*stirnrunzelt*
Ich gebe der Patientin mal die Hand und stelle mich und meinen Kollegen vor - wie ist denn das mit der Kälte? Ein bissle Zittern, oder lag die Dame wirklich lang auf dem kalten Boden?
Dann würde mich das mit dem Erbrechen nochmal interessieren:
Hat sie zuerst erbrochen, direkt dabei das Bewusstsein verloren, oder war das nach kurzer Zeit auf dem Rückweg von der Toilette? Kann sie sich daran erinnern, wie es ihr komisch wurde? Ist sie auf den Boden gesunken oder wirklich umgefallen?
Aktuell Kopf-oder Bauchschmerzen? Darf ich mal orientierend über den Kopf und Bauch mit der Hand drüberfahren?
Und das Erbrochene - wie sah das denn ungefähr aus?
Bitte nochmal fix nen Puls und eine Rekapillarisierungszeit...
Wenn man sich die Augen mal genau anschaut - Auffälligkeiten der Pupillen? Skleren auffällig weiß? Blickdeviation?
Den Gedanken der Hypoglykämie verwerfen wir, weil wenig zielführend. Dazu passen erstens die Messwerte und zweitens die fehlende Besserung auf Glucosegabe nicht dazu.
Ohne lange rumzufackeln versuchen wir mal, die Eltern zu kontaktieren und verziehen uns in den RTW. Dort kann man nochmal genauer schauen und ggf. auch mal das ein oder andere diagnostische Hilfsmittel auspacken.Mein Kollegen wird sich nochmals mit Anja unterhalten; Sie möge bitte zwei unwissenden Rettungsdienstler erklären, was ihr spektakuläres PWND sein soll, und (wie zur Hölle) sich dieser konkrete Verdacht ergibt. Aktuell spuken mir gefühlt 15 Verdachtsdiagnosen im Kopf herum, die meiner Meinung nach wesentlich wahrscheinlicher sind.