Also wir verwenden seit vier Jahren Wunddesinfektionsmittel (Octenisept (R)) routinemäßig und haben bis dato noch nie negative Erfahrungen gemacht.
Vorher haben wir die verschmutzten kleineren Wunden mit Wasserstoffperoxidlösung gereinigt, auch hier gab es nie Probleme.
Prinzipiell muss man bedenken, dass die definitive Wundversorgung immer Aufgabe des Arztes ist. Wenn die Verletzung so schwerwiegend ist, dass die Wunde ärztlich versorgt werden muss (nähen...), kann man auf die Reinigung verzichten und einen provisorischen Verband anlegen.
Meistens haben wir es im SSD allerdings mit kleinen Schnitt- oder Schürfwunden zu tun, die keine ärztliche Begutachtung erforderlich machen. Um hier einer Wundinfektion verzubeugen, reinigen wir bei stärkerer Verschmutzung routinemäßig mit Octenisept (R).
Man kann ja vorher fragen, ob eine Überempfindlichkeit gegen das Mittel vorliegt, weiter würde man auch beim Arzt oder im Krhs. nicht nachhaken.
Mir ist auch nicht bekannt, dass unser Mittel überhaupt allergisches Potential hat. Man sollte nur darauf achten, dass das Mittel ausreichend lange einwirkt und vollständig abtrocknet, bevor (Klebe-)Verbände angelegt werden.
Ergo: Wunddesinfektion sehe ich kein Problem drin, Kühlspray gehört nur in die Hände von erfahrenen Anwendern.
EDIT:
Siehe auch:
http://www.schuelke.com/download/pdf/cde_lde_Octenisept_prod.pdfEDIT 2:
Noch etwas:
Das mit dem "Dürfen" ist im (Schul-)Sanitätsdienst immer so eine Sache.
Das fängt schon mit dem Entfernen von Splittern, Zecken, Bienenstacheln etc. an.
Natürlich kann man das als "chirurgischen Eingriff definieren und sagen, das steht unter Arztvorbehalt.
Allerdings muss man dann fragen, wozu Sanitätskräfte überhaupt noch da sind, wenn sie "nicht mal so einen Kleinkram" selbst erledigen können und dürfen. Dafür fehlt den meisten Patienten (logischerweise) das Verständnis.
Daher handhabe ich das so, dass ich entweder das Material bereitstelle und der Patient die Entfernung unter Anleitung selbst vornimmt, oder ich erkläre die geplanten Maßnahmen und der Patient willigt dann ein.