Traumatologischer Notfall. Sanitäter San A+B oder ähnlich. S

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

29.01.2010, 16:46
EDIT: Total unbegeistert bin ich von den lange Wartezeiten bei diesem FB, jetzt sind beide Bearbeiter nichtmal im Forum unterwegs... Ich gehe also gleich Einkaufen, und werde danach auch nur bis ca. 19°° Uhr dem FB zur Verfügung stehen. Schade!


Ich bin die ganze Zeit online nur mach ich Firefox teilweise zu um Prozessorleistung zu sparen.

Abgesaugt wird der Mund Rachenbereich also oral soweit ich sehen kann. Nasal habe ich nicht gelernt, wende ich daher auch nicht an.

29.01.2010, 16:55
Ergreifst du noch Maßnahmen?
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.01.2010, 17:41
Wenn sich die Zyanose weiterhin verbessert und sonst nichts mehr passiert ergreife ich keine mehr, ansonsten wird assistiert beatmet.

29.01.2010, 17:43
RTW Trifft ein, Übergabe bitte.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.01.2010, 17:58
jawoll,
Wir haben einen Patienten bewusslos aufgefunden, mit schweren, teils pulsierenden Blutungen an der Armen, ausserdem Kopfplatzwunden sowie Blutungen aus Ohren Nase und Mund. Patient hat zwischendurch aspiriert und zyanotisch, Vitalwerte siehe Protokoll,Pupillen anisokor, reagieren langsam auf Licht, Bodycheck ohne weiteren Befund.

29.01.2010, 18:37
Damit ist hier fettig.

Bitte erstmal Eigenlob/kritik. :)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.01.2010, 23:05
Natürlich ist so ein Fb am heimischen PC schwer einzuschätzen, aber eines ist mir besonders aufgefallen : es wurde so gut wie gar nicht auf mögliche Eigengefährdung der Helfer durch Glassplitter geachtet. Wenn so eine große Scheibe zersplittert dann gibt es Milliarden von kleinen und großen Glassplitter. Und der Pat. lag anfänglich bäuchlings auf den unzähligen Splittern. Schon einfaches Gehen darauf ist ziemlich gefährlich, später aber wurde der Pat. auch noch umgedreht ( ohne besondere Schutzvorkehrungen ). Es wurde zwar auf Handschuhe hingewiesen, aber ich denke mal, es waren die Gummhandschuhe gemeint und die schützen ja überhaupt nicht vor Verletzungen durch Glassscherben.
Ich denke nicht, daß ihr den Pat. so einfach so versorgen könntet wie hier geschildert. Ich weiß wovon ich rede denn ich hatte schon einige ähnliche Nofälle zu bearbeiten ...

29.01.2010, 23:12
Naja, der Patient wurde ja extra schon schnellstmöglich aus den Scherben gezogen. Auch wurde darauf geachtet, ob man sich gefahrlos dem Patienten nähern kann.
Was mit eher aufgefallen ist, dass ihr erst die Wunden versorgt habt und dann erst an die Atemwegssicherung gedacht habt. Gerade Kevin als EH-Ausbilder sollte in der Lage sein, in kürzester Zeit eine Seitenlage herzustellen. Das dauert nicht so lange, dass in der Zeit der Patient verbluten würde. Die Verbände kann man immernoch machen, wenn das akutere Problem des Erstickens aufgrund der Bewusstlosigkeit beseitigt ist, was ja nur wenige Sekunden dauert.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

29.01.2010, 23:22
Original von LevSani
Naja, der Patient wurde ja extra schon schnellstmöglich aus den Scherben gezogen. Auch wurde darauf geachtet, ob man sich gefahrlos dem Patienten nähern kann.


... schnellstmöglich weggezogen ... genau das funktioniert nämlich nicht, wegen der umherliegenden Scherben und weil der Pat. ev. auch viele an Klamotten und in Wunden hat. Wenn man jetzt vorschnell an ihm rumzerrt verletzt man ihn womöglich noch mehr. Erfahrung eben ...

Und so gefahrlos wie hier geschildert klappt das in Realität auch nicht. Ich als Fb - Steller hätte da ne kleine Schwierigkeit für die Helfer eingebaut.

Sorry, aber für so ne prekäre Lage lief mir das viel zu glatt ab.

29.01.2010, 23:58
Wie wärst du vorgegangen? Also wie hättest du ihn aus den Scherben heraus bekommen?

30.01.2010, 00:17
OK Manöverkritik,

wie schon beschrieben hatte der Patient 3 Probleme, soweit ich das erkannt habe:
- Die Bewusstlosigkeit
- Die Blutungen
- Das Umfeld

Soweit ich das wahrgenommen habe waren die Blutungen die bedrohlichste Gefahr, daher habe ich sie vorgezogen.
Anschliessend das Überheben auf die Decke, irgendwie musste ich ihn schließlich da rauskriegen.
Was hätte früher kommen können war der Notruf, da die beiden Zaungäste aber als "streitend" aufgetreten sind, wollte ich mcih nich auch noch da einmischen. Ansosnten wäre eine Delegation möglich gewesen.

@ Lev Sani
Da der Patient auf dem Bauch lag war so eine Atemwegssicherung schwer möglich, und eine Umlagerung hätte meiner Meinung nach zu lang gedauert.

30.01.2010, 00:29
Naja, also das Umlagern aus der Bauchlage in die Seitenlage geht doch schnell. Ein Bein in der Kniekehle greifen, unter dem anderen durchziehen und fertig.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

30.01.2010, 00:34
In einem Scherbenhaufen? Auf diese Art "Marinade" kann ich verzichten :D

30.01.2010, 01:56
@ Jürgen: Ich sehe was du meinst. Ich hab allerdings als ich das FB gemacht hab, mein Augenmerk auf andere Punkte gelegt, und war zufrieden als nach möglichen Gefahren gefragt wurde.
Kann ich mich in meinen Wald und Wiesenschuhen dort bewegen oder bin ich Gefahren ausgesetzt?

Wenn du vorsichtig läuft geht keine große Gefahr von den Scherben aus.

Natürlich hast du recht, im Echt-fall könnte man das nciht einfach so ignorieren, allerdings reichte mir der Gedanke an den Eigenschutz, und ich fand es schwer hier schriftlich eine adäquate Lösung zu finden. :)

@ Kevin: meine Kritik wäre das du die Atemwege aber doch zumindest durch über-strecken des Kopfes erstmal freimachen kannst. Spätestens nach der Umlagerung wäre eine SSL zwingend nötig.

Der frühe Alarm hat mir gefallen, aber manche Basics kamen zu langsam.
Atemwege freimachen, Sauerstoff, das kam mir zu spät.
Bei blutung aus Nase, Mund und Ohren ist immer ein offenes SHT (Schädelbasisbruch?) in Betracht zu ziehen, und eine "Wendeltubation" dadurch kontraindiziert.

Die Übergabe fand ich gut, die aktuellen Werte hättest du nochmal mit angeben können. :)


Ein Wendletubus zu setzen bei einem möglichen Schädelbasisbruch / offenes SHT ist absolut no-go. Ich habe aber bewusst diese Falle eingebaut, nicht um dich zu ärgern, sondern in der Hoffnung einen Lern-effekt zu erreichen.

Das du dich nicht mit den kleineren Wunden primär beschäftigt hast war richtig, es gab wichtigere "Baustellen". Auch gefallen hat mir das du dich mit dem Absaugen an das gehalten hast, was du gelernt hast. (Zumal auch durch die Nase absaugen absolut Kontra-indiziert wäre).
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

30.01.2010, 08:28
Schönes Fallbeispiel.

Zwei Dinge sind mir noch aufgefallen:
Erstens wäre es bei der Befundkonstellation nicht sinnvoll, den Patienten "assistiert zu beatmen". OK-ich habe verstanden, dass dies nur als "wenn A nicht funktioniert, dann...." erwähnt wurde. Der Patient hatte aber zu Beginn keinen freien Atemweg. Das war sein Problem - nicht der fehlende Atemantrieb. Wenn ich bei verschlossenem Atemweg keine suffiziente Atmung finde, dann nutzt es mir nichts, Luft in den Patienten zu pumpen, was dann auch nicht funktionieren wird. Aber zum Glück haben die Maßnahmen zum Öffnen des Atemwegs ja funktioniert.

Mike hat es in dem FB recht leicht gemacht mit der Blutstillung. Was wäre denn Plan B gewesen, wenn der Druckverband nicht funktioniert hätte?
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

VorherigeNächste

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

Zurück zu Fallbeispiele

cron