Möchtegern SSD´ler

Alle Themen die ihr nicht unter bekommt, könnt ihr hier posten! Bitte schaut aber vorher nochmal im Forum, ob es nicht vielleicht doch besser woanders hinpassen könnte.

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22.01.2012, 21:17
Ich habe die Ausbildung unserer Neuen aktiv mitgestaltet, als Ausbildungshelfer, jetzt kenn ich wenigstens schon mal ein paar der Neuen.
Sicher kann man nicht alle sofort kennen und nicht jeder will EH-Ausbildung betreiben, aber die Anwärter noch nie gesehen zu haben halte ich für ein Versäumnis, besonders wenn man neue Leute sucht.

Es mag ja sein, dass ihr mit der Ausbildung nichts zu tun habt, aber wie willst du die neuen Schulsanis an euch binden, sie interessieren wenn du sie gar nicht kennst?
Die Ausbildung durch Lehrer ist auch so eine Sache, das Verhältnis von Schüler zu Lehrer ist für einen EH-Kurs eher ungeeignet, finde ich...
Du kannst und musst ein anders Verhältnis zu deinen Sanis haben, du kannst ihnen Sachen beibringen und anderes mit ihnen tun, als ein Lehrer, der immer auch auf seine Authorität und Pipapo achten muss...
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.01.2012, 21:32
Original von Choleos
Die Ausbildung durch Lehrer ist auch so eine Sache, das Verhältnis von Schüler zu Lehrer ist für einen EH-Kurs eher ungeeignet, finde ich...


Sehe ich nicht so.

Original von Choleos
Du kannst und musst ein anders Verhältnis zu deinen Sanis haben, du kannst ihnen Sachen beibringen und anderes mit ihnen tun, als ein Lehrer, der immer auch auf seine Authorität und Pipapo achten muss...


Ich würde aus eigener Erfahrung behaupten man kann beides unter einen Hut bringen.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

22.01.2012, 21:47
Es steht sogar in der AV1, dass man versuchen soll, nicht das Lehrer-Schüler Verhältnis aufzubauen, da dies dem Lernen schadet...

Ich glaube auch, dass die angehenden SSDler freier antworten und mitmachen, wenn da nicht jemand steht, der sie sonst benotet...
Die Angst vor dem Fehler machen könnte bei einem Lehrer größer sein, als bei jemand Fremden oder einem der Schüler selbst, genau diese Angst ist in der EH-Ausbildung kontraproduktiv.

In der AV1 ist hinten ja sogar diese Prüfung drin, die für im Rahmen des Unterrichts abgehaltene EH-Kurse gedacht ist und benotet werden kann, auch das sehe ich kritisch, bei San-Ausbildungen gerne, aber dann auch nur für die Erfolgs-/Lernzielkontrolle, nicht aber zur Notengebung.
Noten gibt es zumindest bei uns sowieso nicht, wird wahrscheinlich bei euch nicht viel anders sein...
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.01.2012, 21:57
Original von Choleos
Die Angst vor dem Fehler machen könnte bei einem Lehrer größer sein, als bei jemand Fremden oder einem der Schüler selbst, genau diese Angst ist in der EH-Ausbildung kontraproduktiv.


Das mag sein. Aber genau diese Ängste gilt es abzubauen - und das nicht nur im EH-Kurs, sondern im Unterricht allgemein. Ist letztendlich die Frage wie das Lehrer/Schüler-Verhältnis ausgeprägt ist.


Original von Choleos
Noten gibt es zumindest bei uns sowieso nicht, wird wahrscheinlich bei euch nicht viel anders sein...


Beim EH-Kurs nicht. Aber bei der allgemeinen Teilnahme an der SSD-AG gibt es für mich, wie bei allen AG in Hessen, die Option das Ganze mit "m.g.E.Tg", mit "m.E.Tg", mit "Tg." oder gar nicht zu würdigen. Ist letztendlich also schon eine Form der Benotung.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

22.01.2012, 22:11
Original von madhef
Das mag sein. Aber genau diese Ängste gilt es abzubauen - und das nicht nur im EH-Kurs, sondern im Unterricht allgemein. Ist letztendlich die Frage wie das Lehrer/Schüler-Verhältnis ausgeprägt ist.


Utopie! Die meisten Lehrer benoten danach ob man was weiß oder eben nicht.

Matheunterricht meine große Stärke...
Lehrer will irgendwas ausgerechnet haben...
Ich (geraten): 3?
War leider falsch... Lehrer gibt Frage an meinen Sitznachbarn weiter...
Er (auch geraten): 4?
Auch falsch, Frage geht wieder an mich...
Ich: 5?
Wieder falsch, Frage an meinen Freund...
Er: 6?
War dann durch Zufall richtig, ich gehe mit einer 6 Heim, mein Freund mit einer 5. Heute können wir nur noch darüber lachen.

Hier hat unser Lehrer nicht mal das geschafft, hier wurde nicht auf Wissen, nicht auf Beteiligung, sondern nur auf die geratene richtige Lösung eine Note gegeben...
Das ist leider auch die Regel.
Da ein Lehrer dann ja auch ein EH-Ausbilder ist wird er schon wissen, dass er das für den EH-Kurs anders machen muss, aber für den normalen Unterricht?
Da gibt es vielleicht auch nochmal Unterschiede zwischen dem Umgang mit Oberstufenschülern und den Kleinen und dem Alter der Lehrkraft, aber alles in allem ist der Umgang mit den meisten deutschen Lehrern noch recht starr...
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.01.2012, 22:21
Original von Choleos
Utopie! Die meisten Lehrer benoten danach ob man was weiß oder eben nicht.


Bei Klassenarbeiten sicher eine übliche Vorgehensweise. Bei den mündlichen Noten spielt da schon etwas mehr rein (Mirarbeit etc.). Natürlich ist das nicht gänzlich unabhängig vom der Frage inwieweit bereits gelehrter Stoff wiedergegeben wurde bzw. inwieweit auf dessen Basis aufgebaut werden kann.

Also mir ist ein Schüler der sich aus eigenem Antrieb beteiligt und was Falsches sagt notenmäßig nicht schlechter dran als jemand, der erst müsam aufgefordert werden muß was zu sagen und dann eventuell die richtige Antwort weiß.


Wie ich schon sagte: Es hängt davon ab welches Verhältnis man zu seinen Schülern aufgebaut hat.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

22.01.2012, 22:49
Original von madhefAlso mir ist ein Schüler der sich aus eigenem Antrieb beteiligt und was Falsches sagt notenmäßig nicht schlechter dran als jemand, der erst müsam aufgefordert werden muß was zu sagen und dann eventuell die richtige Antwort weiß.


Diese Art der Benotung finde ich ja voll in Ordnung.

Wir entfernen uns immer weiter von den EH-Kursen...

Ich sprach ursprünglich von dem Lehrer-Schüler-Verhältnis, nicht davon wie ein solches noch sein kann.
Der Umgang den ich in den bisherigen EH-Kursen erlebt habe, war so locker und trotzdem/deshalb hat es allen Spaß gemacht und alle haben ihr Lernziel erreicht.
Diese Atmosphäre gibt es im Unterricht (leider) viel zu selten...

Ich glaube natürlich an die postive Wirkung von uns Ausbildern, da ich einer davon war ;)

Du kannst auch mal kstore fragen was ihm am EH-Kurs gefallen hat, den habe nämlich ich mitgehalten, vielleicht hat er die Lösung...
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.01.2012, 22:58
Original von Choleos
Ich sprach ursprünglich von dem Lehrer-Schüler-Verhältnis, nicht davon wie ein solches noch sein kann.


Deine Aussage setzt voraus, daß es nur eine Art von L/S-Verhältnis gibt, und daß dieses im Grunde als negativ zu bewerten sei.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

22.01.2012, 23:37
Gibt es das etwa nicht?

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrer-Schüler-Verhältnis]Lehrer-Schüler-Verhältnis[/url]

Was ich meine ist, dass bei vielen Lehrern ihr Positionsdenken, ich bin eine Autoritätsperson, ich übe Macht über die Schüler aus, ich weiß mehr, habe mehr (Lebens-)Erfahrung, verhindert, dass der Unterricht lockerer ist.

Viele Lehrer könnten sich lockereren Unterricht leisten und den Schülern einen besseren Lernerfolg bieten.

In EH-Kursen bin ich eher auf Augenhöhe mit den Teilnehmern, auch wenn ich ihnen natürlich etwas beibringen soll.
Ich habe dann eher Probleme mit Erwachsenen in EH-Kursen, obwohl man meinen sollte, dass die sich nicht "aufführen" wie eine 9. Klasse...
Die können das nicht ab, dass ich mit vielleicht 30 Jahren weniger Lebenserfahrung ihnen jetzt was über den Schock erzählen will oder die Übungen anleite...
Stichwort: Betriebshelferausbildung, da ist es vielleicht einfach auch doof mich dahin mitzunehmen...
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

23.01.2012, 00:03
Original von Choleos
Gibt es das etwa nicht?

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrer-Schüler-Verhältnis]Lehrer-Schüler-Verhältnis[/url]


Den Begriff gibt es schon, es ist aber damit nicht eine klar definierte negativ belegte Art und Weise gemeint.


Original von Choleos
Was ich meine ist, dass bei vielen Lehrern ihr Positionsdenken, ich bin eine Autoritätsperson, ich übe Macht über die Schüler aus, ich weiß mehr, habe mehr (Lebens-)Erfahrung, verhindert, dass der Unterricht lockerer ist.


Mag sein. Ist aber neben der Grundeinstellung der Lehrkraft unter anderem auch von der jeweiligen Lerngruppe abhängig.

Ich persönlich funktioniere nach dem Wald-Prinzip - wie es reinschallt, so wird es auch rausschallen.


Original von Choleos
Viele Lehrer könnten sich lockereren Unterricht leisten und den Schülern einen besseren Lernerfolg bieten.


Möglich, das will ich sicher nicht ausschließen.

Original von Choleos
In EH-Kursen bin ich eher auf Augenhöhe mit den Teilnehmern, auch wenn ich ihnen natürlich etwas beibringen soll.


Und nun wird es interessant. Gemäß der von dir gelieferten Definition bist du das in der Rolle der Lehrperson nämlich nicht.

Realistisch betrachtet müssen da aber verschiedene Ebenen betrachtet werden. So kommt neben der fachlichen Ebene sicherlich mindestens noch eine menschliche Ebene hinzu.

Bei einer Lehrkraft muß da natürlich noch auch noch die institutionelle Ebene und die dazugehörigen Rollen betrachtet werden. Dies ist aber der gegebene Rahmen an dem weder Schüler noch Lehrer was machen können.


Original von Choleos
Die können das nicht ab, dass ich mit vielleicht 30 Jahren weniger Lebenserfahrung ihnen jetzt was über den Schock erzählen will oder die Übungen anleite...
Stichwort: Betriebshelferausbildung, da ist es vielleicht einfach auch doof mich dahin mitzunehmen...


Das ist natürlich eine ganz andere Sache. Eine Rollenumkehr in einem vorhandenen Rollenrahmen (Lehrer-Schüler) birgt immer Schwierigkeiten. Diese sind jedoch nicht unüberwindbar. Gerade dann wenn die Person, die ansonsten lehrt bereiterklärt sich belehren zu lassen (=Kursteilnahme) ist der erst wichtige Schritt getan.

Anders sieht es da natürlich außerhalb fester Rollen aus. Gerade Betriebshelferkurse sind da interessant. Immer daran denken, daß es letztlich Kunden sind, die eine Dienstleistung erwerben. Neben objektiven Gesichtspunkten wird der Kunde aber auch subjektive Gesichtspunkte in die Beurteilung einfließen lassen. Er hat halt eine Erwartungshaltung.

Zwar mögen es junge Damen schwer haben sich in diesem Rahmen als Ausbilderin für EH zu bewähren, unmöglich ist es aber nicht. Schwieriger dürfte es für die selbe junge Dame werden ein Thema wie den Brandschutz oder gar Bagger zu verkaufen, Kurse in Pole-Dance dürften jedoch dagegen weggehen wie warme Semmeln.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

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