Laryntubus - Intubation durch Ersthelfer

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07.05.2009, 16:21
Hallo habe gerade auf der Seite des Rettungsmagazins ein Interessanten Artikel gefunden, in dem es darum geht, das eine Helfer vor Ort Gruppe auf den Einsatz von Larynxtuben Trainiert wurde und diesen im Rahmen einer Studie statt Maskenbeatmung einsetzen soll. Falls die Studie erfolgreich verläuft soll das Intubieren mit Larynxtuben Lehrbuchstandard in der San-Ausbildung werden.

Hier der Link zum Original-Artikel

Also ich find die Grund-Idee gut allerdings nur wenn die Ausbildung umfassend gestaltet wrd und man das Intubieren regelmäßig (zumindest am Phantom) trainiert und nur als alternative bei unmöglicher oder uneffizienter Maskenbeatmung


Was haltet ihr davon?

Weiß jemand welchen Ausbildungsstandard die Helfer im Artikel haben?

Gibt es bei euch so etwas vielleicht schon?


Gruß Sebastian
Zuletzt geändert von Sebb am 07.05.2009, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
seit 5 Jahren DRK | Rettungshelfer | AzuBi in der Krankenpflege

07.05.2009, 16:50
Also ich find die Grund-Idee gut allerdings nur wenn die Ausbildung umfassend gestaltet wrd und man das Intubieren regelmäßig (zumindest am Phantom) trainiert und nur als alternative bei unmöglicher oder uneffizienter Maskenbeatmung


Das Problem ist, dass es bei der Beutel-Maskenbeatmung kaum eine Rückmeldung gibt, ob der Beatmungshub erfolgreich war oder nicht - man hat zwar die Thoraxbewegungen und die Kraft, die man zum komprimieren braucht, als Anhalt, aber bei HvO kommt natürlich geringe Erfahrung bei widrigen Umständen (Dunkelheit, erster Helfer auf sich allein gestellt, ggfl. parallele Maßnahmen wie HDM...) hinzu.
Von daher ist es unter den Umständen schwer, eine uneffiziente Maskenbeatmung zu erkennen und sich einzugestehen - und Maskenbeatmung lernt man definitiv nicht am Phantom, da bekommt man eigentlich mit genügend anpressdruck alles dicht - wirklich lernen tut man es in der Anästhesie bei unterschiedlichsten Patienten mit mehr oder weniger großen Fallgruben (Bart, fehlende Zähne, kaum Reklination) - hier geben die Geräte auch Rückmeldung, ob es klappt oder nicht (CO², exp. Volumenmonitoring, Füllzustand des Atembeutels....).

Weiterer Vorteil des LT´s ist auch, gerade bei der Einhelferreanimation, dass die Neuposition der Maske nach dem Durchgang HDM wegfällt, sofern der LT gut fixiert ist - somit sind schnellere Wechsel möglich und die No-Flow-Zeit wird weiter verringert.

Das sind große Vorteile für den LT,
In der Summe halte ich jedoch den LT eher für eine Alternative zur Maskenbeatmung, nicht aber als Alternative zur Intubation (nicht primär - bei schwieriger Intubation ect. jedoch dann schon)

IMHO ist es sinnvoller, den LT als ersten Weg statt Maske zu nehmen, neben den o.g. Vorteilen fällt auch das Risiko einer Magenüberblähung geringer aus - wenn man den LT erst als Alternative zur unmöglichen Maskenbeatmung nimmt, hat man bereits die Bedingungen für den LT verschlechtert (u.U. ist der Magen schon Luftgefüllt), was natürlich beim LT nicht der Fall sein sollte. Wieso findest du, dass der LT nur " als alternative bei unmöglicher oder uneffizienter Maskenbeatmung" herhalten sollte und nicht als erster Beatmungsweg genutzt werden sollte?

Kleiner Exkurs in die Anästhesie
Dort werden supraglottische Atemwegshilfen (vor allem Larynxmaske, aber auch der LT) i.d.R. nach Präoxigenierung ohne vorangegangene Maskenbeatmung eingesetzt, eben um das Risiko der Magenüberblähung zu minimieren und die Bedingungen bei ohnehin eingeschränktem Aspirationsschutz zu optimieren.
Zuletzt geändert von Markus am 07.05.2009, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.

08.05.2009, 00:35
Wieso findest du, dass der LT nur " als alternative bei unmöglicher oder uneffizienter Maskenbeatmung" herhalten sollte und nicht als erster Beatmungsweg genutzt werden sollte?

Weil ein LT meiner Meinung nach viel invasiver als GT und Maskenbeatmung ist. Leider kenn ich sehr viele Dummschwätzer die sich alles zu trauen und netmal RR oder Puls messen können. Bei jemand ders wirklich beherrscht stimme ich dir voll und ganz zu
Zuletzt geändert von Sebb am 08.05.2009, 00:35, insgesamt 1-mal geändert.
seit 5 Jahren DRK | Rettungshelfer | AzuBi in der Krankenpflege

08.05.2009, 11:40
Bei uns ist der Larynxtubus inzwischen das Mittel der Wahl bei der Reanimation.
Laut unseren aktuellen Richtlinien wird auf die die Maskenbeatmung und den Guedel verzichtet und sofort mittels Larynxtubus intubiert und dann über den Tubus beatmet. Das spart Zeit und schafft Sicherheit.
Ich selbst habe den Larynxtubus bis jetzt nur auf der Fortbildung benutzt und noch nie im Einsatz, allerdings würde ich mir die Benutzung zutrauen, im Gegensatz zur endotracheale Intubation, die ich ja ohnehin nicht anwenden darf und kann.
Bis jetzt haben alle, die den LT benutzt haben, nur positiv davon berichtet.
... sagt der Malte!

08.05.2009, 11:51
Original von Molti
Bis jetzt haben alle, die den LT benutzt haben, nur positiv davon berichtet.


Das würde sich auch mit meinem Beitrag im Nachbarthread decken...


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