zu hinterfragen oder in einer unabhängigen Quelle nachzuprüfen! Verlasst euch *nie* auf eine einzelne anonyme Internetquelle, wenn es um medizinische Aussagen geht!
Und um Missverständnisse zu vermeiden: Das ist eine generelle Empfehlung und bezieht sich weder auf Ani noch auf diese Diskussion

[Molti]

Zitat:
Original von Akkon
So schwer ist die Sache doch garnicht. Desinfiziert werden Wunden prinzipiell nicht.


Du kennst die Lehraussage der JUH dazu?

Laut aktuellem EH-Leitfaden der JUH sollen Schürfwunden durch Ersthelfer desinfiziert werden. Dabei wird explizit auf Octenisept verwiesen, mit Sicherheit aus den dem von Ani genannten Grund.
Ansonsten stelle ich fest, dass ich mit meiner Haltung zu dem Thema gar nicht so falsch liege. Ist ja mal wieder irgendwie alles Ermessenssache.
Ich gebe Patienten, wenn ich mir unsicher bin, gern den Ratschlag mit auf den Weg, wenn sie eine Verschlechterung des Zustands oder Komplikationen bemerken, sie sofort einen Arzt aufsuchen sollen. Das ganze noch schnell auf dem Protokoll vermerkt und alles ist schön. Allerdings ist das dann eher eine Situation im normalen Sanitätsdienst als im SSD, damit habe ich ja leider nichts mehr am Hut...

[Sani ASB Hamburg]

Meine Einstellung zu dem Thema ist folgende:

1. Desi's die Schmerz verursachen würde ich für EH und SSD grundsätzlich nicht verwenden denn streng genommen ist das ganze rechtlich eine Körperverletzung ("Schmerz aktiv verursachen"), ähnlich wie bei der Diskussion um das BZ-messen (nur dass diese Maßnahme (BZ) invasiv ist).

2. Allergische Reaktionen können immer auftreten... Auch bei jodhaltigen Desinfektionsmitteln. Das größere Problem bei jodhaltigen Desinfektionsmitteln (bitte haut mir auf die Finger wenn ich falsch liege) ist für mich aber, dass meines Wissens jodhaltige Mittel immernoch eine rötliche Farbe haben. Und nun die Preisfragen: Welche Farbe hat eine entzündete Wunde? Was für ein Problem hat ein Arzt wenn eine mitlerweile entzündete Wunde mit jodhaltigem Desinfektionsmittel behandelt wurde? Richtig: Eine entzündete Wunde ist ebenso bzw. ähnlich rot wie Jod und der Arzt kann unter dem Jod nichtmehr erkennen a) in welchem Umfang die Wunde entzündet ist und b) in welchem Maße die Wunde entzündet ist.

@Sani ASB Hamburg

Entzündete Wunden trifft man üblicherweise nicht im Sanitätsdienst an. Dort liegt meistens eine akute Verletzung vor.

Auf jodhaltige Desinfektiva sollte im San-Dienst grundsätzlich verzichtet werden.

[Sani ASB Hamburg]

@Ani:
Begleite mich doch im Sommer mal nach Wacken auf den Sanitätsdienst Dann siehste mehr entzündete, sogar teilweise schon behandelte und trotzdem entzündete Wunden, als dir lieb ist.

Gerade in der Ersten Hilfe, so war mein Beitrag gemeint, und dann sicherlich auch im SSD würde ich auf Jodhaltige Mittel verzichten, weil auch nach der "Laien-Desinfektion" kann sich das ganze noch entzünden und dann kann der Arzt ersteinmal nichts sehen

Sanitätsdienste wie in Wacken stellen eine Ausnahme dar, weil es sich dabei mehr um ein Lazarett als einen San-Dienst handelt. Außerdem sind bei San-Diensten dieser Größenordnungen regelhaft Ärzte vor Ort, so daß sich dieses Problem eigentlich gar nicht ergeben dürfte.

Unabhängig davon ist es für einen Arzt auch möglich, infizierte Wunden trotz eines rötlichen Desinfektionsmittel zu erkennen.

[Sani ASB Hamburg]

Original von Ani
Sanitätsdienste wie in Wacken stellen eine Ausnahme dar, weil es sich dabei mehr um ein Lazarett als einen San-Dienst handelt. Außerdem sind bei San-Diensten dieser Größenordnungen regelhaft Ärzte vor Ort, so daß sich dieses Problem eigentlich gar nicht ergeben dürfte.

Unabhängig davon ist es für einen Arzt auch möglich, infizierte Wunden trotz eines rötlichen Desinfektionsmittel zu erkennen.

Zum Thema Wacken: Ja Ärzte sind dort, allerdings gucken die sich nur bei Bedarf den Patienten an, d.h. wenn der Sani den Doc dahaben möchte. Und die durchführung der Desi und des Verband wickelns macht aus meiner Erfahrung noch der Sani...

Das mit dem Lazarett stimmt allerings

Wegen Jod: Bei jodHALTIGEN Desi's mag das sein, bei richtigem Jod oder dunkelroter Jodsalbe wird das wohl schon eher schwer.

Dann sollte der findige Sani vielleicht erstmal den Arzt draufschauen lassen, bevor er mit Salbe und Verband 'rumschmiert. Dann lassen sich viele solcher von Dir angesprochenen Probleme vermeiden.

Zur Wundversorgung: ich denke mal, die Beurteilung, wann und wie man infizierte Wunden erkennt, liegt nicht in Deiner Kompetenz. Machmal sollte man auf Leute hören, die sich besser damit auskennen.

[Sani ASB Hamburg]

Original von Ani
Dann sollte der findige Sani vielleicht erstmal den Arzt draufschauen lassen, bevor er mit Salbe und Verband 'rumschmiert. Dann lassen sich viele solcher von Dir angesprochenen Probleme vermeiden.

Zur Wundversorgung: ich denke mal, die Beurteilung, wann und wie man infizierte Wunden erkennt, liegt nicht in Deiner Kompetenz. Machmal sollte man auf Leute hören, die sich besser damit auskennen.

Hör doch bitte auf zu sticheln, das hilft nicht weiter
Ich habe schon ein paar entzündete Wunden gesehen und ich habe auch schon ein paar mit Jod behandelte Wunden gesehen und die Kompetenz zu entscheiden ob eine Wunde entzündet ist oder nicht besitze ich durchaus!

Und meiner Meinung nach kann man nicht in jedem Fall beurteilen (zumindest) in welchem Umfang die Wunde entzündet ist, dass sie entzündet ist ist ne andere Sache, das zu erkennen.
Aber wenn du das kannst komme ich gerne in so nem Verdachtsfalle mal zu dir.

Der findige Sani den du angesprochen hast, der hat Tatsache den Doc draufschauen lassen... wenn der Doc dann aber Anweisung bzw. Ratschlag für den Pat gibt, wie "Der Kollege desinfiziert das jetzt mal am besten, macht nen Verband drüber und dann kommen Sie am besten morgen nochmal wieder", dann heißt das nicht dass sich das nicht nachträglich noch entzündet.

Aber genug zu dem Thema

Hör' mal, Kamerad, ich weiß nicht, was Du den ganzen Tag so machst, aber ich beschäftige mich täglich mit den Krankheiten von Menschen. Dafür habe ich sieben Jahre studiert und mache das schon neun Jahre lang beruflich. Deshalb traue ich mir mehr Erfahrung und Wissen über Wunden und deren Behandlung mehr zu als Dir. Ausnahme: Du bist ein Chirurg. Aber davon gehe ich gerade mal nicht aus...

[Sani ASB Hamburg]

Original von Ani
Hör' mal, Kamerad, ich weiß nicht, was Du den ganzen Tag so machst, aber ich beschäftige mich täglich mit den Krankheiten von Menschen. Dafür habe ich sieben Jahre studiert und mache das schon neun Jahre lang beruflich. Deshalb traue ich mir mehr Erfahrung und Wissen über Wunden und deren Behandlung mehr zu als Dir. Ausnahme: Du bist ein Chirurg. Aber davon gehe ich gerade mal nicht aus...

Riiiichtig ) Aber so ein Verhalten mit Sticheleien und Anschuldigungen zeugt nicht von geistiger Reife, ich habe dir nie unterstellt keine Ahnung zu haben, ich habe lediglich DEINE Unterstellung zurückgewiesen, dass ich keine Ahnung habe. Am Ende des Tages sind wir BEIDE gleichgestellt, nämlich zwei Menschen die täglich dazu bereit sind Menschen zu helfen. Wo du das machst und wo ich das mache ist völlig egal.

Vielleicht mögen die drei mit Jod behandelten Wunden Ausnahmen gewesen sein, welche sich entzündet hatten und man abgesehen vom Eiter nichts mehr von der Entzündung erkennen konnte, schon garnicht die rötliche Färbung durch die Entzündung... Vielleicht ist es aber auch einfach hin und wieder so.. Wer weiß. So und nun sollten wir wenn noch Differenzen bestehen das ganz per pm klären

[Onkel Juergen]

Mal so nebenbei angemerkt :

ich habe auch schon in Wacken beim Open - Air - Konzert Dienst im " Lazarettzelt " geschoben. Und von daher kann ich aus eigener Erfahrung berichten, daß dort JEDER Patient, der dort das Zelt betritt und um Hilfe sucht, auf jeden Fall zuerst von einem Arzt begutachtet wird bevor er von einem der Sanis verbunden oder sonstwie versorgt wird. Ohne " Arztbeschau " geht da nämlich nix ...

Ansonsten schließe ich mich voll und ganz den Anmerkungen von Ani an, auch wenn sie vereinzelt stichelig wirken, aber das gehört in so einem Forum einfach dazu.
Ich sehe das mal so : der Ani möchte einzelne aufgrund ihrer Aussagen dezent aber gezielt darauf hinweisen daß man mit seinem Wissen und Erfahrungen wohl doch nicht so weit ist wie man selbst denkt ... *grins*

Man nehme ihm das nicht übel, ich finde es eher amüsant ...

Gruß Jürgen

Danke, Onkel Jürgen, für Deine Schützenhilfe!

Wacken ist für viele Sanitäter wie ein Ritterschlag. Quasi eine sanitätsdienstliche Entjungferung. Alles andere vorher war nur Petting. Das Reittunier, der SSD, der Weihnachtsmarkt. Deshalb sind sie da besonders stolz drauf und meinen, sie sind in die Hall of Fame der ehrenamtlichen Sanitätshelfer aufgestiegen. Irgendwo kann ich das ja auch verstehen. Wenigstens freuen die sich noch über eine infizierte Wunde, die sie mit Alkohol oder Jod bewässern dürfen, während unsereiner wenig erfreut damit um 22:30 Uhr in den OP muß. Der Trost: im Einsatz sind sie handzahm und fressen einem aus der Hand.

[patzi]

Original von Ani


Wacken ist für viele Sanitäter wie ein Ritterschlag. Quasi eine sanitätsdienstliche Entjungferung. Alles andere vorher war nur Petting. Das Reittunier, der SSD, der Weihnachtsmarkt. Deshalb sind sie da besonders stolz drauf und meinen, sie sind in die Hall of Fame der ehrenamtlichen Sanitätshelfer aufgestiegen.[...] Der Trost: im Einsatz sind sie handzahm und fressen einem aus der Hand.

Ja, ja solche NA´s das Land,da macht die Arbeit doch gleich doppelt soviel Spass.

Aber bei NA´s isses wie überall da gibts die kompetenten und die die es nicht sind.

Und beide Gruppen teilen sich auf in Kollegen und A...

...ndere Verhaltensmuster.