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Frage zum EKG

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:19
von M1k3
Moin!
Hatte mich heute mit einem Bekannten unterhalten der Rettungsassistent ist, und wir kamen auf das Thema EKG.

Jetzt einfach mal meine Frage: Wozu GENAU dient die schwarze Elektrode?

Er meinte das mithilfe der schwarzen Elektrode aVR, aVL, und aVF gebildet werden.
Nun stand aber in der Rettungsdienst vom November 2009 ein Artikel drin (von einem Facharzt für Innere und Notfallmedizin) das es sehr wichtig sei die Elektroden an den richtigen Stellen zu kleben, nur bei der Schwarzen sei es egal, diese diene nur der "Erdung".

Meine Schlussfolgerung war nun das die schwarze Elektrode NICHT dienen könne um aVR, aVL und aVF zu bilden, sondern das jeweils die Rote, Gelbe, und Grüne Elektrode vom Geräte her zusammengeschlossen werden um aVR, aVL und aVF zu bilden.

Sprich:
I+II = aVR
II + III = aVF
I + II = aVL

Wissen tue ich es allerdings nicht, und sicher war er sich dann auch nicht mehr. Darum frage ich hier nach :)


P.S.: Kann es seien das es Geräte-spezifisch ist?

EDIT: Rechtschreibung

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:30
von Don Spekulatius
Bei den Goldberger-Ableitungen (aVL, aVR, aVF) wird die entsprechende Elektrode gegen die Zusammenschaltung der anderen beiden gemessen.

Inwieweit es nun einen Unterschied macht, z.B. wo auf dem Arm eine Elektrode angebracht ist, würde ich mal bezweifeln, da sich das Potential innerhalb des Armes nicht ändern sollte.

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:32
von GeKue
Und die schwarze Elektrode ist wirklich nur zur "Erdung" da. Um als Referenzelektrode zu dienen und die anderen Ableitungen abzugleichen.

Die alten EKGs funktionieren wunderbar ohne sowas, aber dementsprechend anfälliger für Artefakte sind die.

Rest s. Dons Info.

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:37
von M1k3
Schnelle, simple Antwort.

Danke euch!

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:47
von Markus
Bei einer 4 - Pol Ableitung ist die Lage der schwarzen tatsächlich egal, da sie nur zur Erdung dient.

Anders sieht es beim 10-Pol-Kabel zum 12-Kanal-EKG aus - hier sollte die schwarze Elektrode tatsächlich am re Bein befestigt werden. Denn dann ergeben die zusammengeschalteten Extremitätenelektroden einen Nullvektor (also quasi keinen gerichteten Ausschlag), und gegen diese vier zusammengeschalteten Elektroden (deren virtueller Mittelpunkt halt das Herz ist) werden dann die Brustwandableitungen abgeleitet, die dann den Vektor abbilden, der vom Mittelpunkt (Herz) auf die jeweilige Brustwandelektrode zeigt

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 21:49
von M1k3
Mist, doch nicht so simple :P

das heist bei der Ableitung nach Einthofen oder Goldberger isses egal, bei der Ableitung nach Wilson isses wichtig?

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 22:53
von GeKue
Ahrg, an das 12er hab ich eben gar nicht gedacht, da hier von den aV-Ableitungen die Rede war. *g*

Markus hat natürlich Recht und Deine Zusammenfassung, Mike, stimmt so.

BeitragVerfasst: 10.01.2010, 22:56
von M1k3
Dann Danke!

Thema geklärt. :) :D

BeitragVerfasst: 13.01.2010, 22:20
von Don Spekulatius
Original von Markus
Bei einer 4 - Pol Ableitung ist die Lage der schwarzen tatsächlich egal, da sie nur zur Erdung dient.

Anders sieht es beim 10-Pol-Kabel zum 12-Kanal-EKG aus - hier sollte die schwarze Elektrode tatsächlich am re Bein befestigt werden. Denn dann ergeben die zusammengeschalteten Extremitätenelektroden einen Nullvektor (also quasi keinen gerichteten Ausschlag), und gegen diese vier zusammengeschalteten Elektroden (deren virtueller Mittelpunkt halt das Herz ist) werden dann die Brustwandableitungen abgeleitet, die dann den Vektor abbilden, der vom Mittelpunkt (Herz) auf die jeweilige Brustwandelektrode zeigt


Da aber der Meßvektor der Brustwandableitungen ohnehin sagittal verläuft, dürfte die Postionsänderung der schwarzen Elektrode keine große Konsequenz haben.