Hajo Behrendt
Beiträge: 1519
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
DER EINSATZ...
Dem Schulsanitätsdienst einer beruflichen Schule mit dem Schwerpunkt Handwerk und Technik wird am 18.09.2012 gegen 14.30 Uhr ein 20-jähriger Patient zugeführt, der über eine einsetzende Blauverfärbung der Finger klagte.
Die rein periphere Zyanose betraf schwerpunktmaßig die linke Hand, hier waren insbesondere Daumen, Mittel-, Ring- und Kleinfinger von der Verfärbung betroffen. Rechts waren die Symptome weniger ausgeprägt.
Das Team, bestehend aus Rettungsassistent, Sanitäter im Einsatzdienst und Sanitätshelferin, führte eine Anamneseerhebung mittels S-KAMEL-Schema durch und wendete die üblichen gerätediagnostischen Maßnahmen an.
S - ymptome
Die beschriebene Blauverfärbung wurde gegen 11.30 Uhr erstmalig bemerkt und nahm in der Intensität zu.
K- rankheiten (Grund- und akute Erkrankungen)
Wurden verneint. Der Patient ist sportlich und fährt in seiner Freizeit Rennrad.
A- llergien
Sind keine bekannt
M- edikamente
Es wurden keine Medikamente regelmäßig und akut eingenommen
E- reignis, auslösendes (Tätigkeit bei Auftreten)
Der Schüler saß zum Zeitpunkt des Auftretens im Theorieunterricht im normal beheizten Raum, der Kontakt mit Farben und chemischen Substanzen wurde verneint.
L- etzte...
Nahrungsaufnahme erfolgte am frühen Morgen nach 6 1/2 Stunden Schlaf.
Ein vergleichbares Ereignis ist vorher nicht aufgetreten.
Der Blutdruck des Patienten betrug 130/80, Die Sättigung (98%) konnte problemlos peripher an der betroffenen Hand ermittelt werden. Puls lag bei ca. 80/min., war regelmäßig und gut tastbar. GCS-Score lag bei 15. Auf eine Blutzuckermessung wurde bei vermuteter fehlender Indikation verzichtet.
Der Patient konnte die Hände/Finger uneingeschränkt bewegen, die Sensibilität war vorhanden und die Glieder waren normal temperiert.
Der Patient wurde aufgefordert, auch die Füße freizulegen, dort lagen jedoch keine Symptome vor.
Im Laufe der Versorgung wechselte die Blauverfärbung an den Händen mehrfach in der Intensität; war mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
Da das Team keine ursächliche Verdachts-/ Arbeitsdiagnose stellen konnte, versuchte man eine telefonische Kontaktaufnahme zur ärztlichen Leiterin (Tele-Konsil) mit Zusendung von digitalen Fotoaufnahmen der betroffenen Hände, diese schlug leider aufgrund fehlender telefonischer Erreichbarkeit fehl.
Dem Patienten wurde daher angeraten, bei ausbleibender Besserung einen Arzt zu konsultieren.
DISKUSSION...
Im Zuge der routinemäßigen Nachbesprechung unter Zuhilfenahme eines standardisierten Nachbesprechungsprotokolls wurde festgestellt, dass keine klare Ursache für die Zyanose an den Händen gefunden werden konnte und niemand im Team in der Lage war, eine Verdachtsdiagnose zu formulieren. Folglich richtig wurde der Patient aufgefordert, sich bei einem Arzt vorzustellen.
Besteht im jeweiligen Schulsanitätsdienst die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zu ärztlichem Personal, eignen sich moderne Smartphones mit eingebauter Kamera auch, um entsprechend aussagekräftige Bilder zu übermitteln, die dem ärztlichen Dienst bei der Findung einer Diagnose unterstützen können.
Die fehlende Erreichbarkeit wird im Zuge des Fehlermanagements zur Zeit analysiert.
Der Patient war beunruhigt über das Auftreten der Symptome und hatte gehofft, von uns Informationen zur möglichen Ursache und Tipps zur Abhilfe zu erhalten.
Diesem Wunsch konnten wir leider nicht entsprechen.
Wer (insbesondere aus dem rettungsdienstlichen/ärztlichen Bereich) kann hier Hinweise auf mögiche Ursachen geben?
Dem Schulsanitätsdienst einer beruflichen Schule mit dem Schwerpunkt Handwerk und Technik wird am 18.09.2012 gegen 14.30 Uhr ein 20-jähriger Patient zugeführt, der über eine einsetzende Blauverfärbung der Finger klagte.
Die rein periphere Zyanose betraf schwerpunktmaßig die linke Hand, hier waren insbesondere Daumen, Mittel-, Ring- und Kleinfinger von der Verfärbung betroffen. Rechts waren die Symptome weniger ausgeprägt.
Das Team, bestehend aus Rettungsassistent, Sanitäter im Einsatzdienst und Sanitätshelferin, führte eine Anamneseerhebung mittels S-KAMEL-Schema durch und wendete die üblichen gerätediagnostischen Maßnahmen an.
S - ymptome
Die beschriebene Blauverfärbung wurde gegen 11.30 Uhr erstmalig bemerkt und nahm in der Intensität zu.
K- rankheiten (Grund- und akute Erkrankungen)
Wurden verneint. Der Patient ist sportlich und fährt in seiner Freizeit Rennrad.
A- llergien
Sind keine bekannt
M- edikamente
Es wurden keine Medikamente regelmäßig und akut eingenommen
E- reignis, auslösendes (Tätigkeit bei Auftreten)
Der Schüler saß zum Zeitpunkt des Auftretens im Theorieunterricht im normal beheizten Raum, der Kontakt mit Farben und chemischen Substanzen wurde verneint.
L- etzte...
Nahrungsaufnahme erfolgte am frühen Morgen nach 6 1/2 Stunden Schlaf.
Ein vergleichbares Ereignis ist vorher nicht aufgetreten.
Der Blutdruck des Patienten betrug 130/80, Die Sättigung (98%) konnte problemlos peripher an der betroffenen Hand ermittelt werden. Puls lag bei ca. 80/min., war regelmäßig und gut tastbar. GCS-Score lag bei 15. Auf eine Blutzuckermessung wurde bei vermuteter fehlender Indikation verzichtet.
Der Patient konnte die Hände/Finger uneingeschränkt bewegen, die Sensibilität war vorhanden und die Glieder waren normal temperiert.
Der Patient wurde aufgefordert, auch die Füße freizulegen, dort lagen jedoch keine Symptome vor.
Im Laufe der Versorgung wechselte die Blauverfärbung an den Händen mehrfach in der Intensität; war mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
Da das Team keine ursächliche Verdachts-/ Arbeitsdiagnose stellen konnte, versuchte man eine telefonische Kontaktaufnahme zur ärztlichen Leiterin (Tele-Konsil) mit Zusendung von digitalen Fotoaufnahmen der betroffenen Hände, diese schlug leider aufgrund fehlender telefonischer Erreichbarkeit fehl.
Dem Patienten wurde daher angeraten, bei ausbleibender Besserung einen Arzt zu konsultieren.
DISKUSSION...
Im Zuge der routinemäßigen Nachbesprechung unter Zuhilfenahme eines standardisierten Nachbesprechungsprotokolls wurde festgestellt, dass keine klare Ursache für die Zyanose an den Händen gefunden werden konnte und niemand im Team in der Lage war, eine Verdachtsdiagnose zu formulieren. Folglich richtig wurde der Patient aufgefordert, sich bei einem Arzt vorzustellen.
Besteht im jeweiligen Schulsanitätsdienst die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zu ärztlichem Personal, eignen sich moderne Smartphones mit eingebauter Kamera auch, um entsprechend aussagekräftige Bilder zu übermitteln, die dem ärztlichen Dienst bei der Findung einer Diagnose unterstützen können.
Die fehlende Erreichbarkeit wird im Zuge des Fehlermanagements zur Zeit analysiert.
Der Patient war beunruhigt über das Auftreten der Symptome und hatte gehofft, von uns Informationen zur möglichen Ursache und Tipps zur Abhilfe zu erhalten.
Diesem Wunsch konnten wir leider nicht entsprechen.
Wer (insbesondere aus dem rettungsdienstlichen/ärztlichen Bereich) kann hier Hinweise auf mögiche Ursachen geben?
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 19.09.2012, 09:31, insgesamt 2-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!