Ein Fallbeispiel für Alle III (SSD + RD)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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29.05.2013, 14:54
Original von Max
Neben Venenklappen und der Muskelpumpe gibt es noch die anatomische Kopplung von Arterien und Venen, einen geringen Druck durch das nachfließende Blut und bei herznahen Venen einen Unterdruck des re. Ventrikels in der Füllphase.


Nur der Vollständigkeitshalber:
Es fehlt da dann noch der thorakale Unterdruck durch das Einatmen.

@Sebi98: is die Frage wie Umfangreich man das Erklären möchte. Prinzipiell ist richtig, das die horizontale Lage auf der einen Seite nötig ist, auf der Anderen aber schaden anrichtet (Ob kaltes Blut, saures Blut, oder Giftstoffe die durch Zelluntergang frei werden).

Der Bergungstod passiert jedoch Zeitnah als direkte Reaktion des Körpers (und Herzens) auf das kalte Blut.
Das Hängetrauma tötet wie LRF schrieb, idR erst später, wenn der Körper feststellt gegen die Giftstoffe kommt er doch nicht an (Nieren steigen aus, Mikrothromben, MOD).

Natürlich kann im Freien ein Patient ein Hängetrauma haben, und dennoch am Bergungstod sterben. Dann tötet ihn aber das kalte Blut, nicht das "gift".
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.05.2013, 15:57
Auch ein Hängetrauma kann bei "Bergung" zum Tode führen...denn der Mechanismus ist ja ähnlich: Ein Teil des Körpers wird nicht mehr richtig durchblutet, (schädliche) Stoffwechselprodukte entstehen trotzdem und sie gelangen bei Lageänderung in den restlichen Körper. Das wirkt auf die intakten Zellen, die nun auch spontan keine Lust mehr haben, weiterzuarbeiten. ;) (Denken wir an das viele Kalium, was bei Zelluntergang freigesetzt wird, HRST bis zur Reanimation).
Bei der moderaten Kälte wird der Körper sogar zunächst einmal geschützt, weil alles langsamer arbeitet.

Ob es nun durch Stoffwechselprodukte oder durch Kälte zum massiven Schock kommt, ändert ja nichts an der Lebensgefahr.

Nur sollten wir dabei vielleicht auch mal die zeitliche Komponente in diesem Fallbeispiel berücksichtigen und nicht nur Temperaturen. ;) Hier ist der Bergungstod dann doch eher unwahrscheinlich.

Ein schönes Fallbeispiel.
Zuletzt geändert von Wie am 29.05.2013, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

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