Aufgeregte Sekretärin EH/SAN<RS/RA/NA

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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03.04.2011, 19:33
Ihr habt zu dritt Dienst am heutigen Tage (1x EH, 2xSAN A/B). Durch die Durchsage erfahrt ihr durch die Sekretärin das ihr schnell in das Sekretariat kommen sollt. Auf dem Weg zum Sekretariat kommt ihr am SAN-Raum mit folgedem Material vorbei:
- Verbandsmaterial
- Wundschnellverband
- Wärmedecken (Gold/Silber)
- Coolpacks
- Rollenpflaster
- Stifneck in verschiedenen Größen
- RR-Messgerät
- Sam-Splint Schienen
- Manuelle Absaugung (die wo man so mit Händen noch pumpen muss
- Absaugkatheder verschiedene Größen
- Guedeltubus/Wendltubus
- KatS-Trage

Im Sekretariat angekommen, winkt euch die Sekretärin aufgeregt entgegen und meint, das Hanno - der beliebte Hausmeister - gestürzt sei. Der Unfallort ist 1 Stock tiefer im Erdgeschoss.

Was macht ihr?
Wie geht ihr vor?
Was nehmt ihr mit?


Das Fallbeispiel soll 1 SAN A/Bler bearbeiten. Sollte nur schreiben was die anderen 2 machen sollen, um unnötige Beiträge zu vermeiden.


Viel Spaß
bei Fragen einfach fragen
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

03.04.2011, 21:14
Mitgenommen wird der Rucksack, in dem ja das Material untergebracht ist, und zusätzlich die Tasche mit Stifnecks, weil die vermutlich nicht noch in den normalen Rucksack reinpassen.

Sind die anderen Sanis schon am Raum eingetroffen oder bin ich der erste? Die Sekretärin darf uns, wenn wir uns alle gesammelt haben, bitte zum Unfallort bringen. Kriegen wir noch irgendwas raus? Vielleicht, ob er blutet oder noch geredet hat bzw. bewusstlos war/ist?

Da ich einen vorerst von einem klassischen chirurgischen Notfall (Person gestürzt) ausgehe, zieh ich mir auf dem Weg nach unten, den ich zügig gehend zurücklege, ein Paar Einmalhandschuhe an; meine Kollegen sollen das bitte genauso machen!

Sobald ich den Patienten sehe (in was für einem Raum liegt er?), wird erstmal das grobe Umfeld abgecheckt; Gefahren, die uns drohen (v.a. Strom) offensichtlich?

03.04.2011, 21:18
Ihr rennt euch praktisch fast über den Haufen, weil ihr alle zeitgleich den Rucksack holen wollt. Die andern Sannis haben unterwegs schon die Handschuhe angezogen, die sie immer bei sich tragen.

Er liegt in der Aula auf dem Boden. Keine Gefahren die für euch ausgehen.
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03.04.2011, 21:22
Okay, irgendwas in der Gegend, was auf den Unfallverlauf schließen lassen könnte? Soll heißen Leiter etc. oder sieht es aus, als wäre er beim Gehen/Laufen gestürzt?

Ist er bereits aus der Entfernung ansprechbar und erkennen wir auf den ersten Blick irgendwelche Verletzungen bzw. Abnormitäten (Beine verdreht, "besondere" Körperhaltung, ...)?

03.04.2011, 21:25
In der Aula liegen mehrere Girlanden, ne Leiter, Hammer und Nägel.

Aus der Entfernung ist er ansprechbar. Auf den ersten Blick siehst du aus der Ferne, das das rechte Bein etwas verdreht am Unterschenkel liegt.
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03.04.2011, 21:32
Dann wende ich mich schonmal beim sich-weiter-dem-Patienten-nähern an meine beiden Kollegen, dass bitte einer sich umgehend an den Kopf des Patienten begibt und diesen manuell stabilisiert (und dabei natürlich kurz dem Patienten sagt, dass man den Kopf stabilisiert und er sich und vor allem den Kopf möglichst nicht bewegen soll).
Durch den anderen Helfer erfolgt dann bei dem scheinbar bewusstseinsklaren Patienten umgehend die Stifneck-Anlage, nachdem die richtige Größe ausgemessen worden ist.

Ich als Teamleiter begrüße den uns bekannten Patienten kurzr ("Hallo Hanno, was ist denn passiert?") und frage danach nach Schmerzen ("Wo hast du denn jetzt überall Schmerzen?"). Fällt mir auf einen genaueren Blick irgendwas auf? Wie ist der Hauttonus im Gesicht? Bleich oder rosig? Evtl. Zyanosezeichen?
Wie lässt sich die Atmung beurteilen? Normal oder in irgendeiner Form verändert (zu schnell/langsam/oberflächlich)?

In der Zwischenzeit sollten ja die Kollegen mit der Stifneck-Anlage fertig sein; wenn noch Zeit bleibt, kann einer der beiden dann schonmal beginnen, parallel zur Anamnese die ersten Vitalparameter zu ermitteln, beginnend mit Blutdruck (auskultatorisch) und nachfolgend mit Puls.

03.04.2011, 21:40
Kopf ist dur einen Helfer manuell Fixiert. Stifneck liegt. Hanno sagt dir das er auf der Leiter gearbeitet hat. Hauttonus normal und rosig. Keine Zyanosezeichen. Atmung normal.
"Schmerzen? Ne, sowas hab ich nich..."

Blutdruck:115:70mmHg bei 82bpm
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03.04.2011, 21:53
Nirgendwo Schmerzen? Hat er denn sonst irgendwelche Beschwerden? Na, dann müssen wir das Ganze wohl mal überprüfen...

Soll heißen: "Hanno, wir gucken mal, ob wirklich nix passiert ist...dazu taste ich dich mal von Kopf bis Fuß ab und du sagst bitte Bescheid, wenn irgendwas unangenehm oder schmerzhaft ist".

Beim Bodycheck, den ich am Kopf beginne, werden übrigens gerne auch Fragen gestellt. D.h. wenn ich am Kopf bin, frage ich nach, ob er auf den Kopf gefallen ist bzw. ob er sich an den Unfallhergang erinnern kann; ebenso frage ich nach dem heutigen Datum und der ungefähren Uhrzeit. Weshalb ist er eigentlich gestürzt, kann er mir das sagen? Gleichgewicht verloren oder irgendwie schwindelig geworden?
Beim Kopf achte ich besonders auf die Stabilität der Knochen und auf Hämatome und/oder Wunden (am besten auf den Handschuh gucken, ob dieser blutig ist); kurz versuche ich auch die Wirbelsäule vorsichtig abzutasten im Bereich der HWS/oberen BWS. Weiterhin gucke ich in die Ohren/Nase/Mund, ob dort Blut-und/oder Liquoraustritt ist und mache einen Pupillencheck (irgendwelche Auffälligkeiten?).

Anschließend geht es mit dem Oberkörper weiter: Schultergürtel stabil? Thorax stabil? Schmerzen im Bereich des Bauches? Bauch verhärtet? Ich gucke auch kurz unter das Hemd, ob ich am Bauch/Thorax Hämatome entdecken kann oder sonstige Auffälligkeiten.
Es folgen beide Arme, die ich überprüfe (abtasten, bewegen lassen, DMS an den Fingern überprüfen); anschließend kommt das Becken dran (Stabilität überprüfen) und danach die Beine (abtasten, Fuß bewegen lassen, DMS); ausdrücklich frage ich davor natürlich nach Schmerzen im Rückenbereich!

Parallel soll einer meiner Kollegen schonmal einen BZ vorbereiten (wenn wir den haben) bzw. messen.

04.04.2011, 18:49
Er sagt dir, das er die Arbeiten an der Leiter ausgeführt hat. Er sagt heute wäre der Tag nach gestern und Uhrzeit ordnet er dir bei 5 uhr Nachts ein. Er weiß noch das er ne Stufe hochwollte und weiter nichts mehr.
Beim Bodycheck
- Thorax stabil: Normales Atemgeräusch
-Abwehrspannung am Bauch >starke Schmerzen
- Schmerzen im Becken, aber stabil, Darmbeinstacheln gleiche Höhe
- Keine Hämatome an Bauch oder Thorax
- Schwellung in der Mitte des rechten Unterschenkels, der auch eine Abnorme Stellung aufweißt, dick ist und ein Hämatom hat
- DMS an allen Extremitäten uneingeschränkt vorhanden


BZ bei 128mg/dl.
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04.04.2011, 21:16
Okay, dann wird ein Notruf abgesetzt; Stichworte: ansprechbarer und derzeit (nocH9 stabiler, aber polytraumatisierter Patient nach Leitersturz mit Verdacht auf SHT, akutes Abdomen, Beckenverletzung und Unterschenkelfraktur. Somit sollte die Leitstelle uns auf jeden Fall einen RTW und ein NEF schicken, wofür wir dann die Sekretärin als Einweiserin nach draußen an die Straße stellen.

Was hat der Pupillentest ergeben? Irgendwelche Besonderheiten?
Gibt es eine Blutung im Gesicht bzw. am Kopf, v.a. aus Mund/Ohr/Nase? Irgendwo sonst eine Wunde? Kopf stabil?

Ein Kollege soll bitte nochmals Vitalwerte (RR/Puls) ermitteln und die Werte mitteilen, der andere Helfer schneidet bitte die Hose des verletzten Beines bis mind. zum Knie auf.

04.04.2011, 21:37
RTW und Notarzt unterwegs.
Sekretärin steht draußen.

Pupillen reagieren beidseits auf licht. Isokor.

keine Blutungen, keine offenen Wunden


Puls bei 104bpm und Druck bei 115/70mmHg
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05.04.2011, 14:53
Gut.

Da wir keine weiteren großen Maßnahmen mit dem Material ergreifen können, würde ich vorerst vorschlagen, neben einer regelmäßigen Kontrolle der Vitalwerte den Patienten zu beruhigen und somit versuchen, ein Gespräch aufzubauen. Dabei soll er sich natürlich weiter nicht bewegen.

Auf eine Schienung des Beines würde ich vorerst verzichten, da eine Vakuumschiene deutlich besser für eine solche Maßnahme als eine übliche SamSplint-Schiene geeignet ist und zudem dem Rettungsdienst die Möglichkeit weiterhin gelassen werden sollte, die Verletzung zu inspizieren. Falls der Schuh und Socken an dem betroffenen Fuß noch nicht aus ist, wird dieser vorsichtig ausgezogen und eine komplette DMS-Kontrolle durchgeführt.

Wie warm ist es in der Aula? Unter Umständen könnte man bei kühlen Temperaturen noch den Einsatz einer Rettungsdecke zum Wärmeerhalt im Rahmen der Schockprophylaxe bzw. -bekämpfung in Betracht ziehen.

Wenn du so explizit sagst, das es keine offenen Wunden gibt: Irgendwo Hämatome? ;)

08.04.2011, 10:40
Die Vitalwerte sind gleich bleibend.

DMS vorhanden.

In der Aula sinds ca. 15°C.

Auch keine Hämatome.

Euer Patient wirkt langsam etwas müde.
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08.04.2011, 14:41
Solange unser Patient noch einigermaßen ansprechbar ist und wir Wirbelsäulenverletzungen nicht ausschließen können, schlage ich vor, einen unserer Helfer abzustellen, der die Absaugpumpe neben dem Kopf des Patienten einsatzbereit aufstellt und ihn aufmerksam beobachtet ("Vomid-Officer"), um im Zweifel bei Erbrechen schnell eingreifen zu können; Seitenlage würde ich hier nicht präferieren.

Die Idee mit der Rettungsdecke erscheint mir bisher ganz gut, somit wird diese - mit möglichst wenig Bewegung des Patienten - teils unter und vor allem auf den Patienten gelegt (silberne Seite nach innen).

Wir versuchen natürlich weiterhin, ihn in ein Gespräch zu involvieren bzw. den Patienten zu beruhigen.

14.04.2011, 14:34
Es verändert sich nichts weiter. RD ist da. Notarzt brauch nocht.


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