Original von LevSani
Also:
Beim Tauchen tritt das Problem auf, dass wir einen deutlich höheren Umgebungsdruck haben als an der Oberfläche. Durch diesen höheren Umgebungsdruck hat auch der Sauerstoff eine höhere Dichte, wird also quasi zusammengedrückt. Durch dieses "Zusammendrücken" passt mehr Sauerstoff an die einzelnen Blutkörperchen als sonst. Unter Wasser ist das noch relativ zweitrangig. Beim Auftauchen haben wir jedoch das Problem, dass der Umgebungsdruck wieder abnimmt und sich somit auch der Sauerstoff wieder ausdehnt. Somit passt nichtmehr der ganze Sauerstoff an die Blutkörperchen und es bilden sich kleine Sauerstoffbläschen im Blut. Und Luft im Blut ist ja bekanntlich nicht soooo gut.
Hmm,... der Sauerstoff hat keine höhere Dichte, sondern einen höheren Partialdruck ... die Dichte eines Stoffes (Wasser zB von 1) ist fest auf normluftdruck ect. definiert.
Durch den höheren Partialdruck kann mehr Gas ins Blut hinein diffundieren und wird da physikalisch gelöst (ähnlich wie Mineralwasser). Wenn man zu schnell auftaucht passiert genau das, was dem Mineralwasser bei plötzlicher Druckentlastung (Aufschrauben des Deckels) auch passiert - der erhöhte Druck, der das Gas in der Flüssigkeit gehalten hat, ist weg, das Gas wird wieder gasförmig und perlt aus. In der Haut verursacht das Kribbelgefühle, in Gefäßen kann es zu kleinen luftembolien führen. Betrifft aber hauptsächlich Stickstoff (Caisson-Krankheit), nicht den Sauerstoff..
Die Aussage mit den Blutkörperchen ist falsch, diese sind ja schon bei Umgebungsluftdruck fast immer voll gesättigt (siehe Anzeige Pulsoxymeter - 97 - 99 % ist normal ) - es ist so wie Buschi sagt, es ist eine rein physikalische Lösung. Wird ersichtlich, wenn man sich mal eine Sauerstoffbindungskurve in hyperbaren Bedingungen (wie man sie beim Tauchen oder in Druckkammern findet) anschaut.
Das von Don Spekulatius ins Rennen gebrachte Nitrox ist eine Mischung von Sauerstoff und Stickstoff, bei der im gegensatz zum normalen Verhältnis (21 und 78 %) der Stickstoffanteil kleiner ist - reduziert vor allem Dekompressionszeiten durch geringere Lösung von Stickstoff im Blut, da das halt zugunsten von SAuerstoff prozentual reduziert ist. Eine tiefere Tauchtiefe ist damit aber nicht möglich, weil der Sauerstoffpartialdruck damit im Blut so hoch werden kann, dass es toxisch wirkt.
Richtig interessant wird es erst mit Trimix, bei denen noch ein Edelgas mit hereingemischt wird - teilweise mit einem soo geringen Sauerstoffanteil, dass man bei dem Gas in niedrigen Tauchtiefen oder bei normalem Luftdruck ersticken würde... dafür erlaubt das auch sehr sehr tiefes Tauchen, da durch reduzierte Stickstoffmengen die Caiisson-Krankheit angegangen wurde und durch geringere Sauertoffkonzentrationen die Toxizität von Sauerstoff.