Ehrenamtlich Rettungsdienst

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17.01.2016, 12:19
also ich kann von unserem KV aus sprechen, da braucht man für die ehrenamtliche Fahrerrolle KTW ne Grund- und Fachdienstausbildung Sanitätsdienst, min. 30 Einsätze KTW und min. 30 Einsätze RTW als 3. und einen Führerschein Klasse B mit min. 1 Jahr Fahrpraxis.

Für den RTW-Fahrer gelten zudem: min. 2 Jahre Fahrpraxis + Helferführerschein.

NEF-Fahrer: geprüfter RS + Führerschein Klasse B

Und bei uns gibt es anscheinend eine Regelung, dass so und so viel Prozent (ich glaube, es waren 20%) der RD-Schichten von Ehrenamtlern übernommen werden sollen. Klar ist das schlecht für die Hauptamtlichen, aber trotzdem müssen solche Anforderungen irgendwie erfüllt werden...
17.01.2016, 13:04
Diese Anforderung muss vor allem abgeschafft werden.
17.01.2016, 21:27
Bei uns ist ein NEF Fahrer immer ein RA bzw. NS. FJSler fahren bei uns immer den RTW.
17.01.2016, 21:48
Das regelt das jeweilige Landesrettungsdienstgesetz.
17.01.2016, 23:28
Lieber ein motivierter Ehrenamtlicher als ein Null-Bock-Hauptamtlicher der vor Jahren zum RA geadelt wurde und alles nach dem Motto "das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht" macht...
Denke nicht dass ein Ehrenamtlicher grundsätzlich schlechtere Arbeit leistet als ein Hauptamtlicher - eine gewisse Routine vorraus gesetzt.
18.01.2016, 15:09
Aber er nimmt einen Arbeitsplatz weg, wenn er die Funktion auf dem Fahrzeug ersetzt.
18.01.2016, 16:34
Aber das ist die Entscheidung vom jeweiligen KV oder?
18.01.2016, 20:06
Die Entstehung des RD in Deutschland berücksichtigt, müsste es korrekt heißen: "Aber er gibt einen potenziellen Arbeitsplatz nicht frei, wenn er die Funktion auf dem Fahrzeug besetzt.
18.01.2016, 23:47
Das halte ich für ein schwaches Argument. Dann solltest du auch freiwillige Feuerwehren, ehrenamtliche Flüchtlingshelfer und nicht-professionelle Fußballtrainer verbieten.
Ehrenamtliche Arbeit ist genauso Arbeit wie bezahlte Arbeit. Genauso könnte man ja auch argumentieren, dass jeder Hauptamtliche einem Ehrenamtlichen die Stelle wegnimmt!??!?
Wer ehrenamtlich tätig werden sollte das auch ohne irgendeine Einschränkung dürfen - sofern er natürlich die fachlichen Vorraussetzungen erfüllt. Über den letzten Punkt muss man natürlich im Rettungsdienst diskutieren. Aber das "Wegnehmen von Arbeitsplätzen" kann ich nicht nachvollziehen...
19.01.2016, 00:22
Das Berufsbild Rettungsassistent gibts immerhin schon 25 Jahre. Wird langsam Zeit, Arbeitsplätze freizugeben.
Ich geh ja auch nicht zu VW und arbeite Ehrenamtlich dem Schlosser seine Arbeit weg.


Meiner Meinung nach muss es auch keine FF geben, man leistet sich nur eben nicht mehr als das.
19.01.2016, 14:25
Das bedeutet du willst in jedem Dorf mit 20 Einwohner eine Berufsfeuerwehr errichten? Bei uns ist die nächste BF 70 km weit weg. Die größte Stadt in der Nähe hat bei uns 20.000 Einwohner. Mich würde interessieren wie du das finanzieren willst.

Laut deiner These dürfte dann ehrenamtliche Arbeit gar nicht mehr existieren.

Weiß nicht wie es bei euch ist, aber bei uns ist man über jeden Ehrenamtlichen sehr sehr froh.
19.01.2016, 14:44
Ähm... also ein Ort mit 20 Einwohnern wird auch keine FF haben ;)

Außerdem sind Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz ja wohl hoheitliche Aufgaben.

Kleiner Exkurs: Der Staat hat 3 Kernaufgaben:
- Schaffung von Infrastruktur
- Schaffung von innerer Sicherheit (s.o.)
- Schaffung von äußerer Sicherheit

Aber da der Staat ja lieber den Krümmungsgrad von Bananen regelt, als Geld in den Rettungsdienst zu stecken, ist man in gewissen Bereichen darauf angewiesen, Ehrenamtliche zu beschäftigen, statt Hauptamtliche vernünftig zu bezahlen.
Das dies so ist, hat aber nichts damit zu tun, dass dies auch gut ist. Der einzige Grund, warum es freiwillige Feuerwehren gibt, ist doch, dass der Staat zu geizig ist, um festes Personal zu bezahlen. Und da es auch noch genug Menschen gibt, die das so mitmachen, entsteht ja auch keine Notwendigkeit, etwas daran zu ändern.

@peit:
Deine Vergleiche hinken vielleicht etwas. Wenn der ehrenamtliche Fußballtrainer Mist baut, dann steigt seine Mannschaft ab und er wird mit Fackeln und Mistgabeln über den Dorfplatz gejagt - es wird aber kaum jemand körperlich dabei zu schaden kommen. Was er macht, ist ein reines Hobby und das ist der große Unterschied. Wenn jemand aus Deiner Familie aber ein medizinisches Problem hat, dann willst Du nicht, dass da der Metzger von nebenan kommt, der einmal im Monat mal eine Schicht auf dem Retter fährt, sondern Du erwartest professionelle Hilfe.

Und klar werden damit Arbeitsplätze eingespart. Wer würde denn sonst die Dienste auf dem RTW machen, die ein Ehrenamtlicher übernimmt? Und hast Du echt kein Problem damit, für einen Hungerlohn tätig zu sein, während Dein Auftraggeber mit Deiner Selbstlosigkeit fetten Reibach macht?
19.01.2016, 16:34
Don Spekulatius hat geschrieben:Und klar werden damit Arbeitsplätze eingespart. Wer würde denn sonst die Dienste auf dem RTW machen, die ein Ehrenamtlicher übernimmt? Und hast Du echt kein Problem damit, für einen Hungerlohn tätig zu sein, während Dein Auftraggeber mit Deiner Selbstlosigkeit fetten Reibach macht?

Dazu mal kurz die Info, dass man bei mir in der Region als Ehrenamtlicher im RD (bzw. auch als gerinfügig Beschäftigter, was es ja durchaus auch bei VW gibt, um darauf zurück zu kommen) Netto teilweise mehr verdient als als Hauptamtlicher. Eine große Rettungsorganisation hier zahlt knapp 10 Euro netto, eine andere 14 Euro für Aushilfen und Ehrenamtler.
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!
19.01.2016, 16:39
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. ;)
19.01.2016, 16:52
Wenn beispielsweise meine Feuerwehr 12 Einsätze im Jahr fährt, und das ist bei uns relativ viel im Umkreis. Wofür dann eine BF?

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