Disponent

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15.02.2010, 21:47
gestattet mir bitte die dumme Frage, aber was genau ist denn so anstrengend an diesem Beruf? Die Informationen aus den Anrufern rauszubekommen? Die große Verantwortung?

15.02.2010, 21:48
Original von Onkel Juergen
Und ich bleibe bei der Meinung, daß man die Tätigkeit in einer Leitstelle in keinster Weise als Altersruhesitz bezeichnen kann, da wirst auch du mich nie von wegbringen ...

Ich weiß ja nicht in oder bei welchen Leitstellen du so Erfahrungen gemacht hast, ich sprach von Hamburg und Berlin, und da ist die Belastung jedenfalls sehr hoch - auch wenn sie nicht körperlich ist ...


Ich habe auch nicht von Altersruhesitz gesprochen, sondern von Endverwendung.

Beim Rest unterstellst Du mir etwas, das ich gar nicht gesagt habe. Natürlich ist die Arbeit belastend, aber eben nicht körperlich. Und auch wenn ich weiß, dass eine vorzeitige Pensionierung bei Beamten eine gewisse Tradition hat, so ist es in meinem Bereich üblich, dass die Kollegen durchaus eben nicht mit 50 aufhören wollen. Für eine solche Person ist die Leitstelle eine gute Alternative.

Ach - und eine Spitze sei mir noch erlaubt: Ist die Leitstelle Berlin nicht die mit den 30% Fehleinsätzen für den RTH? :D
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

15.02.2010, 22:16
Die Diskussion hier droht in eine Richtung abzudriften wozu ich aber keine Lust habe mitzumachen ... also klinke ich mich hiermit aus, was ich zum Thema zu sagen hatte wurde von mir geäußert, viel Spaß noch ...

Und SAR21 : das ist wirklich eine dumme Frage, sorry. Aber beantworten kann man sie in Worten nicht, man muß diese Tätigkeit mal über eine längere Zeit gemacht haben um zu verstehen, was da so belastbar ist ;)

15.02.2010, 22:39
Original von Onkel Juergen
Und SAR21 : das ist wirklich eine dumme Frage, sorry.


Nein, dumm ist die Frage eigentlich nicht. Gerade für jüngere Beteiligte an der Gefahrenabwehr ist das eine ernstzunehmende Frage. Persönlich kennen nur die wenigsten die Disponenten, für sie sind es die zumeist souveränen Stimmen aus dem Funk.

Sie können nicht wissen wie das ist innerhalb kürzester Zeit aus einem verstörten Anrufer die notwendigen Informationen herauszuhole, daraus unter Zeitdruck die richtigen Schlüsse ziehen zu müssen und trotz mittlerweile vorhandener moderner Rechnerunterstützung und Vorgaben manchmal dennoch eine Zeit lang nicht sicher zu sein ob man die Lage richtg bewertet hat. Sie haben es nie erlebt, daß man einer weinenden Mutter schnelle Hilfe für ihr Kind verspricht, ahnend, daß es dafür schon viel zu spät ist um dann kurz darauf einem wütenden Bürger erklären zu müssen, daß der Notruf nicht dafür da ist sich über die Benutzung von SoSi zu beschweren.

Nein, ich habe nie Dienst in einer Leitstelle getan. Dennoch aus verschiedensten Gründen genug mitbekommen um obiges zu wissen. Auch zu wissen, daß dies nur ein sehr kleiner Ausschnitt dessen ist, was man in diesem Beruf erleben kann bzw. ertragen muß. Auch bin ich mittlerweile reif genug um zumindest erkennen zu können, daß dies alles andere als ein Job zum Absitzen ist.

Dies alles muß aber jüngeren Personen erklärt weden, wohlwissend, daß sie die gesamte Tragweite wohl erst Jahre später erahnen können.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

15.02.2010, 22:47
danke für diese echt aufschlussreiche Antwort

15.02.2010, 23:25
Sorry, aber wenn man fagt was an dem Job eines Disponenten so belastbar ist dann muß man auch fragen, was ist denn so belastbar an Jobs wie RD, Fwler, NA oder ähnlichem. Ein BFler ist ja auch nicht pausenlos am Löschen, also was ist das so schlimm ?
Ich nehm mal an, der Fragesteller ist aufgrund seines Nicks hier etwas bewandert in Sachen RD und keineswegs ein absoluter Laie, dem man haarklein alles aufs Brot schmieren muß. Und von daher ist es für mich eine dumme Frage denn wenn man sein Hirn etwas anstrengt und nachdenkt, dann kommt man eben auf die Antworten - und noch einige mehr - die madhef hier geschildert hat.
Daß man das so einfach nicht erklären kann wie belastbar dieser Job ist liegt auf der Hand - man muß ihn live erleben ...

Ich denke nicht, daß ich oder andere hier jetzt großartig Erklärungen abgeben müssen - dafür sollten eure Vorkenntnisse ausreichend sein um wenigstens ansatzweise einiges selbst zu erkennen. Bei absoluten Neulingen in dem Geschäft sind wir aber dennoch gerne behilflich ...

16.02.2010, 01:22
Also bitte, Jürgen.... Du vergleichst grad ernsthaft den Einsatzdienst mit dem Dienst in einer Leitstelle, stellst die Frage von SAR21 als dumm dar und bist nicht gewillt eine konstruktive Diskussion mit Don weiter auszuführen? Das enttäuscht mich, ich kenne Dich anders.
Und jmd, der nicht mal in eine Leitstelle länger als nur für eine Führung reinschnuppern konnte weiss auch nicht, wie die Arbeit dort ausschaut. Egal wieviel Erfahrung er im RD, bei der Feuerwehr oder sonstwo gesammelt hat.

@SAR21: Madhef hat schon vieles angesprochen. Ein paar Beispiele möchte ich noch aus meiner Erfahrung mit dazu bringen, dadurch wird's vermutlich etwas plastischer.
Es ist in vielen Situationen wirklich schwierig, alle Informationen aus einem aufgeregten Anrufer heraus zu bekommen. Gerade wenn es Dinge sind, die für denjenigen sehr dramatisch wirken (Bilder am Unfallort, Ereignis oft mit nächsten Verwandten od. eigenen Kindern, Feuer, etc. ) Dann musst Du daraus wieder das filtern, was Du nun konkret brauchst und daraus Deine Entscheidungen ableiten, was Du alarmierst oder ob Du überhaupt der richtige Ansprechpartner für das Problem bist!
Dann erwarten viele Leute auch konkrete Handlungsanweisungen - aber Du weisst ja gar nicht, was da vor Ort gerade passiert oder wie sich die Lage darstellt. Und wenn Du jmd in der Leitung hast, der Dir seine Lebensgeschichte klagt, parallel eine andere Notrufleitung aufläuft, Deine Kollegen ebenfalls am Telefon hängen wird's eng. Nebenbei will der RD über Funk wissen, wohin sie genau sollen bzw beschwert sich das niemand aufmacht und Du bitte den Anrufer nochmal zurück rufen sollst, damit er sich bemerkbar macht. Wenn in dem Moment auch noch die BMA von einem Hotel/Krankenhaus/Schule/Kindergarten aufläuft oder ein weiterer Anrufer Dir was von einem verunfallten LKW mit "orangenen Tafeln dran, da stehen Zahlen drauf" berichtet ....

Zudem stellt sich auch immer wieder die Frage, ob man denn wirklich alle Informationen hat. Natürlich arbeitet man sein Frageschema ab, aber jede Notrufabfrage verläuft anders.

Beispiel: Ein Anruf, aufgeregte junge Frauenstimme, im Hintergrund barbarisches Kindergeschrei - Information das sich das Kind, 4 Jahre mit kochender Flüssigkeit verbrüht hat. Gesicht, Oberkörper, Bauch und Arme. Adresse erfragt, Namen erfragt, während der Einsatzaufnahme in der Protokollmaske im PC hab ich dann noch Anweisungen erteilt, dass sie doch bitte das Kind ausziehen mögen und lauwarm abduschen sollen. Da fiel im Nebensatz am anderen Ende "[Name], versuch mal, [Kindsname] auszuziehen und bei Euch in die Wanne zu stellen"

Quizfrage: Wo steckt der Fehler? Welches Problem erwartet RTW und NEF am Einsatzort?


Andere Baustelle: Von über 90% der Anrufe bekommt die Besatzung der Rettungswachen ja gar nichts mit. Seien es Scherzanrufe, Fälle die eigentlich zur Polizei gehören und die dann vermittelt werden, einfach Leute, die Dir ihre Seele ausschütten (die auch hilfsbedürftig sind...da ist mal schnell gesagt "ich will nicht mehr leben" - ja, da muss man auch hellwach sein), Anfragen über Bereitschaftsärzte, Bereitschaftsapotheken, verletzte Tiere (!), bei uns im Bereich wird noch der kassenärztliche Notdienst abgewickelt (auch toll: KV-Arzt ausreichend? Notarzt nötig? ....) und die ewig leidigen Diskussionen mit Leuten, die einen Entzug machen wollen und daher vom RTW abgeholt werden möchten oder die ihre Saufkumpanen plötzich nicht mehr mögen, da der Alk alle ist und die abgeholt haben wollen. Eltern, deren Kind sei x Tagen Fieber hat, die n RTW wollen und dann plötzlich nicht in der Lage sind, ihr Auto aus der Garage zu holen und das eigene Kind selbst zum Arzt/KH zu fahren.

Dann hast Du:
- die alte Dame, deren Mann morgens nicht zum aufwacht, um mit ihr zu Frühstücken
- den Vater, der seine 16jährige Tochter morgens um halb 6 Uhr im Zimmer auf dem Boden findet, nachdem sie nachts feiern war ... die aber nicht alkoholisiert ist, sondern nicht mehr schnauft und das schon seit Stunden
- die Familie, deren Hab und Gut gerade in Flammen aufgeht
- die Frau, die nachts von der Landstraße anruft und Dir erzählt, das direkt vor ihr ein Auto mit 5 Jugendlichen in die Allee geballert ist
- eine Stimme, die gebrochenes Englisch spricht und Dir versucht klar zu machen, in welchem Reisebus, auf welcher Autobahn in Deinem Gebiet in Höhe welcher Abfahrt ("no idea!") sie denn die "chest pain" haben
- die Ehefrau, die sich im Bad eingeschlossen hat aus Angst vor ihrem prügelnden Ehemann, den Du im Hintergrund versuchen hörst, die Tür kaputt zu treten

.... ich könnte ewig weiter machen.

PS: Körperlich anstrengend ist das hingegen nicht. Wobei: langes Sitzen kann auch anstrengend werden
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

16.02.2010, 08:15
@ Jürgen:
Mit ist durchaus bewusst, dass auch junge Einsatzkräfte in Leitstellen Dienst tun.

Die Bezeichnung "Altersruhesitz" ist in keinem Fall abwertend gemeint. Wenn das so rübergekommen sein sollte, entschuldige ich mich dafür.

Natürlich erfordert der Leitstellendienst eine enorme geistige "Fitness", Erfahrung und ein großes Gedächtnis.

Die Leistelle ist halt ein anderer (absolut "gleichwertiger") Funktionsbereich im Rettungswesen, der sich aber von "fahrenden Personal" unterscheidet und daher auch sehr gut für ältere, erfahrene Einsatzkräfte geeignet ist, die gesundheitlich vielleicht ncht mehr so können.

Ich denke, dass man nach 30 Jahren Stadtrettung vielleicht froh bist, wenn man eine solche Stelle erhalten kann.

Prinzipiell wollte ich nur sagen, dass es für junge Aussenstehende oft schwer ist, einen solchen Arbeitsplatz zu erhalten, da die Stellen oft mit eigenem, eben älterem Personal besetzt werden. Da ist ja auch nichts Verwerfliches dran...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

16.02.2010, 12:55
Original von GeKue
Und jmd, der nicht mal in eine Leitstelle länger als nur für eine Führung reinschnuppern konnte weiss auch nicht, wie die Arbeit dort ausschaut. Egal wieviel Erfahrung er im RD, bei der Feuerwehr oder sonstwo gesammelt hat.


... das ist jetzt hoffentlich nicht das, was ich grade denke ...


@ Hajo

deine Erklärung finde ich klasse, hast dich echt gut wieder aus der Sache herausgewunden *grins*. Mich störte nur der Begriff " Altersruhesitz ". Das hört sich so an als ob da eine Gruppe alter Männer sitzt und nix anderes zu tun hat als gemütlich zu telefonieren, und das ist es ganz sicher nicht ...

16.02.2010, 12:58
Original von Onkel Juergen
... das ist jetzt hoffentlich nicht das, was ich grade denke ...


Nein, ist es nicht. Offenkundig fühlst Du Dich grad angegriffen .... ich beziehe mich aber damit auf den Satz von Dir:

Ich nehm mal an, der Fragesteller ist aufgrund seines Nicks hier etwas bewandert in Sachen RD und keineswegs ein absoluter Laie, dem man haarklein alles aufs Brot schmieren muß. Und von daher ist es für mich eine dumme Frage denn wenn man sein Hirn etwas anstrengt und nachdenkt, dann kommt man eben auf die Antworten - und noch einige mehr - die madhef hier geschildert hat.


...egal wie "bewandert" der Fragesteller im RD ist (was man wahrlich nicht vom Nick ableiten kann), hat man noch lange nicht die Ahnung, wie es auf der anderen Seite vom Funk abläuft.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

16.02.2010, 13:16
Also ich nehme mal ganz schwer an, daß ein großer Prozentsatz der Mitglieder hier ganz gut im RD usw Bescheid weiß.Und da man ja auch von Natur aus neugierig und wissbegierig ist nehme ich auch ganz schwer mal an, daß sich auch viele Gedanken gemacht haben wie das wohl in einer Leitstelle funktioniert usw.
Sicher wird man da auch auf Ergebnisse stoßen und man hat so zumindest einen kleinen Einblick über die Arbeit dort. Und wenn man jetzt noch seine Gedanken weiterspinnt dann kommt man dahin - also ich zumindest - daß die Arbeit dort auch nicht so ohne ist. Sicher ist die Belastung dort nicht 1:1 mit der im RD zu vergleichen - habe ich auch nie behauptet. Ich habe von " annähernd " gesprochen und da liege ich nicht falsch.

Und ich bin nach wie vor der Auffassung, daß sich die Frage, so wie sie formuliert wurde, dümmlich anhört. Ist wie gesagt meine ganz persönliche Sichtweite.
Und was die Diskussion mit Don angeht, so habe ich keine Lust auf Aussagen einzugehen, die überhaupt nicht zum Thema passen ( die Anspielung auf die Fehleinsätze des RTH ). Das würde nämlich nur dazu führen, daß wir ganz schnell vom eigentlichen Thema abdriften. Das sind kleine Sticheleien und tragen gar nix zum Thema bei - auch andere Leitstellen haben Fehleinsätze auf ihrem Konto - aber das ist ein ganz anderes Thema.

16.02.2010, 14:48
Ersteinmal danke an alle die mir echt gute Antworten gegeben haben. Ich persöhnlich bin überhaupt nicht bewndert in solchen Fragen, denn ich war noch nie auf einem San-Dienst und auch noch nie in einer Leitstelle. Ich befinde mich auch erst noch in der Ausbildung zum San-H und darf erst nach erfolgreichem Abschluss von dieser in den SSD eintreten.
Dennoch hatte und habe ich ein großes Interesse fütr RD, Feuerwehr usw.

Der Sinn meiner Frage war von qualifizierten Leuten, die es in diesem Forum zweifellos gibt einen kleinen Einblick zu erhalten, was es bedeutet Disponent zu sein.
Ich wusste, dass sich die Frage für diese Mitglieder dümmlich anhören müsste. Deshalb habe ich meine Frage vorangestellt, dass ich mir dieser möglichen Wirkung bewusst bin.

Original von Onkel Juergen
Ich nehm mal an, der Fragesteller ist aufgrund seines Nicks hier etwas bewandert in Sachen RD und keineswegs ein absoluter Laie, dem man haarklein alles aufs Brot schmieren muß. Und von daher ist es für mich eine dumme Frage denn wenn man sein Hirn etwas anstrengt und nachdenkt, dann kommt man eben auf die Antworten - und noch einige mehr - die madhef hier geschildert hat.
Daß man das so einfach nicht erklären kann wie belastbar dieser Job ist liegt auf der Hand - man muß ihn live erleben ...


@ Onkel Juergen
Ich entschuldige mich bei dir für die aus deiner Sicht dümmliche Frage und habe oben versucht zu erklären wie es dazu kommen konnte. Allerdings zwingt dich auch keiner dazu, Fragen zu beantworten, die auf eine verminderte Kenntnis des RD hindeuten, und dein ohne Zweifel unfangreiches Wissen zu diesen Themen dem entsprechenden Fragesteller zur Verfügung zu stellen.

16.02.2010, 15:11
@ SAR 21

also erstens brauchst du dich überhaupt nicht bei mir zu entschuldigen - ich wüsste nicht warum.
Zweitens muß ICH mich bei DIR für meine Fehleinschätzung betreffs deiner Person enschuldigen. Ich ging bei dir von ganz anderen Voraussetzungen aus, aber da lag ich nach jetzigem Stand total daneben. Dies wäre aber nicht passiert wenn du hier im Forum eine einigermaßen verständliche Vorstellung deiner Person abgegeben hättest. Diese suchte ich nämlich vergebens ... es ist so meine Art, mich über Leute vorher irgendwie zu erkundigen damit ich in etwa weiß, mit wem man es zu tun hat. Da ich aber nix von dir fand bin ich aufgrund deines Nicks mal davon ausgegangen, daß du über ein gewisses Grundwissen über RD usw verfügst, aber auch hier lag ich wohl falsch. Aus dieser nun neuerlichen Betrachtung ist deine Frage natürlich nicht dumm, auch ich bin nicht unfehlbar ( hab ich auch nie irgendwo behauptet ) und habe aus dieser Situation gelernt und werde in Zukunft etwas vorsichtiger handeln ... ;)

Aber vielleichst denkst du mal über eine Vorstellung über dich nach. Das einzige was ich über dich weiß ist, daß du aus MV kommst. Und falls du mal nach Hamburg kommst, dann melde dich bei mir denn dann zeige ich dir mal eine richtig gute aber auch stressige Leitstelle ...

Gruß Jürgen

16.02.2010, 15:26
Mhhh... dann wäre das ja geklärt. Dennoch möchte ich einen kleinen Schwank aus meinem Leben beisteuern - ist ja sonst immer so trostlos hier *schmunzel*.

Also, es begab sich zu einer Zeit wo der kleine Alex gerade sein Abitur gemacht hatte und stolz war seine Ausbildung zum Rettungshelfer zu haben. Die Prüfung zum Rettungssanitäter sollte dann eine Woche später folgen. Genau in dieser Woche bzw. dem Wochenende folge er auch dem Ruf des Forentreffens in die wunderschöne Hansestadt Hamburg. Und wie es sich so ergab, stand auch eine Besichtigung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Hamburg auf dem Plan.

Und um es kurz zu fassen: WOW! Ich kann zu dem Zeitpunkt die kleinen Landkreis-Leitstellen des Main-Kinzig- und des Wetterau-Kreises, und fand deren Arbeit extrem chillig. Anders in Hamburg! Vollkommen abgesehen von der deutlich moderneren Aufmachung, den ausgeklügelteren Details (ich erinnere mich noch an rote/grüne Lampen an den Tischen die anzeigten ob ein Disponent gerade beschäftigt war oder nicht) oder schlichtweg der Größe, war es auch ein sehr viel "hektischeres" Klima. Wobei das nicht für Unprofessionalität stehen soll, sondern einfach dafür, dass viel mehr los war und die Disponenten viel weniger Zeit hatten.

Was ich damit sagen will: Den Stress auf einer Leitstelle hat man immer, spätestens dann, wenn es den großen Knall gibt. Allerdings variiert die Belastung auch sehr je nach Einsatzgebiet; sprich Stadt/Landkreis.

Und was mir in der Beziehung aufgefallen ist: Die LST Hamburg ist mit einer guten, eher jüngeren Mannschaft besetzt gewesen. Zumindest war das mein Eindruck vor Ort. Und was die Kreisleitstellen hier in der Ecke angeht: Altersschnitt so um die 30 bis 40. Nur sehr wenige ältere Kollegen. Für Frankfurt kann ich es nicht explizit sagen, weiß aber, dass man dort "ältere" Kollegen, die nicht mehr voll im Einsatzdienst einsetzbar sind eher in Ausbildungstätigkeiten, vorbeugenden Brandschutz, etc. steckt, als auf die Leitfunkstelle.
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.02.2010, 18:15
Tja, Alex - aber wir waren an einem Sonntagmorgen zur Besichtigung und da ist erfahrungsgemäß nicht viel los, auch wenn es für dich anders ausgesehn hat. Der Streß kommt eher so an Tagen wie Freitag oder Samstagabend oder an bestimmten Tagen mit entsprechender Witterung wie jetzt ja gerade die Tage mit Schnee, Blitzeis und dazukommender Wasserrohrbrüche, die jetzt in großer Häufigkeit vorkommen.
Wenn es zum den von dir erwähnten " großen Knall " kommen sollte so hat die Leitstelle da eher weniger Streß da solche Einsatzlagen ja an spezielle Sondereinsatzplätze verlegt und von dort abgearbeitet werden - wenn du damals bei der Führung gut aufgepasst hast dann weißt du das noch ;)
Solche Großeinsatzlagen werden vom normalen Tagesgeschäft ausgelagert damit sich die restlichen Disponenten auf das Restgeschehen konzentrieren können, dies ist in einer Stadt wie Hamburg aber auch nicht wenig.

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