O² - Ja oder Nein im SSD

[Max]

Hi,

wir sind eine Schule mit ca. 1300 Schüler und ca 100 Angestellten innerhalb eines Schulzentrums mit 3500-4000 Schülern.
Unser SSD besteht aus 8 Leuten von denen 3 momentan eine Sanitäterausbildung machen.

Nach Abschluss der Ausbildung plane ich einen Beatmungsbeutel und Absaugeinrichtung zu beschaffen. Zur Unterbringung müsste auch eine neue Tasche her.

Jetzt überleg ich mir gerade, ob es sinnvoll wäre auch eine O²-Ausrüstung zu kaufen. Wir könnten es zwar nicht von heut auf morgen finanzieren, mittelfristig wär es jedoch denkbar.

Bei Suchen im Internet bin ich mal auf Kosten von 110€ für Flasche, etwa 200€ für Druckminderer und 80€ für eine Tasche gekommen.
Mich würde noch interessieren wieviel die Wartung jährlich kostet.

Was haltet ihr davon? Sinnvoll, Schwachsinn oder Nice-to-have? Wer benutzt O² im SSD und hat Erfahrungen gemacht?

Gruß
Max

[peit]

Wenn finanzierbar - und das ohne extremes Sparen an anderen Enden - halte ich Sauerstoff für sinnvoll. Allerdings solltet ihr dann auch zusehen, dass möglichst alle eine Sani-Ausbildung haben - oder zumindest eine grundlegende Einweisung auf diese erweiterte Ausrüstung.

Sauerstoff hat - auch wenns komisch klingt - ein Verfallsdatum und die Flaschen müssen regelmäßig getüvt werden. Wieviel das genau kostet weiß ich nicht, ist aber bei nur einer Flasche im Verhältnis sehr hoch. Aber vielleicht könnt ihr mit einer der HiOrgs vor Ort kooperieren? Ihr tauscht einmal im Jahr eure (fast) volle Flasche gegen eine neue von denen. Aktive Bereitschaften oder der RD sowieso haben einen so hohen Durchsatz an Sauerstoff, dass deren Falschen sowieso immer viel eher leer sind, als das sie zum TÜV/ zur Neubefüllung müssten. Der Tausch kostet die also praktisch gar nix - nur eben die Arbeitszeit.
Das solltet ihr natürlich vor dem Kauf einer Flasche abklären - sonst wird das u.U. schwierig wenn die ein anderes Modell nutzen (und sei es nur, weil das nicht in euren Rucksack passt).

[Onkel Juergen]

Also die Flasche fällt unter die Prüfregelung für Druckbehälter und muß nur alle 10 Jahre zum TÜV. Sauerstoff vorzuhalten ist sinvoll, aber die Ausbildung muß unbedingt sachlich erfolgen und alle Teilnehmer müssen in die Handhabung des Gerätes eingewiesen werden.

Ich hätte da eine Sauerstoffeinheit mit Flasche aus unserem aufgelösten Schulsanitätsdienst zu verkaufen, bei Interesse bitte bei mir melden.

Gruß Jürgen

[Max]

Danke schonmal für die raschen Antworten, werde auf jeden Fall am Wochenende bei der San-Ausbildung unseren Betreuer fragen, welches System sie verwenden

[Jachi]

Ich denke es kommt auch darauf an, wie schnell der RD bei euch sein kann. Es dauert ja auch seine Zeit bis ihr dem Patienten dann die Maske/Brille angelegt habt. Wobei die Rettungsdienstler sich bestimmt freuen, wenn das schon erledigt ist.
Aber ich denke es ist einzig und allein eine Frage der Zeit. Gibt es irgendein Krankheitsbild/Verletzung bei der die O2-Gabe auf gar keinen Fall warten darf? Ich denke vor allem in der Stadt, wo RA und RS dann nach zwei bis drei Minuten vor einem stehen, braucht man so etwas nicht.

Liebe Grüße
Joachim

[leuchtreklamefahrer]

In zwei Minuten nach Beginn des Notrufs bin ich bei einer Signalfahrt gerade mal vom Hof runter...


Als Einzelbeschaffung halte ich es für nicht sinnvoll, sollte eine Kooperation mit einer HIlfsorganisation mögich sein: Gute Sache!

[Jachi]

Wie lange dauert es denn durchschnittlich in der Stadt bis der Rettungsdienst da ist?

[Tone Bone]

Durchschnittswerte sind mir persönlich momentan keine bekannt, kommt aber auch drauf an, wie weit die nächste Wache entfernt ist
Also es gibt hier Ecken und Enden, wo du nach 3-4 Minuten mit dem RTW/Rettungsmittel rechnen kannst, aber auch Gebiete, wo du gut und gerne das doppelte (oder sogar in Extremfällen mehr!) warten musst, auch in Städten! Durchschnittlich schätze ich die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen (hier in Bonn) auf rund 5-6 Minuten.

Ich vertrete auch die Meinung vieler hier, dass Sauerstoff eine gute (und auch sinnvolle) Ergänzung ist. Ob man es so oft braucht, ist ja eine andere Frage, diese Frage stellt sich aber auch bei vielen anderen Dingen (ich weise nur auf AED und Absaugpumpe hin).

@Jachi: Was schadet es denn, selbst wenn der Rettungsdienst innerhalb von wenigen Minuten da ist, dass du schonmal Sauerstoff gibst? Bei einer Reanimation ist es immer besser, umso früher Sauerstoff gegeben wird. Klar, die Chance auf eine Reanimation ist gering, dann wäre aber auch ein AED in der Stadt nicht bzw. nur begrenzt sinnvoll.

[Onkel Juergen]

... in Hamburg 5 bis 8 Minuten ... vom Stützpunkt in JEDE Ecke des jeweiligen Revieres in 95% aller Einsätze. Um die Frage in etwa zu beantworten.

Gruß Jürgen

[Knuddelcarina]

ALso wir besitzten in unserem SsanD O2 und ich bin ganz ehrlich ich hab es in meinen vier jahren noch nicht zum einsatz gebraucht...

und auch sonst ist es eher weniger der fall das wir es brauchen einmal kann ich mich erinnern, das wir es aber auch nur zu rein psychischen zwecken genutzt haben.

[Max]

@ Carina: Wie groß ist eure Schule etwa und wie viele Einsätze hab ihr ganz grob? Nur damit ich ein bisschen vergleichen kann.

[Knuddelcarina]

Also wir sind ca 1500 schüler plus internat und lehrer...

einsatzzahlen sind sehr schwankend, zwischen 0 und 8 am tag...

[AlexanderS]

Ich halte Sauerstoff für sehr sinnvoll, habe wir jedoch nicht. In der Bereitschaft haben wir eine Flasche mit einem zweistufigen Druckminderer: entweder 4,5l/min (was für SanH ok ist) oder REA mit 15l (mit plombe gesichert)

[peit]

Wozu die Plombe?

[Onkel Juergen]

... damit man wohl nicht aus Versehen zuviel Sauerstoff gibt ... man traut den dortigen Helfern offenbar nicht viel zu, könnte ich mir jedenfalls so vorstellen.

Gruß Jürgen