[Sammelthread] Wie werdet Ihr alarmiert?

[Sahiba]

@ Hajo
Wie gesagt, kommt auf die Definition von "psychisch auffällig" an. Sobald es auch nur annähernd auf Gefährdung hindeuten könnte, haben wir nen Lehr(bzw.Leer-)körper dabei, aber das passiert quasi nie.
Dann gehe ich auch mal davon aus, dass es an deiner Schule keine Schlägereien/handgreiflichen Auseinandersetzungen gibt, bei denen man die Lehrer über (mögliche) Täter informieren kann/sollte..?

[Hajo Behrendt]

Handgreifliche Auseinandersetzungen sind bei uns in der Tat sehr selten und haben einen sofortigen Schulverweis des Täters / der Täterin (meist mit Verlust des Ausbildungsplatzes) zur Folge.

Des Weiteren ist aktuell in der Diskussion, ob in diesem Fall auch die Einsatzkosten des SSDs dem "Verursacher" in Rechnung gestellt werden (und wir sind da nicht gerade billig).

In der Vegangenheit (seit 2004!) hatten wir drei (!) KV-Delikte in der Schule, bei denen selbstverständlich die Schulleitung mitalarmiert wird.

Zwei davon wurden durch CS-Gas-Einsatz übrigens zum MANV mit sechs bzw. 11 betroffenen SchülerInnen und Lehrkräften.

Aber de facto haben wir mehr Suizidversuche als Schlägereien...

[Onkel Juergen]

Original von Hajo Behrendt
Handgreifliche Auseinandersetzungen sind bei uns in der Tat sehr selten und haben einen sofortigen Schulverweis des Täters / der Täterin (meist mit Verlust des Ausbildungsplatzes) zur Folge.

Des Weiteren ist aktuell in der Diskussion, ob in diesem Fall auch die Einsatzkosten des SSDs dem "Verursacher" in Rechnung gestellt werden (und wir sind da nicht gerade billig).

Sorry, aber da muß ich jetzt aber ganz gehörig nachdenken und finde solche Überlegungen doch sehr fragwürdig und bei näherer Betrachtung auch lächerlich ...

[Sahiba]

Suizidversuche hatten wir bislang zum Glück noch keine, auch wenn wir's in den Trainings oft genug machen..
Unsere Ausrüstung wird von der Schule gestellt/gezahlt, obwohl es für uns immer nen Kampf ist, wenn wir aufrüsten wollen oder so. Und streichen müssen wir leider auch immer selbst

[David]

Original von Sahiba
Suizidversuche hatten wir bislang zum Glück noch keine, auch wenn wir's in den Trainings oft genug machen.. Unsere Ausrüstung wird von der Schule gestellt/gezahlt, obwohl es für uns immer nen Kampf ist, wenn wir aufrüsten wollen oder so. Und streichen müssen wir leider auch immer selbst

Ihr trainiert die Versorgung von Suizidenten?

Und was wollt ihr streichen? Wände?

[Hajo Behrendt]

@ Jürgen

Es sind ja auch erstmal nur Überlegungen...

Aber ich sehe das anders als du. Wenn man sich nicht unter Kontrolle hat und andere Personen körperlich verletzt (so schwer, das externe Hilfe in Anspruch genommen werden muss), hat man die Folgen (und die Folgekosten) seines Handelns zu tragen.

Das ist auch eine "erzieherische" Maßnahme.

Überleg mal: Dir haut jemand so schwer was auf die Glocke, dass du ambulant oder gar stationär versorgt werden musst. Hierbei fallen Kosten von mehreren hundert Euro an, die sonst deine Krankenkasse übernehmen müsste.
Die Kosten trägt also nicht der Verursacher deiner Verletzung, sondern die Solidargemeinschaft. Ist das jetzt fair???


Zum Thema streichen...

Ich fürchte, tatsächlich die Wände des Raumes. Unverantwortlich! Dafür gibt es Malereifirmen.

Wie Schüler ausgenutzt werden (und dabei noch nicht einmal versichert sind...)

[Sahiba]

Ja, auf Suizidversuche gehen wir in den Trainings ein. Da SVV ja leider immer häufiger vorkommt, hat das mal jemand bei unserem Ausbilder angeregt und seitdem setzen wir uns damit auseinander.

Zum Streichen:
Japs, wir streichen unseren Sanraum selbst. Wir machen es allerdings während der Unterrichtszeit (die Nachmittagsstunden fallen für uns währenddessen weg) und unsere SSD-Lehrerin meint, es wäre "gut für die Gruppendynamik".. Spaß macht's auf jeden Fall

[Onkel Juergen]

Also ich sehe hier nur eins : wenn ihr ernsthaft daran denkt, für euren Schulsanitätsdienst - Einsatz eventuell Kosten in Rechnung zu stellen dann ist das für mich doch sehr lächerlich, sorry. Auch deine Aussage, ihr seid " nicht billig " kommt für mich doch sehr überheblich rüber ...
Und ob das überhaupt rechtlich durchsetzbar wäre ist doch mehr als zu bezweifeln.

[David]

Original von Sahiba
Ja, auf Suizidversuche gehen wir in den Trainings ein. Da SVV ja leider immer häufiger vorkommt, hat das mal jemand bei unserem Ausbilder angeregt und seitdem setzen wir uns damit auseinander.

Zum Streichen:
Japs, wir streichen unseren Sanraum selbst. Wir machen es allerdings während der Unterrichtszeit (die Nachmittagsstunden fallen für uns währenddessen weg) und unsere SSD-Lehrerin meint, es wäre "gut für die Gruppendynamik".. Spaß macht's auf jeden Fall

Auch wenn wir jetzt schon lange weitab vom Threadthema sind...

Mich würde interessieren, in welchem Umfang, mit welchem Hintergrund, mit welchen Mitteln und vor allem durch wen ihr das übt.

... der Witz war gut? Du willst uns hier net ernsthaft erzählen, ihr würdet euren SanRaum mehrmals im Jahr selbst streichen... -.-

[Sahiba]

Quatsch, wir streichen nicht mehrmals im Jahr... Eigentlich vor eineinhalb Jahren das letzte Mal, aber vor den Ferien müssen wir nochmal, weil ein Stratege ne Riesensauerei veranstaltet hat.
Unser SSD wird vom ASB betreut und ausgebildet. "Unser" Ausbilder ist für sowas immer total offen und es ist gut, so nochmal über schwierigere Sachen zu sprechen. Wir gehen besonders auf Ritzen ein (das kann ja auch mal "schief gehen"). Zum einen natürlich die Versorgung der Wunden, aber bei solchen Patienten ist natürlich die "sonstige Betreuung" besonders wichtig.

[David]

Original von Sahiba
Quatsch, wir streichen nicht mehrmals im Jahr... Eigentlich vor eineinhalb Jahren das letzte Mal, aber vor den Ferien müssen wir nochmal, weil ein Stratege ne Riesensauerei veranstaltet hat.
Unser SSD wird vom ASB betreut und ausgebildet. "Unser" Ausbilder ist für sowas immer total offen und es ist gut, so nochmal über schwierigere Sachen zu sprechen. Wir gehen besonders auf Ritzen ein (das kann ja auch mal "schief gehen"). Zum einen natürlich die Versorgung der Wunden, aber bei solchen Patienten ist natürlich die "sonstige Betreuung" besonders wichtig.

Ein Stratege? Hat er nen Lageplan an die Wand geworfen? Oder nen Patienten?

Welche Ausbildung hat "euer Ausbilder"? Bzw ist er zu diesem Thema besonders geschult?
Und was kann denn beim "ritzen" groß schiefgehen? Wenn etwas "schiefgeht" war es (meiner bisherigen Erfahrung nach) Absicht.
Wie sieht denn die "sontige" Betreuung" durch dich/deinen SSD aus?

[M1k3]

Original von Onkel Juergen
Also ich sehe hier nur eins : wenn ihr ernsthaft daran denkt, für euren Schulsanitätsdienst - Einsatz eventuell Kosten in Rechnung zu stellen dann ist das für mich doch sehr lächerlich, sorry. Auch deine Aussage, ihr seid " nicht billig " kommt für mich doch sehr überheblich rüber ...
Und ob das überhaupt rechtlich durchsetzbar wäre ist doch mehr als zu bezweifeln.

Jürgen, vergiss nicht das du mit dem Obermufti von einigen SSDs redest der ein QM eingeführt hat, einen ÄLSSD befürwortet, und wahrscheinlich bald einen SSD KT Dienst einführt und eine SSD Lst.

Ich eimer mich weg, kosten fürn SSD

@Hajo: Wenn mir Jürgen auf die Fresse gibt zahlt das meine Kasse. Ja. Und wenn ich mal aus-ticke und tatsächlich dem Jürgen auf die Fresse gebe, zahlt das halt seine Kasse. So funktioniert das hier.

[Helpman1993]

Original von Hajo Behrendt
Des Weiteren ist aktuell in der Diskussion, ob in diesem Fall auch die Einsatzkosten des SSDs dem "Verursacher" in Rechnung gestellt werden (und wir sind da nicht gerade billig).

Also, ich find deine Überlegung ja total sinnlos.
Ihr seit keine Firma, ihr handelt freiwillig und nach §323c StGb. Ich könnt kein Geld für diese Hilfeleistung verlangen!

Außerdem gibt es sowas wie die Genfer Konventionen, man hilft einem Verwundeten, ob "Freund" oder "Feind".
Und ob des jetzt mutwillig ist oder nicht, er gehört behandelt und bekommt von einem SSD sicherlich keine Rechnung.

[Sahiba]

Unser Ausbilder ist A4+ und schon seit quasi immer dabei. Nicht alle, die sich ritzen oder sonstwie verletzen, wollen dabei wirklich (gefährlich) tiefe Schnitte setzen.
Ich kann's hier schlecht pauschalisieren, aber wir hatten mal einen Fall, wo ein guter Freund und Kollege von mir alamiert wurde und mich gleich mitgenommen hat. Ein Mädel, etwa 13, hat sich mit diesem Zuklappdings vom Schnellhefter (ich weiß nicht, wie es heißt, aber das scharfe Dings halt) den linken Unterarm zerschnitten. Ihre Freundin hatte uns alamiert. Die Schnitte an sich waren zwar bis auf einen recht oberflächlich, sahen aber durch das verschmierte Blut zunächst ziemlich bedrohlich aus.
Zunächst haben wir uns vorgestellt und alle sowas (das normale Prozedere) und mein Kollege hat die Wunden versorgt, während ich ihr zum einen erklärt hab, was er da so tut und sie zum anderen habe erzählen lassen. Nicht alle Patienten reagieren, wenn man sie danach fragt, aber die meisten. Wir haben außerdem unsere Vertrauenslehrerin gerufen, da das Mädchen Probleme mit ihrer Mutter hatte und ungern mit der zum Krankenhaus (quasi in Kirsch-Kern-Rüber-Spuck-Entfernung) wollte. Da ich selbst Erfahrung mit derartigen Probleme habe, konnte ich besagtem Mädel einige Tipps geben und sie überzeugen, dass eine dauerhafte Beratung durch die Vertrauenslehrerin (in Zusammenarbeit mit der Caritas) macht.
Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet, aber es ist schwer, sowas pauschal und ohne passende Situation zu erklären - finde ich.

[David]

Original von Sahiba
Unser Ausbilder ist A4+ und schon seit quasi immer dabei. Nicht alle, die sich ritzen oder sonstwie verletzen, wollen dabei wirklich (gefährlich) tiefe Schnitte setzen.
[...]
Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet, aber es ist schwer, sowas pauschal und ohne passende Situation zu erklären - finde ich.

Es gibt nichts über A4, denn A4 = LRA.
Brauchst du mir nicht zu erzählen, das ist mir alles mehr als gut bekannt.

Find ich nicht, denn ihr lernt und übt es doch?
Aus deinem Text kann ich mir meine Fragen teilweise beantworten:
- ihr versorgt die Wunden
- führt eine (Laien-)Betreuung durch
- zieht eine höhere, verantwortliche Instanz (Lehrkraft) hinzu