LevSani
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Wohnort: Leverkusen
So, dann gibts jetzt auch mal mein Feedback:
Erstmal muss ich sagen, dass ich es schade finde, dass man ein FB anfängt und dann ewig liegen lässt, das ist meiner Meinung nach sehr unfair dem FB-Steller gegenüber. Wenn man vorübergehend weg ist, dann kann man das auch ankündigen.
Jetzt zum eigentlichen FB, wie immer von vorne nach hinten:
- Hinsetzen war ne gute Idee, ist weniger anstrengend als stehen und wer sitzt kann nicht so tief fallen...
- Der schnelle Notruf war klasse, denn "Atemnot macht Leute tot"
- Kleidung öffnen war auch gut, hätte jedoch angekündigt werden sollen, kann der Patient ggf. auch noch selbst machen.
- Von Angela paktunis schnell auf Angina Pectoris gekommen. Bei der Einnahme von Patienteneigenen Medikamenten helfen ist für Ersthelfer das Mittel der Wahl, hier wird das Medikament so verabreicht, wie es der Patient sagt, er sollte sich schließlich damit auskennen bzw. wissen, was sein Arzt ihm dazu gesagt hat. Kleines OT zu Medikamenten: Du hattest hier das virtuelle Medikament "Nitrolingual Pumpspray", oder auch Nitrospray vor dir, ein gängiges Notfallmedikament für Angina pectoris-Patienten. Es werden hierbei, wie du es richtig gemacht hast, 1-2 Sprühstöße unter die Zunge gegeben. Das Medikament wirkt unter anderem Blutdrucksenkend, wodurch der Schwindel zu erklären ist. Es sollte bei einem Blutdruck unter ca. 110-120 mmHg syst. nichtmehr gegeben werden. Da du das hier aber nicht prüfen konntest, kann dir das egal sein. Bei der Einnahme von Viagra bis zu 48 Stunden vor der Nitrogabe wird jedoch dieser Effekt massiv verstärkt, sodass Viagraeinnahme eine Kontraindikation von Nitro ist. Es hilft jedoch nicht bei einem Herzinfarkt, außer dass es halt die Herzvorlast senkt. Aber keine Panik, das musst du als LSM/EH nicht wissen.
- Die regelmäßige Vitalzeichenkontrolle war super, aber beim besten Willen, man kann es auch übertreiben, darauf habe ich ja im laufenden FB schon drauf hingewiesen und du hast es korregiert.
- Nachdem du den Patienten nach den ärztlichen Anweisungen für das Medikament gefragt hast und dieser sich nichtmehr erinnern konnte, hast du ihm nichtsmehr gegeben. Das war sehr gut. Ich hatte letztens noch nen Patienten mit Atemnot. Sein Sohn hat ihm 8 (!) Hübe Berotec reingejagt, was auf die Kreislaufsituation eine ähnliche Wirkung hat. Du kannst dir vorstellen, dass das Ende garnicht lustig war für den Patienten. Also lieber Finger weg von unbekannten Medikamenten, das ist Sache der Ärzte. Hier hast du genau richtig reagiert.
- Bei der Übergabe hat mir gefehlt, dass der Patient noch Schmerzen in Rücken und Kiefer hat (Was übrigends auch Zeichen für den Herzinfarkt sind, es muss nicht immer die Brust und der linke Arm sein).
- Allgemein hätte ich mir gewünscht, dass mehr mit dem Patienten geredet wird und dass er besser darüber aufgeklärt wird, was gerade mit ihm gemacht wird.
In deiner eigenen Kritik hast du noch geschrieben, dass du dir noch Handschuhe hättest anziehen können. Kann man machen, muss man hier aber nicht unbedingt, wenn man bei der Nitrogabe nicht unbedingt im Mund rumfuchtelt. Solange man nicht mit Sekreten in Kontakt kommt, ist alles safe. Oder ziehst du dir immer Handschuhe an, wenn du einem die Hand gibst?