[EH & SanA ohne viel Erfahrung] ein fast täglicher Fall

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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26.04.2009, 11:01
Danke schonmal für eure Antworten. :) Wenn kein Zusammenhang zwischen Erhöhung des Sauerstoffgehalts zu dem des Co2 besteht nehme ich das mal so hin. Ich hätte mir nur vorgestellt, dass an den Erythrozyten eine Art Verdrängungseffekt stattfindet und die O2-Gabe dadurch Auswirkungen auf Co2 hat.

Die Behandlung sähe dann also so aus (bitte gleich korrigieren wenn was falsch ist): Zunächst talk down um die AF zu verringern. Wenn das nicht ausreichend sein sollte Maske mit O2, um Patienten nochmals zu beruhigen (hört Sauerstoff fließen). Eine einfache Hyperventilationsmaske wird im Zweifel sowieso nicht tolleriert....
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

26.04.2009, 11:56
Original von Akkon
Ich hätte mir nur vorgestellt, dass an den Erythrozyten eine Art Verdrängungseffekt stattfindet und die O2-Gabe dadurch Auswirkungen auf Co2 hat.


Sauerstoff wird an rote Blutkörperchen gebunden, Kohlendioxid löst sich im Plasma in Wasserstoffionen und Bikarbonat. Beider Transportmechanismen konkurrieren nicht miteinander.

Verwechselst Du vielleicht Kohlenmonoxid mit Kohlendioxid?

26.04.2009, 12:02
Ih glaub' das tu ich, ja. ;) Damit dürfte sich alles geklärt haben.^^
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

26.04.2009, 13:17
@ Ani: MIt der Literatur das kann ich nicht bestätigen, Im "Erste Hilfe Konkret" steht im Verzeichniss der Erkrankungen bei Maßnahmen " Auf keinen Fall Sauerstoffgabe" sogar fettgedruckt.

Im LPN dagegen habe ich nix dergleichen gefunden.


Also ich weiß nicht. werde weiterhin keinen Sauerstoff geben.


Liebe Grüße Carina

26.04.2009, 13:35
Original von Knuddelcarina


Also ich weiß nicht. werde weiterhin keinen Sauerstoff geben.





Wenn Du nicht den persönlichen Anspruch hast, es richtig zu machen, kannst Du das natürlich tun. Ich würde da auch nicht so einfach jedem dahergelaufenen Intensivmediziner glauben... :)

Ich darf allerdings auch darauf hinweisen, Knuddelkarina, daß es Erkrankungen gibt, bei denen es zu einer Hyperventilation als Symptom kommen kann und die unbedingt Sauerstoff brauchen (Hyperglykämie beim Diabetiker, Lungenembolie etc.)

Kleine Anekdote: der Grund, weshalb Spinat fälschlicherweise als eisenhaltig gilt, liegt an einem Schreibfehler und wurde über Jahrzehnte kritiklos in diverse (wissenschaftliche) Bücher übernommen. Dadurch wurde es allerdings auch nicht richtiger. Das kann also durchaus auch mal für andere Sachverhalte gelten... ;)

26.04.2009, 14:56
ok also mal davon abgesehen, das wir unseren sauerstoff eh nur selten benutzen.

Und im endeffekt wenn der patient wirklich diesen sauerstoff braucht, dann braucht er auch ärtzliche betreuung und den RD und die können den dann geben.

Nicht das ich dir das glaube, aber ich hab mich ja auch nicht mit dem internet ausgebildet, sondern von ausbildern die auch Ahnung haben.

Aber auch ich werde mich nochmal erkundigen.

Ach und im LPN steht nicht, das man sauerstoff geben soll...

26.04.2009, 15:30
Original von Knuddelcarina

Ach und im LPN steht nicht, das man sauerstoff geben soll...



Das bezieht sich auf die unkomplizierte, in der Regel psychogene Hyperventilation. Da ist normalerweise keine Sauerstoff nötig. Insoweit habe die Recht. Aber unsere Frage war: ist Sauerstoff sogar eine Kontraindikation bei einer Hyperventilation? Und das wird der LPN (hoffentlich) nicht anders sehen als Don oder ich... ;)

26.04.2009, 16:06
Also ich habe jetzt verstanden, das man die Ursachen von Hyperventilationen unterscheiden muss.
1. wenn psychische Ursachen sind, ist die gabe von sauerstoff nur ein positiver effect auf die psyche. und sonst bringt das eigentlich nichts.

2. wenn es physische Ursachen hat, dann ist sauerstoff dringend erforderlich.


Also für mich ändert sich an der Behandlung nix besonderes, da wir auser unserrer dauerpatientin kaum hyperventilationen habne.


Jetzt hab ich aber noch ne frage: Wenn ich dem Patienten jetzt mit der Hyperventilationsmaske Rückatmung machen lasse, atmet er doch mehr co2 ein. Wenn ich doch jetzt sauerstoff in nem, geringen flow geben, dann heben sich die maßnahmen doch gegenseitig auf oder nciht ?

26.04.2009, 16:13
Original von Knuddelcarina
Wenn ich dem Patienten jetzt mit der Hyperventilationsmaske Rückatmung machen lasse, atmet er doch mehr co2 ein. Wenn ich doch jetzt sauerstoff in nem, geringen flow geben, dann heben sich die maßnahmen doch gegenseitig auf oder nciht ?



Nein.

Mal ganz einfach für die Praxis: wenn Du eine Patientin hast, die hyperventiliert, beruhigst Du sie und versuchst mit einer Rückatmungsmaske die Symptome zu lindern. Wenn das nicht geht, rufst Du den Notarzt. Der gibt der Patientin was zur Beruhigung und die Hyperventilation hört auf. Wenn Du Dir das merkst, haste es für den Fall drauf, okay? :)

26.04.2009, 16:16
Ja ok, aber ich will das jetzt verstehen...

vllt. können wir das auch per icq oder pn klären wenn das hier zu weit führt

26.04.2009, 16:21
Ich geb's mal an jemand anderen weiter... ;)

26.04.2009, 16:28
Also eine Hyperventilation hat ja in der Regel einen psychologischen Hintergrund. Folglich müssen wir, wenn wir die Ursache für die Hyperventilation bekämpfen wollen, den Patienten beruhigen. Da der Patient in der Regel das Gefühl hat, nicht genug Luft zu bekommen, geben wir ihm ein bisschen Sauerstoff, damit er denkt, dass er dadurch wieder Luft bekommt und sich somit wieder beruhigt und die Hyperventilation einstellt.


Wenn man es jetzt noch so hinbekommt, dass man den Sauerstoff über eine Hyperventilationsmaske gibt und die Ausatemluft sich in einem Verhältnis vermischt, dass etwa so viel CO2 enthält wie die Umgebungsluft oder Vielleicht noch etwas mehr, ist die Sache perfekt, aber das muss man auch nicht unbedingt hinbekommen.


PS: Falls ich jetzt mit diesem Post fachlich total daneben liege, korregiert mich bitte.
Zuletzt geändert von LevSani am 26.04.2009, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

26.04.2009, 16:40
Wer schon mal versucht hat, eine Hyperventilation mit Rückatmung zu behandeln, weiß, wie schwer bis unmöglich das ist. Theoretisch hört sich das ganz toll und einfach an, in der Praxis klappt es meistens nicht. Deshalb würde ich mein Hauptaugenmerk auf die Betreuung legen und nicht frustran dem armen Mitmenschen mit irgendwelchen Masken oder noch schlimmer, Plastiktüten, vor dem Gesicht rumfuchteln.

Btw.: bei Popkonzerten hat sich Anschreien bewährt. Mit Dudzidudzi kommt da meistens nicht weit... ;)

26.04.2009, 17:19
Also Quellen in der Literatur kann ich nur EH Konkret nennen, mehr hab ich nicht daheim.
Auffallend ist halt, dass es auch in Ausbildungen so gelehrt wurde
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

26.04.2009, 17:22
Das ist schlimm... :(

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