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Kurze Bewusstlosigkeit und Atemprobleme
Verfasst:
08.05.2013, 21:43
von Robny
Heute wurden wir im Geschichtsunterricht zu einem Einsatz arlamiert. Die Sekretärin am Telefon war sehr aufgeregt und hat nur gesagt, dass mehrere Sanis schnell zum Sekretariat kommen sollen. Wir sind dann zu viert zum Sekretariat gegangen.
Dort wurden wir von zwei Mädchen empfangen, die uns zu ihrer Freundin bringen sollten. Auf dem Weg dorthin habe ich sie schon gefragt, was passiert ist. Sie meinten nur, dass ihre Freundin zusammengebrochen ist.
Am Einsatzort angekommen fanden wir ein 14-Jähriges Mädchen vor, was zusammengekauert auf dem Boden mit dem Rücken zur Wand saß. Sie hat sehr komisch geatmet, aber nicht hyperventiliert. Außerdem wurde uns berichtet, dass ihr das Atmen wehtut und sie für kurze Teit bewusstlos geworden war.
. Ich habe dann mit dem Sani-Handy den Notruf abgesetzt. Zwei Sanis sind bei dem Mädchen geblieben um sie zu beruhigen und ich bin mit einem anderen Sani rausgegangen um den RTW einzuweisen. Nach ca. 10 Minuten(unsere Schule liegt mitten in der Stadt) kam ein RTW der Johanniter(ohne Blaulicht!).
Die Rettungsassistenten waren sehr unfreundlich und wir mussten ihnen erstmal zeigen wo sie parken sollen. Dann sind sie sehr langsam durch die Schule gegangen(fast geschlichen) und haben sich schon aufgeregt wenn sie eine Treppe hochgehen mussten.
Das Mädchen wurde dann ins Krankenzimmer gebracht und wir Schulsanitäter sind weggegangen. Ich weiß, dass vier Schulsanitäter übertrieben waren, drei hätten es auch getan, aber wir wussten nicht ob es vielleicht mehrere Verletzte gibt, da uns nur gesagt wurde, dass mehrere Sanis benötigt werden.
Meine Frage: Was hätten wir noch machen können außer das Mädchen zu beruhigen und den Rettungsdienst zu rufen?
Verfasst:
08.05.2013, 22:18
von gorld
Das ist jetzt natürlich schwierig zu beurteilen, ohne euren Ausbildungs- bzw. Wissensstand genau zu kennen.
Was bedeutet denn "komische Atmung aber nicht Hyperventilation"?
Verfasst:
08.05.2013, 22:59
von Choleos
Wie hast du denn deinen Notruf formuliert?
Verfasst:
09.05.2013, 07:14
von Larynxtubus
Anamneseerhebung wäre mal nett gewesen!? Ihr habt doch nicht wirklich nur bei dem Mädchen rumgestanden und ihre Hand gehalten, ohne sonst aktiv zu werden, oder?
Was genau hast du dem Disponenten der Leitstelle am Telefon denn gesagt?
Verfasst:
09.05.2013, 08:05
von Robny
Wir sind nur Ersthelfer und haben auch nicht besonders viel Material.
Natürlich haben wir das Mädchen und ihre Freundinnen genau gefragt was passiert ist und was sie jetzt hat oder ihr wehtut, aber besonders gesprächig war das Mädchen nicht.
Sie hat komische Atemgeräusche gemacht und ihr hat das Atmen sehr wehgetan.
Dem Disponenten habe ich gesagt, dass ein Mädchen zusammengebrochen ist, sie jetzt auf dem Boden liegt, sie laute Atemgeräusche macht und dass sie Schmerzen beim Atmen hat.
Verfasst:
09.05.2013, 09:28
von Gruenie
*mhhm* nen paar Werte (RR, Puls, ...) wären noch nett gewesen und diese hätte man dann auch den RDlern geben können...
Hab ihr es denn geschafft sie zu beruhigen? Oder Vertrauen zu vermitteln? Das wäre schonmal viel Wert gewesen.
Wenn ihr "nur" EH-Ausbildung habt, dann war der Notruf richtig!
Die Anamnese wäre wie schon gesagt auch schön gewesen (hier dann eine Fremdanamnese), dazu muss man die richtigen Fragen stellen und sich erhoffen, dass die Freundinnen eine Antwort kennen. (S-KAMEL oder SAMPLE sind hilfreiche Eselsbrücken^^) Auch das hätte die RDler sicherlich interessiert...
Ansonsten könntet ihr dem Mädchen noch eine atmungerleichternde Haltung nennen (Sich mit den Händen hinter dem Rücken abstützen/ Arme nach oben halten).
Verfasst:
09.05.2013, 09:57
von gorld
Original von Gruenie
*mhhm* nen paar Werte (RR, Puls, ...) wären noch nett gewesen und diese hätte man dann auch den RDlern geben können...
Finde ich hier jetzt reichlich "unrelevant". In dem Zusammenhang würde mir nicht wirklich was einfallen, bei dem die Werte zur großen Erleuchtung führen würden.
Auch das hätte die RDler sicherlich interessiert...
Oft sind die ja auch nicht so dumm, als dass sie die wichtigen Fragen dann nicht noch selber stellen könnten
Ansonsten könntet ihr dem Mädchen noch eine atmungerleichternde Haltung nennen (Sich mit den Händen hinter dem Rücken abstützen/ Arme nach oben halten).
Dazu ist zu sagen, dass sich jemand mit Atemnot in den allermeisten Fällen genau so hinsetzen wird, dass es für ihn am einfachsten ist zu atmen. Deshalb ist die atemerleichternde Haltung eher als Tipp an den Patienten anzusehen, sonst Lagerung nach Wunsch.
Original von Robny
Sie hat komische Atemgeräusche gemacht und ihr hat das Atmen sehr wehgetan.
Nochmal: Was bedeutet "komisch"?
Wie gings denn dann weiter bzgl Versorgung durch den RD?
Verfasst:
09.05.2013, 10:02
von Larynxtubus
Original von GruenieWenn ihr "nur" EH-Ausbildung habt, dann war der Notruf richtig!
Laut Threadersteller war das Mädchen kurz Bewußtlos. Somit muss der Rettungsdienst eh ZWINGEND alarmiert werden. Ganz gleich, welche Qualifikation man hat.
Verfasst:
09.05.2013, 10:40
von Buschi
Zuerst einmal: Indem ihr einen Notruf abgesetzt und auf das Mädchen beruhigend eingewirkt habt, habt ihr eigentlich schon alles getan, was ihr in der Situation machen konntet. Die Lagerung mit erhöhtem Oberkörper war ja scheinbar schon vorhanden und richtete sich ansonsten nach dem Wunsch des Patienten. Gut gemacht.
Als erweiterte Maßnahmen stünden zum Beispiel höher ausgebildeten Schulsanis ggf. die Pulsoxymetrie und eine entsprechende Sauerstoffgabe zur Verfügung.
Interessant gewesen wäre unter Anderem, was die beiden Mädchen kurz vor dem Kollaps ("Zusammenbruch") gemacht haben. Vielleicht gibt es ja da einen Zusammenhang mit ihrem aktuellen Problem.
Kannst du vielleicht noch genauer beschreiben, was du mit der komischen Atmung meinst? War die Atmung regelmäßig? Hatte sie eine tiefe oder flache Atmung? Und wie haben sich die Atemgeräusche angehört?
Wenn ich lese, wie du das Verhalten des RD-Personals beschreibst, entsteht vor meinem geistigen Auge ein Bild aus deren Blickwinkel:
Als Leitstellendisponent hätte ich nach deinem Notruf, so wie du ihn hier schilderst, auch nur einen RTW alarmiert, mit dem Stichwort "Kollabierte Person". Möglicherweise erfolgte die Anfahrt dann tatsächlich ohne Sondersignal ("Blaulicht"), vielleicht haben die Kollegen es aber auch schon in der Einfahrt zum Schulgelände ausgeschaltet...
Ich komme also mit meinem RTW auf den Schulhof und mache mir nach einem schnellen Blick meine Gedanken, wo ich das Fahrzeug am besten abstelle. Und zwar so, dass wir zwar möglichst kurze Wege haben, aber auch Platz für ggf. nachfolgende Kräfte bleibt. Der erste Eindruck, den ich jetzt von euch Schulsanitätern bekomme, ist, dass ihr mir vorschreiben wollt, wo ich meinen RTW abstelle. Das wirkt schon recht wichtigtuerisch. Dann nehme ich die mehrere Kilo schwere Ausstattung (Koffer, Absaugung, Sauerstoff- und Beatmungsgerät...) aus dem Fahrzeug, während ihr schon wieder Richtung Eingang lauft. Die ganze Zeit auf dem Weg zur Patientin rennt ihr eher, als zu laufen. Ich nicht. So wie sich mir die Situation darstellt, ist es nicht so dramatisch. Außerdem hilft es dem Mädchen nicht, wenn mein Kollege oder ich stolpern und es plötzlich einen Patienten mehr gibt...
Mit meinem Kollegen spreche ich auf dem Weg schonmal ab, wie wir unsere Patientin am besten aus der Schule bringen. "Die Treppen sind natürlich Mist, viel besser wäre es, wenn es einen Fahrstuhl gäbe..."...
Wir kommen am Patienten an. Während ihr zwar eine Minute eher da wart, können wir direkt in die Behandlung starten, weil wir nicht erst wieder zu Atem kommen müssen. Während der Behandlung steht immer wieder mal ein SSDler im Weg, quatscht dazwischen oder Ähnliches. Was mein Bild von euch vervollständigt...
Nehmt mir diese Schilderung bitte nicht übel. Ich möchte nur erreichen, dass ihr euch auch mal Gedanken darüber macht, wie ihr vielleicht auf andere wirkt. Und ein bisschen euren Blick dafür schärfen, mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen und euch dafür sensibilisieren, dass der RD vielleicht mal etwas andere Prioritäten setzt, als ihr. Nicht jeder Notfall ist so dramatisch, wie er sich zunächst darstellt. Und wenn man einige davon erlebt hat, wird man einfach ein bisschen ruhiger und rennt nicht mehr zu jedem Patienten hin...
Vielleicht habt ihr ja auch mal die Gelegenheit, euch mit dem Rettungsdienst ein bisschen auszutauschen. Vielleicht bei der Besichtigung einer Rettungswache?
Verfasst:
09.05.2013, 12:53
von Robny
Wir sind nicht durch die Schule gelaufen, aber so langsam, wie die gegangen sind muss man auch nicht gehen. In unserer Schule gibt es halt keinen Aufzug und die Treppe war sehr breit und nicht besonders hoch. Der Rettungsassistent hat sich eher darüber aufgeregt, dass er den Notfallrucksack die Treppe hochschleppen muss.
Verfasst:
09.05.2013, 13:01
von Robny
Die Atmung war eher tief und die Geräusche kann man schlecht beschreiben(Sie waren aber nicht normal.)
Wir haben der RTW-Besatzung nicht vorgeschrieben, wo sie parken sollen, die haben gefragt, wo sie den RTW abstellen sollen, obwohl sie schon auf dem Parkplatz der Schule waren.
Als der RTW da war haben die Freundinninen auch gesagt, dass das schon öfters passiert ist.
Was dann mit dem Mädchen passiert ist, weiß ich nicht, denn eine Lehrerin hat uns weggeschickt.
Verfasst:
09.05.2013, 13:10
von Nordwind
Soll uns der Doppelpost irgendeine tief psychologisch verankerte Nachricht mitteilen?
Verfasst:
09.05.2013, 19:42
von Sam112
Hatte sie Probleme beim Ausatmen? Klang das Ausatmen wie so ein Giemen/Brummen?
Verfasst:
09.05.2013, 20:56
von Robny
Sie hatte die Probleme eher beim Einatmen.
Das Geräusch klang so, als ob sie nach Luft schnappt.