Schulsanitätsdienst - Das Original!

Ich bin gerade dabei einen SSD in einer Grundschule einzurichten und habe folgende Frage:

Wenn die Schüler in den Pausen Dienst haben und mit ihrer 1. Hilfe Tasche rumlaufen, dürfen sie dann einem verletzten Kind ein Pflaster aufkleben oder einen Verband anlegen? Und wenn ja, muss dann ein Lehrer dabei sein?

Wo finde ich die rechtlichen Vorgaben dafür?

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen.

Um deine Frage besser beantworten zu können, wären ein paar mehr Hintergrundinformationen über dich und dein Projekt hilfreich. Wie stehst du im Verhältnis zur Schule? Arbeitest du dort oder packst du das ganze von Seiten einer Hilfsorganisation aus an?
Viele der Hilfsorganisationen haben Erste Hilfe Projekte für Grundschulen und stellen den Betreuern hierfür die nötigen Materialien zur Verfügung, die alle wichtigen Informationen und vor allem auch Konzepte, Arbeitsmaterialien und vieles mehr enthalten.

lg Caro

Hi!

Gegenfrage: Warum sollten sie es nicht dürfen?

LG

Um diese Frage mal kurz und bündig zu beantworten :

Ja, sie dürfen das. Aber bei minderjährigen Ersthelfern in einer Schule ist es so, dass sie eine Erste Hilfe Leistung alleine erstmal anfangen dürfen, sie müssen aber dann einen Lehrer/in hinzuziehen da die Verantwortung der Ersten Hilfe Leistung an der Schule bei der Schulleitung liegt. Diese Verantwortung kann vom Schulleiter an Lehrer, Hausmeister oder Sekretariat übertragen werden und im alltäglichen Schulbetrieb ist dies auch so.

Es wäre auch schön für uns zu wissen wer du bist, in welcher Funktion du an deiner Schule bist und wir sind alle sehr gerne bereit, dir hier mit Rat und Tat behilflich zu sein. Eine kurze Vorstellung hier in unserem Vorstellungsthread wäre ganz nett von dir ...

Gruß Jürgen

Vorstellung erfolgt :-)

an einer Grundschule ist ein SSD eher ungewöhnlich. Klar die Kinder verletzen sich bestimmt häufiger aber ich glaube an einer Grundschule sind die Lehrer diejenigen die EH durchführen müssten. Die Schüler sind doch eigentlich in dem Alter unqualifiziert für einen richtigen Einsatz.
Als AG oder soetwas wo den Kindern EH beigebracht wird würde ich den SSD begrüßen aber nicht im eigentlichen Sinne als Notfallhilfe.
->meine Meinung

Die Schüler sind doch eigentlich in dem Alter unqualifiziert für einen richtigen Einsatz.

Sag DAS mal einem Grundschulpädagogen...ich bin mir sicher, dass der das nicht so auf sich sitzen lassen wird.

Naja, aber da muss ich Justus unterstützen:

Ich kann nur eines sagen, ich war während der Grundschulzeit,trotz eines von der Schule angebotenen Mini-EH-Kurses, niemals in der Lage eine sinnvolle Erstversorgung durchzuführen, war aber damals sehr überzeugt davon, so ziemlich alles zu können...

Und ich hatte nicht den Eindruck, dass das bei meinen Klassenkameraden so viel anders war.

Und Grundschulpädagogen oder Pädagogen generell... Nun, ich als Schüler sag dazu jetzt mal nicht

Original von Zeuschen
Ich kann nur eines sagen, ich war während der Grundschulzeit,trotz eines von der Schule angebotenen Mini-EH-Kurses, niemals in der Lage eine sinnvolle Erstversorgung durchzuführen, war aber damals sehr überzeugt davon, so ziemlich alles zu können...

Das wird mit dem Alter aber nicht besser

Und wenn die Leute dann ihre San-Ausbildung haben, meinen sie eh, sie wären die Allertollsten.

Wie gesagt, das gilt nicht für allen, aber doch einige

ja, das meinte ich

und meine Grundschullehrer wissen was ich dazu meine, die hatten mich mal gefragt ob sie soetwas machen sollen oder nicht. Ich hab abgeraten und den Lehrern ein paar extrastunden in EH ausbildung bei der juh verschafft.

Eine EH AG hab ich dort aber trotzdem gegründet. Läuft ganz gut. Machen die Lehrer inzwischen allein. Sie zeigen wie man Pflaster klebt und so...

Ich denke ihr überschätzt euch und unterschätzt die kleinen.
Es kommt immer darauf was man in einem Notfall erwartet und welcher Hintergedanke bei solchen Grundschul- (und auch Kindergarten-) Programmen von Bedeutung ist.

Nur weil ihr vielleicht routiniert mit einer Unterarmfraktur oder dergleichen umgehen könnt, könnt auch ihr keinesfalls alle Notfälle ideal erstversorgen.
Bei solchen Programmen ist es auch wichtig die Kinder erstmal überhaupt ans helfen und beistehen heranzuführen.

deswegen die AG

Auch sonst verstehen Kinder oft schneller als Erwachsene.

Ich habe es schon oft erlebt, dass man Kindern die Grundzüge einer Reanimation und wann sowas angebracht ist schneller und einfacher vermitteln kann als Erwachsenen.

Auch habe ich es schon erlebt, dass ein Kind bereits den Notruf abgesetzt hat, während der Erwachsene der Situation selbst bei unserem Eintreffen noch recht hilflos gegenüber stand.

Ich finde solche Programme in der Grundschule schon sinnvoll, nur bei uns im Gymnasium käme ich dann in Verlegenheit wenn die dann erst wieder in der 7. Klasse tätig werden dürften...
Absolut sinnvoll und auch nicht zu unterschätzen, auch wenn die kleinen bei einer Rea wohl eher anleiten müssten als selber reanimieren könnten, aber wie hat mein Ausbilder damals gesagt: "Der beste Ersthelfer ist der, der andere anleiten kann, da ist viel mehr mit geholfen..."
Und zu viel darf man auch nicht erwarten, nicht mal alle weiterführenden Schulen SSDler engagieren sich nachher im Ehrenamt oder nehmen gar einen Beruf in der (Nofall-)Medizin an, also seht sie einfach als motiviertere Ersthelfer, das ist mehr als man sonst kriegt.

SSD in der Grundschule ist eine gute Sache. Die Schüler dürfen dann lediglich mit einem Lehrer helfen. Unsere jüngsten Mitglieder sind sechs bis acht Jahre alt und teilweise seit ihrem dritten Lebensjahr bei uns, die können die Seitenlage und die HLW besser als manch LSM-Teilnehmer - wenn man es richtig angeht, dann können die in dem Alter schon viel bewirken!