Jugend in der Wasserrettung

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20.05.2010, 19:52
Hallo ihr lieben,

mich würde mal interessieren wie bei euch Jugendliche in der Wasserwacht / DLRG eingebunden, ausgebildet, motiviert und gefördert werden.

Was macht ihr da so?



Liebe Grüße

Nora

20.05.2010, 20:11
Na dann bin ich glaube ich einer der ersten, die hier etwas von sich geben, so direkt aus der ersten Reihe.

Bei uns gibt es seit 2005 ein Jugendeinsatzteam (JET), ich war damals eins der Gründungsmitglieder des JET.
Am Anfang hat es noch nicht so viel Spaß gemacht, da wir uns immer nur alle 2 Monate zur Theorie getroffen haben. Nachdem wir dann allerdings auch eine Bahn für uns hatten im Schwimmbad, kam dann auch das Schwimmtraining dazu, welches auf die Bedürfnisse der Wasserrettung angepasst ist. Wir haben also nicht nur unsere Bahnen gezogen, sondern auch viel mit Rettungsgeräten gearbeitet. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, als Praktikant mit zum Wasserrettungsdienst am Baggersee zu kommen. Dort sind wir dann als "3. Mann" mit eingesetzt worden auf Fußstreifen, haben die Wachabläufe kennengelernt usw. Auf wirkliche Einsätze wurden wir aber nicht mitgenommen und das ist auch gut so.
Geändert hat sich in den Jahren nicht viel, nur dass ich mittlerweile nichtmehr als Mitglied, sondern als stellv. Leiter des JET dabei bin. Nach wie vor versuchen wir, so oft wie möglich im Schwimmbad mit den Rettungsgeräten zu arbeiten aber dabei auch nicht aus den Augen zu verlieren, dass wir einiges an Schnelligkeitstraining und Training für Mittel- und Langzeitausdauer machen müssen und auch hin und wieder mal tauchen. Seit kurzem haben wir auch Kontakt zu den JET´s der benachbarten OG´s, also zum JET Leichlingen und zu den JET´s des Bezirks Köln. Hier wollen wir versuchen, hin und wieder gemeinsame Treffen abzuhalten (sowohl komplette JET-Treffen als auch Treffen der Leitungen). Außerdem werden wir dieses Jahr erstmals ein Bezirksübergreifendes "Baywatch-Camp" ausrichten, bei dem sich die Mitglieder des JET mal ein bisschen bei Übungen und kleinen Spielchen austoben können.
Außerdem kann natürlich jedes JET-Mitglied als Praktikant am Wasserrettungsdienst teilnehmen.

Zum JET kommen kann bei uns jeder ab 12 Jahren und mit DRSA Bronze und EH-Kurs. Der EH-Kurs wird in diesem Fall von der DLRG gezahlt. Zur Zeit sind jedoch, was mich sehr freut, alle 12 Plätze belegt und wir haben sogar eine kleine Warteliste.

Wenn noch Fragen bestehen zu unserem JET, einfach fragen ;)
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

20.05.2010, 20:19
Hallöchen,

ich bin auch in der DLRG-Jugend, allerdings nicht wie Marcel im JET tätig. Dazu fehlt mir leider die Zeit.

Ich bin seit diesem Jahr als Wachschüler eingesetzt und war bis jetzt einmal auf der Wache :D
Dort hab ich eine Funkunterweisung bekommen und ein bisschen Üben können.
Außerdem hab ich unser Wachgebiet an Land kennengelernt.
Ich hab die Möglichkeit viel zu lernen und jaa es macht einfach Spaß.

Öhm ja...das wars soweit.

Gruß
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

20.05.2010, 20:29
Danke für eure Antworten.

Ich bin bei der DRK Wasserwacht, seit diesem Monat haben wir mit der DLRG eine gemeinsame "Ausbildungswache".

Wir haben unseren Standort an einem Ruhrabschnitt und die DLRG ist nun mit ihrem JET dazugekommen.
Ich hatte noch nicht die Gelegengeit mir ein Bild von denen zu machen und weiß auch nicht so genau was die alles machen, bzw was wir mit denen machen sollen, wobei sie uns begleiten und so.

Du sagtest die Kinder sind bei euch ab 12 Jahren, denen kann man ja nix über Notfallmedizin erzählen....
Was erwarten die denn von einem Wachdienst auf dem sie mitdürfen? Was dürfen sie bei euch machen? Dürfen sie mit aufs Boot?
Zuletzt geändert von CPR2010 am 20.05.2010, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.

20.05.2010, 20:46
Da bei uns alle JET-Mitglieder über 12 sind, kann man denen auch schon ein bisschen Notfallmedizin verklickern.
Was sie erwarten? Das kann ich schwer beurteilen, da wohl jeder etwas anderes erwartet.
Was sie dürfen? Sie dürfen bei Fußstreifen mitgehen, den täglichen Funkverkehr abwickeln (außerhalb vom Einsatzgeschehen, mit einem WG im Nacken) und bei weniger heftigen Einsätzen ohne Körpersekrete auch unter Aufsicht am Patienten arbeiten.
Dürfen sie mit aufs Boot? Ja und Nein. Bei normalen Rheinwachen dürfen sie auch mal mit aufs Boot, dann ist aber immer noch ein zusätzlicher BG mit an Bord, da dieser dann im Einsatzfall zusammen mit den JET-Mitgliedern kurz am Ufer rausgeschmissen wird. Bei Großveranstaltungen wie Regatten oder Absicherungen kommt keiner vom JET aufs Boot. Ganz ohne Bootfahren geht es allerdings im JET nicht, da das einen riesigen Motivationsschub gibt, wenn die mal aufs Boot dürfen.

Letztendlich ist aber jedes JET unterschiedlich und man kann nicht sagen "JET-Mitglieder können dies und das, mit ihnen machen könnte man gut das und jenes".
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

20.05.2010, 20:51
Unser JET will bald mal mit unserem Boot zum Rhein fahren.
Da werd ich vllt mitfahren, weil es an einem Wochenende sein wird.
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

20.05.2010, 20:55
Gibt es eine Ausbildungsrichtlinie für das JET?

20.05.2010, 20:59
Nein, die gibt es nicht.

Ich halte das auch nicht für notwendig, da in den verschiedenen Gliederungen die Anforderungen ganz verschieden sind. Außerdem handelt es sich beim JET ja auch nicht um einen wirklichen Kurs sondern um ein Angebot für die Jugendlichen, sich in ihrer Freizeit zu betätigen. Ein Fußballverein hat ja auch keine Ausbildungsrichtlinie, nach der alle Vereine arbeiten.

Was jedoch oft der Fall ist:
Oft ist das Ziel, dass die JET-Mitglieder nach ihrem 16. Geburtstag die Fachausbildung Wasserrettungsdienst abschließen können. Das muss aber nicht bei jedem JET so sein.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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21.05.2010, 08:57
Original von CPR2010

Du sagtest die Kinder sind bei euch ab 12 Jahren, denen kann man ja nix über Notfallmedizin erzählen....



Vorurteil! Siehe "SSD in Grundschulen".

Ich wette, die sind aufnahmefähiger und engagierter als so manche Jugendliche... :)
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

21.05.2010, 10:08
Original von Hajo Behrendt
Original von CPR2010

Du sagtest die Kinder sind bei euch ab 12 Jahren, denen kann man ja nix über Notfallmedizin erzählen....



Vorurteil! Siehe "SSD in Grundschulen".

Ich wette, die sind aufnahmefähiger und engagierter als so manche Jugendliche... :)



Kann sein das ich da Vorurteile habe - allerdings kenne ich auch keinen SSD in Grundschulen, lasse mich aber gerne belehren!

Wir hatten in der letzten Wachsaison Jugendliche um die 15 Jahre... die waren nicht sehr aufnahmefähig - kann aber auch an eine Ausnahme gewesen sein.

@ Hajo
Weisst du, wie in Grundschulen der "SSD-Unterricht" aussieht?

21.05.2010, 10:20
Jepp, hier steht das ziemlich ausführlich:

http://www.schulsanitaetsdienst.net/wbblite/thread.php?threadid=630&sid=

Inhalte der AG "Erste Hilfe und Gesundheit" sind bspw. Grundlagen der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, Absetzen eines Notrufs, Versorgung von Verletzungen mit Mitteln der Ersten Hilfe, Störungen des Bewusstseins und Herz-Kreislauf-Stillstand (natürlich auf kindgerechtem Niveau).

Aber auch "Bagatellthemen", wie z.B. "Was mache ich bei einer Erkältung" werden behandelt.

Nach meiner Erfahrung gibt es hier bessere Lernerfolge als bei Führerscheinbewerbern...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

21.05.2010, 12:55
Die Idee der JETs gefällt mir, muss ich sagen.
Allerdings sehe ich es skeptisch, 12-jährige mitzunehmen zur Wache.
Ich denke, da ist ein Alter von 15-16 Jahren, angelehnt an die Voraussetzungen für den ZWRD, wesentlich besser.

In der DLRG-OG hier in meinem Heimatort, in der ich viele Jahre (Vorstands-)Mitglied und auch im WRD aktiv war, ist es leider so üblich, dass das Wachpersonal seine Kinder (teilw. ab 6-7 Jahren...) mit zur Wache bringt, und diese dann tatsächlich auch in DLRG-Kleidung dort rumlaufen, mit Funkgeräten spielen und auch mit Papa und Mama Boot fahren dürfen... Das war einer von mehreren Gründen, warum ich nach vielen Jahren diesem Verein den Rücken gekehrt habe...

21.05.2010, 13:04
Das fände ich auch zu viel des Guten.... :rolleyes:

21.05.2010, 13:15
Bei uns ist es so geregelt, dass wir erst Wachkleidung mit 16 und DLRS Silber bekommen.

Das finde ich auch richtig. Wenn kleine Kinder (6 Jahre oder so) schon mit Wachkleidung rumlaufen, und wirklich was passiert können sie nicht richtig helfen, obwohl sie so aussehen.
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

21.05.2010, 16:51
Na ja, das sieht man dann doch wohl... Das ein 6-jähriger nicht der adäquate Ansprechpartner für lebensbedrohliche (Wasser-)Notfälle ist, sollte auch jedem Blödmann klar sein. Aber er kann bestimmt wenigstens qualifizierte Hilfe holen. Daran scheitern einige Erwachsene schon...

Die Einsatzkleidung für kleinere Kinder ist aber ein prima Instrument für werbewirksame Öffentlichkeitsarbeit...
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