Hajo Behrendt
Beiträge: 1519
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Der Schulsanitätsdienst einer Beruflichen Schule wird am 15.07.2009 um 8.45 Uhr mit dem Einsatzstichwort "Leblose Person" in eine Damentoilette alarmiert.
Das Team, bestehend aus Sanitäter im Einsatzdienst (SanC) und Sanitätshelfer, ist mit Notfallrucksack, AED, Sekretabsaugpumpe und Protokollmappe ausgerüstet und erreicht den Notfallort um 8.47 Uhr.
Vor Ort bietet sich folgendes Bild: Eine Schülerin (19 Jahre) liegt zwischen WC-Becken und Toilettenwand eingeklemmt in leichter Oberkörper-Hochlage auf dem Boden. Initial ist die Patientin nicht ansprechbar, das Team bemerkt brodelnde Atemgeräusche und Speichelfluss.
Das Team achtet auf den Eigenschutz und rettet die Patientin in den Vorraum, wo mehr Platz für die Versorgung zur Verfügung steht. Dabei fallen einige Tablettenpackungen auf, die hinter und unter der Patientin lagen. Hierbei handelt es sich um Benzodiazepine, Psychopharmaka und einige, dem Team vom Handels- Wirkstoffnamen nicht geläufigen Präparate.
Nach der Lagerung im Vorraum folgt ein Diagnostischer Block, im Rahmen der Mundrauminspektion (die bei uns noch routinemaßig durchgeführt wird) fällt eine Aspiration von flüssigem Sekret auf. Daraufhin wird die Mundhöhle per Sekretabsaugpumpe abgesaugt, die brodelnden Geräusche können so beseitigt werden. Die Patientin reagiert bedingt auf Schmerzreiz, Eigenatmung und Puls (48/min.) sind vorhanden.
Die Patientin erhält daraufhin einen Guedeltubus eingelegt, bei gleichzeitiger Absaugbereitschaft. Der Guedel wird seitens der Pat. toleriert.
Der Teamhelfer alarmiert um 8.50 Uhr RTW und NEF mit der Verdachtsdiagnose "Mischintoxikation, nicht ansprechbar". Anschließend asserviert er die Tabletten, während der Teamleiter Blutdruck (80/60) und Sauerstoffsättigung (84%) misst. Daraufhin erhält die Patientin 10l Sauerstoff über Gesichtsmaske. Es folgt die Anwendung einer Rettungsdecke und die Nachforderung des Schulleiters, der jedoch ebenso wie sein Stellvertreter außer Haus ist.
Während der weiteren Versorgung bleibt der Zustand der Patientin stabil, aus einem nahe gelegenen Klassenraum werden zwei Schüler zur Einweisung der Rettungsmittel entsant.
Die Übergabe erfolgt um 8.58 Uhr an den Rettungsdienst.
Die Patientin überlebt und wird nach Erstbehandlung in die geschlossene Kinder- und Jugenspsychiatrie verlegt.
Diskussion:
Die Mundraumkontrolle wird standardmäßig nicht mehr in den Erste-Hilfe- und Sanitätshelferkursen gelehrt. Dies ist vor dem Hintergrund der gewünschten Vereinfachung des Auffindeschemas und dem Abbau von Hemmschwellen für Laienhelfer verständlich.
In diesem Fall zeigt sich jedoch, wie wichtig sie in Einzelfällen sein kann. Natürlich werden die meisten bewußtlosen Patienten keine Aspiration aufweisen, trotzdem hat eine Absaugpumpe durchaus ihre Existenzberechtigung in der Notfallausrüstung.
Im SSD eingesetzte Kräfte sollten Basismaßnahmen wie das manuelle Ausräumen der Mundhöhle und die Sekretabsaugung beherrschen.
Teilweise sind die räumlichen Verhältnisse für eine Versorgung beschränkt. Hier sollte dann in Erwägung gezogen werden, den Notfallbetroffenen per Rautek-Rettungsgriff dorthin zu verbringen, wo ausreichend Platz für eine adäquate Versorgung zur Verfügung steht.
Das Team, bestehend aus Sanitäter im Einsatzdienst (SanC) und Sanitätshelfer, ist mit Notfallrucksack, AED, Sekretabsaugpumpe und Protokollmappe ausgerüstet und erreicht den Notfallort um 8.47 Uhr.
Vor Ort bietet sich folgendes Bild: Eine Schülerin (19 Jahre) liegt zwischen WC-Becken und Toilettenwand eingeklemmt in leichter Oberkörper-Hochlage auf dem Boden. Initial ist die Patientin nicht ansprechbar, das Team bemerkt brodelnde Atemgeräusche und Speichelfluss.
Das Team achtet auf den Eigenschutz und rettet die Patientin in den Vorraum, wo mehr Platz für die Versorgung zur Verfügung steht. Dabei fallen einige Tablettenpackungen auf, die hinter und unter der Patientin lagen. Hierbei handelt es sich um Benzodiazepine, Psychopharmaka und einige, dem Team vom Handels- Wirkstoffnamen nicht geläufigen Präparate.
Nach der Lagerung im Vorraum folgt ein Diagnostischer Block, im Rahmen der Mundrauminspektion (die bei uns noch routinemaßig durchgeführt wird) fällt eine Aspiration von flüssigem Sekret auf. Daraufhin wird die Mundhöhle per Sekretabsaugpumpe abgesaugt, die brodelnden Geräusche können so beseitigt werden. Die Patientin reagiert bedingt auf Schmerzreiz, Eigenatmung und Puls (48/min.) sind vorhanden.
Die Patientin erhält daraufhin einen Guedeltubus eingelegt, bei gleichzeitiger Absaugbereitschaft. Der Guedel wird seitens der Pat. toleriert.
Der Teamhelfer alarmiert um 8.50 Uhr RTW und NEF mit der Verdachtsdiagnose "Mischintoxikation, nicht ansprechbar". Anschließend asserviert er die Tabletten, während der Teamleiter Blutdruck (80/60) und Sauerstoffsättigung (84%) misst. Daraufhin erhält die Patientin 10l Sauerstoff über Gesichtsmaske. Es folgt die Anwendung einer Rettungsdecke und die Nachforderung des Schulleiters, der jedoch ebenso wie sein Stellvertreter außer Haus ist.
Während der weiteren Versorgung bleibt der Zustand der Patientin stabil, aus einem nahe gelegenen Klassenraum werden zwei Schüler zur Einweisung der Rettungsmittel entsant.
Die Übergabe erfolgt um 8.58 Uhr an den Rettungsdienst.
Die Patientin überlebt und wird nach Erstbehandlung in die geschlossene Kinder- und Jugenspsychiatrie verlegt.
Diskussion:
Die Mundraumkontrolle wird standardmäßig nicht mehr in den Erste-Hilfe- und Sanitätshelferkursen gelehrt. Dies ist vor dem Hintergrund der gewünschten Vereinfachung des Auffindeschemas und dem Abbau von Hemmschwellen für Laienhelfer verständlich.
In diesem Fall zeigt sich jedoch, wie wichtig sie in Einzelfällen sein kann. Natürlich werden die meisten bewußtlosen Patienten keine Aspiration aufweisen, trotzdem hat eine Absaugpumpe durchaus ihre Existenzberechtigung in der Notfallausrüstung.
Im SSD eingesetzte Kräfte sollten Basismaßnahmen wie das manuelle Ausräumen der Mundhöhle und die Sekretabsaugung beherrschen.
Teilweise sind die räumlichen Verhältnisse für eine Versorgung beschränkt. Hier sollte dann in Erwägung gezogen werden, den Notfallbetroffenen per Rautek-Rettungsgriff dorthin zu verbringen, wo ausreichend Platz für eine adäquate Versorgung zur Verfügung steht.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!