Schulsanitätsdienst - Das Original!

Hallo
Ich bin gerade dabei ein Anschreiben für unsere Schulleitung zu schreiben in dem ich Vorteile und Nachteile einer Anschaffung eines Spineboards aufliste, ich bin bereits bei 5 Vorteilen und bräuchte noch ein Paar mehr. Hat jemand Vorteile?

Für einen SSD ehrlich gesagt leider nicht...

Wir haben das ganz einfach gemacht. In Schleswig-Hoöstein ist vorgesehen, dass eintweder eine Krankentrage oder eine Liege an jeder Schule vorgehalten werden muss. DIe Liegen waren in die Jahre gekommen, so dass eine Ersatzbeschaffung anstand. Wir haben dann die Vorteile eines Spineboard gegenüber der normalen Klapptrage geschildert und fertig war die Laube. Liegen hatten wir in der Zwischenzeit aus einer Arztpraxissanierung kostenfrei neu organisiert, und unsere Schulen hatten Spineboards.

Magst du uns denn die Vorteile, die du bereits gesammelt hast, nennen?

Nachteil: Das Spineboard ist weg, wenn du mal nen Pat darauf immobilisiert hast. Und für Schüler kann die Fahrt in das nächste Trauma-Zentrum ganz schön zeit- und kostenaufwendig werden. Von der Heimfahrt mit Brett dann ganz zu schweigen.

Welche realen Situationen habt ihr denn selbst erlebt, die den Einsatz eines Spineboards notwendig machten? Wer würde sich zutrauen, einen Patient mit allen Konsequenzen korrekt auf einem Spineboard zu immobilisieren?

Ich!
Aber nur, mit 2 weiteren, trainierten Anwendern.

Sehe das wie LRF: Spineboard ist im SSD nicht nötig.

Dürfte ich mal fragen, was denn das Problem/so schwierig beim immobilisieren auf dem Spineboard ist? Und was die Konsequenzen sind, von denen LRF geredet hat? Soweit ich dachte ist die Benutzung des Spineboards relativ simpel: Patient drauf, Gurte leicht anlegen und dann von Kopf zu Fuß festziehen...

[EDIT]Was mich beim Recherchieren doch ein bisschen verwundert hat ist, dass anscheinend nicht erwiesen ist, dass das Spineboard überhaupt bei Wirbelsäulen(Spine)-Verletzungen hilfreich ist.

So schwierig ist den Patienten (ich gehe mal von einem in Rückenlage aus) achsengerecht auf die Seite zu drehen, so zu halten, das Spineboard so an dessen Rücken zu positionieren, dass er beim zurückdrehen darauf liegt.
Die Konsequenzen könnten Wirbelsäulenverletzungen sein, wenn er nicht korrekt gedreht wurde.
Außerdem stellt sich mir die Frage, warum ihr einen Patienten mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen überhaupt transportieren wollt.
Könnt ihr ihn im Sanitätsraum soviel besser versorgen oder untersuchen, dass es eine Manipulation der Wirbelsäule rechtfertigt? Eher nicht.
Auch kann der Rettungsdienst oder Notarzt keinen vollständigen Bodycheck mehr durchführen, wenn der Patient bereits durch fraglich qualifiziertes Personal auf dem Spineboard fixiert wurde.
Das Spineboard soll wie du erkannt hast nicht bis zum Transport in die Klinik belassen werden. Zumindest im Transportfahrzeug sollte der Patient auf eine Vakuummatratze umgelagert werden, da diese sich wesentlich besser der natürlichen Rückenform anpasst und den Rücken dann in dieser fixiert.
Ich bin durchaus für SSD´s deren Ausrüstung über Verbandpäckchen und Kühlpacks hinausgeht.
Jedoch muss die erweiterte Ausrüstung ausgebildet, geübt, und angewendet werden können sowie dem Patienten Vorteile oder zumindest keine Risiken bringen.
Das sehe ich hier nicht gegeben.
Erweitert lieber das Material rund um die KatS Tragen um Tragetücher, Decken, Tragenauflagen, Kissen, etc.
Wenn man hierbei auf hygienische Einmalartikel setzt sollte das bereits teuer genug sein.

Danke Stefan!

@stefan
Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee ist, einen Patienten mach Immobilisation auf dem Spineboard auf eine Vakuummatratze umzulagern?

Bin zwar nicht Stefan, aber ja.

Das Spineboard ist zum Transport grundsätzlich ungeeignet "and i hate it with a passion."

... gibt es einen amerikanischen Artikel mit einem ganzen Haufen Quellen, der sich aber auch auf das deutsche System anwenden lässt hier: http://www.jems.com/articles/print/volu ... spita.html

Daraus meiner Meinung nach hierfür relevante Quellen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9523928 und http://emj.bmj.com/content/20/5/476.full

Aber schöner aufgeschlüsselt ist es in der Stellungnahme des PHTLS National Board. (http://www.phtls.de/files/Stellungnahme ... 3-2015.pdf)

Bei der reinen Menschenrettung ist es was anderes, für unebene Strecken hat es auch schön viele Griffe - aber alles was darüber hinausgeht ist ... nicht gut.

Interessant! Ich habe es im Januar im RS-Grundlehrgang noch so gelernt, dass die Immobilisation erst nach Ausschluss einer Wirbelsäulenverletzung - also nach durchgeführtem bildgebenden Verfahren - aufgehoben wird.
Dies würde einem Umlagern vom Spineboard auf die Vakuummatratze widersprechen. Wird das bei euch tatsächlich so gehandhabt?

Spineboard darfst du ohne genügend Ausbildung/Unterweisungen auch nicht!

Und der 2. ROSC binnen kurzer Zeit. Was ein Held.