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Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.
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09.10.2013, 01:14

Original von MHD2013 [...] In meiner Schule gab es Gott sei dann noch nie eine Rea auch wenn wir schon mehrererere male kurz davor standen..(Atemstillstand... etc.) [...]

Gib nicht so an... ;)

09.10.2013, 21:11

Original von MHD2013
Beatmungsgeräten haben aber durchaus auch andere Funktionen also bei deiner Rea benutzt zu werden.
Beispielsweise aufpumpen von luftkammerschinen..


ROTFL - Made my day...,

Da würde mich allein mal die Konstruktion zum Anschluss interessieren. X

10.10.2013, 15:28

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein SSD im normalen Betrieb ein Beatmungsgerät vorhält. Das machen ja noch nicht mal wir ;)

Was der Autor vielleicht meint, ist ein Beatmungsbeutel, mit dem auch Luftkammerschienen aufgepumpt werden könnten.

Dem ist aber definitiv nicht so. Um eine Luftkammerschiene aufzupumpen, benötigt man Überdruck. Der Beatmungbeutel (und auch das Beatmungsgerät) sind aber so konzipiert, dass der Überdruck in dem Moment durch das Patientenventil nach außen entweicht, in dem der Beutel nicht zusammengedrückt wird. Also entschwindet der mühsam in die Schiene rein"beatmete" Überdruck in dem Moment, wo der Beutel losgelassen wird. Aus diesem Grund eignet sich ein korrekt zusammenbebautes Beatmungsgerät nicht zum Aufpusten von Luftkammerschienen.

Was hingegen theoretisch möglich wäre (und auch früher oft so praktiziert wurde) ist das Aufpumpen von Luftkammerschienen mit einer Sauerstoff-Inhalationseinheit (O²-Flasche und Druckminderer). So sabbert nicht jeder Nutzer in den Aufblas-Schlauch.

Trotzdem würde ich dieses Vorgehen nicht empfehlen. Da Sauerstoff stark brandfördernd wirkt, halte ich das aus Sicherheitsgründen für inakzeptabel.

Ich bin überrascht, dass überhaupt noch Luftkammerschienen benutzt werden (im Rettungsdienst sind sie zumindest in meinen Bereichen) komplett verschwunden. Und die älteren (z.B. aus Bundeswehrbestand) sollten so langsam aber sicher porös und undicht werden.

Für SSDs sind Aluminiumkern-Schienen (SamSplint (r) etc.) wahrscheinlich eine bessere Alternative.

10.10.2013, 15:54

Original von Don Spekulatius
Original von MHD2013
Beatmungsgeräten haben aber durchaus auch andere Funktionen also bei deiner Rea benutzt zu werden.
Beispielsweise aufpumpen von luftkammerschinen..


ROTFL - Made my day...,

Da würde mich allein mal die Konstruktion zum Anschluss interessieren. X

Einfach den Peep auf 50 stellen und ein Tubus Mundstück nehmen.. Mensch, wo ist deine Kreativität? :D

10.10.2013, 17:03

Original von krumel
Einfach den Peep auf 50 stellen und ein Tubus Mundstück nehmen.. Mensch, wo ist deine Kreativität? :D

Das ist bei mir schon der Altersstarrsinn. ;)

10.10.2013, 17:19

Original von Hajo Behrendt
[...] Überdruck in dem Moment, wo der Beutel losgelassen wird. Aus diesem Grund eignet sich ein korrekt zusammenbebautes Beatmungsgerät nicht zum Aufpusten von Luftkammerschienen.


Komischerweise haben wir das im San Kurs aber mit nem Beatmungsbeutel gemacht, und das ging ohne Probleme...

€: Zitat erweitert
Zuletzt geändert von Sam112 am 10.10.2013, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

10.10.2013, 17:23

Kann aber ohne PEEP nicht sein...

10.10.2013, 17:42

Es könnte sein dass die ihre Luftkammerschienen mit nem Rückschlagventil "nachgerüstet" haben :)

10.10.2013, 17:56

Ich glaube, ich werde das morgen mal im Selbstversuch testen. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es ohne weiteres nicht klappt.

Spätestens morgen gibt es nähere Infos zum Versuchsausgang.

Hier der Versuch mit dem Ergebnis:

Objective:
Es wird untersucht, ob das suffiziente Aufblasen einer Luftkammerschiene unter Zuhilfenahme eines Beatmungsbeutels bzw. eines Notfallrespirators möglich ist.

Hypothesis:
Das Patientenventil verhindert ein ausreichendes Aufpusten, da der Überdruck aus der Luftkammerschiene während der Expirationszeit über das Patientenventil in die Umgebungsluft abgegeben wird.

Methods:
Als Luftkammerschiene wird das Standardmodell der Deutschen Bundeswehr, Versorgungsnummer 6515-12-159-3611 vom Hersteller Heraeus/HanLife bzw. Söhngen in der Armversion gewählt.

Auf den Standard-Mundblasschlauch zum Aufblasen der Schiene mit Ausatemluft wird ein Konnektor für einen Endotrachealtubus, Größe 8,0 mm I.D. (Rüsch Endosid(R)) aufgesteckt, der mit den Patientenventilen von Beatmungsbeutel und Notfallrespirator verbunden werden kann, ohne das es zu einer nennenswerten Leckage kommt.

Als Beatmungsbeutel werden sowohl der Ambu "Mark IV" als auch der "Combibag" des Herstellers Weinmann mit dem Konus verbunden.

Als Notfallrespirator wird der Oxylog 1000 von Dräger verwendet.(eingestellt: Freq. 20/min. AMV = 20 l/min, Pmax. 60 mbar (max.) )

Sollte das Aufblasen nicht glücken, wird der versuch unter Zuhilfenahme eine PEEP-Ventils (Ambu PEEP-Valve 10) mit eingestellten Werten von 5 bzw. 10 cmH²O wiederholt.

Die Luftkammerschiene wird an eine leicht übergewichtige mitteleuropäische Person angelegt und wie beschrieben aufgeblasen, bis eine effektive Immobilisation erfolgt.

Results:
Wie vorhergesagt reicht der Aufblasdruck bei einer reinen Anwedung des Beatmungsbeutels bzw. Respirators NICHT aus, um die Schiene effizient mit ausreichend Luft zu füllen. Die Schiene erscheint auch bei maximalen Aufpumpbemühungen zu schlaff, um eine sichere Immobilisation zu gewährleisten. Dies war bei allen verwendeten Beuteln und beim Oxylog 1000 der Fall.

Anders sieht es (wider Erwarten) hingegen aus, wenn zusätzlich ein Peep-Ventil benutzt wird. Hier muss der eingestellte Druck jedoch mindestens 10 cm H²O betragen, um einen ausreichenden Fülleffekt der Luftkammerschiene zu erreichen. 5 cm H²O reichen nicht aus.

Discussion:
Da die Verbreitung von PEEP-Ventilen im (Schul-) Sanitätsdienst aus Kostengründen noch nicht flächendeckend erfolgt sein dürfte, stellt sich die Frage, ob diese Lösung praktikabel erscheint.

Sollten Schulen über Luftkammerschienen verfügen, empfiehlt es sich daher, manuell (oral) aufzublasen oder eine Luftpumpe mit entsprechendem Konnektor zu benutzen.

Nichts desto trotz ist ein Aufblasen mit Beatmungsbeutel oder Beatmungsgerät erfolgsversprechend, wenn zusätzlich ein PEEP-Ventil mit mindestens 10, besser 20 cm H²O PEEP angewendet wird. Die rechtliche Beurteilung (MPG) der Selbstbau-Kostruktionen bleibt hier jedoch außen vor.


Conflict of Interests:
Der Autor erhält zeitweise neuentwickelte Produkte aus dem Bereich Beatmung von dem Hersteller Ambu zur Testung zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Durchführung des Versuches oder den Ausgang des Experimentes.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 10.10.2013, 19:21, insgesamt 2-mal geändert.

10.10.2013, 18:23

[Mod] Und bis morgen schaffen wirs hier dann auch, mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren ;) [/Mod]

10.10.2013, 19:00

Bei manchen Einmalbeuteln kann man das Überdruckventil schließen.

10.10.2013, 19:19

Original von Maxi Bei manchen Einmalbeuteln kann man das Überdruckventil schließen.
Und dann? Ein blockiertes Überdruckventil (so der Beatmungsbeutel denn eins hat) verhindert ja nicht ein Entweichen der Luft durch das Exspirationsventil.

@mod
Möglicherweise kann man das Thema ja auch separieren!?

10.10.2013, 19:27

Die Lösung steht jetzt oben. Nun haben wir Klarheit... ;)

... und können zum Thema zurückkehren.

In einer der letzten Stern-Ausgaben habe ich einen Artikel anlässlich der "Woche der Wiederbelebung" gelesen, in dem die erfolgreiche Wiederbelebung eines Schülers durch eine "Sanitätsschülerin" geschildert wird. Der SSD kommt dabei in meinen Augen ganz gut weg.

Guckst du da:
http://www.stern.de/gesundheit/16-jaehrige-lebensretterin-kea-die-heldin-vom-fussballplatz-2059831.html
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 10.10.2013, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.

10.10.2013, 21:08

Original von Blinki
Original von Maxi Bei manchen Einmalbeuteln kann man das Überdruckventil schließen.
Und dann? Ein blockiertes Überdruckventil (so der Beatmungsbeutel denn eins hat) verhindert ja nicht ein Entweichen der Luft durch das Exspirationsventil.

@mod
Möglicherweise kann man das Thema ja auch separieren!?


Stimmt. So weit habe ich nicht gedacht.

10.10.2013, 21:16

Den Artikel hatte ich auch gelesen, ja.

Und Danke für das Experiment. :)

@Luftkammerschienen: Total überholt und eigentlich obsolet. Sie haben einen schlechteren Effekt auf die Wundsituation im Bereich der Fraktur, sind bei offenen Frakturen nicht anzuwenden und der lokale Druck schädigt ebenfalls den Weichteilmantel. Es wird ferner die Begünstigung eines Compartment-Syndroms diskutiert.

Daher sind aus allen mir bekannten Bereichen (inkl Kat-Schutz) die LuKaSchienen verschwunden.

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