Was machen ??

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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25.10.2012, 09:05
Vor allem wird dem Patienten nur geholfen, dass Medikament einzunehmen. Das heißt, es öffnen, vorbereiten und die Hand geben. Auf keine Fall darfst du ihm das Medikament verabreichen, also in diesem Fall den Knopf betätigen.
Und Asthma, sprich Atmennot und dazu Reduzierung des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs, ist nicht förderlich. Das müsste doch eigentlich jedem klar sein.

25.10.2012, 13:14
Wann ist das ganze aufgetreten, was hat der Patient vorher gemacht?
Hatte der Patient denn abgesehen von der erhöhten Atemfrequenz irgendwelche Hyperventilationssymptome (Kribbeln in den Finger, Pfötchenstellung, etc.)?
Hatte der Patient ein auffälliges Atemgeräusch?
Wie alt war der Patient ungefähr?

Es könnte sich auch um eine einfache Hyperventilation ohne Asthma-Anfall gehandelt haben. Das ist manchmal nicht ganz einfach zu unterscheiden.

Grundsätzlich sollte man sich auf eine Arbeitsdiagnose einigen und bei Unsicherheit nicht, beide möglichen Maßnahmen (Spray+Tüte) machen, sondern sich auf die Basismaßnahmen bei Atemnot (Atemhilfsstellung, Beruhigen) beschränken und professionelle Hilfe holen.

Grüße
Berliner Schildkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

25.10.2012, 15:20
Original von Dö112 Auf dem WEg dorthin Haben wir schon diskutiert, was wir machen werden.

Ist ja cool, macht ihr das so immer? Also euch überlegen wie ihr den Patienten behandelt bevor ihr bei ihm seit?
Normalerweise kommt vor dem "Was mache ich?" das "Was hat er?-Diagnose" und dafür muss man den Patienten erstmal gesehen haben.

Ansonsten finde ich den Vorschlag von Berliner Schildkröte gut!
Mit ein paar Basics: Betreuen, abschirmen, beengende Kleidung öffnen, talk-Down etc. kommt man meisst auch weiter und muss nicht zwei, sich wiedersprechende, Therapien nutzen.

Falls man sich nicht sicher ist kann man immer noch, über die kostenlose Hotline 112, eine zweite Meinung anfordern.

25.10.2012, 17:04
Original von Corlando
Vor allem wird dem Patienten nur geholfen, dass Medikament einzunehmen. Das heißt, es öffnen, vorbereiten und die Hand geben. Auf keine Fall darfst du ihm das Medikament verabreichen, also in diesem Fall den Knopf betätigen.


Ähm., das sehe ich anders. Wenn der Patient aufgrund der Schwere des Anfalls gar nicht mehr in der Lage ist, den Knopf zu drücken oder die Einnahme mit den Atemzügen zu koordinieren, kann und muss man aus meiner Sicht selbstverständlich den Auslöseknopf des patienteneigenen Sprays drücken (möglichst während der Einatemphase ;))

Was machst du denn bei einem anaphylaktischen Schock, wenn der Patient zwar einen Adrenalin-Pen hat, aber jetzt leider schon bewusstlos ist, bevor er ihn benutzen konnte... Sagst du dann immer noch: "Also ihr lebensrettendes Medikament müssen Sie jetzt schon selbst auslösen"...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

25.10.2012, 17:15
Also ihr lebensrettendes Medikament müssen Sie jetzt schon selbst auslösen

In der Ersten Hilfe wäre genau das vorgesehen.

Dein Bewusstloser würde in die stabile Seitenlage gelegt und der Notruf abgesetzt.

Glaube eigentlich auch nicht, dass wenn ich ahnungslosen Schulsanis einen Epi-Pen in die Hand drücken würde jeder wüsste was, wie und wann... genau das gleiche mit dem Spray nicht jeder SSDler hatte sowas schon mal in den Fingern, es erkennt ja noch nicht mal jeder einen Asthmaanfall...
Zuletzt geändert von Choleos am 25.10.2012, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

25.10.2012, 17:31
Ein großes Problem sehe ich darin, daß ich nicht sicher sagen kann, daß es auch das Medikament ist, nachdem es aussehen soll.
So ein Pen, wenn der bei dem Patienten rumliegt, ist der wirklich für diese Situation gemacht?
Das Gleiche mit nem Spray.
Ich wäre da eher vorsichtig. Meine Meinung ;)
Wir werden aus den schönsten Träumen gerissen,
um so manchen Alptraum zu erleben.

Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

25.10.2012, 17:58
Original von Hajo Behrendt
Was machst du denn bei einem anaphylaktischen Schock, wenn der Patient zwar einen Adrenalin-Pen hat, aber jetzt leider schon bewusstlos ist, bevor er ihn benutzen konnte... Sagst du dann immer noch: "Also ihr lebensrettendes Medikament müssen Sie jetzt schon selbst auslösen"...


Was ich zum Beispiel tatsächlich machen würde unterscheidet sich von der vielerorts verbreiteten Lehr- und Rechtsmeinung leider erheblich.

Allerdings sehe ich es als Vorraussetzung, dass ich weiß was, wann, warum, wozu und wie ich etwas anwende - sollte ich da Lücken haben, sollte ich auch die Finger von so etwas lassen.
Zuletzt geändert von Max am 25.10.2012, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

25.10.2012, 19:45
Original von Hajo Behrendt
Ähm., das sehe ich anders. Wenn der Patient aufgrund der Schwere des Anfalls gar nicht mehr in der Lage ist, den Knopf zu drücken oder die Einnahme mit den Atemzügen zu koordinieren, kann und muss man aus meiner Sicht selbstverständlich den Auslöseknopf des patienteneigenen Sprays drücken (möglichst während der Einatemphase ;))


Das tolle ist, dass ein Dosieraerosol bei einem derart schweren Asthmaanfall zu 99% nicht an seinem eigentlichen Wirkort ankommt, sondern die Färbung der Uvula verändert. Ein Asthma-Patient, der nicht mehr in der Lage ist auf ein Spray zu drücken wird ohne weitere pharmakologische Schritte, die den Ersthelfer peripher tangieren, nicht überleben....

Was machst du denn bei einem anaphylaktischen Schock, wenn der Patient zwar einen Adrenalin-Pen hat, aber jetzt leider schon bewusstlos ist, bevor er ihn benutzen konnte... Sagst du dann immer noch: "Also ihr lebensrettendes Medikament müssen Sie jetzt schon selbst auslösen"...


Adrenalin, Glukagon, Insulin...und wie herum halten?
Ich bin sofort dafür, dass Angehörige oder erfahrenes Sanitätspersonal so etwas verabreichen - aber bitte nicht der Ersthelfer...

26.10.2012, 08:36
Wir haben einen im team, der selbst Asthma hat. den haben wir geholt und hat es dann auch nach der Einwilligung des Schülers gemacht, weil er nicht mehr die Kraft zum Drücken aufbringen konnte.
Zuletzt geändert von Dö112 am 26.10.2012, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.

26.10.2012, 10:00
Adrenalin, Glukagon, Insulin...und wie herum halten?

Das spitze Ende immer streng Richtung Patient. :D

26.10.2012, 11:45
Original von Dö112
Wir haben einen im team, der selbst Asthma hat. den haben wir geholt und hat es dann auch nach der Einwilligung des Schülers gemacht, weil er nicht mehr die Kraft zum Drücken aufbringen konnte.


Es war aber schon das Spray des Patienten?

26.10.2012, 14:06
Ja war es.
14.05.2013, 20:27
Ich persönlich hatte zwar keinen Asthma Patienten bis jetzt, aber meine Freundin hat diese Krankheit und desshalb habe ich mich frühzeitig informiert. viel machen kann man nicht.

Den Patienten aufrecht sitzend lagern, ihn beruhigen und ihn dabei unterstützen, sein Medikament (das altbekannte Asthmaspray) einzunehmen, beim Patienten bleiben, warten bis Besserung eintritt oder wenn dies nicht passiert---eventuell Rettungswagen?
Every Heartbeat is a wonder-so handle any of it like one.

15.05.2013, 06:03
Der Thread hat sooo schön geruht. :(
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