Ausbildung zum RS nach Fachabitur

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31.05.2012, 11:52
Was ist so schlimm am Notfallsanitäter? Beziehungsweise warum ist die Berufsbezeichnung überhaupt so wichtig? Eine mögliche Abkürzung wäre NotSan, wobei ich die Abkürzung noch unwichtiger finde als die Bezeichnung selber.

Das dir dein ÄLRD sagt, du wärst zu doof zum Zuganglegen, kann dir auch heute schon passieren. Ob du's dann trotzdem machst oder nicht liegt letztlich in deinem Verantwortungsbereich. Daran wird das neue Gesetz erstmal nichts ändern, zumal es sich hierbei um ein Berufsausbildungsgesetz und nicht um ein Berufsausübungsgesetz handelt.

Zum Thema 3 jährige Ausbildung.
Zumindest hier fahren die Azubis von der christlichen Hilfsorganisation relativ zügig als Rettungshelfer bzw als Rettungssanitäter mit. Nach und nach werden dann, mehr oder weniger nebenher die notwendigen Klinikpraktika und schulischen Teile absolviert. Zumindest die, mit denen ich mich darüber unterhalten habe konnten nicht wirklich von neuen oder tiefergehenden Inhalten berichten, verglichen mit der zweijährigen Ausbildung. Ob es sich hierbei wirklich um eine Quallitätssteigerung oder eher um günstige Arbeitskräfte handelt muss jeder selbst beurteilen.

31.05.2012, 16:09
Original von SSD_Bad Homburg
Ein weiten Teilen muss ich euch schon Recht gebe
Doch der Rechnung von krumel muss ich widersprechen. Denn effektiv gibt es ja schon HiOrgs die begriffen haben, dass 2 Jahre Ausbildung nicht das beste sind und die RA-Ausbildung schon 3 Jahre dauern lassen bzw. die Ausbildung faktisch genauso abläuft wie im NotSanG gefordert (Vergütung etc.). Dabei sei der MHD mal explizit benannt.
Wenn ich aber nach meiner Ausbildung die im Sep. anfängt, 3 Jahr später fertig bin, muss ich noch 6 Mon. Auufbaukurs machen um anschließend meine 4. Prüfung zu absolvieren... Na danke..!
Also hier geht die Rechnung nicht auf und ich finde es ziemlich unfair eine Ausbildung auf soeine Weise unattraktiv zu machen, die noch vor einem halben Jahr das non-plus-ultra war. :P


Ähm, du hast dich noch nicht mit der Ausbildung wie sie beim MHD gemacht wird, beschäftigt, oder?

Die Ausbildung ist exakt die gleiche wie wenn du den RA auf eigene Kosten machst. Einziger Unterschied liegt darin, dass du 1 Jahr lang als RS arbeitest und dieses Gehalt eben auf 2 Jahre verteilt wird. Inhaltlich hast du außer nem ahr mehr Praxiserfahrung (als RS!) nix gewonnen. Demnach ist da nix unfair im vergleich zu allen anderen RA.

Ach und im übrigen bringt die Novellierung eine (nötige) Verbesserung der Ausbildung und hoffentlich eine (finanziell) höhere Attraktivität...




Original von SSD_Bad Homburg
Darüber hinaus wundert es mich, dass noch keiner auf dem Namen rumgehackt hat. Denn europäisch, international hin und her. Auch wenn sich der RA nie eingebürgert hat, würde ich mich dafür schämen Notfallsanitäter zu heißen. Ich finde das klingt unseriöser als Einsatzsanitäter und die können u.U. noch nicht mal nen RR plap. messen.


Zum einen heißen ausländische Kollegen genauso. Und zum anderen: was ist daran so schlimm? Ob du jetzt in deinem Namen Rettung oder Notfall stehen hast, am Ende macht man beides, wobei man mehr Notfälle bedient als jemanden wirklich zu retten. So what?

Und darf ich fragen, ob du eine Ahnung hast, was wir Einsatzsanis sind?
Am Ende sind wir die höchst ausgebildetsten Nicht-RDler und du willst mir erzählen, dass wir nicht mal RR messen können? Schon klar...

Und im übrigen finde ich die Diskussion um den Namen vollkommen müßig. Wen interessiert das denn bitte, wie es denn jetzt genannt wird?
Und wer hast du ne bessere Idee für die Namensgebung?


Original von SSD_Bad Homburg
Ich würde gerne beim RA bleiben das klingt seriöser und man kann es abkürzen. Jetzt sitzt ein Sani und ein Assi aufm Auto... Und später? Ein NSani und ein RSani..? Ne danke.. kleiner Scherz am Rande.. :P


Du darfst dann ja auch gerne RA bleiben, wenn du es denn mal geworden bist. Keiner zwingt dich dazu die Aufbauschulung zu machen oder die Prüfung abzulegen.


Und um dann noch mal was sinnvolles beizutragen:

Ich finde den Entwurf erstaunlich gelungen, bin aber sehr gespannt, wie und wann das Gesetz umgesetzt wird und wie dann die Umsetzung der APO und der Landesrettungsdienstgesetze aussehen wird. Aber bis dato brauche ich wohl nur noch die 3-Monats-Aufbauschulung machen... :(

Passend dazu noch zu den Überleitungsvoraussetzungen: Ich finde eine Staffelung der Länge der Aufbauschulung sinnvoll, bin mir aber immer noch unschlüssig nach welchen Kriterien.
Ich schwanke noch zwischen
1. eine "Eingangsprüfung" und dann einer Staffelung nach dem Ergebnis oder
2. der Staffelung nach der Berufserfahrung, jedoch mit einer gewissen verpflichtenden "Grundschulung", also 2 Monate für jeden und dann je nach Berufserfahrung gestaffelt.
Aber ich denke eine gewisse Schulung muss schon für jeden drin sein, da ich die Theorie nicht lerne, nur weil ich schon seit 15 Jahren RD fahre.

Ein kleiner Kritikpunkt noch: Ich erwarte noch für die weitere Gesetzgebung, dass die Zeiten konkretisiert werden. Die Angaben mit "seit 5 Jahren als RA tätig" oder so ähnlich sind nicht so ganz eindeutig. Da sollte konkret dabei stehen, wie viel Zeit mit einer Vollzeitstelle absolviert werden muss, sodass man das dann auf eine Teilzeitstelle hochrechnen kann (bzw. muss!).


LG Sebbe

Edit: Ach eine Frage noch an SSD Bad Homburg: Wo machst du deine RA-Ausbildung denn? Wenn beim MHD: wo denn da? Gerne auch per PN.
Zuletzt geändert von sebbe1995 am 31.05.2012, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

31.05.2012, 16:12
Original von sebbe1995
Ach und im übrigen bringt die Novellierung eine (nötige) Verbesserung der Ausbildung und hoffentlich eine (finanziell) höhere Attraktivität...

Und das machst du bislang woran genau fest?
Zuletzt geändert von gorld am 31.05.2012, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

31.05.2012, 16:33
Mit Verbesserung der Ausbildung ist der zeitliche Umfang der Ausbildung gemeint. Und zur Bezahlung: Ich habe bewusst hoffentlich geschrieben. Die Hoffnung ist natürlich, dass mit gefestigteren Kompetenzen auch die Bezahlung steigt. Ich glaube aber auch erst dran, wenn ich es sehe...
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

31.05.2012, 17:05
Seit wann ist der Beruf des RAs denn unattraktiv? Soweit ich weiß gibt es deutlich mehr RAs als RA-Stellen... (was sich dann natürlich negativ auf die Bezahlung auswirkt)

Und die Kompetenzen des RAs sind doch ziemlich genau definiert? Die Diskussion darum erschließt sich mir nie so ganz:
- Erhaltung der Einsatzbereitschaft / Tätigkeiten auf der Wache
- Transport von Patienten
- Erstversorgung von Notfallpatienten
- Maßnahmen der Notkompetenz sofern unmittelbare Lebensbedrohung dadurch abgewendet werden kann und ein NA nicht rechtzeitig verfügbar ist nach Maßgaben des ÄLRD
- Assistenz des NAs
...

31.05.2012, 21:40
@Sebbe: Alle mit denen ich über die Ausbildung gesprochen habe, haben davon geschwärmt, dass sie wesentlich umfangreicher ist, was du ja schon daran siehst, dass du zusätzlich als EH-Ausbilder ausgebildet wirst, weniger Praktikum für den RA fahren musst etc.
Mir vorzuwerfen, wenn ich irgendwo angestellt werde, nicht zu wissen was ich da machen werde und wie das ablaufen wird, finde ich gelinde gesagt ziemlich unfair...aber naja

Zum Namen: Ich finde RA so wie es jetzt ist sehr gut... Schließlich ist der RA der Assistent des NA so wie es immer war, das jetzt umzubenennen finde ich einfach schwachsinnig aber die Disskussion ist wohl blödsinn.

Wg. ES: Ja der ES ist die höchste Nicht-RD-Ausbildung. Das streitet auch keiner ab. Aber es ist kein Vorwurf sondern es ist Tatsache das mir auf SAN-Diensten schon mehrere Einsatzsanis steif und fest verkaufen wollten dass sie einen diastolischen Wert palpatorisch gemessen haben.. kein Witz..seitdem bin ich halt etwas skeptisch gegenüber der Ausbildung. Tut mir leid.

@peit: Ziel der Novellierung war es ja offiziell von Seiten der RDler, besonders diese schwammige Notkompetenz-Regelung zu durchbrechen und diese in eine Regelkompetenz zu wandeln.
Die Regelkompetenz aber vom ÄLRD vorgeben zu lassen, das ist der Blödsinn. Dann können nämlich im einen Kreis die RA's bzw. NotSan's, beim Vorliegen von speziellen Indikationen, opioide Analgetika geben und im Nachbarkreis darfst du noch nicht mal einen Zugang legen.
Und darüber hinaus wage ich mal zu behaupten, wenn du über deine Regelkompetenz hinaus Maßnahmen durchführst wirst du härter bestraft, als wenn du über deine Notkompetenz hinaus arbeitest.. Aber das ist nur eine Vermutung.
Würde man im NotSanG regeln der NotSan hat folgende REGELkompetenzen:
-Zugang
-Intubation ohne
-etc.
Wäre es perfekt ;)

gorld muss ich Recht geben. Es steht nirgendwo geschrieben, dass du am Ende der Ausbildung mehr weißt. Nur wie lange sie geht. Vielleicht wird ja das selbe System wie beim MHD verwendet ;)
Zuletzt geändert von SSD_Bad Homburg am 31.05.2012, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.

31.05.2012, 22:09
Naja, du hast irgendwas geschrieben vonwegen die Ausbildung ist fast die eines NotSan. Und das ist sie eben nicht. Sie ist eine normale RA-Ausbildung (ihr werdet auch andere Azubis im Kurs haben, die genau das gleiche lernen wie ihr), nur dass ihr eben ein Jahr zusätzlich als RS fahrt. Und inhaltlich hat der EH-Ausbilder z.B. nix mit der Ausbildung zu tun, da dies pädagogisch geprägt ist. Eine bessere Ausbildung im Vergleich zu anderen RA erhaltet ihr eben nicht.

Und zum Namen: Es wäre schwierig, eher unmöglich, da die jetzigen RA dadurch nicht zu einer Nachschulung bewegt werden könnten. Und dadurch hätte man dann wieder unterschiedlich gut qualifizierte RA, was ja eben nicht passieren soll.

Und zu dem Teil der an Peit gerichtet ist: So kann das nicht laufen, da das NotSan-G genau wie das RA-G nur ein Berufsausbildungs- und kein Berufsausübungsgesetz ist. Demnach regelt es die Ausbildung und nicht die Kompetenzen, die der fertige NotSan/RA dann hat, denn das kann es auch gar nicht.

Und es wird eben nicht so wie beim MHD laufen können. Wenn man das Gesetz gelesen hat kommt man darauf, dass dies so nix wird. Dies bezogen auf Theorie- und Klinikteile in der Ausbildung sowie darauf, dass die Schulen die Wachen vermitteln und nicht andersrum. Also eben nicht so wie beim MHD, da nach dem NotSan-G keiner billig als RS fahren muss, um die Ausbildung zu finanzieren.

Für wann hast du dich denn beworben? Und in der Nähe deines Heimatortes? Vll sieht man sich ja beim Bewerbertag im November in meinem Heimatort ;-)
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

31.05.2012, 22:30
Original von SSD_Bad Homburg
@peit: Ziel der Novellierung war es ja offiziell von Seiten der RDler, besonders diese schwammige Notkompetenz-Regelung zu durchbrechen und diese in eine Regelkompetenz zu wandeln.
Die Regelkompetenz aber vom ÄLRD vorgeben zu lassen, das ist der Blödsinn. Dann können nämlich im einen Kreis die RA's bzw. NotSan's, beim Vorliegen von speziellen Indikationen, opioide Analgetika geben und im Nachbarkreis darfst du noch nicht mal einen Zugang legen.
Und darüber hinaus wage ich mal zu behaupten, wenn du über deine Regelkompetenz hinaus Maßnahmen durchführst wirst du härter bestraft, als wenn du über deine Notkompetenz hinaus arbeitest.. Aber das ist nur eine Vermutung.
Würde man im NotSanG regeln der NotSan hat folgende REGELkompetenzen:
-Zugang
-Intubation ohne
-etc.
Wäre es perfekt ;)


Regelkompetenz hieß aber, dass der Notfall-Sanitäter dann eben invasiv tätig werden kann, ohne einen Notarzt nachzufordern - was ich für schwierig halte.

31.05.2012, 22:41
Das ist mir klar. Aber welcher Notfallpatient der in die Klinik kommt bekommt dort keinen Zugang? Als Beispiel.

Überlegen wir mal was wäre wenn der periphere i.v. Zugang eine Regelkompetenz wäre:
Der RA oder wie auch immer kloppt jedem Notfall-Pat. ne Viggo in den Arm und hängt ne Ringer an. Wenn er Hilfe braucht ruft er nen Arzt. Dadurch schult er sich selbst und wird viel besser Zugänge legen können als es heute der Durchschnitts-Landrettungs-RA kann, der zwischendurch womöglich noch KTW fährt. Das Klinikpersonal spart sich das Zugang legen (und die legen auch so wohl schon genug) und wenn gleich Blut abgenommen wird, kann das gleich ins Labor.
Hierbei sehe ich persönlich kein Problem. Und seien wir mal ehrlich, welcher RA intubiert seinen Pat. und holt dann keinen NA nach. Wenn das vorkommt kann man den getrost wegen unterlassener Hilfeleistung o.ä. verklagen.
Das ist meine persönliche, bescheidene Meinung :rolleyes:

EDIT: darüber hinaus kann sich der NA dann auf die wesentlichen und wichtigen Einsätze beschränken und muss dem hypoglykämischen Pat. nicht den Zugang legen und G40 spritzen.
Zuletzt geändert von SSD_Bad Homburg am 31.05.2012, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.

31.05.2012, 22:53
Ich würde vorschlagen, die berufspolitische Diskussion aus diesem Thread zu separieren. Und wenn ich mit einem RAiP unterwegs war, kam der im Jahr auf ca. 500 Zugänge. Berufspolitik hin oder her, es ist auch eine Frage, wie man auftritt und ein Berufsbild verkauft!
Und die Gefahr sehe ich bei der aktuellen Debatte auch!

...und wieso sollte der RA wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt werden, wenn er den Pat. intubiert? Eventuell in gewissen Situationen nicht besonders schlau, aber der Punkt erschließt sich mir nicht ganz...
Zuletzt geändert von leuchtreklamefahrer am 31.05.2012, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.

31.05.2012, 23:07
Ich fände es ganz praktisch wenn der eine oder andere Diskutant erstmal ein wenig Erfahrung als reguläres Teammitglied sammelt, bevor über die Häufigkeit bestimmter Maßnahmen ohne Notarzt, oder die Vor und Nachteile der einzelnen Ausbildungskonzepte referiert wird. Es mag den einen oder anderen vielleicht überraschen, aber auch heute schon "kloppen"(soll die Bezeichnung eigentlich cool wirken?) deutschlandweit Rettungsassistenten ohne Notarzt Zugänge in Patienten, spritzen Glucose oder tun andere invasive Dinge. Und bisher sitzt deswegen noch keiner hinter schwedischen Gardinen.

Der EH-Ausbilder ist zwar total praktisch, nur wie hierdurch die Qualität der Ausbildung gesteigert werden soll erschliesst sich mir nicht ganz.

31.05.2012, 23:27
Ob der RA nun einen Zugang legt oder nicht ist ziemlich egal. Das rettet niemand, bringt aber auch keinen um. Das Argument mit dem Training finde ich da gar nicht so schlecht.
Aber Glucose verabreichen ist da eine ganz andere Sache. Als Notkompetenz: Klar, absolut - lebensrettend und sinnvoll. Aber als Regelkompetenz? Was wenn die Unterzuckerung gar nicht Ursache der Bewusstlosigkeit war? Wenn der Patient vorher beginnt zu krampfen? Er während der Fahrt wieder unterzuckert? ...
Abgesehen davon kann ich dann auch Schnittwunden vor Ort nähen lassen, Asthmatiker neu einstellen und den verstauchten Fuß schienen und nach Hause entlassen...
Ich denke hier sollte man einfach zwischen lebensrettenden Sofortmaßnahmen und Therapie unterscheiden. Ersteres ja, bis der NA vor Ort ist, letzteres nein.

31.05.2012, 23:43
Wenn er wieder unterzuckert, dann bekommt er wieder Glucose. Oder man mischt einfach vorher Glucose in die Infusion und überwacht den BZ engmaschig. Wenn er krampft, ob vorher, nachher oder mittendrin kommt der Doc. Bleibt der Patient trotzdem weiter bewusstlos, kommt auch der Doc.

Wo hab ich geschrieben ein Zugang wäre lebensrettend?
Von definitiven Therapien wie Schnittwunden nähen, Langzeittherapien einstellen oder Ähnlichem war nie die Rede, du vergleichst hier also Äpfel mit Birnen. Auch der Notarzt tut dies in aller Regel nicht, sondern führt eine adäquate Erstversorgung durch und führt den Patienten einer geeigneten Einrichtung zu.

Um's klarzustellen, ich denke nach 8 Jahren hauptamtlicher Tätigkeit im Rettungsdienst kann ich meine eigenen Fähigkeiten, und die Frage ob ein Notarzt erforderlich ist ganz gut beurteilen. Und glaub mir, wenn der Notarzt einen Vorteil für den Patienten bringt, bin ich der erste der nachfordert.

Ich habe hier den Eindruck manche denken dem heutigen RettAss wären die Hände gebunden, dies wollte ich einfach nur klarstellen.

01.06.2012, 00:07
Ich versteh das Problem gar nicht: ein unterzuckerter Patient bekommt Glucose, dann werden Ursachen erforscht. Bei Bedarf bringt man ihn zu einem entsprechenden Arzt. Wenn er auf dem Weg dorthin nochmals Zeichen einer Hypoglykämie zeigt, tut man was dagegen. Was daran jetzt aber den Unterschied zwischen Not- und Regelkompetenz ausmachen soll erschließt sich mir nicht. Auch merkt man recht fix, ob die Hypoglykämie nun Ursache der Bewusstlosigkeit war, und auch für den krampfenden Patient hat man ein adäquates Theapiekonzept.
Asthmatiker werden in aller Regel von einem erfahrenen (Fach-)arzt eingestellt, verstauchte Füße vom erfahrenen Arzt untersucht und eine weitere Behandlung angeordnet. Ob diese Therapie zwei Stunden früher oder später stattfindet ist nahezu egal. Der bewusstlose oder krampfende Patient baut in diesem Zeitintervall jedoch ziemlich ab, deswegen muss ihm direkt geholfen werden. Egal, ob das dann in Notkompetenz, Regelkompetenz oder einfach Können geschieht. Dass die Kompetenz zwischen den einzelnen Rettungsdienstler deutlich schwankt sehe ich jeden Tag. Zwei Stunden später sehe ich das aber auch in der Autowerkstatt oder beim Gemüsekauf-und da uns das nicht weiterbringt, bitte einfach sachlich bleiben und auf die eigenen Erfahrungen zurückgreifen.

01.06.2012, 13:00
Volle Zustimmung!
Ich wollte lediglich auf den Umstand, das auch heute schon der Zugang oder andere Dinge kein "rotes Tuch"mehr darstellen, aufmerksam machen.

Wenn ich so Dinge wie "Zugänge in den Pat kloppen" oder "jeder Notfallpatient bekommt doch eh nen Zugang in der Klinik" lese, dann stell ich mir die Frage ob der oder die Betreffende tatsächlich Ahnung hat oder ob hier nur "hab ich mal gehört" nachgeblubbert wird.

Eine kleine Randbemerkung, selbst in der Notkompetenzempfehlung der BÄK wird nicht von notärztlicher Hilfe, sondern von ärztlicher Hilfe gesprochen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

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