kann man absichtlich hyperventilieren?

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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12.03.2010, 17:36
wie schon gesagt, hier lernt man immer was :D
Alle Angaben ohne Gewähr ;)

12.03.2010, 18:09
Original von M1k3
4. Eine hyperventilierende Person muss nicht krampfen, und die Atmung ist per Definition schnell...


Nö. Das Atem-Minuten-Volumen muss zu hoch sein - nicht die Atemfrequenz.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

12.03.2010, 18:16
gibts da nich auch sowas wie kontrollierte Hyperventilation inner Klinik?
Ich meine da schon mal was gehört zu haben, bin mir aber nichts sicher.
Jürgen, kannst du da was sagen?
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

12.03.2010, 18:27
Ich kenne es so, dass zum Beispiel vor der Intubation der Patient in den Zustand einer Hyperventilation gebracht wird, um quasi einen kleinen Sauerstoffpuffer zu schaffen für die Zeit, die man wegen der Intubation nicht beatmen kann.
Wenn das so stimmt, solltest du aber in deiner Ausbildung auch mal darüber gestolpert sein.;)
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

12.03.2010, 18:36
Was wollt ihr eigentlich alle von mir und meiner Ausbildung? Ich mag zwar RAiP sein, aber das heißt noch lange nicht das ich alles weiß.
Deswegen sagte ich, das ich da was gehört habe, mir aber nicht sicher bin und deswegen gefragt hab.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

12.03.2010, 18:52
Ich kenne es so, dass zum Beispiel vor der Intubation der Patient in den Zustand einer Hyperventilation gebracht wird, um quasi einen kleinen Sauerstoffpuffer zu schaffen für die Zeit, die man wegen der Intubation nicht beatmen kann. Wenn das so stimmt, solltest du aber in deiner Ausbildung auch mal darüber gestolpert sein

NEin, das ist keine Hyperventilation, sondern Präoxygenierung oder synonym Denitrogenierung - dabei wird reiner Sauerstoff eingeatmet (oder beatmet), ziel ist es, dass das gesamte Lungenvolumen (Totalkapazität) mit Sauerstoff befüllt ist, nicht mit 1/5 Sauerstoff und 4/5 Stickstoff . dieses erlaubt dann eine Apnoephase über einige Minuten, abhängig von Lungenvolumen (kinder, Schwangere und Adipöse oder sonstige Zustände mit Zwerchfellhochstand also kürzer, als beim normgewichtigen Erwachsenen).


gibts da nich auch sowas wie kontrollierte Hyperventilation inner Klinik?

Die Kontrollierte Hyperventilation ist eine ultimo-Ratio maßnahme bei hohem Hirndruck - ziel ist es, durch die entstehende Alkalose eine Gefäßverengung der hirnversorgenen Arterien herzustellen, so dass weniger Blut in den Kopf strömt und so der intrakranielle Druck gesenkt wird. WEnn dann aber nur kurzfristig zur Überbrückung bis Entlastungs-OP oder ähnliches, nicht als Routineverfahren beim schweren SHT.

12.03.2010, 18:55
Nachtrag:

Ich kenne es so, dass zum Beispiel vor der Intubation der Patient in den Zustand einer Hyperventilation gebracht wird, um quasi einen kleinen Sauerstoffpuffer zu schaffen für die Zeit, die man wegen der Intubation nicht beatmen kann. Wenn das so stimmt, solltest du aber in deiner Ausbildung auch mal darüber gestolpert sein


wie immer - die Hyperventilation hat so gut wie keinen Einfluss auf den Sauerstoffgehalt des Blutes.... Du hast doch gestern noch die Sauerstoffbindungskurve verlinkt,... vielleicht auch mal draufkucken....

12.03.2010, 19:14
Original von Don Spekulatius
Original von M1k3
4. Eine hyperventilierende Person muss nicht krampfen, und die Atmung ist per Definition schnell...


Nö. Das Atem-Minuten-Volumen muss zu hoch sein - nicht die Atemfrequenz.


Grml. Stimmt natürlich. Die Psychisch-bedingte Hyperventilation ist meiner Erfahrung nach jedoch meist mit einer hohen Atemfrequenz verbunden. Das etwas langsamere Tiefe Atmen kenne ich eher vom "kontrollierten" Hyperventilieren, wie es kluge Apnoetaucher machen ;)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

21.05.2010, 21:29
Bei mir war es so, dass nach meiner letzten Hyperventilation ich 45min. nicht mehr ansprechbar war... Solche Deppen gibts die die Aufmerksamkeit brauchen...
Man kann das zwar bis zu einem gewissen Punkt " simulieren" aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, die man dann im härtesten Fall mit Beruhigungsmittel durchbrochen werden muss. ( Laut eines chefarztes)
SSD´lerin, GL, SAN A/B, AED-Schein- Besitzerin
Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
Es heißt nicht: Tatüüütataaa, tatüüütataaa. Sondern: Zu spääät, zu späääät!

22.05.2010, 13:31
das Problem ist nur das aus dem Simulieren man nicht mehr herauskommt, und richtig ins hyperventilieren reinrutscht. Und dann kann man es auch nicht mehr stoppen. Meinem Lehrer ist es sogar bei einem Fallbeispiel schon passiert, als er einen hyperventilierenden Patient spielen wollte.
Alle Angaben ohne Gewähr ;)

22.05.2010, 15:36
Ja, das is schon blöd wenn das passiert..
SSD´lerin, GL, SAN A/B, AED-Schein- Besitzerin
Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
Es heißt nicht: Tatüüütataaa, tatüüütataaa. Sondern: Zu spääät, zu späääät!

23.05.2010, 11:26
Hyperventillationen haben m. E. häufig (fast immer) psychische Ursachen.

Natürlich kann man bewusst schneller atmen. Macht man das lange genug, bekommt man auch die typischen Symptome.

Auch ich habe die Erfahrung im Rahmen der RUD gemacht, dass man da sehr aufpassen muss, sonst beginnt dieses unangenehme Kribbeln.

Trotzdem würde ich dem Mädel unbedingt nicht unterstellen, dass es bewusst hyperventilliert. Das kann durchaus psychisch überlagert sein.

Gruß

Gerd
Gerd,
Fachkraft für Arbeitssicherheit an öffentlichen Schulen in Niedersachsen (ex SSD, ex LRA).

23.05.2010, 16:25
Original von Gerd
Auch ich habe die Erfahrung im Rahmen der RUD gemacht, dass man da sehr aufpassen muss, sonst beginnt dieses unangenehme Kribbeln.

Das hatte ich auch schon. Jedoch sollte es Inhalt einer guten RUD/RND/RUND-Ausbildung sein, dass der Teilnehmer vermittelt bekommt, wann er aufhören muss, sodass man eigentlich nicht in die Situation kommen sollte, dass man nichtmehr aufhören "kann".
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

23.05.2010, 21:57
So schlimm war es zum Glück nicht.
Gerd,
Fachkraft für Arbeitssicherheit an öffentlichen Schulen in Niedersachsen (ex SSD, ex LRA).

25.05.2010, 11:39
Das Problem ist, dass WENN du das simulierst, dass man das nicht wirklich merkt wann es jetzt "echt" wird... Das hab ich so erklärt bekommen
SSD´lerin, GL, SAN A/B, AED-Schein- Besitzerin
Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
Es heißt nicht: Tatüüütataaa, tatüüütataaa. Sondern: Zu spääät, zu späääät!

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