Was braucht man?

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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15.01.2010, 03:09
Nein, ich glaube nicht, dass ich vorschnell war.

Warum? Aus dem einfachen Grunde, weil Jürgen auch einfach klar und deutlich aussprechen kann, was er für nötig hält und was nicht. Dann muss man nämlich auch nicht im Nebel rumfischen und seine Aussagen interpretieren.

Übrgens: Ich hab seinen Post auch so verstanden wie du, aber ich lese jetzt auch schon ein paar Tage mit. Senne ist aber neu hier, und ich erwarte von ihr auch nicht, sich als erstes das komplette Forum durchzulesen, nur damit sie Jürgens Metakommunikation richtig interpretieren kann.

15.01.2010, 09:57
Naja, warum sollte Jürgen denn nochmal wiedergeben, was schon einige male geschrieben wurde? Und ausnahmsweise sind wir uns in diesem Thread ja mal einig, dass für den Anfang ein etwas größerer Verbandskasten ausreichend ist. Oder hab ich das falsch verstanden?

Nur wenn man so in anderen Threads stöbert, gibt es teilweise Meinungen von einzelnen, dass z.B. eine Fahrtrage für den SSD unerlässlich wäre oder ohne ein BZ-Messgerät die Patienten keinerlei Überlebenschance hätten. [Achtung Sarkasmus!]

Und ich finde es durchaus berechtigt von einem Mann, der über mehr Lebenserfahrung verfügt als alle anderen hier und der vor allem über mehr Erfahrung verfügt, was den Rettungsdienst angeht und auch was den SSD angeht nicht ganz uninformiert ist, mal ein paar warnende Worte an einen Neuling hier zu sprechen, dass nicht alles was hier im Forum steht auch unbedingt DIE Antwort ist.

Und (zumindest für mich) war das sehr verständlich, dass sich seine Worte weniger an Senne gerichtet haben, sondern an die "jungen Wilden" die manchmal einfach ein wenig über die Stränge schlagen.



Übrigens:
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Sokrates (um 469 vChr - 399 vChr)

:D Muss wohl schon irgendwie immer so gewesen sein :D

Aber jetzt genug OT von mir ;)
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

15.01.2010, 10:53
Danke an Buschi und Bine, ihr habt sehr wohl verstanden, was ich mit meinem Posting sagen wollte. Dies ist aber auch kein Wunder, ihr beide seid ja auch schon ziemlich lange hier dabei und kennt die Szene.
Ich werde mich hier jetzt nicht weiter äußern - ganz einfach, um das Thema nicht weiter zu zerpflücken. Da ich im Moment aus Zeitgründen etwas " behindert " bin hier umfangreich zu antworten, werde ich ab dem 25. Januar einen extra Themenbereich erstellen und mal ( wieder ... ) aufzeigen, was mir ( und nicht nur mir ... ) hier missfällt. Bis dahin müsst ihr euch leider noch gedulden.

Und Senne : mein Posting war in keinster Weise dir gewidmet, ich biete dir an, in einem persönlichen Gespräch wirklich sachliche Infos zu geben. Wenn du das Angebot nutzen möchtest, dann sende mir bitte per mail eine Telefonnummer wo ich dich erreichen kann.

Gruß Jürgen

15.01.2010, 12:29
Ein SSD braucht weder Fahrtrage, noch Beatmungsbeutel, Alu-Polster-Schienen, Rettungshelfer, -sanitäter oder -assistenten, noch einen Generalschlüssel für alle Räume der Schule oder hochwichtige Funkgeräte und Einsatzleiter-Westen


Um hierauf nochmal (On-Topic) einzugehen:

BRAUCHEN tut man streng genommen keine der oben genannten Sachen. Dennoch scheinen die Meisten davon (mal abgesehen vom Generalschlüssel) durchaus sinnvoll. Man kann theoretisch auch nur mit einem Kugelschreiber und ein paar Blättern in die Schule gehen - mehr Farben und vielleicht ein stabiler Block machen doch aber durchaus Sinn. So sehe ich das auhc hier:

Sicher kann man Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung machen, aber ein Beutel kostet nicht die Welt und ist - bei entsprechendem Kenntnisstand des Anwenders - bedeutend ungefährlicher für beide Seiten. (Infektionen etc)
Schienungsmaterial ist sicher kein Must-Have, kann aber helfen bei der Überbrückung des therapiefreien Intervalls und man kann später eintreffenden Einsatzkräften schonmal Arbeit abnehmen.
RDHs, RS und RAs (gut, welcher RA geht noch zur Schule, die Wenigsten. ;)) sind sicher nicht zwingend nötig - aber wenn entsprechend qualifizierte Schüler an der Schule sind, wieso sollten sie nicht auch dort helfen?
Funkgeräte sind enorm nützlich für die Kommunikation untereinander und helfen dabei ordentliche Abläufe reinzubringen.
Einsatzleiterwesten als solche sind zwar wahrlich sinnfrei, Einsatzkleidung ist aber a) ein nettes Gimmick für die Schüler, und b) durchaus auch nützlich (Stichwort Taschen, Warmhalten, Erkennbarkeit, Schutzwirkung)
Und was ne Rolltrage angeht... na ja, das hängt wirklich stark von der Schule ab, wobei ich die Rollen da gerne streichen würde. Aber 'ne Trage lohnt sich auf jeden Fall.

Da der Thread aber an sich heißt "Was braucht man?" - engagierte Schüler und n bisschen Verbandsmaterial, alles andere ist "Luxus", den man haben kann aber nicht braucht.

Just my two cents. Und ja, ich weiß, ich nehm so Zahlen wie die 12 Schüler die im vergangenen Schuljahr in Bayern im Unterricht verstorben sind weil lebensrettende Einsatzkräfte zu weit weg waren viel zu ernst.
[center]Wherever a man turns he can find someone who needs him. ~Albert Schweitzer[/center]

15.01.2010, 12:49
Wobei jedes zusätzliche Material auch eine entsprechende Ausbildung und Übung voraussetzt.

Mein Lieblingsbeispiel sind Beatmungsbeutel. Das sieht man ja immer im Fernsehn, dass das super aussieht und auch ganz einfach ist. Zumindest denken das die meisten! Jeder, der schonmal an nem echten Menschen, der nichtmehr selbstständig geatmet hat einsetzen durfte/musste/konnte wird mir recht geben, dass es einen himmelweiten Unterschied gibt zwischen Puppe, atmendem Mimen und "echtem" Patienten ohne Eigenatmung. Dann ist das nämlich plötzlich nicht mehr so einfach. Ich muss die Maske richtig halten, damit die Luft nicht seitlich entweicht, ich muss den Kopf überstrecken und das Kinn anheben, damit der Zungengrund nicht die Atemwege verlegt, ich muss genug Luft reinpumpen, damit ich nicht nur den Totraum beatme, ich darf aber nicht zu viel Luft reinpumpen, weil ich sonst den Magen überblähe, ich muss in der richtigen Geschwindigkeit beatmen. Das alles auf einmal zu beachten ist absolut Übungssache. Und diese Übung sollte man imho doch auch zumindest teilweise am "echten Patienten" haben. Und welcher Schülersani kann das? Das ist ja schon bei vielen SanHelfer/ Einsatzsanis/ Sanitätern oder wie auch immer die in den einzelnen HiOrgs heißen mögen kaum möglich.
Trotzdem muss man an ganz, ganz vielen Stellen wieder darauf aufmerksam machen, dass das eben nicht so einfach ist, wie es aussieht. Da ist eine Taschenmaske deutlich einfacher zu bedienen und bietet einen annähernd gleichen Schutz vor Infektionen.

Das einfach nur mal als Beispiel!

Und dann sind wir wieder an dem Punkt angelangt, was macht denn überhaupt Sinn es an einer Schule vorzuhalten?
An meiner alten Schule existierte z.B. ein Satz Luftkammerschienen und ein Vakuumkissen. Das war wohl mal irgendwann bei ner HiOrg übrig und dann haben wir das geschenkt bekommen. Also wurde das in den Schrank gepackt, weil mans ja vielleicht mal brauchen könnte.
In den 6 Jahren, die ich im SSD dabei war, hab ich den ein oder anderen Fall gehabt, in dem wir den RD gerufen haben mit Verdacht auf ne Fraktur. Allerdings haben wir in keinem davon das Schienungsmaterial eingesetzt, weil die verletzten Schüler so starke Schmerzen hatten, sobald man an der Verletzung manipuliert hat, dass wir ihnen die Schienung nicht antun wollten. Alle haben es als angenehm empfunden, dass gekühlt und ruhig gelagert wurde.
Und auch im RD ist es bei uns gängige Praxis, dass in vielen Fällen nur gelagert und gekühlt wird, aber nicht geschient. Eine Schienung ist nämlich immer erstmal mit Schmerzen verbunden, bei denen man abwägen muss, ob es nötig und sinnvoll ist sie dem Patienten zuzufügen.
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

15.01.2010, 12:58
Gerade beim Beatmungsbeutel muss man tierisch aufpassen, gerade bei Kindern. Aber der macht durchaus Sinn.

Luftkammerschienen hingegen halte ich für übertrieben. Wenn "Schienungsmaterial" vorgehalten wird : StifNeck kann ich verstehen. Den großen Teil vom Rest halte ich für viel zu selten gebracuht um die nötigen Übungen zu rechtfertigen.
[center]Wherever a man turns he can find someone who needs him. ~Albert Schweitzer[/center]

15.01.2010, 14:38
Samsplints sind auch noch empfehlenswert und sehr parktisch...
RDH | DRK | FFW | 11. Klasse

Im Falle eines Falles ist richtig fallen Alles!

15.01.2010, 15:25
Bei dem Beatmungsbeutel kann ich euch nur zustimmen. Ich selber hatte das Glück, das Bebeuteln unter annähernd realen Bedingungen schon zu üben und ich muss sagen, dass es wirklich nicht sooo einfach ist. Denn der Patient hat nicht immer das wohlgeformte und maskenfreundliche Gesicht der Anne (also der Puppe). Da steht man bei den ersten Malen schon etwas blöd da, wenn man dann einen Patienten hat, bei dem die Maske dann eben mal nicht genau auf das Gesicht passt oder wenn der Patient einen Vollbart hat. Außerdem bin ich in den 2 Wochen, wo ich alle paar Tage jemanden bebeutelt habe, nicht davon weg gekommen, dass ich den Patienten immer zu schnell beatmet habe.
(Als Hinweis, das war während einem Praktikum in einer Arztpraxis, bei dem ich auch im OP mithelfen durfte und dann halt den narkotisierten Patienten bebeutelt habe.)
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

15.01.2010, 17:43
Original von Nachwuchssani
Samsplints sind auch noch empfehlenswert und sehr parktisch...


In fact. Aber mehr muss dann auch nicht mehr sein.

Und @ Beutel : Das zu schnelle ist ein Problem von dem auch ich in Übungen nie wegkomm und was - wieder besonders bei Kindern - echt gefährlich sein kann.
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15.01.2010, 18:50
Und @ Beutel : Das zu schnelle ist ein Problem von dem auch ich in Übungen nie wegkomm und was - wieder besonders bei Kindern - echt gefährlich sein kann.

Das ist aber nicht nur unbedingt beim Bebeuteln so...auch das Tempo der Thorax-Kompressionen will geübt sein.

15.01.2010, 19:15
Wenn man sich dazu ein gutes Lied überlegt...
Mein persönlicher Favorit ist da ja "I like to move it" aus Madagascar.
Nur sowas wie "Time to say goodbye" ist nicht so gut :P
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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15.01.2010, 19:22
Wenn mit Beutel, dann versuchen mit einem Larynx-Tubus.

Hat das Problem mit dem abdichten dann nicht, kann an der Anne geübt werden.

Als Helfer sollte man schon geübt sein, mal sollte auch wissen, wie schnell man die Herzmassage macht. Da bekommt man beim Üben ein Gefühl für.
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

15.01.2010, 19:25
Wird gerade schon etwas absurd.. jetzt reden Schulsanis schon über Larynxtuben! Bleibt doch mal bei dem was ihr könnt und wovon ihr auch was versteht!
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

15.01.2010, 19:29
Nur mal zur Info: Im SanAB vom DRK ist der Larynxtubus mit dabei....

Ob man den dann auch gut anwenden kann, mögen dann leute sagen, die den SanAB schon haben ;)

Gruß
Endlich EH! 04.05.2008!

15.01.2010, 19:35
@SunshineSani:

Wie gorld schon sagte wird im DRK beim Sanitätslehrgang der Umgang mit einem Larynxtubus gelehrt.

Ob man das dann auch mal anwenden kann, joa, gehe von aus. Wird einem ja auch gelehrt, dass halt auch regelmäßiges Training erfordert.

Man lernt auch den Umgang mit einem Beatmungsbeutel, aber manche schaffen es trz. nicht, ihn richtig anzuwenden.
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