Mathematikunterricht (eher für San, als für EH geeignet)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

25.06.2009, 22:23
Ich schließe mich Sebastian an, ich bin mmit unseren Maßnahmen recht zufrieden. Man hätte den Patienten zu Beginn etwas intenisver betreuen können, allerdings wurde er auch recht schnell eingetrübt.
Nur hätte ich mir wie Sebastian auch gewünscht, dass alle Fragen direkt beantwortet werden.

Insgesamt hinterlässt dieses FB einen sehr positiven Eindruck bei mir!
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

26.06.2009, 13:50
Wenn ich als außenstehender Leser auch meinen Kommentar abgeben darf, fand ich die zusammenarbeit sehr lobenswert. Jeder hat das gemacht, was er konnte, oder hat den anderen gefragt, wenn es eben nicht ging.
Auf jeden Fall wäre es schön, wenn es im realen Leben immer so laufen würde =)

Liebe Grüße puzzle1992
17 Jahre, RSA Silber,
Sanhelferin, Kleinen Kindern das Rettungsschwimmen beibringerin

26.06.2009, 15:11
Was ich auch sehr lobenswert finde ist, dass das FB in einem Fluss durchlief - ohne Pausen oder Aussetzer - so machts meiner Meinung nach am meisten Sinn (und auch Spaß)
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

26.06.2009, 16:04
In einem prophetischen Moment glaube ich aber, dass die Auflösung einige überraschen wird. Wenn ich mich täusche - vergesst dieses Posting einfach.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

26.06.2009, 17:28
Original von Don Spekulatius
In einem prophetischen Moment glaube ich aber, dass die Auflösung einige überraschen wird. Wenn ich mich täusche - vergesst dieses Posting einfach.


Ich schliesse mich hier einfach mal an. Mal gucken ob meine Vermutung sich bewahrheitet.
MfG
Julian aka Hasienda

Qualifikation: SanH
Zusatzqualifikation: Breitenausbilder EH
Organisation: JUH Gießen

26.06.2009, 17:32
Ich fand' sehr positiv, dass ihr eine gute Kommunikation untereinander gezeigt und euch abgesprochen habt. Wenn ihr allerings die Diagnose HI stellt kommt auch auf dem Boden der Oberkörper hoch, aber das wurde dann ja nachgeholt. Die Frage nach Vorerkrankungen oder Medikamenten wäre auch noch schön gewesen. Ansonsten: Mir fällt zwar auch noch was anderes zu den Symptomen ein, wobei die Therapie aber auch nicht viel anders ausgesehen hätte. Warten wir auf die Lösung.
Zuletzt geändert von Akkon am 26.06.2009, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

26.06.2009, 19:40
So, nun melde ich mich auch mal zu Wort. Zuerst muss ich lobend erwähnen, dass ich es klasse finde, wie ihr zusammen gearbeitet habt, kann mich nicht erinnern, dass dies jemals in einem Fallbeispiel so gut lief. Sebastien war sogar problemlos in der Lage zuzugeben, dass er eine Massnahme nicht ausführen kann und spielte nicht den Supersani, sondern ließ diese Massnahme seinen Kollegen Max ausführen. Die Leute, die allerdings mit lasen und sagten, dass wohl eine andere Diagnose dahinter steckt, hatten recht. Bei Sanitätshelfern ist es aber nicht so gravierend, wenn sie dies nicht erkennen. Es sollte eine Aortendissektion sein. " Als Aortendissektion beziehungsweise Aneurysma dissecans aortae bezeichnet man in der Medizin eine Aufspaltung der Wandschichten der Hauptschlagader (Aorta), meist verursacht durch einen Einriss der inneren Gefäßwand (Tunica intima) mit nachfolgender Einblutung zwischen die Schichten. Sie verursacht in aller Regel plötzliche, heftige Schmerzen und ist unmittelbar lebensbedrohlich, weil sie zu einem Aufplatzen der Hauptschlagader (Aortenruptur) und zu akuten Durchblutungsstörungen verschiedener Organe führen kann. Während sie noch vor 50 Jahren meist tödlich endete, überlebt heute die Mehrzahl der Betroffenen. Dies ist hauptsächlich einer möglichst rasch eingeleiteten Operation der gefährlichen Formen zu verdanken, eine unverzügliche Diagnostik ist deshalb bei dieser Krankheit von entscheidender Bedeutung." (Quelle: Wikipedia)

Nun habe ich noch eine Frage: Nach welchem Behandlungsschema seid ihr vorgegangen? Würde euch (S)AMPEL und als Bonus noch PQRST empfehlen.

Symptome
Allergien
Medikation
Patientengeschichte
Ereignis
Letzte Mahlzeit
Über die Patientengeschichte und die Medikation hättet ihr erfahren können, dass kein Herzleiden bekannt ist.

Des Weiteren hättet ihr weitere Informationen über den Schmerz erhalten können, wenn ihr nach PQRST vorgegangen wärt.

Provocation (sind die Schmerzen durch irgendwas provozierbar)
Quality (was für Schmerzen liegen vor, brennen, stechen etc.)
Radiation (Ausstrahlung)
Severity (Schmerzstärke; leicht, mittel, schwer)
Time (zeitlicher Verlauf)

Der zeitliche Verlauf hätte euch verraten, dass der Beginn woanders war, außerdem gab es keine Ausstrahlung.

Aber wie gesagt dieses Krankheitsbild ist v.a. für Sanitätshelfer schwer diagnostizierbar.

Noch eine kleine Anmerkung: Wo blieb die Atem- und Pulskontrolle beim Bewusstlosen? Außerdem: Bei Bewusstlosenpat. wird der Puls immer an der A. carotis gemessen.

Aber Fehler sind zum Lernen da.

Begegnet also jeden Fehler mit der Einstellung: Wieder was dazu gelernt.
Zuletzt geändert von Gast am 26.06.2009, 19:45, insgesamt 2-mal geändert.

26.06.2009, 21:30
Schönes Fallbeispiel.
Allerdings ist es in der Praxis sehr schwer, die Aortendissektion vom Herzinfarkt zu unterscheiden. Zielweisend war hier die Angabe eines plötzlich einsetzenden, scharfen Schmerzes. Der Schmerzeintritt beim Herzinfarkt ist eher verzögert und der Schmerz ist schlecht lokalisierbar. Eine fehlende Vorerkrankung oder eine atypische Lokalisation sprechen allerdings nicht sicher gegen einen Infarkt. Eventuell kommen noch Gefühlsstörungen dazu, da durch die Dissektion oft die das Rückenmark versorgenden Arterien verschlossen werden.

Wahrscheinlich werden sich die meisten Notärzte mit dieser Differentialdiagnose schwer tun. Das Problem ist, dass Herzinfarktpatienten gemäß den Leitlinien mit Antikoagulantien behandelt werden, die den Zustand des Patienten mit Aortendissektion nur verschlimmern. Dieser kann nämlich nur hoffen, dass sein falsches Lumen zukoaguliert, damit die Dissektion nicht fortschreitet.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

26.06.2009, 21:53
@Don: Die Therapie vor Ort unterscheidet sich, abgesehen von den gegebenen Medikamenten, also nicht von der des akuten Koronarsyndroms? Ich hatte auch an die Aortendissektion gedacht, wäre in der Realität aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch nicht darauf gekommen. :rolleyes:

Ein Patient mit Aortendissektion kann also eigentlich auf Grund der schweren Diagnostizierbarkeit nur hoffen, es eigenständig in ein KH zu schaffen, da er durch den RD vor Ort im Zweifel "HI-Mittel" verabreicht bekommt. Das würde allerdings gegen die Prozentzahlen, die Iceman genannt hat, sprechen.
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

27.06.2009, 07:52
@Akkon:
Die Therapie vor Ort ist schon schon unterschiedlich, die Frage ist nur, ob die Aortendissektion auch als soche erkannt wird. Die unterschiedliche Schmerzcharakteristik ist aber eben nicht immer so klar, wie im Fallbeispiel. Daher ist es eher die Frage, welcher Teil der ACS-Therapie denn nun ein Problem bei der AD wäre. Bei einer AD muss der Blutdruck übrigens sehr niedrig sein. 80 systolisch wäre noch ok, 60 wären besser.

Die sicherlich hohe präklinische Fehldiagnoserate muss ja nicht unbedingt mit einer hohen Mortalität einhergehen. Ohne jetzt mit zahlreichen Studien winken zu können, würde ich sagen, dass die von Iceman erwähnte Verbesserung im Outcome eher an einer veränderten klinischen Versorgung liegt. Je nach Lokalisation wird die AD heute interventionell mit einem Stent versorgt und nicht mehr operativ durch einen Aortenersatz.
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27.06.2009, 09:00
Also eine AD war mir jetzt etwas (fast) völlig unbekanntes, habe nur mal davon gehört.
Das PQRST - Schema war mir komplett neu, finde ich jedoch sehr gut und werds mir merken!

@ Akkon: Um 21:42 hab ich gefragt, ob er solche Beschwerden öfters habe und 22:04 nach Medikamenten

@ Iceman: Atmung und Puls wurden um 22:22 kontrolliert, da lag der Patient zwar schon in der SSL, ich dachte aber wenn er immer stärker nur eintrübt reicht eine kontinuierliche Überwachung in der SSL, oder?
Hast natürlich recht, Puls sollte hier am Hals gemessen werden.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

27.06.2009, 09:30
@Max: Die Frage nach Medis hab ich wohl überlesen. Sorry.

@Don: Danke für deine Antwort. Aber nochmal konkret die Nachfrage, wie sich die präklinischen Therapien, abgesehen von den applizierten Medis, unterscheiden.
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

27.06.2009, 09:42
@Max: Du fragtest, ob Herr Mayer ein Medikament akut eingenommen hat (zumindest verstand ich es so), nicht, ob er regelmäßig welche nimmt. Zur SSL: Vorher mal anmerken, dass man die machen würde ist schön und gut, aber dann in der richtigen Situation auch anwenden, dass ist die Kunst^^.
@DonSpekulatius, Akkon: Muss gestehen, dass die Verbesserung des Outcomes aus einem Wikiartikel stammt. Habe auch in einer höherwertigen Quelle gelesen, dass nur 10% danach die ersten drei Monate überleben. Muss sagen, dass trifft es denke ich eher.

27.06.2009, 14:56
Frage wieso ist das FB eher für Sanis als für Eh´ler ? also den Hi hätte ich auch in betracht gezogen was die Sanis im Fb auch gemacht haben und ...Pulsmessen ist auch nicht soo kopliziert und naja die HLw das bekomme ich auch noch hin :D
Zuletzt geändert von blaue retterin am 27.06.2009, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
Komme aus der Nähe von Bonn bin in der Jugendfeuerwehr, dem Thw und dem SSD (SanH)unserer Schule tätig bin 16 Jahre alt =) :D =)

27.06.2009, 15:05
Original von blaue retterin
Frage wieso ist das FB eher für Sanis als für Eh´ler ?

Vielleicht hat Iceman ja damit bezwecken wollen, dass das von ihm vorgegebene Krankheitsbild Aortendissektion diagnostiziert wird. ;)
Zuletzt geändert von Akkon am 27.06.2009, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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