Original von GeKue
...das solch Therapieziele zwar von Dir verfolgt werden und sich mit den Richtlinien der Therapie decken....der Großteil der Notärzte aber mal schlicht gar nichts dahingehend unternimmt....Würden sie die Patienten wenigstens antherapieren bzgl dem Blutdruck, mag ich das ja auch noch verstehen.
Bei uns werden die RD-Daten einmal järhlich ausgewertet, nach bestimmten Tracern durchsucht, und dann auf ihre Qualität bewertet. Wird bei einem Apoplex ein RR unter 180mmHg systolisch der Blutdruck nicht angehoben, führt das schon mal zur Abwertung.
@Hajo:
Nach einigen vernünftigen Diskussionsbeiträgen von Dir ist nun wieder der alte Hajo da. Bei KEINEM Patienten kannst Du in die Zukunft sehen und der trivialste Fall kann in einem Herz-Kreislauf-Stillstand enden. Sollen wir nun alle Patienten nur noch im Intensivmobil transportieren? Es würde vielen RDlern helfen, wenn sie sich mal die Latenzen ansehen, mit denen die Patienten dann auch behandelt werden. Wenn z.B. ein Patient keine hochgradigen Lähmungen, Ausfälle im Sakralbereich oder Blasen-/Mastdarmstörungen hat, dann ist das Outcome der OP identisch zu dem der konservativen Behandlung.
@Neurologische Symptomatik:
Zunächst einmal ist nur für Methylprednisolon (also Urbason) ein Benefit für den Patienten nachgewiesen. (Die diesbezügliche Studie ist übrigens etwas umstritten, da es in der Bewertungsskala ein Riesenerfolg war, wenn der Patient statt dem kleinen Fußzeh noch den Nachbarzeh bewegen kann, was aber für die Lebensqualität des Patienten letzlich keine große Verbesserung bedeutet.) Für die positive Wirkung ist es aber ausreichend, wenn das Urbason innerhalb von 6h nach dem Einsetzen der Symptome verabreicht wird.
"Was wäre, wenn es beim Transport des Bandscheibenvorfalls zu weiteren Komplikationen kommt (bspw. Querschnittsymptomatik), und ich keinen NA nachgefordert habe. Außerdem sind hier ja schon die starken Schmerzen alleine eine NA-Indikation..."
Nun wollen wir doch insgesamt das mit den Schmerzen mal etwas relativieren. Die Patienten mit Rückenschmerzen, haben diese in der Regel länger. Wenn Du selbst mal solche hattest, wirst Du mir Recht geben, dass man durch eine vernünftige Lagerung eine sehr starke Linderung erreichen kann. Schmerztherapie heißt also nicht immer, dass man ein Opiat geben muss.
Der letzte Patient, zu dem ich unbedingt mit dem RTH zur Analgesie kommen musste, weil er so schlimme Schmerzen hatte und der unbedingt mit der Drehleiter liegend geborgen werden muss, ist am Ende ohne Analgesie zum Auto gelaufen. Man muss sich auch manchmal ein wenig zusammenreissen können.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.