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SSD des BRK am Otto-von-Taube Gymnasium erringt Silber

04.06.2010, 11:03

Der SSD des BRK am Otto-von-Taube Gymnasium nahm am 28. April 2010 am altösterreichischen Erste-Hilfe-Wettbewerb in St. Georgen an der Gusen bei Linz teil.

Dieses mal wohl Silber, davor haben die schon öfters gewonnen.
Aus der aktuellen "Rettungsdienst".

Nehmt ihr auch an solchen Wettbewerben teil? Was haltet ihr davon? Nützliche Übung, oder zu realitätsfern?

04.06.2010, 12:12

Ich persönlich halte gar nichts von Wettkämpfen im Sanitätsbereich oder auch bei der Feuerwehr.

Ich habe im Feuerwehr-Bereich erlebt, wie benachbarte Wehren deshalb angefeindet wurden, man wollte auf jeden Fall "besser" als die "Dorftrottel" vom anderen Ort sein, sie "fertigmachen". Das hat unser Verhältnis auf Jahre lang belastet und hat für mich nichts mehr mit Kameradschaft zu tun, sondern fördert das Konkurrenzdenken.

Auch innehalb der Mannschaft kann es zu sozialen Problemen kommen, wenn einer eine Übung "verkackt", und die Mannschaft deshalb unzufrieden mit ihm ist.

Jeder will halt wichtig und "der Beste" sein, so was kann doch auf Dauer nicht gut sein...

Einzig positiver Aspekt in den Sanitätswettkämpfen ist die meist gut durchgeführte RND. Insbesondere Neueinsteiger könnten hier gut lernen, werden aber in der Praxis nicht zum Wettkampf mitgenommen, da man ja gewinnen will und nur die Besten mitlässt...

Wozu muss man sich ständig mit anderen messen? Nur um das eigene Ego zu befriedigen?

Ne, Wettkämpfe ohne mich!
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 04.06.2010, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.

04.06.2010, 12:30

Also bei Wettkämpfen des SSDs werden sich ja keine Feuerwehren gegenseitig bekämpfen und können deshalb keine "Trottel der benachbarten Dorfwehr" fertigmachen. Bei Feuerwehrwettkämpfen kann man auch nicht einfach sagen, man macht nicht mit (als Dorfwehr), sondern da geht es häufig um eine Frage der Ehre. :D Da macht man mit, weil man zeigen will, was man kann und dort ist die Mentalität sicher eine andere - aber hier geht es um Schulsanitätsdienstwettkämpfe!!

Bei Schulsanitätsdienstwettkämpfen ist es ja meist nicht so, dass sämtliche Schulen aus der gleichen Region dahin fahren, sondern die, die Lust haben, fahren hin, die keine Lust haben oder auch keine Zeit, die bleiben halt weg. Es ist eine freiwillige Basis. Sicher geht es bei einem Wettkampf ums Gewinnen, aber als angehender Lehrer, dürftest du auch wissen, dass ein gemeinsam bestrittener Wettkampf das Gemeinschaftsgefühl - den Teamgeist - enorm stärken kann, zumal bei den Wettkämpfen, die ich kenne, gibt es Preise wie gemeinschaftliche Ausflüge. Und gerade bei Schulsanis kann man gegen diese negativen Eigenschaften schon vorgehen - denn im Endeffekt zählt bei solchen Wettkämpfen: Dabei sein ist alles!

05.06.2010, 00:52

Im Prinzip ist das m.E. mit den Feuerwehrkämpfen schon vergleichbar.

Auch hier geht es darum, besser zu sein als andere (Schul)mannschaften. Das gibt einem dann wohl ein befriedigendes Gefühl...

Wie gesagt, die Teilnahme KANN das Gemeinschaftsgefühl stärken. Es KANN aber auch nach hinten losgehen. Auch im Sanitätsbereich habe ich das schon miterlebt.

Es ist ja jedem freigestellt, ob er an solcher Veranstaltung teilnimmt. Bei der Feuerwehr verweigere ich schon seit einigen Jahren erfolgreich die Teilnahme an solchen "Wettkämpfen", nach anfänglicher Aufregung haben das eig. alle akzeptiert.

05.06.2010, 10:55

Eine gewisse Form des Vergleichs eines männlichen primären Geschlechtsorgans kann vermutlich hier niemand verneinen.

Ich stehe der ganzen Sache zeigeteilt gegenüber:
Zum einen ist es natürlich toll, dort teilzunehmen und natürlich auch einen guten Platz zu erreichen.
Zum Anderen sehe ich auch, dass der didaktische Sinn einer solchen Veranstaltung recht gering ist. Man arbeitet mit fremden Material, hat bestimmte Sachen nicht zur Verfügung, wird - wenn man Pech hat - von schlechter qualifiziertem Personal bewertet.... Ich könnte die Liste vermutlich unendlich weit fortsetzen, aber das würde auch nix bringen!
Also ich gehe zu solchen Veranstaltungen nicht wegen des medizinischen Wissens, sondern wegen des "Fun-Faktors"...für ersteren Zweck veranstalte ich lieber intern Übungstage mit RUD etc.. Da hat man auch eine gewisse Qualität garantiert!

05.06.2010, 16:37

Ich kann nur mal vom bayr. SSD-Wettbewerb des BRK berichten:

Wir versuchen eigentlich den Teilnehmern viel an Abwechselung und Spaß zu bieten - klar ist es ein Wettbewerb, wobei Spaß und Freude an erster Stelle stehen soll.

Der Wettbewerb besteht im großen und ganzen aus 4 Blöcken:
1. Fortbildungen: Verschieden Organisationen bieten zu ihrem Fachgebiet eine Info-Veranstaltung an. Die Themengebiete sind dort relativ weit gefächert.
Dieser Block wird nicht gewertet und macht etwa 1/3 der Zeit aus.
2. EH-Wissen: Hier gibt es praktische FB sowie theoretisches Wissen. Die Teilnehmer erhalten auch ein kurzes Feedback, wie ihre Versorgung gelaufen ist.
3. Gruppenspiele: Hier wird vor allem Wert auf die Zusammenarbeit im Team gelegt. Dieser Bereich wird auch mal mit EH-Theorie kombiniert.
4. Aufgabe bezogen auf Thema des Wettbewerbs: Jeder Wettbewerb steht unter einem Motto, dazu erhalten alle Gruppen auch vorab Info-Material. Das Wissen wir in Form von Fragen oder Spielen abgeprüft.

Durch Aufteilung in drei Altergruppen mit angepassten Anforderungen soll vermieden werden, dass Gruppen unter- bzw. überfordert werden.


Klar kann bei solchen Wettbewerben nicht geleugnet werden, dass der Sieger stolz ist - ist das aber schlimm?
Die meisten Gruppen haben sich zuvor mit Treffen auf den Wettbewerb vorbereitet und haben hier ihr EH-Wissen vertieft.
Die Gruppen nehmen also nicht nur Medaillen und Urkunden mit nach Hause, sondern auch Erfahrung und Wissen.


Damit es nicht zum Ausschluss/Mobbing von einzelnen Leuten kommt, ist halt auch die Lehrkraft etwas in der Verantwortung! Sie muss entscheiden wer mitfährt und wer nicht. Sollte es in der Gruppe zu Problemen kommen ist halt sie bzw. der SSD-Sprecher/Leiter gefordert.


Eine jährlich steigende Zahl an Anmeldungen und das Feedback der Gruppen zeigen uns, dass es den Gruppen auch sehr gefällt.

05.06.2010, 17:19

Ähnlich ist der jährlich stattfindende Wettbewerb (der übrigens als Schulsani-Tag und nicht -Wettbewerb betitelt wird) auch aufgebaut, wobei ich persönlich "Gruppenspiele" für nicht so interessant und wichtig halte. Aber das soll jedem freigestellt sein.

Auch wir haben vor mittlerweile 2 Jahren (?) einen solchen Tag veranstaltet und fast nur positives Feedback erhalten, wobei wir hier auf 2 Qualifikations-Level aufgeteilt haben (EH und SanH).
Verpflichend waren sowohl Fallbeispiele (ca. 5-6) wie auch Informationsstationen (je 2) sowie eine "Fun-Station" (Trageparcour).

Was uns letztes Jahr geboten wurde (Zusammenstellung eines gesunden Mittagessens) ging meiner Meinung nach überhaupt nicht!

05.06.2010, 17:31

Positiv ist m. E. zu bewerten, dass der SSD durch die Teilnahme an einem Wettkampf noch einen zusätzlichen Sinn bekommt. In aller Regel wird man sich auf den Wettkampf gemeinsam als Gruppe vorbereiten. Damit gibt es dann eine zusätzliche Motivation etwas zu lernen - evtl. auch Dinge, die sonst nicht so im Fokus gestanden hätten.
Ansonsten ist so ein Wettkampf auch immer ein tolles Erlebnis für die Gruppe und der Anlass mal gemeinsam wegzufahren.
Ich kann mich an keine schlechten Erfahrungen erinnern. Mit den anderen Gruppen war es immer sehr harmonisch.

05.06.2010, 21:25

Wir haben auch Wettbewerbe und ich finde das eine gute Übung, da das sehr realistisch dargestellt wird und auserdem macht das auch Spaß =)

07.06.2010, 14:24

Ich persönlich habe nichts gegen Wettbewerbe dieser Art, ob es nun Schulsanitätsdienst-, Sanitätsdienst-, Feuerwehr oder Rettungsschwimmwettkämpfe sind.
Nur bei drei Sachen habe ich etwas dagegen.
Erstens:
Wenn bei den Wettkämpfen ein Konkurrenzdenken entsteht und sich dadurch einzelne Gruppen regelrecht verfeinden. Ein Wettbewerb sollte eher dazu dienen, dass die Gruppen sich untereinander kennen lernen. Sehr förderlich ist es hier, wenn man Mannschaften zusammenstellt, in der Mitglieder aus verschiedenen Ortsgruppen zusammenarbeiten müssen. So ist es schließlich auch im Einsatzfall.
Zweitens:
Wenn nur die erfahrensten Helfer auf Wettbewerbe fahren dürfen. Dann hat der Wettbewerb seinen Sinn, nämlich die Helfer zum Lernen anzuregen, vollkommen verfehlt.
Drittens:
Wenn sich eine Gliederung nur auf Wettkämpfe spezialisiert und die eigentliche Aufgabe, nämlich die Abwicklung von Einsätzen, vollkommen vernachlässigt. Das sehe ich aber leider vor allem in einigen DLRG-Ortsgruppen immer wieder. Ich persönlich bin der Meinung, wer nur auf Wettkämpfe fahren will, der sollte auch in einen Leistungssportverein gehen und nicht zu einer Hilfsorganisation.

25.06.2010, 16:51

Glückwunsch
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