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Vorstellung und Übergabe des Schülers

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 16:21
von Euro
Hallo zusammen,

Ich weiß nie so recht ob ich bei der Übergabe an den Rettungsdienst die Schüler sich selber vorstellen lasse oder ob ich das besser machen sollte.
Klar bei Schülern die nicht ansprechbar sind hat sich die Frage erledigt aber wie ist es bei wachen Schülern?
Beim letzten mal war der Rettungsdienst gar nicht einverstanden damit das ich den Schüler Vorstelle hat mich schon etwas aufgemotzt.
Daher:
Wie macht ihr die Vorstellung und die Übergabe eines Schülers an den Rettungsdienst?
Stellt ihr den Schüler vor oder lasst ihr ihn sich selber vorstellen?
(Vielleicht könnte ja einer vom Rettungsdienst sagen was er lieber hat/hätte)

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 16:31
von Corlando
also so wie ich das bis jetzt immer mitgekriegt habe, ist es dem rettungsdienst ziemlich egal...nur es kann sein, gerade bei älteren schülern, dass sich diese schnell bevormundet von dir fühlen...
aber ich denke, dass kommt auch auf die situation an...z.b. wenn der schüler/ die schülerin starke schmerzen hat oder atemprobleme und das sprechen sowieso schon anstrengend ist, dann sollte an das denk ich schon machen, dass man selber den schüler vorstellt

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 16:33
von LevSani
Also ich habe es in meiner "aktiven Zeit" immer so gehandhabt, dass der Einweiser dem Rettungspersonal auf dem Weg schon grob etwas über den Patienten erzählt hat (also Name, Alter, Unfallhergang, Symptome).

Damit "bevormundet" man den Patienten nicht unmittelbar, der Rettungsdienst weiß schonmal grob, was los ist und kann sich vor Ort auch ganz normal beim Patienten vorstellen.

Ich denke, das ist es auch, was die Rettungsdienstler bei dir gestört haben könnte:
Wenn die Herrschaften zum Patienten gehen und sich vorstellen, dann reden sie mit dem Patienten und nicht mit dir. Wenn man sie dann dabei stört bzw. versucht, für den Patienten zu sprechen, kann ich mir gut vorstellen, dass sie das etwas nervt.

Trotzdem sollte es eigentlich nicht passieren, dass Schulsanitäter oder allgemein Ersthelfer vom Rettungsdienstpersonal angemotzt wird. Aber das ist ein anderes Thema...

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 16:54
von lafidi
Original von LevSani
Also ich habe es in meiner "aktiven Zeit" immer so gehandhabt, dass der Einweiser dem Rettungspersonal auf dem Weg schon grob etwas über den Patienten erzählt hat (also Name, Alter, Unfallhergang, Symptome).

So machen wir das auch. Auf dem Weg vom RTW zum SSD-Raum (ca. 20 Meter) kann man schon viel erzählen. Wir handhaben es so, dass wir immer die Verdachtsdiagnose vom Notruf wiederholen bzw. anpassen an unsere neuen Erkenntnisse während der Wartezeit.

Off-Topic:
Original von LevSani
Trotzdem sollte es eigentlich nicht passieren, dass Schulsanitäter oder allgemein Ersthelfer vom Rettungsdienstpersonal angemotzt wird. Aber das ist ein anderes Thema...

Das passiert bei uns auch manchmal. Vor allem, wenn wir vom SSD an der Stryker helfen die Höhe zu verstellen. Vier von uns haben eine Einweisung und auch nur die helfen bei so was, aber das weiß der RD meist nicht.

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 18:32
von Helpman1993
Also im Rettungsdienst ist man ganz froh drum, wenn man eine kurze Einführung zum Patienten bekommt (Name, Alter, Geschlecht, grober Unfallhergang, Symptome und ggf. grob die Maßnahmen). Dies auf dem Weg zum Patienten.

Beim Patienten selber sollte der Patient so gut es geht selber sprechen. Hier kann man dann auch einen Einblick in die momentane Lage des Patienten bekommen. Wenn es um erhobene Vitalparameter geht, kann man das natürlich nicht den Patienten fragen. Aber beschreiben wie er z.B. aussah oder wie lang er bewusstlos war usw. darf gerne der SSD machen.

So hab ich des in den vergangengen SSD Zeiten gemacht und jetzt im RD.

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 19:05
von AlexanderS
Bei mir ist es meist so, dass die RD´ler erst mal mit dem Patienten reden und ich danach zum Unfallhergang, Maßnahmen und so befragt werde.

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 19:33
von M1k3
Original von lafidi
Das passiert bei uns auch manchmal. Vor allem, wenn wir vom SSD an der Stryker helfen die Höhe zu verstellen. Vier von uns haben eine Einweisung und auch nur die helfen bei so was, aber das weiß der RD meist nicht.


- Ich stimme LevSani zu, als RDler sollte man die Menschen loben DAS sie etwas taten, und nur ganz vorsichtig Verbesserungsvorschläge anbringen. ABER:
Wenn eine fremde Person an "mein" Material geht, gibts Ärger. Wie ich diesen gestalte muss natürlich angepasst sein, unnötig Leute anmaulen ist natürlich nicht angebracht. Trotzdem, das fremde an "mein" Material gehen, kann nciht sein. Wenn die Trage umkippt (oder "Einstürzt"), die Geräte nicht funktionieren, oder sonst was, ist es meine Verantwortung. Dann brauch ich weder den neunmal-klugen SSDler der an der Trage spielt, noch den bevormundenden Hausarzt, der meint Chef zu sein, aber keine Ahnung hat von der Struktur, Aufgabenfeld, oder dem Potential des Rettungsdienstes.
Wenn der RD hilfe braucht, wird er schon fragen, auf dem Mund gefallen ist in dem Beruf kaum einer. :)

Um die Eingangsfrage zu Beantworten:
Wichtig ist, WEM der ich die Frage stelle. Wenn ich sie dem Patienten stelle, will ich von ihm eine Antwort (auch wenn ihr meint die Antwort ist inadäquat, ICH möchte mir mein eigenes Bild machen), wenn ich dem SSD eine Frage stelle will ich von diesem eine Antwort. Wenn natürlich der Patient seine Antwort zuende geführt hat, und ihr weitergehende Infos habt, hört man sich das gerne an. :)

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 20:38
von Onkel Juergen
Also so 100%ig kann man die Eingangsfrage von Euro gar nicht beantworten. Es gibt hier so viele verschiedene Situationen und man kann niemals immer gleich handeln.
Auch die Personen, die ihr als ankommende Rettungsdienstler empfangt, sind alle in ihrer Art und Weise ihres Handelns völlig unterschiedlich.
Natürlich sind für mich als Einsatzleiter sämtliche Infos, die ich nach Ankommen am Einsatzort bekommen kann, von hoher Bedeutung für den weiteren Verlauf. Und da ist es mir persönlich erstmal völlig egal, von wem ich diese erhalte. Am Patienten selbst werde ich mir dann abschließend ein Urteil über die Notfallsituation bilden und meine Maßnahmen einleiten.
Ich finde es auch absolut nicht gut, wenn sich Rd - Personal abfällig oder gar pöbelnd gegenüber Ersthelfern verhält. Man sollte stets die Ersthelfer loben, denn ihre Tätigkeit entscheidet ganz oft den weiteren positiven Verlauf einer Notfallsituation für den Patienten - oder bei Unterlassen eben negativ. Ich habe es sehr oft erlebt, daß die gute Vorarbeit uns als Rd entscheidend weiter geholfen hat schwere körperliche Schäden vom Pat. abzuwenden oder gar sein Leben zu retten.

Also - ich würde euch als Schulsanis raten, fragt einfach den Einsatzleiter des Rd ob er von euch eine Übergabe MIT Angaben der Personalien des Pat. wünscht oder ob er lieber den Pat. selbst befragen möchte. Hier wird sich bestimmt etwas ergeben, aber überbewerten sollte man diese " Problematik " ganz sicher nicht ...


Gruß Jürgen

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 20:47
von krumel
Das wichtige wurde eh schon geschrieben...
Aber: Auch RDler sind Menschen...Und wenn man einen Kollegen mal auf dem falschen Fuss erwischt... Nicht übel nehmen;) Liegt auch nicht immer an einem selber...Sondern oft am Kollegen... Man ist auch als RDler nicht immer 100%ig...Und sei es weil man grade vom Topf geholt wurde;)

BeitragVerfasst: 09.05.2011, 21:26
von acrus
Wir sind bislang immer gut damit zurecht gekommen, dass sich die Schüler selbst mit dem RD unterhalten und wir dann meistens mit dem zweiten RDler "besprechen" was wir vorgefunden hatten und was wir gemacht haben, bzw. dass der Schuler/ die Schülerin sich vorstellen kann, wir dann aber wichtige Infos wie vorgefundene Symtome, Entwickelungen und Maßnahmen selbst erzählen.