Klammerpflasta

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06.10.2010, 20:42
Hey,
wir hatten letzten freitag einen fall bei dem sich ein 5 klässler eine wunde unter dem linken auge holte. Ihm wurde eine Tür gegen das auge gestosen und es entstand eine kleine plutende wunde. Da ihm nicht schwindelig war oder sonstige anzeichen von einer eventuelen Gehinrerschüterung hatte und sogar selber wider in den unterricht wolte klebten wir in einfach ein plfaster auf die wunde und wisen ihn darauf hin da s er sich bitte sofort im sekreteriat melden solle wen ihm doch schlecht wird oder sonst irgendwie unwohl ist. Heute sprach ich nocheinmal mit unserrer Direktorin über diesen jungen und sie meinte das sich die mutter bei uns bedankt habe aber wier sie häten leiber anrufen sollen und es doch besser gewesen wäre ein klammerpflaster anzuwenden.... Nun haben wir erstens keine Klammerpflaster und ich wolte nun zur meiner eigendlichen Frage... dürfen wier solche teile überhaupt mit einem normalern erstehilfeschein innerhalb der Schule verwenden?


Sorry wegen eventuel R-Fehlern - Mein schreibbrogram funktionirt nicht richtig und ich habe Legasthenie
Das größte Problem für Legastheniker sind eher die Mitmenschen als die eigene Behinderung.

06.10.2010, 21:01
Wenn du Arzt bist, ja. Oder bei einem Notstand, wenn kein Azt da ist.
Da aber beides nicht der Fall ist, dürft ihr das nicht.

Und mit einem EH Schein erst recht nicht.

Platzwunde= Arztbesuch, nicht unbedingt mit dem RTW aber ein Arztbesuch!
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

06.10.2010, 21:20
Natürlich hättet ihr lieber die Eltern anrufen lassen. Weil eine Platzwunde sollte schon begutachtet werden ob sie genäht/geklebt werden muss. Das kann eine Person mit einem EH-Kurs nicht unbedingt.

Also. Nächstes Mal: Eltern -> nach Hause oder Arzt.
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

06.10.2010, 22:16
Wenn ihr den Umgang mit einem Klammerpflaster (Steri Strip (R) etc.) ordentlich gezeigt bekommt, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, dieses zur Erstversorgung einer Platzwunde zu verwenden.

Nichts desto trotz sollte eine Platzwunde aber im Anschluss, wie hier ja bereits gesagt, einem Arzt vorgestellt werden. Der kann dann entscheiden, ob es bei einem Klammerpflaster bleiben kann oder evtl. sogar genäht werden muss (gibt sonst evtl. hässliche Narben und der Knirps kriegt deshalb später keine Freundin ab... ;)).

Wenn ihr den Umgang mit den Klammerpflastern aber nicht ordentlich gezeigt bekommen habt oder ihr euch unsicher fühlt: Lasst es lieber sein.

Ich finde es übrigens sehr gut, das ihr auf mögliche Anzeichen für eine Gehirnerschütterung geachtet habt und den Patienten so gut aufgeklärt habt.

Weiter so :) !
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 06.10.2010, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

07.10.2010, 13:03
Entweder die Wunde muss sowieso ärztlich beguguckt werden oder sie muss auch nicht geklammerpflastert werden...

07.10.2010, 16:11
Danke für die antworten....
Ich möchte demnechste eine Saniläre beim Rotenkreuz machen... wäre es mir dan gestatet ein solches pflaster aufzukleben?
Nur so interessehalber... sowas kommt glücklicherweise ja nicht alzuoft vor...


Was ich ganz vergessen habe zu erwähnen. Wir weisen jeden darauf hin zum Arzt zu gehen, wen sich der jetztige zustand nicht bessert oder verschlächtert... egal was er hat, den damit macht man auf keine fälle etwas falsch!
Das größte Problem für Legastheniker sind eher die Mitmenschen als die eigene Behinderung.

07.10.2010, 16:27
Nochmals, eine Platzwunde nähen/Klammern what ever ist Sache vom Arzt. PUNKT Wenn ein RettAss bei jemanden meint, er könne das selbst und der Arzt würde nix anders machen, soll er machen, er muss das auch verantworten. Der hat aber immerhin die notwendige Erfahrung.

Aber als SanH- ein klares NEIN. An der Wunde rumbasteln kommt bei den "Kollegen" immer schlecht an, grade dann, wenn man misst baut.

Ich kenne SanH, die können kein RR messen etc. also lieber auf die Basismaßnahmen konzentrieren und sie richtig lernen.
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

07.10.2010, 16:51
Mal nen wirklich guten Tipp von mir :

warum versorgt ihr eigentlich eure " Patienten " nicht so wie ihr es in euren Ausbildungen gelernt habt und eben genau mit der Ausrüstung, die ihr dort kennen gelernt habt und die euch an eurer Schule zur Verfügung steht ?
Was andere da reinquatschen, wie man was mit welchen Mitteln hätte anders machen können ist doch völlig uninteressant.
Das aufkleben in diesem Fall mit Klammerpflaster erfolgt doch nur nach vorhergehender Beurteilung der Wunde. Hier wird - durch einen Arzt und sonst von niemand anderem - festgelegt, ob die Wunde genäht, mit Klammerpflaster oder mit simplen Wundverband versorgt wird. Also ist es schon mal ganz logisch, daß ihr vor Ort eine normale Wundversorgung durchführt und den Verletzten anschließend einem Arzt zuführt. Wie das dann geschehen wird muß man je nach Situation entscheiden. So arbeiten wir im Rettungsdienst auch. Ich würde als RA niemals auf die Idee kommen, jemand mit ner Platzwunde ein Klammerpflaster drauf zu kleben und ihn nicht zum Arzt zur weiteren Untersuchung bringen oder zumindest darauf hinweisen, daß er dies selbst in seinem eigenen Interesse tun sollte.

Also : Hände weg von solchen Pflastern im Schulsanitätsdienst !


Gruß Jürgen
Zuletzt geändert von Onkel Juergen am 07.10.2010, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.

07.10.2010, 17:57
Eigentlich ist dem Post von Onkel Jürgen nichts mehr hinzuzufügen.
Übrigens - schon mal darüber nachgedacht, warum die Teile SteriStrips heißen? Vielleicht, weil sie steril sind und so auch auf die Wunde aufgebracht werden sollen?

So - wenn ich nun eine Wunde mit SteriStrips versorgt habe und den Patienten dann einem Arzt vorstelle, weil ich mir nicht sicher bin - wie soll der Arzt denn dann die Wunde beurteilen, ohne die SteriStrips wieder zu entfernen? Dies wird in geschätzten 100% der Fälle so sein. Welchen Vorteil hätte man dann für den Patienten, abgesehen davon, dass es beim Ablösen nochmal so richtig schön weh tut?

SteriStrips würde ich mir gefallen lassen, wenn ihr Boxer seid und euch ohnehin durch Narben definiert, dann kann man auch, statt nach jedem Training in die Notaufnahme zu gehen, selbst pflastern. Wenn man aber schon das Risiko auf sich nimmt, dass sich die Wunde infiziert und das Ergebnis dann scheiße aussieht, dann kann man auch gleich DermaBond nehmen.
(Achtung - Sarkasmus - Don´t try this at home)
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

07.10.2010, 18:27
Stimmt, die Sterilität.

Man brauch ja auch noch sterile Handschuhe etc. oder?

Das ist für einen SSD aber aufgrund des geringen Badarfs zu teuer. Zudem, wie schon gesagt, sollte es ein Arzt beurteilen.
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

07.10.2010, 20:16
ich würd keine Klammerplaster verweden... Ein Arzt ist dafür ausgebildet und hat ca. 6 Jahre seines Lebens damit verbracht, so etwas zu lernen. Ich bin jetzt erst mal seit 7 Jahren beim DRK und habe seit 6 Jahren einen EH-SChein... Kein Vergleich also!

Ich würd einfach ein normales Pflaster nehmen und eventuell die Wunde damit etwas zusammenziehen und dann per Krankentransport (Eltern etc.) zum Arzt bringen lassen.
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!

07.10.2010, 20:49
Du bist seit sieben Jahren im DRK und hast seit sechs Jahren einen EH-Schein, bist aber Gruppenleiter...

Ganz schön traurig für deine DRK-Gliederung, dass die dir nicht mal weiterführende Lehrgänge anbieten können... X(
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

07.10.2010, 21:43
Die offizielle Bezeichnung von "Klammerpflaster" abgesehen von diversen Firmennamen (Steristrip, ...) ist Wundnahtstreifen.

Sie dienen damit also dem Wundverschluss zur Anstrebung einer primären Wundheilung nach Beurteilung der Wundverhältnisse, ggfl. Reinigung und Desinfektion und nach Abwägung möglicher Alternativen (chirurgische Naht, "Hautkleber")...

Hiermit ist eigentlich schon alles gesagt, VOR Anwendung des Klammerpflasters ist die Wunde:
entsprechend zu Beurteilen
Vorzubereiten
richtig zu adaptieren
und dann diese (meist händische) Adaptation mittels der Klebestreifen zu sichern

In dem Fall errreicht man im optimalen Fall eine primäre Wundheilung ohne Naht mit gutem kosmetischen Ergebnis, allerdings hat man durch diese Art von Wundverschluss auch das potentielle Risiko mit dem dichten Abschluss Keime im Wundbett einzuschließen und so Infektionen zu produzieren, die bei einer offenen Wundbehandlung (also ohne stramme Adaptation der wundränder) nicht entstehen würden. Diese Gefahr ist hier noch nicht genannt worden

Daher ist so eine Wundbehandlung nicht ohne und sollte immer einem Profi (Chirurgie oder zumindest Arzt, der häufig Wundversorgungen macht) überlassen werden - Die Behandlung mit Wundnahtstreifen gehört definitiv nicht in Laienhände (wozu ich auch Sanitätsdienste zähle).

Die Anlage eines solchen Klammerpfalsters für dn Weg zum Arzt ist natürlich aus den o.g. Gründen schon völlig daneben (wird entfernt, erneute Schmerzen),

08.10.2010, 16:49
@ Hajo Behrendt:
Ich versteh nicht, was du meinst.. Wir haben schon Fortbildungen und Gruppenleiter bin ich erst seit ein paar Monaten... Die SAN-Kurse waren bei uns immer schon voll mit Leuten aus der Bereitschaft. Beim nächsten bin ich aber dabei, weil ich jetzt seit 3 JAhren auf der Liste steh...

LG
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!

03.05.2011, 15:03
Ich sehe das eher wie Hajo, was mir jedoch fehlt ist erstmal die Frage über welche Platzwunden wir hier reden, eher über den kleinen cut, wie er vor allem in körperbetonten Sportarten häufiger vorkommt, oder eher über größere Platzwunden.

Bei letzterem sollte man Experimente mit Leukostrip und Co. dem Doc überlassen, bei ersterem seh ich das weniger eng.

Im Handballsport ist es durchaus nicht unüblich das grade in den höheren Ligen auch im Jugendbereich kleinere Platzwunden mit Leukostrip versorgt werden, insbesondere dann, wenn der Spieler danach wieder aktiv ins Spielgeschehen eingriffen will. Vorteil an den Wundnahtstreifen ist die Blutung wird schneller gestoppt = Es blutet nicht durch den Verband/Pflaster und der Spieler darf somit wieder spielen.

@diejenigen die hier nen Arztvorbehalt sehen, könnt ihr das mal anhand von § oder Urteilen begründen, interessiert mich ja doch ob man sich hier in ner Grauzone bewegt oder nicht.

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