Schulsanitätsdienst - Das Original!

Vorwort:
So, nachdem ich grade eine nette Klausur hinter mich gebracht habe, und ich bis Montag nicht lernen werde sonder mich schön ausruhen werde ....
Nach langer Abstinenz mal wieder ein Fallbeispiel von mir.

Ausgangssituation:
Sonniger Tag, die Schule hat nach den Ferien grade angefangen. Ihr sitzt schön im Physikunterricht, der Lehrer schwallt euch mit Widerständen, Strömen und Spannungen zu...
Deshalb beschließst du, auf die Toilette zu gehen.


Einsatzmeldung:

…findet ihr auf der Toilette einen Jungen. Der liegt da einfach so rum.

Personal:

Stufe I: (1 Helfer) Du bist Schüler in der 11. Klasse. Weil du deinen Führerschein machen willst hast du bereits einen EH-Kurs besucht. Deine Freunde haben von all dem keine Ahnung.

Stufe II: (2 Helfer) Ihr seid beide Schulsanitäter an eurer Schule. Im Rahmen der Ausbildung habt ihr dort auch beide einen 92stündigen Sanitäter-Kurs gemacht.

Stufe III: (2 Helfer) Ihr kommt als regulärer Rettungswagen zur Schule. Ihr seid standartmäßig mit Rettungsassistent und Rettungssanitäter bzw. Rettungsassistent im Praktikum besetzt.

Stufe IV: (2 Helfer) Ihr kommt als Notarztteam des Regelrettunsgdienstes zur Einsatzstelle. Notarzt ist ein Facharzt Anästhesie und Fahrer ein Rettungsassistent.

Ausrüstung:

Stufe I: kein Material, nur deine Finger und dein Hirn.

Stufe II: Sanitätsrucksack DIN 13155

Stufe III: Krankenkraftwagen DIN EN 1798 Typ C

Stufe IV: Notarzteinsatzfahrzeug DIN 75079


Eindruck vor Ort:

Der Junge (13) liegt zwischen Trennwand und Toilette.



Regeln:

Bitte beachtet, dass hier in Etappen gerettet wird. Wenn ihr also gerne als RTW kommen wollt, dann lasst den anderen den Vortritt als Schulsanitäter. Ansonsten gelten die üblichen Regeln für Fallbeispiele; insbesondere die Regel aller Regeln: Gesunder Menschenverstand!

Ok, ich fang dann mal an.

Da ich einen EH-Kurs (Lebensrettende Sofortmaßnahmen oder richtige EH-Ausbildung=) besucht habe, schau ich als erstes, ob die Person bei Bewusstsein ist und ob sie noch atmet.

Bis dann
lafidi

Die Person ist nicht bei Bewusstsein, die Atmung ist extrem flach.

ich bringe die Person dann mal in die Stabile Seitenlage und lasse von einem Mitschüler (ich hoffe mal, dass da jemand ist) über das Sekretariat den SSD rufen und gleich mal einen Notruf absetzen, da man bei den LSM lernt, bei so etwas so schnell wie möglich einen Notruf abzusetzen. Sollte hier auf dem Klo niemand sein, schau ich auf dem Gang. Vllt. finde ich da ja jemand =)

es ist aktuell niemand da. Aber natürlich kannst du zurück in die Klasse gehen (20 meter) und dir da wen holen.

Gut, dann lauf ich schnell dahin, vllt. sieht man unterwegs noch jemanden, der das machen kann. Ansonsten schick ich einen Klassenkameraden zum Notruf absetzen (lassen) und SSD alarmieren.

Wenn ich dann wieder zurück bin, kontrolliere ich ständig die Atmung des bewusstlosen und betreue ihn, bis der SSD kommt.

Ok, du bist im Klassenraum, jemand aus der ersten Reihe geht ins Sekreteriat.
Wie genau setzt du den Notruf ab?

Original von Tecan
Wie genau setzt du den Notruf ab?

Ich dachte eigentlich, dass kann der übernehmen, der eh ins Sekre geht, weil zumindest bei uns sollte das über das Sekretariat laufen. Zur Not habe ich ja noch mein Handy dabei.
Wenn die PErson losgelaufen ist, gehe ich wieder auf die Toilette und betreue die Person weiter, überprüfe also regelmäßig die Atmung...

LG

Der Zustand des Patienten ist unverändert. Dafür kommen jetzt zwei Schulsanitäter angelaufen.

Nungut, Notruf über das Sekreteriat ist abgesetzt. Was genau der Schüler dem Sekreteriat erzählt hat und was genau das Sekreteriat dann der Leitstelle erzählt hat, weißst du nicht....

Dann komme ich mal als Schulsanitäter mit unserem Sanitätsrucksack angelaufen.

- Einsatzmeldung?
- Was finde ich vor?

Wer möchte noch mitmachen und mich unterstützen?

Grüße
Berliner Schildkröte

Einsatzmeldung:

Als du nach der Alarmierung im Sekreteriat angekommen bist, sagte die Sekretärin: Da braucht wer eure Hilfe, hinten auf der Toilette bei den Physikräumen.

Situation:

Du findest einen ca 13 Jährigen Jungen in der Stabilen Seitenlage in der Toilette vor. Der Patient ist in einem guten Allgemeinzustand, allerdings blass. Seine Lippen sehen blau aus.

Umgebung: Eine normale Schultoilette, mit dem üblichen Schmierereien an den Trennwänden, rumfliegende Toilettenpapierrollen. Es riecht nach der üblichen Mischung aus Urin, Pissoirkugeln und nach einer odentlichen Portion Deo. Hinter dem Klo liegt eine leere Plastiktüte.

*Handschuhe anzieh*

Ich gehe zu dem Schüler hin und spreche ihn laut an: "Hallo ich bin der XY vom Schulsanitätsdienst, verstehen sie mich?"
Irgendeine Reaktion auf die Ansprache? Wenn ich ihn anfasse und versuche ihn wach zurütteln?

Falls nicht überprüfe ich die Atmung (der Kopf ist hoffentlich übersteckt, wenn nicht dann mach ich das natürlich sofort) und den Carotispuls.

Grüße
Berliner Schildkröte

Dein Patient reagiert nicht auf Ansprache. Wenn du ihn versuchst wach zu rütteln, strecken sich seine Arme ein wenig.

Die Atmung ist flach, aber vorhanden. Puls ebenso.

Okay, wie viel eng ist es in der Kabine? Hätten wir wesentlich mehr Platz, wenn wir ihn aus der Kabine raus tragen? (Das kommt ja auf die Toilette an)
Wenn wir mehr Platz hätten, dann würde ich ihn gerne mit lafidi oder mit meinem noch imaginären Kollegen, wenn du mir den zugestehst, den Schüler aus der Kabine raus tragen und auf eine Rettungsdecke legen.

Ansonsten würde ich den Notruf wählen: "ABC-Schule, 13 jähriger Schüler, bewusstlos, Atmung flach." Wenn sowas ähnliches schon gemeldet wurde, dann würde ich einen NA nachfordern, falls er noch nicht alarmiert wurde.

Grüße
Berliner Schildkröte

Ja, draußen im Vorraum habt ihr mehr Platz.

Natürlich hast du einen Kollegen, ich nehme mal an es findet sich noch jemand. Lafidi ist auch noch da.

Notruf: Der Disponent nimmt deinen Anruf entgegen, sagt das schon ein RTW unterwegs war und das er dir noch einen Notarzt schickt.


@Rettungsdienst: Falls sich 2 Kollegen finden die den RTW spielen:
Ihr werdet durch die Leitstelle auf eurer Alarmfahrt angefunkt, das euer Patient nicht ansprechbar ist und zu euch noch ein NEF aus der Nachbarstadt kommt.