Sanitäts - Quiz

Hier kann über alle Maßnahmen von der Ersten Hilfe bis zur klinischen Behandlung diskutiert werden.

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28.06.2010, 13:50
Original von David
Pupillencheck,
beide Augen werden mit einer Hand offen gehalten, die andere Hand hält eine Pupillenleuchte, mit der zuerst in das eine und dann in das andere Auge geleuchtet wird. Der Helfer sieht dabei niemals in das Auge, in das er gerade leuchtet, sondern achtet im anderen Auge darauf, ob die Pupillen isokor und prompt reagieren.
Zusätzlich lässt sich auf den ersten Blick feststellen, ob eine Augenverletzung vorliegt oder ob z.B. die Pupillen eine unterschiedliche Weitung aufweisen.

Abdomen,
der Bauchbereich wird in 4 Teilbereiche unterteil, man beginnt (aus Patientensicht) rechtsoben, dann folgen linksoben, rechtsunten und schließlich linksunten. Hierbei wird auf Abwehrspannung/Verhärtungen der Bauchdecke geachtet. Beide Hände werden hierbei benutzt, die Obere drückt, während die Untere nur der Druckverstärkung dient.


@Pupillenkontrolle: "Der Helfer sieht dabei niemals in das Auge, in das er gerade leuchtet, sondern achtet im anderen Auge darauf, ob die Pupillen isokor und prompt reagieren." Guck ma nach was "Isokor" heist. Daraus schließt sich, das der Helfer in beide Augen gucken MUSS. ;)
"Zusätzlich lässt sich auf den ersten Blick feststellen, ob [...] z.B. die Pupillen eine unterschiedliche Weitung aufweisen." Damit haste dann die Anisokorie beschrieben :)

" Beide Hände werden hierbei benutzt, die Obere drückt, während die Untere nur der Druckverstärkung dient."
Die Untere dient nur dem Palpieren. Eben deshalb drückt die Obere, damit die Untere besser spüren kann.

Nur um penibel zu sein :P
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.06.2010, 02:11
Original von M1k3
@Pupillenkontrolle: "Der Helfer sieht dabei niemals in das Auge, in das er gerade leuchtet, sondern achtet im anderen Auge darauf, ob die Pupillen isokor und prompt reagieren." Guck ma nach was "Isokor" heist. Daraus schließt sich, das der Helfer in beide Augen gucken MUSS. ;)
"Zusätzlich lässt sich auf den ersten Blick feststellen, ob [...] z.B. die Pupillen eine unterschiedliche Weitung aufweisen." Damit haste dann die Anisokorie beschrieben :)

" Beide Hände werden hierbei benutzt, die Obere drückt, während die Untere nur der Druckverstärkung dient."
Die Untere dient nur dem Palpieren. Eben deshalb drückt die Obere, damit die Untere besser spüren kann.

Nur um penibel zu sein :P

Punkt 1, jup, habs nachgeschoben, Pupillenkontrolle erklär ich nicht gerne mit Worten, ich zeig es lieber ^^

Punkt 2, joa, aber das dürfte ja klar sein, dass man mit der Oberen herzlich wenig spüren kann, oder? ôO

Punkt 3, wer ist schon fehlerfrei, wenn man nicht gerade ins Lehrbuch guckt ^^

Original von EHlerin
Das klingt doch ganz gut ;)
Du bist.

Mh, eigentlich fällt mir spontan nichts ein, aber... wie wäre es mit...

... wie misst man die korrekte Größe eines Stifneck ab?

29.06.2010, 06:30
Mit den Fingern eine Hand den Abstand (am Patienten) zwischen Schultern und Kiefer/Kinn, den Abstand dann auf das Stifnek übertragen.

29.06.2010, 08:53
Original von Aussiegirl
Mit den Fingern einer Hand den Abstand (am Patienten) zwischen Schultern und Kiefer/Kinn ermitteln, den Abstand dann auf [r]den[/r] Stifnek übertragen.

Ich gehe mal davon aus, du meinst es richtig... wobei deine Erklärung viel Spielraum für Interpretationen gibt.

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29.06.2010, 10:20
Wann Defibrilliert man und was passiert dabei?

29.06.2010, 18:38
Man als Ersthelfer defibriliert dann, wenn der AED es vorgibt ;) Also defibrieliert wird bei Herzrythmusstörungen (Kammerflimmern und Kammerflattern). Die Defibrilation setzt einen bewustlosen und nicht atmenden Patienten vorraus. Bei der Defibrilation wird ein Stromstoß durch den Körper geschickt. Dieser soll bewirken, dass der gestörte Herzrythmus wieder normal funktioniert (wie das genau funktioniert kA)
Zuletzt geändert von acrus am 29.06.2010, 18:45, insgesamt 2-mal geändert.

30.06.2010, 00:42
Meiner Meinung nach bewirkt das nicht, dass der gestörte Herzrythmus wieder normal funktioniert, der Stromschock bringt das Herz nur vollständig zum "Stillstand". Danach kann es (muss aber nicht :-))durch Reanimation wieder in seinen alten Rhytmus springen.
(nehme gerne Kritik an)
Stelle die nächste Frage.

30.06.2010, 09:04
Ihr habt beide Teilrecht :D
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

30.06.2010, 10:01
Meiner Meinung nach bewirkt das nicht, dass der gestörte Herzrythmus wieder normal funktioniert, der Stromschock bringt das Herz nur vollständig zum "Stillstand". Danach kann es (muss aber nicht :-))durch Reanimation wieder in seinen alten Rhytmus springen.

Daher ist es dann sehr sinnvoll, Defibrillatoren zu implantieren, wenn man statt eines Flimmerns dann eine Asystolie hätte, oder?

30.06.2010, 12:34
@ m1k3 Dann sag mir wie es richtig ist und die nächste Frage gehört dir ;)

30.06.2010, 17:31
Original von Aussiegirl
Meiner Meinung nach bewirkt das nicht, dass der gestörte Herzrythmus wieder normal funktioniert, der Stromschock bringt das Herz nur vollständig zum "Stillstand". Danach kann es (muss aber nicht :-))durch Reanimation wieder in seinen alten Rhytmus springen.
(nehme gerne Kritik an)
Stelle die nächste Frage.


Diese Auffassung findet man hier anscheinend immer wieder. Das macht sie aber nicht richtiger.

Stellen wir uns mal eine pulslose ventrikuläre Tachycardie vor. Das pathophysiologische Korrelat dazu ist eine kreisende Erregung im Ventrikel. Was ist eine kreisende Erregung? Ohne jetzt nochmal auf das Reizleitungssystem einzugehen, was ja jedem Sani eingetrichtert wird, erfolgt die Erregungsausbreitung im Ventrikel durch einen Reiz, der vom AV-Knoten kommt und dann über das Reizleitungssystem an die Herzspitze weitergeleitet wird. Der Reiz setzt sich dann von der Herzspitze bis an die Klappenebene fort und entsprechend erfolgt die Kontraktion des Muskels. Wenn der Reiz nun an der Klappenebene ankommt, wäre dies rein theoretisch geeignet, wieder einen neuen Reiz (Herzschlag) auszulösen. Dazu kommt es im Normalfall nicht, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Reizleitungszellen an der Klappenebene in der Refraktärphase befinden, also nicht erregbar sind. Durch bestimmte Faktoren kann dieses System nun aus den Fugen geraten, d.h. die oben wieder ankommende Erregung führt erneut zu einem Reiz, der dann wieder einen Schlag auslöst, usw.. Es kommt zu einer kreisenden Erregung, die sich den sonstigen Kontrollmechanismen des Herzens komplett entzieht. Der daraus resultierende Herzschlag ist zu schnell um einen Auswurf zu bewirken und es entsteht klinisch ein Herzstillstand. Der Sinn der Defibrillation ist nun, durch einen starken Elektroschock alle Herzmuskelzellen gleichzeitig in das Refraktärstadium zu bringen. Danach kann dann das Reizleitungssystem wieder seine normale Arbeit aufnehmen.

Im Falle eines Kammerflimmerns haben wir es nicht mit einer kreisenden Erregung zu tun, sondern mit vielen. Der Effekt der Defibrillation ist der gleiche.

Es ist also keineswegs so, dass man eine Asystolie erreichen will, aus der man den Patienten dann "herausreanimieren" kann. Im Gegenteil ist eine Asystolie prognostisch extrem ungünstig und ich will eine solche gerne vermeiden. Richtig ist, dass nicht sofort nach der Defibrillation wieder ein perfekter Sinusrhythmus erscheint. Das Reizleitungssystem "schmollt" eben ein wenig, weil das Herz nicht mehr gerhört hat und brauch ein paar Sekunden um zu merken, dass es wieder die Führung übernehmen soll.

Übrigens ist die Aussage, dass zur Defibrillation ein Atemstillstand und eine Bewußtlosigkeit vorliegen müssen, so auch nicht richtig. Einen Atemstillstand benötigt man garnicht. Eine Bewußtlosigkeit ist zwar nett, aber die meisten Patienten würden einen kurzen krassen Schmerz einem dauerhaften Tod doch vorziehen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

30.06.2010, 21:42
Du hast mich überzeugt, stell du ne Frage :D

01.07.2010, 20:20
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schock mit einem biphasischen Defibrillator ein Kammerflimmern beendet?
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

01.07.2010, 20:45
Da gabs mal so ne Studie von Schneider et al. - die Herren haben damals gezeigt, dass die biphasische Defibrilationen mit 96% Erfolgsrate im ersten Versuch funktionieren.

Quelle: Schneider T, Martens PR, Paschen H, Kuisma M, Wolcke B, Gliner BE, Russell JK, Weaver WD, Bossaert L, Chamberlain D.: Multicenter, randomized, controlled trial of 150-J biphasic shocks compared with 200- to 360-J monophasic shocks in the resuscitation of out-of-hospital cardiac arrest victims. Optimized Response to Cardiac Arrest (ORCA) Investigators. Circulation. 2000 Oct 10;102(15):1780-7.

Gefunden bei Pubmed - dort frei verfügbar.

Lg, Caro


Ok, zugegeben, ich hab mir ein klein wenig helfen lassen.... pubmed ist noch nicht so ganz meine Stärke ;)
Caro, 28, Lehrerin.

01.07.2010, 20:47
Respekt - Du darfst.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

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