BWL-Uni-Party

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

08.06.2010, 20:41
Mir hats Spaß gemacht. Abgesehen davon, dass ich zwischendrin doch noch für die Examensprüfung gebüffelt habe, war der Nachmittag sehr kurzweilig und das Fallbeispiel nett konstruiert.

Wenn ich vor den Polizisten am Einsatzort gewesen wäre, hätte ich vermutlich verhindern wollen, dass die Patientin ohne Stifneck schonmal ins Auto klettert, aber da waren wir ja leider erst anschließend vor Ort.
Ich hoffe, dass wir bei der Versorgung an möglichst viel gedacht haben. Zur Eigenkritik muss ich zugeben, dass ich mir in Sachen Sauerstoffgabe absolut nicht sicher war - ich hätte von mir aus eher niedriger angefangen, dann die Werte und die Reaktion der Patientin beobachtet und hätte ggf. noch nach oben korrigiert. Beruht auf der Tatsache, dass ich in den letzten Jahren kaum Gelegenheit hatte, Sauerstoff zu nutzen und somit etwas aus der Übung bin, was die Dosierung angeht.

Hast du den Fall real erlebt oder wie kamst du auf die Nummer mit dem Polizisten und der Trage?
Caro, 28, Lehrerin.

08.06.2010, 20:49
@Thema Sauerstoff:

Hätte ich eigentlich auch, bei einem Wert von 92% o.ä.. Aber bei Sp02 von 85%, des eigentlich echt niedrig ist, hätte ich mich jetzt entschlossen, direkt mit mehr zu beginnen - man hätte es im nachhinein dann anpassen können - aber ich wollte sie da jetzt erstmal aus dem "Tief" rausholen. ;-) @Forum: Eure Meinung dazu?

@Feedback: Ich finds eigentlich ein echt gutes FB, auch mal andere Umstände wie "SSD aus Matheunterricht gerufen". Was ich vermutet hatte, war, dass mit dem Mann noch irgendwie was passiert. Aber das ist nicht so eingetroffen. Aber auch ganz gut von uns gelöst, aber die Polizisten hätten sie nicht einfach ins Auto setzen sollen und wenn man ja schon sieht, dass sie eine KoPlaWu hat, dass man dann als Cop so clever ist, eine sterile Kompresse drauf zu machen. :rolleyes:


:D
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

08.06.2010, 21:01
Ja war real, war mein letzer SanDienst wo ich mit Auto unterwegs war, is a bissel anders abgelaufen weil wir ja noch den ganzen Abend vor dem Einsatz dort waren. Aber des mit der Polizei war schon so... :D

Des mit dem Sauerstoff ist eh immer so ne Sache für dich, wir haben auch 8 Liter gegeben, allerdings hab ich irgendwann mal gelernt das man als San AB nur bei ner Rea mehr als 4 Liter geben darf (was meiner Meinung nach schwachsinn ist). Ich fand beide Lösungen okay da die Caro wenn der Wert nicht gestiegen wäre ja auch von selbst mehr aufgedreht hätte.

Mit der Polizei hab ich bei Einsätze schon manch korrioses erlebt, da wundert mich kaum mehr was. So wie ich dort die Situation eingeschätz habe haben die die KoPlaWu garnicht beachtet, sondern den RD ehr wegen der Amnesie alarmiert.

Die Polizei hat mich an dem Abend auch versucht auflaufen zu lassen, die zwei jungen Polizisten waren eh fies xD u. und ham sich nen spaß draus gemacht mich nach dem Einsatz zu ärgern.


Mit hat eure Lösung zu dem FB auch gut gefallen, schön hätte ich es noch gefunden wenn ihr auch die Leitstelle mit einbezogen hättet, weil uns wären die so ganzschön aufs Dach gestiegen. Sonst habt ihr eigl alles Wichtige beachted ;). Gut finde ich auch das ihr an das Produkoll gedacht habt.

Schön wenn es euch gefallen hat :), freut mich war auch für mich in meinem Urlaub mal wieder eine angenehme Abwechslung.

Tip für euch was wir noch nach dem Einsatz getan haben, zum RD-Personal gehnen und Material zurückfordern den Stiffnec usw sind teuer :)
EDEL SEI DER MENSCH, HILFREICH UND GUT!!!

Sanitäterin A+B des BRKs
Ausbilderin Grundlagen Betreuungsdienst
und Mädchen für alles...

&Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenschwester :)

08.06.2010, 21:03
Falls wem anderes noch etwas auffällt... Bitte ihr dürft alle mit diskutiern :)
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08.06.2010, 21:17
Einige Kritikpunkte habe ich:

der erste stört mich ganz gewaltig – ihr habt einfach den Sanitätswachdienst abgebrochen.

Offensichtlich war der Leitstelle nicht klar, dass ihr dort Dienst habt bzw. dass die Veranstaltung noch nicht zu Ende ist (sonst hätte sie wohl kaum nach „mit Standort“ gefragt“). Trotzdem erfolgte auf den laufenden Dienst kein Hinweis, sondern ihr seid einfach los! Das geht nicht!
Zum einen ist ein bestellter Sanitätsdienst immer ein Garant für die Veranstaltung, und hier eine Garantenstellung einfach aufzugeben, ist sehr mutig. Zum anderen erfolgte keinerlei Rücksprache mit dem Veranstalter, ihr seid einfach abgehauen. Dieser verlässt sich, dass sein bestellter und bezahlter Sanitätsdienst da ist – das ist auf der Ebene auch noch ein Vertrauensverlust.

Die einzige Möglichkeit, die ich in der Situation gesehen hätte, wäre halt die Information der Leitstelle über den laufenden Dienst. Wenn mehr Leute als für die Veranstaltung notwendig da sind und auch ausreichend Material verfügbar ist, spricht wohl nichts, dass ein Teil der Mannschaft zum Unfall eilt, sofern der geforderte Sanitätsdienst (Mannschaft und Gerät) noch Bestand hat.

Desweiteren fand ich schade, dass so gut wie gar keine Fremdanamnese durchgeführt worden ist. Gerade die Frage nach einer Bewusstlosigkeit nach dem Sturzereignis ist schon sehr wichtig! Hier wäre der Freund der richtige Ansprechpartner gewesen, immerhin ist er definitiv nüchtern und hatte selbst kein Sturzereignis, so dass seine Aussagen wohl richtig sein werden.

„Ich entscheide mich zunächst für 4 Liter via Maske“
Wie du schon selbst geschrieben hast, wenig Erfahrung mit Sauerstoff.
Über eine Maske wird immer mehr als 4 l/min (Einheiten nicht vergessen bzw. verschlunzen) gegeben, einfach um das Kohlendioxid der Ausatemluft sicher bis zur nächsten Einatmung aus den Löchern herauszuspülen. Auf den Verpackungen der Maske ist aufgedruckt, wie groß der Mindestflow ist. Obwohl ich schon mit vielen Masken gearbeitet habe, kenne ich keine Erwachsenenmaske, die unter 5 l/min betrieben werden darf. Gängige Lehraussagen sprechen von 6 – 8 l/min bei Maskennutzung. Möchtest Du mit wenig anfangen, muss man halt auf Sauerstoffsonde oder Brille anfangen – hiermit sind auch sehr geringe Flussraten möglich, da das Phänomen der Kohlendioxidzurückhaltung halt nicht auftreten kann.

08.06.2010, 21:34
Soweit ich das verstanden hatte, sind wir mit dem Einsatz auf dem Campus und somit am Veranstaltungsort geblieben. Der Veranstalter bekommt bei jedem Einsatz meine Handynummer und hätte mich im Ernstfall somit auch kontaktieren können.
Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, was das Verlassen des Veranstaltungsortes angeht und hätte außerhalb des Fallbeispiels auch definitiv anders gehandelt. Da das hier mein erstes FB seit Jahren war, das ich bearbeitet habe, muss ich zugeben, einfach ein paar Dinge vorausgesetzt zu haben, die ich im realen Einsatz noch hätte klären wollen. Hier im FB bin ich davon ausgegangen, dass wir entweder abkömmlich sind oder die Leitstelle einen extrem guten Grund hat, uns mit dem Auto anzufordern. Und wie gesagt, wenn ich von meinem Campus ausgehe, wäre das eh keine weite Strecke gewesen - dass man sich dann vorher trotzdem noch mit dem Veranstalter kurzschließen sollte, ist natürlich klar.

Bezüglich Sauerstoff war mir nur bewusst, dass ich über die Brille nur geringe Mengen verabreichen kann, was mir bei der Sättigung nicht viel gebracht hätte. Die 4 l/min hätte ich intuitiv gewählt, weil ich noch die hübsche Sanausbildung beim DRK genossen habe, die uns eingetrichtert haben, dass wir als Sani nicht mehr als 4-6 Liter/Min geben sollen - daher hätte ich gerne lieber niedrig angefangen, vermutlich schnell gemerkt, dass mir das nicht viel bringt und hätte dann nach oben korrigiert.
Dass man über Maske mindestens 5 l/min geben sollte, ist natürlich gut zu wissen.
Caro, 28, Lehrerin.

08.06.2010, 21:37
Zum Thema San-Wache abbrechen, war ja ein realer Fall von mir, wir haben die San-Wache ebenfalls verlassen, der Einsatzort war 500 Meter daneben und die Pat. hat indirekt ja auch zu den von uns zu versorgenden gehört. Auserdem gab es da eh noch so ne Sache mit dem Veranstalter (die ich hier aber nicht unbedingt schreibn möchte).
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Sanitäterin A+B des BRKs
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08.06.2010, 21:58
Original von vannii
"die Polizei hat uns grade auf dem Uni-gelände einen VU gemeldet, 2 beteiligte Radfahrer, (...)"


Habe ich jetzt auch so verstanden, dass das noch auf dem Universiätsgelände ist, wo ja auch unser SanDienst ist...
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

08.06.2010, 22:07
Uni - Gelände kann riesig sein, das will nix heißen.

Außerdem ist die Auflage ja i.d.R., dass der Sanitätsdienst für die konkrete Veranstaltung vorzuhalten ist und nicht irgendwo auf dem Gelände rumgeistert.

Ich kenne die genauen Verhältnisse vor Ort nicht, aber ich denke, sich so weit zu entfernen, dass man außer Sichtweite ist, ist nicht mehr mit der ordnungsgemäßen Durchführung eines Sanitätsdienstes zu vereinbaren. In dieser Situation wurde sich auch dem blanken aktionismus hingegeben, ohne Überlegungen, ob man das Team ggfl. teilen kann, ob man überhaupt wegkann, ob man für den Veranstalter noch irgendwo erreichbar ist usw.

Wäre das irgendwie geklärt worden, hätt ich nichts gesagt, aber da ist ja offensichtlich von keinem dran gedacht worden - daher die Kritik

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