Original von Maxi
Ich verstehe Bahnhof. Warum erkennt man eine Fehlintubation mit einer Messung des CO² Gehalts? Erkennt man das nicht auch an der SpO²? Und warum heißt die (mir momentan unbekannte) Cola Komplikation so und was ist das?
Zunächst einmal: Die Sauerstoffsättigung reagiert nur sehr verzögert.
Wir stellen uns einen sehr lungenkranken Patienten vor mit nur sehr geringen Reserven. Vor der Intubation fällt die Sättigung nur verzögert ab. Selbst nach einer erfolgreichen endotrachealen Intubation fällt die Sättigung weiter. Dies wäre ein falsch negatives Ergebnis durch Deine Messung.
Stellen wir uns nun einen lungengesunden Patienten vor. Dieser hat eine erhebliche Reserve. Selbst nach einer Fehlintubation wird die Sättigung noch lange bei 100% bleiben. Das wäre dann Dein falsch positives Ergebnis Deiner Messung.
Wie gesagt kommen etwa 5-10% der Patienten unerkannt fehlintubiert in die Notaufnahme/Schockraum. Wir hatten letzte Woche wieder einen solchen Fall. Warum wird die Fehlintubation nicht erkannt? Keine Kapnometrie oder dieser wird nicht geglaubt. Warum überlebt der Patient trotzdem (manchmal) ? Weil er neben dem Tubus noch halbwegs suffizient spontan atmet. Das Schicksal eines solchen Patienten ist dann besiegelt, wenn er mal hustet und der Notarzt auf die Idee kommt, ihn sedieren oder relaxieren zu müssen.
Die praxisrelevante Existenz dieser "Colakomplikation" bezweifle ich immer noch. Es mag sein, dass es durch den Genuß von Cola oder anderen kohlensäurehaltigen Getränke dazu kommen kann, dass Co2 in der "Ausatemluft" zu messen ist. Da das Co2 aber nicht nachgeliefert wird, sollte dies nach 1-2 Atemzügen einfach weg sein. Aber das wäre mal ein Thema für eine Doktorarbeit.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.