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Einsatz in der Pause [San-Helfer]

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:26
von SunshineSani
Vorwort:

Ich habe mir mal wieder lange Gedanken zu einem Fallbeispiel gemacht. Hoffe es gefällt euch und ist auch nicht zu schwer. Ich bitte alle Teilnehmer sich auch die "Details" durchzulesen; insbesondere die Regeln am Ende! Wer nicht nach den Regeln spielt, der wird einfach ignoriert und vom Fallbeispiel ausgeschlossen. Das Fallbeispiel ist für unerfahrene bis erfahrene Sanitäter gedacht, sowie im späteren Verlauf ggf. auch für Rettungsdienstmitarbeiter.
Und jetzt aber genug der Worte und viel Spaß beim Lösen dieser kleinen Aufgabe.

Ausgangssituation:

Es ist Anfang Herbst und ein dazu passendes Wetter. Nieselregen, 16°C und ein starker Wind. Nachdem du heute morgen schon nass geworden bist auf dem Weg zur Schule "trocknest" du gerade wieder in Deutsch. Und während du dich da so mit Schiller und seiner "Ode an die Freude" auseinandersetzt haben andere schon Pause. Euer Lehrer hat mal wieder überzogen und während du dich darüber noch aufregst...

Einsatzmeldung:

„Achtung, der Schulsanitätsdienst bitte mal ins Sekretariat, der Schulsanitätsdienst bitte dringend ins Sekretariat“.

Personal:

Du hast zusammen mit noch zwei anderen Schülern heute Dienst. Deine beiden Kollegen haben beide einen erweiterten Erste-Hilfe-Kurs (24 Stunden) und du als Teamführer einen Sanitätslehrgang (80 Stunden).

Ausrüstung:

Die Ausrüstung lagert im Sanitätsraum direkt gegenüber vom Sekretariat, wo ihr auch hinalarmiert wurdet. Im Sanitätsraum habt ihr:
- 4x RescueBag (2x DIN 14142; nur Verbandmaterial)
- 1x RescueBag (Sauerstofftasche inkl. Zubehör; 2l Flasche mit aktuell 180bar)
- 1x RescueBag (Schienungsmaterial; StiffNeck, Samsplint, Vakuumschienen, Fixiermaterial)
- 1x Notfallrucksack (DIN 13155, erweitert um Blutzuckermessgerät und Pulsoxymeter, sowie ein Tragetuch)
- 3x Wolldecken
- 1x Krankentrage


Eindruck vor Ort:

Im Sekretariat bekommt ihr die Meldung, dass irgendwas im Chemiesaal passiert wäre. Was genau kann euch ein aufgeregter Schüler der dort steht nicht sagen. Er steht nur ganz blass im Raum und zittert und stammelt "Schnell, Hilfe, schnell, ganz schlimmer Unfall".

Regeln:

- gesunden Menschenverstand anwenden
- nicht zu viele Maßnahmen auf einmal schreiben
- Zwischenfragen und Anmerkungen bitte in "dark-red" schreiben
- erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, nochmal denken, dann schreiben, das Geschriebene nochmal lesen, nochmal denken und dann den Beitrag erstellen
- und ganz wichtig: Ihr müsst jede Maßnahme sinnvoll begründen. Wenn ihr das nicht macht wird die Maßnahme nicht stattfinden und einfach ignoriert. Eine Begründung für eine BZ-Messung heißt übrigens nicht "Ich will den Blutzuckerwert wissen".


Und dann mal los und viel Spaß! Und denkt an die Regeln!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:32
von sebbe1995
Ich hab leider selber nur die 24h-Ausbildung. Hab wegen meinem Alter nicht mehr bekommen. Kann ich das FB trotzdem bearbeiten?

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:35
von SunshineSani
Also die Qualifikationsvorgaben sind nur grobe Angaben. Natürlich kann jeder es versuchen... es soll nur helfen dass ihr einschätzen könnt was auf euch zukommen wird!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:41
von Max
Ich steh dann mal Sebbe unterstützend zur Seite.

Am Sekretariat angekommen, schaue ich mir erst den Schüler an. Wie alt ist er ca.? Kann er mir auf Nachfrage noch irgendetwas sagen? Ist er verletzt?
Wie ist seine psych. und körperl. Verfassung (bzw. muss ich mich drum kümmern, dass er nicht auch ein Patient wird oder kann ich ihn den Sekräterinnen anvertrauen)?

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:46
von sebbe1995
Das ist gut.

Also als erstes werd ich mal warten, bis meine Kollegen kommen. Währenddessen hol ich schonmal den Notfallrucksack, sowie den RescueBag mit dem Verbandsmaterial und nehme beides mit. Wenn meine Kollegen ankommen, gehen wir mal zusammen zu dem Chemie-Saal.
Was finde ich vor?

lg sebbe

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:47
von SunshineSani
Er ist ca. 15, vielleicht 16 Jahre alt. Sicher bsit du dir aber nicht. Auf Nachfrage kann er auch nichts weiter sagen. Er stammelt immer nur nach Hilfe und dass es ein Unfall war. Verletzt ist er augenscheinlich nur ganz leicht. In seinem Gesicht stecken 2 kleine Glassplitter und es läuft etwas Blut heraus. Ansonsten ist er ziemlich blass und nervös/aufgeregt.

Sebbe: Warum nimmst du ausgerecht den Rucksack und den einen RescueBag mit? Begründe!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:54
von Max
Bevor mein Kollege losmarschiert, weiße ich ihn noch darauf hin, nicht sofort in den Saal reinzumarschieren, erst auf Abstand zu bleiben, um eine Eigengefährdung ausschließen zu können! Am besten er wartet kurz, dann komme ich mit.
Gut, dann darf unser 3. Sani einen Verband um beide Augen machen und natürlich den Schüler vorher aufklären, dass es gut für ihn ist, wenn er nichts mehr sieht, damit seine Augenbewegungen das Auge nicht weiter schädigen.
Am besten er legt sich dazu auf den Boden.

Findet sich ein 3. Sani der den Schüler betreut?

Wenn der 3. Sani mit einem RescueBag zurecht kommt, geh ich mit Sebbe nach oben, natürlich wie oben beschrieben, erst mal auf Abstand und Lage grob einschätzen.

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 18:56
von sebbe1995
Einmal , da der anlaufende Schüler schon blutet, denke ich, dass auch andere verletzt sein werden, deswegen der RescueBag und da in Chemie doch mal was giftiges eingeatmet werden kann, könnte es mir passieren, dass ich (assistiert) beatmen muss.#


lg

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:05
von Max
Falls vom Gewicht her möglich, nehmen wir den O2-Bag und den Immobilisation-Bag auch noch mit. Grund ist, dass eine Lageeinschätzung zu dieser Zeit noch nicht möglich ist und wir so die meisten Einsatzszenarien abdecken können.

EDIT: SORRY Alex, hab zu schnell gelesen: Liegt ja keine Verletzung der Augen vor, der 3. Sani soll sich trotzdem um den Jungen kümmern natürlich ohne Augenverband!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:12
von SunshineSani
Euer 3. Kollege scheint nicht zu kommen. Allerdings fragt dich der verletzte Schüler während du ihn erstversorgst, warum du ihm ausgerechnet die Augen verbindest. Die Splitter stecken doch im Gesicht und es bluten kaum?

Ansonsten könnt ihr gerne Rucksack und 3 RescueBags mitnehmen. Ihr seid ja zu zweit und von daher sollte das gehen. Kostet euch halt etwas mehr Kraft. Aber aktuell ist Max noch unten bei dem anderen Patienten... ob Sebbe alleine vorläuft müsst ihr entscheiden!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:31
von Max
Wegen Augen siehe Edit meines letzten Posts bzw. PN
Beim irritierten Schüler entschuldige ich mich, hab mich verguckt, dachte die Splitter sind im Auge :)


Die Sekretärin soll dann bitte auf die kleinen Verletzungen Pflaster ganz locker(!) aufkleben. Kein Druck auf die Splitter! Der Schüler soll sich hinlegen.
Ist unsere Sekretärin so nett? Dann können sebbe und ich zusammen losgehen.

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:32
von sebbe1995
Wir lassen uns den Raum sagen und gehen dorthin, halten aber erstmal Abstand und sehen uns alles von außen an. (evtl. Gefahrenstoffe)

lg

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:37
von SunshineSani
Die gute Frau schaut euch an "Und was soll ich mit ihm machen wenn er umkippt? Also wenn was passiert seid ihr schuld!"


Am Chemiesaal angekommen seht ihr eine halboffene Türe, könnt aber nichts weiter sehen. Es riecht zwar etwas verschmorrt, aber das kennt ihr eigentlich aus der Chemie. Schließlich werden dort städnig Experimente gemacht...
Mehr ist von außen aber nicht sichtbar!

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:42
von Max
Das Risiko, dass er umkippt geh ich ein (bzw. er liegt ja schon), die Sekretärin soll per Durchsage nach weiteren Sanis rufen.

Oben angekommen, ruf ich mal "Hallo? Ist etwas passiert?"
Folgt keine Reaktion, mach ich die Türe ganz auf, gehe aber keinesfalls in den Raum hinein.

BeitragVerfasst: 17.09.2009, 19:44
von SunshineSani
Die Sekretärin grummelt nur etwas in sich rein und noch auf dem Weg zum Chemiesaal konntet ihr eine weitere Durchsage hören...

Auf dein "Hallo" bekommst du ein leises und dumpfes Stöhnen zurück. Die Türe ist immernoch halboffen und ihr steht knapp ein bis zwei Meter davon entfernt.