Montagsmüdigkeit (San)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

16.10.2012, 19:24
Eigentlich würde ich nix mehr machen, außer halt RR, Puls und Bewusstsein prüfen. Wenn sie kaum mehr antwortet, würde ich nochmal versuchen den Kopf zu überstrecken. Aber wenn sie das nicht machen lässt, dann halt nicht.
Sonst wüsste ich nicht, was ich noch machen könnte.
Jemand aus unserem Team noch ne Idee?

17.10.2012, 18:31
also ich würd zum bewusstsein überprüfen ihre hand halten und ihr sagen, dass sie meine hand immer drücken soll. dann kann sie sich besser ausruhen.
wenn der druck nachlässt, sag ich ihr, dass sie wieder fester drücken soll ;)

und ich würd ihr n glas wasser hinstellen, falls sie nohcmal durst hat
EH im SSD in Augsburg, 14 Jahre

17.10.2012, 19:33
Wenn keiner von euch drei mehr etwas anderes machen möchte, dann beende ich hiermit das Fallbeispiel.

Als erste hätte ich gerne eine ausführliche Eigenkritik, dann gibts meine Kritik und zum Schluss ist es natürlich zu Diskussion frei;)
Retter auf dem Weg zur Erfahrung!

17.10.2012, 19:55
Also ich würde erstmal gerne wissen, ob meine Verdachtsdiagnose richtig war.
Ich fand es relativ schwer, das ohne BZ-Messgerät zu beurteilen...
Außerdem fand ich es schwer, den Bewusstseinszustand einzuschätzen.

Die Kommunikation untereinander war nicht gut...

17.10.2012, 20:24
ich fands gut, dass wir kein bz-messgerät hatten, da bei uns im ssd auch kein messgerät ist.
ich hatte ein bisschen das gefühl, das corlando eher ein bisschen auf eigeninitiative gemacht hat und ich nicht so viel tun konnte.
ich selbst habe glaub ich noch nicht genug erfahrung um eine diagnose zu stellen, aber übung macht den meister :D
EH im SSD in Augsburg, 14 Jahre

22.10.2012, 12:45
Bekommen wir noch ein bisschen Feedback?

Mir egal, ob von Sanifresssack oder von anderen :p

22.10.2012, 14:56
Da das hier ja schleift mit dem Feedback:

Ich denke letztendlich habt ihr die richtige Arbeitsdiagnose gefunden. Ich denke jedoch auch das ihr was ganz wichtiges zu Anfang zu weit nach hinten verschoben habt.

Den Notruf.

Ihr habt von Anfang an eine bewustseinseingetrübte Patientin. Die Ursache ist doch vollkommen egal, erstmal ist klar das hier der RD gebraucht wird.

1. Arbeitsdiagnose: Unklar eingetrübt. -> 112
Danach könnt ihr ja Ursachenforschung betreiben, aber da ihr im SSD eher wenig Ursachen finden werdet die für euch reversible sind, ist es besonders wichtig frühzeitig den Notruf abzusetzen.

Das wäre mein wichtigster Kritikpunkt.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

22.10.2012, 15:20
Ich hatte das Problem, dass ich das am Anfang gar nicht so richtig mitbekommen hatte, dass sie scheinbar so weit eingetrübt war...Ich denke, dass man das real besser einschätzen kann...

31.10.2012, 08:40
So, ihr bekommt tatsächlich sogar noch von mir ein Feedback.
Ich bin im Klinikum und kam die letzten Tage nicht dazu....

Ihr habt die richtige Diagnose gefunden.
Zu erkennen war die Hyperglykämie vor allem an dem Geruch der Ausatemluft und dem großen Durst in Verbindung mit bereits viel Getrunkenem.

Da die Patientin schon von Anfang an eingetrübt war, kam der Notruf viel zu spät.
Wenn ihr nicht gleich auf eine Diagnose kommt, dann setzt bei einer Eintrübung immer gleich einen Notruf ab und ruft gegebenenfalls nochmal an, wenn ihr die Ursache wisst.
Wie Mike schon sagte, dann habt ihr einen großen Zeitvorsprung bei allen Fällen, wo keine von euch wirklich zu behandelnde Fälle sind.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Teamarbeit und Koordination.
Ihr habt euch öfter widersprochen und vor allem hat jeder so vor sich hingearbeitet hatte ich den Eindruck.
Sprecht euch bei einem FB hier über PN oder ähnliches ab und in der Wirklichkeit unbedingt auch gemeinsam arbeiten!

Ich hätte einen Patienten mit Bewusstseinseintrübung, zumindest soweit wie sie zu dem Zeitpunkt schon war, nicht in die Schocklage sondern wenn möglich schon mal in die stabile Seitenlage oder zumindest auf die Seite gedreht.
Die Folge davon wäre im allerschlimmsten Fall das Verschlucken des Erbrochenen gewesen.

Dann viel mir noch auf, dass ihr ihre Antworten immer als vollständig angesehen habt, ein eingetrübter Patient hilft euch vielleicht bei einer Anamnese, aber wirklich vollständige Fakten sollte man nicht erwarten.

Einem eingetrübten Patienten sollte man weger der Gefahr des Verschluckens keine Flüssigkeiten oder Nahrung mehr geben.
Wie Minouchen auf den Alkohol kam ist mir unklar, ist aber auch nicht richtig.

Alles in allem, ihr habt sie weder umgebracht noch absolut konträre Maßnahmen ergriffen (außer die Traubenzuckergabe am Anfang, die Corlando vereitelt hat).
Die Werte wurden mehrfach überprüft und Eigenschutz war da.

Somit ist das Fb beendet und frei zur Diskussion.
Zuletzt geändert von sanifresssack am 31.10.2012, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
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