Prüfung nach der San-Ausbildung - einheitlich?

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30.07.2011, 11:30
@madhef
asooo. okey, habs verstanden :)

ich find die Puppen doch, weil da alles ein Computer ausrechnet. Heut zu Tage sind Computer schon seeehr weit entwickelt, aber meiner Meinung nach solte man sie trotzdem bei solchen Angelegenheiten nicht benutzen. Wie wir jetzt bemerkt haben, die Computer zeigen oft falsche Ergebnisse an usw. und außerdem kann man sich (ebenfals meiner Meinung nach) bei einer richtigen Rea, nicht an solche Puppen richten. Wie peit erzählt hat, hatten sie 2 Puppen, bei denen man verschieden viel Luft "hineindrücken". Richtige Menschen sind nicht markiert und zeigen dann auch nichts an
Ich hoffe ihr versteht was ich meine ;)
Seit 2011 Schulsanitäter und ausgebildeter Sanitätshelfer
Leiter der SSD's
Mit Herz und Seele im DRK
Absoluter Medizin-Fanatiker :DDD

03.08.2011, 14:25
Sorry war die letzten Tage nicht da, aber ja gemeint ist eine dieser Puppen mit Computer wird aber noch verrechnet mit Ansprechen, nach Hilfe rufen, Atemkontrolle und Notruf kommt denn alles in eine Skillliste zudem zählen die Beatmungen nur zu einem Drittel während die Herzdruckmassagen 2 Drittel ausmachen. Ich persöhnlich finde das 70% gar nicht als zu schwer zu erreichen sind.
Edit: Die Schulsanis die ausgebildet sind haben fast 8 Wochen lang die Möglichkeit jede Hofpause zu üben.
Zuletzt geändert von Nadine am 03.08.2011, 14:27, insgesamt 2-mal geändert.
SSD-Gruppenleiterin und Jugendgruppenleiterin

03.08.2011, 14:40
Wir verwenden in der Sanitätsausbildung und im Rahmen der jährlichen Rea-Pflichtfortbildung inzwischen Mega-Code-Trainer, die an ein EDV-System angeschlossen werden.

Das hat den Vorteil, dass die gute graphische Darstellung der Tiefe der Herzdruckmassage und des Beatmungsvolumens einen sofortigen Rückschluss auf die augenblickliche Qualität der Wiederbelebung zulässt und man z.B. eine Verringerung der Drucktiefe im Laufe des Reanimationszyklus schnell erkennt und als Ausbilder intervenieren kann.

Allerdings würden wir niemals nur anhand irgendwelcher Prozentzahlen über ein Bestehen bzw. Nichtbestehen entscheiden. Das ist absoluter Schwachsinn !

Wichtig ist für und in erster Linie der Eigenschutz, das schnelle Erkennen der Situation, ein perfektes Aufindeschema und die zügige Einleitung qualitativ hochwertiger Herzkompressionen.

Wenn da mal bei einigen Beatmungshüben nicht ausreichend Luft reingeht oder die Intubation (mit LT) im ersten Anlauf nicht klappt, ist das kein Problem, solange das Team sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lässt und versucht, die Probleme zu beseitigen.


Phantome mit Aufzeichnungsmöglichkeit sind schon gut zum Training und zur Selbstkontrolle (und auch so gefordert), allerdings gibt es noch eine Reihe anderer, wichtiger Faktoren, die über Bestehen und Nichtbestehen entscheiden. Der elektronischen Auswertung sollte man da keine übermäßig große Bedeutung zumessen.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

03.08.2011, 21:20
An meinem alten Schulsanitätsdienst haben wir eine zwei- bis dreifache Auswahl:

Als erstes Modul, quasi als "Zulassungsvoraussetzung" zur Sani-Ausbildung, muss jeder Anwärter einen EH-Kurs (8 UE) und einen Erweiterten-EH-Kurs (12 UE) besuchen. Nach dem zweiten Kursus gibt es eine kleine praktische Vorführung von Maßnahmen (das klassische Kärtchen ziehen) und einen kurzen Multiple-Choice-Test, in dem das erworbene Wissen beider Kurse überprüft wird.
Anhand dieser Ergebnisse und der "Bewerbung" von Anwärtern werden dann die Teilnehmer der Schulsaniausbildung ausgewählt bzw. u.U. herausgefiltert; hier wird u.a. auch auf schulische Leistungen Rücksicht genommen (Schüler, deren Versetzung ernsthaft gefährdet ist, haben meist schlechtere Karten, weil die Ausbildung doch recht anspruchsvoll und auch zeitintensiv ist).

Im Verlauf der Sani-Ausbildung gibt es einen schriftlichen Zwischentest, der prinzipiell auch bestanden werden sollte; bei Nichtbestehen (also weniger als 50% richtig) gibts ein Gespräch mit unserem SSD-Leiter, der unter Umständen zu einem Abbruch rät (falls die sonstigen Leistungen in der Ausbildung demselben schlechten Level entsprechen).

Als Abschluss der Ausbildung gibt es eine dreiteilige Abschlussprüfung: Im Verlauf der Woche wird ein schriftlicher Test von allen angehenden Schulsanis abgelegt (Antworten zum Selber-Schreiben), am Wochenende darauf sowohl ein praktisches Fallbeispiel (im 3er- oder 4er-Team mit RUD) sowie eine mündliche Prüfung. Zum praktischen Teil zählt ebenfalls eine Reanimationsvorführung im 2er-Team, angelehnt an den Algorithmus des städtischen Rettungsdienstes.

Auch bei uns müssen alle Teile mind. mit der Note "ausreichend" bestanden werden; falls ein Teil nicht bestanden wird, kann dieser einmalig wiederholt werden.

04.08.2011, 05:03
Dreigliedrige Prüfung

-theoretisch: Überwiegend Multiple-Choice-Fragen, aber auch zum selber formulieren

-praktisch:
~HLW als Zweierteam
~Fallbeispiel als Zweierteam

In der HLW wird der normale EH-Algorithmus geprüft, die Positionen (Kopf / Seite) nach einigen Durchgängen getauscht und der Ablauf muss vom anderen Prüfling bewältigt werden.

Theoretisch müssen 10/15 Fragen richtig sein...

Sollte sich einer der Prüflinge in der Prüfung sehr zurückhalten, so "darf" ein einzelnes Fallbeispiel durchgeführt werden, um die Prüfung zu bestehen.

Unsere Schulsanis erhalten nur Prädikat "Bestanden / Nicht bestanden".

Niveau: erweiterte EH


Gruß Patrick

04.08.2011, 14:32
Keine Schulsanitäterprüfung sondern SAN-A Prüfung:
- HLW in Ein- und Zweihelfer-Methode (bestanden wenn keine groben Fehler gemacht wurden - wir richten uns da nach den Wettkampfrichtlinien)
- Theoretische Multiple-Choice-Prüfung mit einigen wenigen Freitextantworten (keine feste Bestehensgrenze, sondern abhängig vom Ergebnis der anderen Prüfungsteilnehmer - so kann nicht der ganze Kurs durchfallen, nur weil die Fragen zu schwer waren)
- Praktische Prüfung mit RUND-Fallbeispiel

Am Ende treffen wir Ausbilder die Entscheidung unter Berücksichtigung aller Prüfungen und des Kurses selbst. D.h. es gibt keine "festen" Grenzen, sondern es ist immer eine individuelle, teilweise auch pädagogische, Entscheidung. So nehmen wir z.B. Defizite im theoretischen Hintergrund eher als noch akzeptabel hin, als praktische Mängel.
Zum schriftlichen Test manchen wir auch regelmäßig mündliche Nachprüfungen. Meiner Erfahrung nach, haben vielen nämlich auch einfach Probleme ihr eigentlich vorhandenes Wissen zu Papier zu bringen bzw. die Fragen sorgfältig genug zu bearbeiten. Gerade ältere Teilnehmer die schon lange im Berufsleben stehen und nicht so prüfungsgewöhnt sind...

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