18.04.2019, 19:01
19.04.2019, 11:49
26.04.2019, 08:17
pamie17 hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,
alle die schon eine Weile in der Notfallmedizin unterwegs sind, kennen die LT-Debatte und das DRK im Bezig auf diese.
Heute habe ich nun von einem ehemaligen RS gesagt bekommen, die Benutzung des LT ist nun in RLP durch den Landesarzt verboten worden bzw. ein entsprechendes Verbot sei in Ausarbeitung(da war sich der RS selbst nicht so sicher).
Jedenfalls wollte ich fragen, ob jemand von euch, der ggf. auch in RLP tätig ist, etwas in der Richtung mitbekommen hat und mir sagen kann, ob ich als SanH mich nun strafbar mache, wenn ich laryngeal intubiere...
pamie17 hat geschrieben:Das würde ich im Notfall nämlich schon gerne. Macht ja einen enormen Unterschied ob Beutel-Maske oder LT, wobei die Anwendung ersterer auch nicht so einfach ist wie häufig dargestellt.
26.04.2019, 08:47
Don Spekulatius hat geschrieben:löse Dich von der Vorstellung einer Rechtssicherheit. Die gab es nicht für Rettungsassistenten, die gibt es nicht für Notfallsanitäter. Nirgendwo steht, was irgendjemand im Rettungsdienst darf. Jedenfalls nicht rechtssicher.
Don Spekulatius hat geschrieben:Wenn der Landesarzt (wer auch immer das sein soll...)
Don Spekulatius hat geschrieben:eine solche Aussage getätigt hat, dann um Euch vor Rechtsunsicherheit zu schützen.
Don Spekulatius hat geschrieben:Wie immer im Rettungsdienst ist es so, dass kein Hahn danach kräht, wenn eine Maßnahme erfolgreich ist. Platzierst und einen LT und alles ist fein, dann wird man Dir auf die Schulter klopfen und Dich loben.
Don Spekulatius hat geschrieben:Geht es schief und jemand ist der Meinung, dass der erlittene Schaden einzig und allein an der Verwendung des LT lag (würde mich interessieren, wie er das argumentieren will), dann geht er eben vor Gericht und ein hochgezahlter Gutachter hat ein halbes Jahr Zeit, die Entscheidung, die Du in Minuten treffen musstest, zu bewerten. Auf der hohen See und vor Gericht bist Du in Gottes Hand, also weiß niemand, wie das ausgeht.
Don Spekulatius hat geschrieben:Aber: Versuche doch mal einen Fall zu konstruieren, bei dem ganz klar ist, dass durch die Anwendung des LT ein Schaden entstanden ist, der garantiert vorher nicht vorlag. Hier fällt mir kaum etwas ein
Don Spekulatius hat geschrieben:Langer Rede kurzer Sinn - Löse Dich von der Vorstellung der Rechtssicherheit. Diese gibt es nicht.
Don Spekulatius hat geschrieben:Wir leben in D in einer Zeit, in der jemand, der besoffen auf dem Acker stolpert, den Bauern verklagt, weil der Acker nicht glatt genug war.
26.04.2019, 14:31
thh hat geschrieben:Das würde ich so nicht unterschreiben - oder dementsprechend verallgemeinern, dass das auch für Notärzte und auch außerhalb des medizinischen Bereichs gibt, ja dass es überhaupt keine letzte Rechtssicherheit, und auch nahezu keine Sicherheit im Leben gibt.
Es kann natürlich keinen festen schematischen Katalog geben, "was irgendjemand im Rettungsdienst darf", weil das u.a. vom Ausbildungs- und Fähigkeitsstand, dem Notfallbild und Patientenzustand und vom medizinischen Fortschritt abhängig ist. Ansonsten lässt sich aber zumeist mit hinreichender Sicherheit vorhersagen, was weitgehend problemlos ist und was sicherlich zu Problemen führt - wobei eine Grauzone verbleibt. Das ist aber kein Spezifikum der Medizin oder des Rettungsdienstes.
thh hat geschrieben:Oder um Patienten vor Schädigungen zu schützen.
thh hat geschrieben:Das scheint mir bei einem Verstoß gegen ein Verbot innerhalb des Vereins jedenfalls nicht gesichert. Ebenso gut möglich sind Konsequenzen, eben weil gegen verbindliche Vorgaben verstoßen wurde..
thh hat geschrieben:Das ist mir zu einfach gedacht.
Komplikationen durch die Verwendung eines LT sind in der Studienlage dokumentiert. Wenn es - z.B. - zu Zungenschwellungen, endotracheale Fehllagen und anderen Fehlpositionierungen und dadurch ggf. zu Magenbeatmungen kommt, ist es trivial, dass dafür ausschließlich die Verwendung des LT verantwortlich war.
thh hat geschrieben:Der Spruch von der hohen See und dem Gericht erinnert mich an das Argument, in der Medizin würde sich ständig alles ändern, was heute richtig sei, sei morgen falsch und übermorgen wieder richtig. Das ist einerseits wahr (mal reanimiert man 15:2, dann 30:2, dann beatmet man vielleicht nur), andererseits ist aber der damit insinuierte Schluss "lass die Experten doch quatschen, ich mache das, was mir persönlich am besten gefällt, gibt doch eh kein richtig und kein falsch" natürlich nicht zutreffend.
thh hat geschrieben:Dann empfehle ich die Leitlinie zum präklinischen Atemwegsmanagement und die dort in Bezug genommene Literatur.
thh hat geschrieben:Insofern ist die Frage, was ein Verbot der Anwendung von LT durch den Landesarzt der eigenen Organisation bedeutet, durchaus nicht so verfehlt, wie Du sie darstellst (und ich lasse dabei die Frage nach der medizinischen Richtigkeit einmal bewusst außen vor). Man kann - Rechtssicherheit hin oder her - durchaus die damit verbundenen Risikenauch juristischer Art abschätzen und entsprechende Konsequenzen ziehen (die im übrigen auch struktureller Art durch vermehrtes Training oder den Umstieg auf ein anderes Device sein können).
thh hat geschrieben:Viel bedeutsamer als die Frage, ob er das tut, ist doch, ob er damit voraussichtlich Erfolg haben wird.
27.04.2019, 21:04
28.04.2019, 16:45
pamie17 hat geschrieben:Oder soll ich im Ernstfall einfach darauf hinweisen, dass höher qualifizierte und über mir stehende Kollegen sich schon innerhalb der HiOrg nicht einig sind?
29.04.2019, 06:28
29.04.2019, 10:35
30.04.2019, 10:08
30.04.2019, 16:44
01.05.2019, 06:17
pamie17 hat geschrieben:Interne Sanktionen im Ehrenamt
15.05.2019, 12:37
Dumpfbacke hat geschrieben:pamie17 hat geschrieben:Interne Sanktionen im Ehrenamt
Welche wären?
15.05.2019, 19:31
16.05.2019, 08:51
Don Spekulatius hat geschrieben:Das kommt davon, wenn man einen Augenarzt zum Landesarzt ernennt.
Interessant ist, dass man die gleiche Argumentation 1:1 für Notfallsanitäter verwenden kann.