black out

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06.05.2010, 16:36
was tun, wenn ihr voll das Black out habt??? keiner ist da der euch hilft. knie zittern, hände zittern. eine person liegt vor euch.....

ihr steht da. wie eingepflanzt und könnt euch nicht bewegen...

was tut ihr???
17 Jahre
Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.
Das beste im Leben ist es ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen

06.05.2010, 16:39
Ich würde wahrscheinlich erstmal versuchen einigermaßen ruhig zu bleiben und die Unsicherheit dem Patienten nicht sehen zu lassen.

Vielleicht kommen die Erinnerungen an das was man tun sollte, ja nach ein paar Minuten zurück.
19 Jahre alt
ehemalige SSD
Leiterin des SSD
aktuell Sanitätshelferin
Org: ASB

06.05.2010, 16:42
hattest du schon mal so einen Fall??
ich meine, also, ich habe eine lebhafte fantasie, was das träumen angeht. Viele Alpträume, sinnlose träume etc. nun habe ich so einen Traum geträumt und mich gefragt was man da tun sollte.
17 Jahre
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Das beste im Leben ist es ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen

06.05.2010, 16:48
Ich denke, das ist normal, wenn man das erste Mal mit einer (scheinbaren) Notfallsituation konfrontiert wird.

Das Gute dabei: Meistens ist es nicht so schlimm, wie es aussieht!

Ich erinner mich an meinen ersten "richtigen" Einsatz als junger Sanitätshelfer 1998: Kollabierte Person. War nur ne Kreislaufdysregulation. Aber ich kam mit dem völlig veralteten Blutdruckmessgerät (in der Ausbildung hatten wir neue) nicht zurecht. Das Klett hätte mich beim Anlegen der Manschette "anschauen" müssen, nicht der Flausch, wie sonst immer. Das hat mich völlig fertig gemacht.

Im Laufe der Jahre kommt dann die Erfahrung dazu, und man wird ruhiger...

Du solltest dich an deinen Erste-Hilfe-Kursus entsinnen. Darin wurde das Schema "Auffinden einer nicht ansprechbaren Person" gelehrt.

Dieses Schema muss man verinnerlicht haben und auch nachts um halb drei aus dem Schlaf anwenden können.

Dann sind auch daniederliegende Personen kein Problem mehr...

Sagt sich jetzt so leicht... 8)
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.05.2010, 16:48
Ich persönlich hatte zu Anfang (heute eher selten) ähnliche Probleme, die sich allerdings mit der Zeit verbessert haben.
Das mag daran liegen, dass ich in Notfallsituationen versuche, aktiv nach gewissen Leitsätzen zu arbeiten. So gibt es bestimmte "Signale", was wann wo wie gemacht werden muss und für mich ist z.B. grob klar, was überprüft werden sollte. Das beruhigt mich innerlich doch sehr stark und ich glaube, dass ich damit einen guten Weg fahre.

Ein Bekannter von mir hatte ein ähnliches Problem, also auch so extrem mit einer Art "Black-Out" (war gott sei dank eine Übung!), allerdings glaube ich sehr stark, dass das ihm geholfen hat, vom "hohen Ross" zu steigen und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Also bewerte ich das sogar als positives Zeichen!

06.05.2010, 16:54
Das Problem habe ich am Anfang auch gehabt.
Ich habe mich dann immer schön an meine Grundsätze immer ruhig zu bleiben und dem Patieten die eigene Unsicherheit nicht zu zeigen gehalten.
Die wichtigsten Algorithmen immer wieder zu wiederholen zahlt sich in solchen Situationen aus.

EDIT: Auch regelmäaßige Übungen mit Mimen helfen einem sich an solche Situationen zu gewöhnen.
Zuletzt geändert von Nachwuchssani am 06.05.2010, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
RDH | DRK | FFW | 11. Klasse

Im Falle eines Falles ist richtig fallen Alles!

06.05.2010, 17:25
Auch ich hab sowas mal gehabt.
Nach einer Blutspende is meinem Vater auf einmal Blut en masse ausm Arm gekommen und hat ne Lache auf dem Boden hinterlassen. Ich stand wie vom Blitz getroffen da während alle anderen zu ihm gerannt sind um ihm zu helfen.
Mittlerweile bin ich glaub ich durch die Erfahrung gelassener geworden
SSD´lerin, GL, SAN A/B, AED-Schein- Besitzerin
Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
Es heißt nicht: Tatüüütataaa, tatüüütataaa. Sondern: Zu spääät, zu späääät!

06.05.2010, 17:43
Gerade wenn man "live" dabei ist oder sich um Bekannte oder gar Familienangehörige handelt, ist es immer etwas schwieriger, erst einaml zu realisieren, das das jetzt "in Echt" passiert ist.

Meine (ältere) Tanzlehrerin ist z.B. während einer Unterrichtsstunde vor meinen Augen ausgerutscht und hat sich an der Hüfte verletzt. Da stand ich auch daneben und wusste erst einmal gar nicht, was ich tun sollte, weil ich so überrascht war...

Im Sanitäts- und Rettungsdienst erhälst du normalerweise eine Notfallmeldung und kannst dich mental schon darauf vorbereiten, was dich da erwarten wird. Diese Zeit hast du halt nicht, wenn es direkt vor deinen Augen geschieht...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.05.2010, 17:45
@ Hajo: Das ist klar, blöd nur, dass ich mir dann von meinem Vater Sprüche anhören musste von wegen Sanitöter sein und nur doof gucken wenn was passiert. Normalerweise bin ich da nicht so empfindlich...
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Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
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06.05.2010, 17:50
Ja, als ich bei meinem besagten ersten Einsatz noch mit der alten Blutdruckmanschette kämpfte, kam zufällig eine Intensivschwester, schubste mich beiseite und sagte: "Lass mich mal. Immer das selbe mit euch: Hier rumlaufen und einen auf wichtig machen und dann zu doof um Blutdruck zu messen...". War sehr depimierend und ich hatte gar keine Lust, überhaupt noch weiter SanDienste zu machen. Kam ich zum Glück drüber hinweg. Heute können mir alte RR-Manschetten nichts mehr anhaben...
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06.05.2010, 17:53
@ Hajo: Ich hasse es, wenn Erfahrene Leute dich zur Seite schubsen, alles besser wissen und dich für einen Idiot halten. Wenn du das umgekehrt mit denen machen würdest, hättest du jede Menge Ärger am Hals
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06.05.2010, 18:08
Original von Carina
@ Hajo: Ich hasse es, wenn Erfahrene Leute dich zur Seite schubsen, alles besser wissen und dich für einen Idiot halten. Wenn du das umgekehrt mit denen machen würdest, hättest du jede Menge Ärger am Hals


Wenn ich als erfahrener sehen würde, dass Du in der Situation nicht funktionierst, würde ich Dich auch herausnehmen. Es ist vielleicht übertrieben, dann noch einen dummen Spruch zu machen, aber in einer solchen Situation ist eben manchmal keine Zeit für Ausbildung am Patienten.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

06.05.2010, 18:09
SO bedrohlich war die Situation nun im Nachhinein auch nicht. Halt ne Frau mit Kreislaufkollaps. Hätte man kooperativer abarbeiten können. Halt die teilweise vorhandene Arroganz des Pflegepersonals...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.05.2010, 20:04
Nach einigen Überlegen ist mir auch ne Situation eingefallen, wo ich das schonmal hatte. Damals ist eine gute Freundin von mir scheinbar grundlos zusammengebrochen, als wir abends noch auf der DLRG-Wache saßen und noch ein bisschen gefeiert haben. Ich hab auch erstmal garnicht geschnallt, was los war. Nach kurzer Zeit hat sich das dann aber gegeben und ich hab dann halt mein Auffinden-Schema durchgespielt, dann war wieder alles im Lot. Aber im ersten Moment war das schon "ungewohnt".
Aber ich kann dich beruhigen: Dieses "Angewurzelt-sein" hält meist nur ganz kurz an und dann macht es irgentwann "klick", gerade, wenn du alleine bist in der Situation, und es läuft einfach dein eingeübter Ablauf ab.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

06.05.2010, 20:20
Original von LevSani
Aber ich kann dich beruhigen: Dieses "Angewurzelt-sein" hält meist nur ganz kurz an und dann macht es irgentwann "klick", gerade, wenn du alleine bist in der Situation, und es läuft einfach dein eingeübter Ablauf ab.

Jup, das *klick* ist sehr praktisch ^^

Hatte vor zwei Jahren meinen ersten "heftigen" Einsatz, Suizidversuch im nahen Umfeld.
Ich hatte davon nicht viel mitbekommen, schrie das eine Mädel plötzlich nach mir, ich hingesprungen, Situation erkannt und es griff direkt Schema F: Druckverbände, Notruf, hinlegen, Patient bei Bewusstsein halten, betreuen...

Seitdem hatte ich nur auf einer Übung Probleme, weil ich nicht damit zurechtkam, dass die Verletzendarstellerin angeblich aus dem Auge blutete und es blutunterlaufen war und was-weiß-ich, sie aber nicht geschminkt noch angemalt war und ich da neben dem SHT auf ne Augenverletzung hätte kommen sollen, die hatte ich nämlich komplett übersehen (für mich war da nur SHT und nicht noch ein Augenverband und sonstwas) weil nebenher hatte sie noch nen Bruch der Schambeinfuge und ist dann noch soporös geworden -.-

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