Ehrenamtlich Rettungsdienst

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11.01.2016, 21:13
Hallo,
ist jemand im Forum dabei, der ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig ist?
Ich werde nächstes Jahr 18 und habe deshalb zwei Frage.
-Kann man die Ausbildung zum RS auch am Wochenenden oder am Abend machen? Das Problem ist das ich bald
eine Ausbildung anfangen werde.
- Ab welchem Alter kann die Ausbildung begonnen werden?

Gruß,
Schulsani15
11.01.2016, 21:51
Ich war viele Jahre ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig.

Es besteht die Möglichkeit, den RS auch in Wochenendform zu belegen. Jedoch muss einem klar sein, dass da viele Wochenenden für draufgehen. Informiere dich da mal bei einer Rettungsdienstschule vor Ort.

Das Mindestalter (bei Abnahme der Rettungshelfer-Prüfung) am Ende des ersten vierwöchigen Theorie-Blocks beträgt 18 Jahre. Eventuell ändert sich da aber war, da die neuen NotSans ja mit 16 Jahren in die Lehre gehen können. Frag da mal eine Rettungsdienstschule oder das Sozialministerium, wie das in deinem Bundesland gehandhabt wird.
12.01.2016, 14:21
Hast du ungefähr eine Idee wie lange das dauern könnte?
12.01.2016, 14:34
Bis du fragst? Das ist Tagesformabhängig vermute ich.
12.01.2016, 15:06
Im Ernst? Nach 10s gab mir Google die entsprechende Antwort.
Der Kurs hat 160h und wenn man das. Auf 8h pro Tag bezogen, bedeutet das, 10 Wochenenden jeweils Samstag und Sonntag.
12.01.2016, 16:12
Jo. Plus jeweils vier Wochen Praktika in Rettungsdienst und Krankenhaus.

Es kann sein, dass einige Stunden des Lehrgangs durch Hausarbeit (e-Learning) ersetzt werden, aber mit acht Wochenenden sollte man schon rechnen.

Dazu kommt, dass man tw. auch nach dem RS-Abschlusslehrgang nach den Praktika (eine Woche) und bestandener staatlicher Prüfung auch noch Einsaätze sammeln muss.

Im Schleswig-Holstein sind es zum Beispiel 100 Krankentransporte und 100 Notfalleinsätze, die man als Dritter mitfahren muss, bevor man überhaupt einen RTW als Zweiter/Fahrer oder einen KTW als Transportführer besetzen darf.
12.01.2016, 17:57
Bzgl. der Krankenhauspraktika sei noch angemerkt, dass diese meistens in Vollzeit absolviert werden müssen. Sei es einerseits durch Vorgabe der Schule (bei waren das glaub ich Blöcke a mind. 14 Tage) oder andererseits durch die Krankenhäuser, weil die oftmals Praktikanten nur zum normalen "Tagesgeschäft" unter der Woche "bespaßen" können und flexiblere Ein-Tages-Einsätze, von der PDL oftmals nicht zugelassen werden.
12.01.2016, 18:03
Nächste Woche hab ich einen Termin beim KV, dort frag ich dann mal nach. Im Nofall nehme ich einfach Urlaub von meiner Ausbildung.
14.01.2016, 22:11
Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache, aber ich würde die Finger davon lassen. Rettungsdienst ist kein Hobby sondern ein Beruf. Außerdem nimmt der Ehrenamtliche, den Kollegen die das hauptberuflich machen, den Arbeitsplatz weg.
14.01.2016, 22:43
Alltagimrettung hat geschrieben:Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache, aber ich würde die Finger davon lassen. Rettungsdienst ist kein Hobby sondern ein Beruf. Außerdem nimmt der Ehrenamtliche, den Kollegen die das hauptberuflich machen, den Arbeitsplatz weg.


>> Wo ist hier der "Like"-Button ??? <<
14.01.2016, 23:47
Das kommt auf den Bereich drauf an. Hier in Berlin / Brandenburg wird ein EA RDler niemals die Stelle eines HA ersetzen.
14.01.2016, 23:51
Oh, auch da kann man ein großes Fass aufmachen.

Ich halte nichts von pauschalen Stammtischparolen wie "Ehrenamtliche nehmen Hauptamtlichen die Arbeitsplätze weg".

Bei uns sind die wenigen Ehrenamtlichen eine willkommmene Möglichkeit, auch kurzfristig einen Tag frei zu bekommen. Sie sorgen für eine hohe Flexibilität in der Dienstplanung.

Zuweilen geraten wir auch in eine Personalmangelsituation (Kündigungen, Erhöhung von Fahrzeugvorhaltungen, Krankheit, Urlaubsspitzen), in der der flexible EInsatz von Ehrenamtlichen uns Hauptamtler vor Überstunden bewahrt und damit die Motivation steigen lässt.

In erster Linie fahren bei uns Ehrenamtliche, die entsprechende Dienstposten bei Sanitätswachdiensten oder im Katastrophenschutz besetzen. HIer kommt es nur sehr selten zum Kontakt mit "richtigen" Notfallpatienten, so dass ein oder zwei Dienste im Monat auf einer Rettungswache zusammen mit weinem erfahrenen Mitarbeiter eine gute Trainingsmöglichkeit sind. Die Ehrenamtler bleiben so "in der Materie"und können erfahrungsgemäß im SWD oder KatS eine höhere Qualität und Versorgungssicherheit aufweisen.

Natürlich sollte der Einsatz nur in Maßen erfolgen und ergänzend zum hauptamtlichen Personal. Ich sehe kein Problem darin, kreisweit ein oder zwei Stellen durch Ehrenamtliche besetzen zu lassen. Die Inübunghaltung für den "Fall der Fälle" sollte es uns wert sein.
15.01.2016, 07:25
Das sind keine Stammtischparolen, sondern einfach die Wahrheit. Wir wollen einen besseren RD in Deutschland, dann ohne "HobbyRetter". Wer seine Fähigkeiten verbessern möchte, darf gerne als Praktikant mit fahren.
15.01.2016, 10:25
>>> Wo ist denn dieser Like-Button ??? <<<

Also natürlich ist es lobenswert, wenn Menschen ehrenamtlich etwas für ihre Mitmenschen tun wollen. Keine Frage.
Aber wie Alltag schon sagt, wollen wir ja eine Professionalisierung im Rettungsdienst haben. Eine Ausbildung zum Notfallsanitäter wird kein Ehrenamtlicher mehr machen können. Aber das ist doch die Zukunft - das ist das, wo das RFP hin will.

Und sorry - Personalmangelsituationen gibt es nur, weil der Rettungsdienst nicht vernünftig finanziert ist bzw. weil irgendein Controller alles eben zu knapp kalkuliert.
(Nebenbemerkung: Wir haben hier einen kleinen privaten Betreiber, der hat die besten Autos, das zufriedenste und motivierteste Personal und nie Ausfälle. Und all das ohne Ehrenamt. Scheint also doch zu funktionieren.)

Die Ausbildung ist natürlich wirklich ein Problem. Aber wäre es da nicht sinnvoll, auch Sanitätswachen mit hauptamtlichem Personal zu besetzen?
(Nebenbemerkung: So wird es doch auch abgerechnet. Die Differenz zwischen dem, was der Betreiber einer Veranstaltung für die SanWache zahlt, und dem, was die ehrenamtlichen Helfer bekommen, wird einkassiert. Wäre es da nicht ehrlicher, wenn alles so vergütet wird, dass man auch das Personal zahlen kann?)

Würde man das Ehrenamt im RD abschaffen, sehe ich nur ein Problem: Die Nachwuchsgewinnung. Über das, was Hajo schildert, werden Interessenten für den medizinischen Bereich generiert. Die Bundeswehr muss gerade erkennen, was passiert, wenn man diesen Bereich vernachlässigt.

Auf der anderen Seite gibt es für jeden Medizinstudienplatz (warum auch immer....) 4-5 Bewerber. Der Rest muss warten und füllt die Rettungsdienstausbildungen. Zur Zeit sehe ich keine Nachwuchsprobleme. Würde man es jetzt noch schaffen, dem RFP eine würdevolle Arbeit bis zur Rente und die problemlose Ernährung einer Familie ermöglichen, dann gäbe es auch in Zukunft keinen Bewerbermangel.

Dafür gibt es zu viele Adrenalinjunkies auf der Welt ;)
15.01.2016, 16:50
Wo ist mein Like Button :)

Ich kann mal kurz aus der Schweiz erzählen. Hier werden grosse Verantstaltungen durch hauptberufliches Personal besetzt, die zum Teil stattlich bezahlt werden. Und das ist auch gut so.

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