Schulsanitätsdienst - Das Original!

Mal so eine Frage, die sich mir aus einem aktuellen FB gestallt hat:

Was macht ihr als SSD beim Feueralarm?

BHP?

ein 2er Team mit Rucksack und Weste beim Schulleiter?

Nichts?

Wir machen die letzte Variante, nämlich nichts. Hat den Hintergrund, dass bisher noch nichts passiert ist (ich weis, sch**** Argument) und dazu kommt, dass unsere Leitung nicht wirklich Ahnung von SanD, Notfallmedizin oder Sonderlagen hat (Krankenschwester, vor mehreren Jahren mal als solche in einer Inneren gearbeitet).

Was macht ihr?

Bei uns ist nicht vorgesehen, dass der SSD irgendwie tätig wird, die Lehrer würden glaube ich auch durchdrehen, wenn dann noch Leute die Klasse verlassen...

Die Leitung setzt sich bei uns aus einem Feuerwehler und einem Sanitäter zusammen, deshalb hatten wir schon öfters mal darüber nachgedacht, wie man sich in einem solchen Fall einbringen könnte...

Wir sind aber zu dem Schluss gekommen, dass Schulsanis eben nichts in brennenden Gebäuden zu suchen haben, sondern man das den Profis überlässt. Wenn der Rucksack mit nach draußen kommt, spricht nichts dagegen, dass man mit der Erstversorgung oder ohne Material mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen beginnt.

Auch das Einweisen von Feuerwehr und Rettungsdienst wäre eine sinnvolle Beschäftigung.

Die einzigen Schüler, die ich dazu heranziehen würde wären Oberstufenschüler, da es hier eh keine Klassen mehr gibt, in denen diese vermisst werden könnten.
Und der Stress "wenn einer fehlt", den möchte ich nicht auslösen...

Die meisten Schulsanis haben bei uns aber auch keinerlei rettungsdienstliche Ausbildung und sind somit als "ganznormale Schüler" bei ihren Klassen besser aufgehoben.

Hallo,

wir verlassen auf schnellstem Wege das Schulgebäude, egal ob Probealarm, böswilliger Alarm oder wirklicher Brand (gabs zum Glück noch nicht) und selbst wenn ich auf dem direktesten Wege am Sekretatriat vorbeikomme, würde ich nicht mal eben schnell noch das Material retten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das angesprochene Fallbeispiel für eine ziemlich absurde Fantasie halte. Wir sind jedenfalls für einen Brandfall nicht ausgerüstet oder ausgebildet und ich tue deshalb das, was alle Personen in dem Moment tun sollten, nämlich rausgehen.

Wenn man Kenntnis über Verletzte hat, könnte man diese ggf. telefonisch der Leitstelle mitteilen und natürlich die Patienten soweit möglich außerhalb des Gefahrenbereichs betreuen. Da unsere Schule nur über einen Hausalarm und keine BMA verfügt, würde da allerdings eh jemand anrufen und die FW entsprechend alarmieren. Außerdem käme es realistisch gesehen aufgrund des absoluten Chaos sowieso nicht dazu bis zum Eintreffen der ersten Einsatzfahrzeuge irgendetwas zu organisieren.

Grüße
Berliner Schildkröte

Also bei einem Feueralarm gehen alle mit ihren Klassen raus. Material bringt auch keiner mit raus. Die SSD' ler in meiner Schule sind eh so blöd, die würden auch in den brennenden Saniraum rein rennen.

Fazit: Bei uns gibt es keine Sanitätsdienstliche Abdeckung bei einem Feueralarm.

Original von DRK Sani
Die SSD' ler in meiner Schule sind eh so blöd, die würden auch in den brennenden Saniraum rein rennen.

Man, du scheinst ja viel von deinen Mitstreitern zu halten... Sie auch von dir ???

Zum Thema:

Das Herausholen von Material kann und darf nur erfolgen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist (rauchfreier Bereich etc.).

Zunächst ersteinmal müssen alle Helfer zusammen mit ihren Kursen den vereinbarten Sammelpunkt aufsuchen. Dort wird die Vollzähligkeit festgestellt. Erst dann kann man im Absprache mit den Lehrenden sehen, ob man noch Matierial aus nicht betroffenen Gebäuden holt.

Aber keine Aktion ohne Rücksprache!

Da über 50 % unserer Schüler eh mit dem Auto anreisen, stehen aber draußen auch genüghend Verbandstoffe zur Verfügung...

Ein Vorteil des sozusagen "nichts tun" ist eine dezentrale Verteilung der Mitglieder des SSD aufm Sammelplatz. Heißt ihr könnt euch einen besseren Überblick machen auf welche Schüler man vitl ein Auge haben sollte, sei es aufgrund von Angstzustanden o.ä.

Das ist mir eigentlich egal was die anderen von mir denken. Aber soviel ich weiß sagen sie nichts schlechtes über mich.

Wir hatten damals einen relativ "ausgefeilten" Plan der direkt an die Pläne zur Schadensabwehr der Schule geknüpft sind (jede Schule in BY muss diese Pläne vorweisen, sie werden im Regelfall von der Aufsichtsbehörde in Kooperation mit den BOS erstellt).

Der Plan sah im wesentlichen vor:
Schulsanitäter die zum Zeitpunkt des Alarms im Klassenverband sind begeben sich ganz normal mit dem Klassenverband zum Sammelpunkt. Hier wird durch den jeweiligen Verantworlichen durchgezählt und diese Zahl dem Schulleiter (oder seinem Beauftragten) mitgeteilt. Erst wenn das Geschehen ist dürfen sich der jeweilige Tagesdienst (Erster und zweiter Dienst) beim jeweiligen Lehrer abmelden und suchen dann einen vorher definierten Sammelpunkt auf. Dort übernehmen sie von der jeweils diensthabenden Verwaltungskraft die von selbiger mitgebrachte Ausrüstung.

Schulsanitäter die sich zum Zeitpunkt des Alarms nicht im Klassenverband befunden haben (weil grade am Einsatz) verlassen -soweit irgendmöglich mit Patient- die Gebäude und begeben sich direkt zum Sammelpunkt (und übernehmen dort die restliche Ausrüstung von der Verwaltungskraft)...
Verbleibt ein Patient im Schulgebäude wird dies umgehend dem Schulleiter mitgeteilt, dieser informiert den Einsatzleiter Feuerwehr über den Ort.

Der erste Dienst übernimmt im Schadensfall die Einweisung der Feuwehranfahrt (diese ist selbst für ortskundige Kräfte leider etwas schwer zu finden gewesen, daher sind zwei Lotsen erfahrungsgemäß sinnvoll).
Der zweite Dienst (im Regelfall damals mit RS&RDH besetzt) übernimmt die Versorgung kleinerer Verletzungen.

Sollte es weitere SSDler brauchen gäbe es die Möglichkeit den "Vollalarm" auch via Megafon der Schulleitung auszulösen, in diesem Fall sammeln sich alle SSDler sowie alle unterrichtsfreien Lehrkräfte an einem bestimmten Punkt.
Der Plan sähe in diesem Fall vor, dass alle vom RD als "Leichtverletzt"/"Grün" triagierten Kräfte in der ersten Phase durch diese Kräfte betreut werden.
(Gelb/Rot triagierte Patienten sind im Regelfall sowieso nicht außerhalb des Schulgebäudes zu finden da davon auszugehen ist das sie ggf. das Gebäude nicht selbstständig verlassen können)

Das ganze wurde einmalig auch praktisch so geübt und funktioniert erstaunlich gut, ein kleinerer Ernstfall (Reizstoffaustritt) hat die Probe aufs Exempel ermöglicht... (und später massive Probleme bei bestehenden Dekon-Konzepten der BOS gezeigt...)
Allerdings fallen mir mit Ausnahme des Reizstoffaustritts (bei dem das ganze höchst kritisch im Sinne des Eigenschutze zu sehen ist) und Gewalttaten (die ganz sicher keine Evakuierung im herkömmlichen Sinne ermöglichen)wenig Szenarien ein die ein solches Konzept wirklich nötig machen.

Original von Hajo Behrendt
Das Herausholen von Material kann und darf nur erfolgen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist (rauchfreier Bereich etc.).

Diesen Ansatz empfinde ich als - ich nenne es mal so - Goldene Regel.

Eigenschutz geht vor.

Dann konstruiere ich mir mal ein Szenario, damit das Weltbild passt ^^

Also ich würde auch alle Schüler erstmal an der Sammelstelle antreten lassen, während die Klassenleiter Vollzähligkeit (oder auch nicht) gemeldet haben (SSD ler melden sich natürlich ab) sammelt sich der SSD beim Direx.

Soweit gehen denke ich noch alle mit.

Dann gäbe es 3 Möglichkeiten:
1. Aufsicht und Betreuung der Schüler an der Sammelstelle
2. erstmal erkunden, ob der Weg zum Sanraum frei ist
3. wieder zu Punkt 1. springen, da das gebäude brennt

So, dann mache ich mal bei 2. weiter.
Also das ist eigentlich auf den ersten Blick recht einfach: Rauch nein - ok, Rauch ja - dumme Idee da rein zu rennen
Aber was vielleicht einige vergessen: Der Rückweg muss gesichert sein. Also sich gedanken drüber machen wenn doch etwas passieren sollte, gibt es einen 2. Fluchtweg? (Bei uns ja, unsere Fenster sind ebenerdig). Wie erreiche ich ihn, kann ich ihn sicher nutzen? Wenn ich das nicht mit 100% JA beantworten kann wieder zu Punkt 1. springen.

Ja ansonsten, Truppweises vorgehen, schnellstmöglich, koordiniert(!) in den Raum, Material am besten auf einer Liege sammeln und dann raus. Dann kann man draußen in bereitschaft gehen, o.ä.

Aber was amn am Ende wirklich machen würde, ich weiß es selber nicht. Ich glaube ich würde nur rein, wenn wir irgendwelche Sachen dringend benötigen würden. Da man aber auf Beatmungsmaske, Stifneck, Schienmaterial und Co verzichten kann wohl eher nicht.

Laut Eigendarstellung hilft einer unserer "Lieblings-SSDs" (Sanitätsdienst Campe-Gymnasium) bei Evakuierungen mit. Die haben ja auch die Kleidung dafür und vor allem das Material dafür. Man denke nur an die Einsatzleitertasche für Großschadenslagen.
Unser anderer "Lieblings-SSD" am CoJoBo hat nichts zu dem Thema auf der Homepage.

Bei uns ist es so, dass wir der Schulleitung auf Abruf zur Verfügung stehen und die Sanitäter (also SanABC) eventuell den Rettungsdienst unterstützen (Wunschvorstellung unserer Leitung - Lehrerseite).
Bisher ist es aber noch nicht vorgekommen, da es nur Probe- und mutwillige Alarme gab.

@Oskar: Und bis du dir die ganzen Gedanken gemacht hast fährt das erste LF und der 3. RTW vor....

€: Ganz davon abgesehen wird es die Schulleitung sicher lustig finden, dass nachdem sie sich quasi selbst evakuiert hat, Schüler wieder ins Gebäude rennen.

Leute, kommt runter, ihr seid Schüler! Helfen kann man auch ohne Material

Original von Oskar
1. Aufsicht und Betreuung der Schüler an der Sammelstelle

Du redest hier von den *Schülern* oder dem Betreuungs*lehrer* des SSDs!??

Was in alles in der Welt qualifiziert denn einen SSDler dazu andere Schüler zu beaufsichtigen? Zumal die Lehrer ja vermutlich auch mit evakuiert werden und nicht im Lehrerzimmer festgehalten werden...

@gorld: lieber so, also ohne drüber nachzudenken und reinzurennen. Ich habe meine Gesundheit gerne. Und so schnell sind die bei uns auch nicht ^^
Außérdem schreibe ich ja Sammeln beim Direktor, weil der hat am Ende den Hut auf, ob überhaupt etwas gemacht wird.
Es müssen ja eh nicht alle reinlaufen, währe ja sinnlos.

@peit: naja mit aufsicht meine ich aufpassen, ob bei irgendwem Symptome von verletzuingen auftreten und dann Betreuung der Verletzten. Ich meinte nicht die pädagogische Aufsicht, die haben ja weiterhin die Lehrer.

Bei uns läuft dass so ab, dass wir bei einem Feueralarm in den Sanraum rennen. Die ersten drei ziehen die Westen aus den Tasche an und nehmen die 3 Taschen, die Immo/Deckentasche und das Megafon mit. Wer dran denkt, nimmt noch die zwei Funkgeräte mit.
Dann gehen wir zum Schulleiter und bleiben bei ihm. Ansonsten machen wir nix, da auch bisher nix passiert ist. Würde was passieren, würden wir auch entsprechende Maßnahmen einleiten, wie BHP und so weiter.

Original von Titanus
Würde was passieren, würden wir auch entsprechende Maßnahmen einleiten, wie BHP und so weiter.

Ich nehm an, nen BHP 500 mit PZ 653.
Oder ist es doch ein BHP 1500?