Hajo Behrendt
Beiträge: 1519
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Einsatz
Das diensthabende SSD-Team einer beruflichen Schule, betehend aus zwei erfahrenen Sanitätshelferinnen, wird am 16. 06. 2009 um 11.20 Uhr mit der Einsatzmeldung "kollabierte Person" in die Sporthalle gerufen.
Der Einsatzort wird um 11.22 Uhr erreicht.
Vor Ort bietet sich folgendes Bild: Der Schüler (geb. 1990) ist bereits wieder bedingt ansprechbar und liegt in Rückenlage in der Sporthalle. Der Patient ist dem Team bereits bekannt, er nahm vier Tage zuvor ebenfalls mit Kreislaufproblemen die Hilfe des Schulsanitätsdienstes bzw. später auch seines Kardiologen in Anspruch. Bekannt sind daher div. Herzerkrankungen in der Familienanamnese, der Patient selbst hat einen Defekt in der Herzscheidewand, d.h. zwischen linker und rechter Herzkammer klafft ein Loch, durch das es zu einer Vermischung von sauerstoffreichen und sauerstoffarmen Blut kommt. Normalerweise bereitet dies aber keine Probleme.
Der initial gemessene Blutdruck beträgt 170 / 80 mmHg, der Puls liegt bei 100 bpm.
Dem versorgenden Team fällt die kurzatmigkeit des Patienten auf, ebenso sind leicht brodelnde Geräusche bei der Atmung zu vernehmen.
Das Team lagert den Patienten daraufhin in Oberkörper-Hochlage und alarmiert den Rettungsdienst mit Verdacht auf Herzinsuffizienz, differentialdiagnostisch Kreislaufdysregulation mit Hypertonus bei bekannter Herzerkrankung.
Anschließend stellt das Team eine Reanimationsbereitschaft her und überwacht kontinuierlich die Vitalzeichen und den Blutdruck.
Material für weiterführende Maßnahmen (Pulsoximetrie, Sauerstoff) ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden gewesen.
Bei der Übergabe an den Rettungsdienst beträgt der NiBD 150 / 70 mmHg, der Puls liegt bei 104.
Das Team unterstützt bei der Lagerung sowie bei der Vorbereitung und Anlage eines venösen Zuganges.
Der Einsatz wird um 12.15 Uhr beendet.
Der Patient kann nach einigen Wochen wieder die Schule besuchen und wird zukünftig vom Schulsport freigestellt.
Diskussion
Kardiologische Probleme betreffen nicht nur ältere Patienten. Auch in jugendlichem Alter muss ein Schulsanitätsdienst auf eventuelle Komplikationen dieser Art vorbereitet sein.
Grundlage hierfür ist ein grundlegendes Verständnis der Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems.
Die Kollegin führte bei bekannter Vorgeschichte konsequenterweise auch eine Auskultation des Brustkorbes durch, wobei die pathologischen Atemgeräusche erkannt wurden.
Die Kenntnis über Vorerkrankungen des Patienten ist ein wesentlicher Vorteil des Schulsanitätsdienstes. Der Sportlehrkraft war die Herzerkrankung bis dato gar nicht bekannt. Infolgedessen wurde angeregt, auf den Anmeldebögen für die Bildungsgänge diverse möglicherweise relevante Vorerkrankungen zu erfragen, um Komplikationen dieser Art in Zukunft zu vermeiden.
Dieses Vorhaben musste jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen leider wieder aufgegeben werden.
Das diensthabende SSD-Team einer beruflichen Schule, betehend aus zwei erfahrenen Sanitätshelferinnen, wird am 16. 06. 2009 um 11.20 Uhr mit der Einsatzmeldung "kollabierte Person" in die Sporthalle gerufen.
Der Einsatzort wird um 11.22 Uhr erreicht.
Vor Ort bietet sich folgendes Bild: Der Schüler (geb. 1990) ist bereits wieder bedingt ansprechbar und liegt in Rückenlage in der Sporthalle. Der Patient ist dem Team bereits bekannt, er nahm vier Tage zuvor ebenfalls mit Kreislaufproblemen die Hilfe des Schulsanitätsdienstes bzw. später auch seines Kardiologen in Anspruch. Bekannt sind daher div. Herzerkrankungen in der Familienanamnese, der Patient selbst hat einen Defekt in der Herzscheidewand, d.h. zwischen linker und rechter Herzkammer klafft ein Loch, durch das es zu einer Vermischung von sauerstoffreichen und sauerstoffarmen Blut kommt. Normalerweise bereitet dies aber keine Probleme.
Der initial gemessene Blutdruck beträgt 170 / 80 mmHg, der Puls liegt bei 100 bpm.
Dem versorgenden Team fällt die kurzatmigkeit des Patienten auf, ebenso sind leicht brodelnde Geräusche bei der Atmung zu vernehmen.
Das Team lagert den Patienten daraufhin in Oberkörper-Hochlage und alarmiert den Rettungsdienst mit Verdacht auf Herzinsuffizienz, differentialdiagnostisch Kreislaufdysregulation mit Hypertonus bei bekannter Herzerkrankung.
Anschließend stellt das Team eine Reanimationsbereitschaft her und überwacht kontinuierlich die Vitalzeichen und den Blutdruck.
Material für weiterführende Maßnahmen (Pulsoximetrie, Sauerstoff) ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden gewesen.
Bei der Übergabe an den Rettungsdienst beträgt der NiBD 150 / 70 mmHg, der Puls liegt bei 104.
Das Team unterstützt bei der Lagerung sowie bei der Vorbereitung und Anlage eines venösen Zuganges.
Der Einsatz wird um 12.15 Uhr beendet.
Der Patient kann nach einigen Wochen wieder die Schule besuchen und wird zukünftig vom Schulsport freigestellt.
Diskussion
Kardiologische Probleme betreffen nicht nur ältere Patienten. Auch in jugendlichem Alter muss ein Schulsanitätsdienst auf eventuelle Komplikationen dieser Art vorbereitet sein.
Grundlage hierfür ist ein grundlegendes Verständnis der Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems.
Die Kollegin führte bei bekannter Vorgeschichte konsequenterweise auch eine Auskultation des Brustkorbes durch, wobei die pathologischen Atemgeräusche erkannt wurden.
Die Kenntnis über Vorerkrankungen des Patienten ist ein wesentlicher Vorteil des Schulsanitätsdienstes. Der Sportlehrkraft war die Herzerkrankung bis dato gar nicht bekannt. Infolgedessen wurde angeregt, auf den Anmeldebögen für die Bildungsgänge diverse möglicherweise relevante Vorerkrankungen zu erfragen, um Komplikationen dieser Art in Zukunft zu vermeiden.
Dieses Vorhaben musste jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen leider wieder aufgegeben werden.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!