Total Crazy, oder? - Rollwagen Helferverpflegung - eure Tipp

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27.03.2014, 21:01
Hallo,

heute hab ich mal ein echt verrücktes Anliegen...

Im Rahmen einer Umgestaltung an einer
Schule, die auch zu einer Neugestaltung und Neubeschaffung der Kücheneinrichtungen geführt hat, wird möglicherweise eine gewisse Menge "Altmaterial" überschüssig, für das eine sinnvolle Weiterverwendung gesucht wird. Auch wenn aus den 60-er und 70-er Jahren, sind viele Gebrauchsgegenstände (Geschirr, Besteck, Töpfe etc.) noch gut in Schuss. Diese wegzuwerfen wäre in meinen Augen viel zu schade.

Daher kam mir die Idee, aufbauend auf ausgesonderten Küchenmaterialien einen Rollwagen mit Modulkisten zu basteln, mit dem bei Sanitätsdiensten, Feuerwehreinsätzen oder kleineren Betreuungslagen eine gewisse Grundversorgung für 25 bis 30 Personen aufgebaut werden kann.

Also für solche Fälle, in denen sich die Anforderung einer Betreuungs- und Verpflegungskomponente (noch) nicht lohnt.

Vor Augen habe ich einen Rollunterwagen mit einer Nutzlast von 150 kg, auf den passende Kunststoffkisten, die es in vielen Ausführungen und Größen gibt, aufgestapelt werden können. Diese fahrbare "Kistensäule" soll alles beinhalten, was zum Aufbau einer kleinen Verpflegungsstation notwendig ist.

Wer hat im Bereich Helferverpflegung / Betreuung Ahnung?

Ich habe mit in einem ersten Entwurf folgende Ausstattung ausgedacht (die meisten aufgelisteten Utensilien wären bereits durch die ausgesonderten Küchenutensilien vorhanden):

Bestückungsliste Colli „Einsatzgruppenverpflegung / Notunterkunft 25“

Modulkiste Heißgetränke (Kiste wasserdicht halten! - Technikkiste)
1 Industrie-Kaffeemaschine Bonamat® mit zwei Kannen und Filterhalter
1 Heisswasserkocher, regelbare Temperatur
1 Dreier-Mehrfach-Steckdose (mit Schalter)
Mind. 25 Filter für Industrie-Kaffeemaschine
1 Kunststoff-Messmecher für Industie-Kaffeemaschine
3 Pakete Bohnenkaffee, normale Stärke, gemahlen
3 Kännchen Kaffeesahne, je 250 ml
2 Pakete haltbare Vollmilch, je 1 l
1 Teebeutel-Spender, befüllt mit versch. Tees
1 Paket Würfelzucker
1 Spender Süßstoff
2 Pakete/Tüten Konferenz-Kekse, gemischt
1 Dose Weingummi, 1 kg (z.B. Haribo ® ColoRado)
25 Kaffeetassen
25 Untertassen
25 Teelöffel
3 Müllbeutel, mittel

Modulkisten Geschirr und Besteck (Gitter-Kiste zum Abtropfen), 2x vorhanden, je
25 Teller, flach
25 Teller, tief (Suppe)
25 Gabeln
25 Messer
25 Esslöffel
1 Geschirrständer (zum Abtropfen)

Modulkiste Lebensmittelzubereitung (Kiste wasserdicht! - Grobspülkiste)
2 elektr. Kochplatten, nichtrostend
1 Dreier-Mehrfachsteckdose, min. 2500 W, schaltbar
1 Verlängerungskabel, min. 10 m
1 Topf klein (5 l)
1 Topf mittel (12 l)
1 Topf groß (20 l)
1 Schöpfkelle groß
1 Schöpfkelle, klein
1 Kochlöffel, groß
1 Kochlöffel, mittel
1 Spaghetti-Zange
1 Schneebesen
2 Küchenmesser
1 Dosenöffner
1 Schere
1 Sieb
1 Messbecher
2 Rührlöffel
3 Abschmeck-Löffel
3 Teller, tief
2 Schürzen, kochfest
2 Haarnetzhauben, Einweg (z.B. OP-Hauben)
1 Arbeitsleuchte, 230 V
1 Handscheinwerfer, akkubetrieben

Modulkiste Lebensmittelvorrat
30 Bockwürste / Wiener Würste, in Konserve
2 Großkonserven Suppe/Eintopf
6 Große Packungen Spaghetti (z.B. Miracoli ®)
5 l Mineralwasser
5 l Apfelschorle od. Fruchtsaft
1 Großpackung Senf
1 Großpackung Ketchup

Modulkiste Lebensmittelausgabe (Kiste wasserdicht! - Feinspülkiste)
1 Arbeitsleuchte, 230 V
25 Gläser
25 Kuchenteller
25 Kuchengabeln
25 Müsli- / Salatschalen
5 Platten für Aufschnitt
3 Ausgabeschüsseln, groß
2 Brotkörbe/schüsseln, sehr groß
2 Butterteller mit Schmiergabel
2 Wurst / Käsegabeln
5 Teelöffel (für Aufstrich)
Pfeffer- und Salzstreuer (oder je 50 Portionstüten)
2 Schürzen, kochfest

Modulkiste Schmutziges Geschirr (Kiste wasserdicht! - Klarspülkiste)
5 Müllbeutel, groß (120 l)
2 Spülmittel
6 Geschirrhandtücher
2 Waschbürsten
2 Schürzen, wasserdicht
1 Hygienebox (Hände- und Flächendesinfektion, Seife, Reinigungstücher)
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

27.03.2014, 22:43
Hi,

statt/zusätzlich zu den Teelöffeln würd ich noch diese Einmal-Rühr-Sticks und Einmal-Thermobecher drauf packen. Dann kannst du auch Einsatzkräfte abfertigen, die "auf dem Sprung" sind und mit Kaffee/Tee weiter fahren.
Zu Spaghetti gehört noch irgendeine Sauce, oder wollt ihr die frisch machen?
Nitril-Handschuhe und Spüllappen würd ich auch noch auf die Liste packen.

Hast du dir Gedanken um die Wasserzuführung gemacht? Ich würde noch mind. zwei 10l-Kanister beschaffen, die dann im Bedarfsfall gefüllt werden. Strom bekommt man eigentlich immer irgendwo her, mit Frischwasser kann's rar aussehen.

Senf/Ketchup würde ich lieber kleine Packungen nehmen, beides ist zwar theoretisch lang haltbar, nach Anbruch aber kühlpflichtig und nur noch begrenzt haltbar.

Gruß
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

27.03.2014, 22:53
Du hast zwar ne Grobspülkiste und ne Klarspülkiste eingeplant, aber was machst du mit dem nichtbenutzten Inhalt der Kisten?

28.03.2014, 00:29
Meine Ideen:

Packungsgrößen:
Bei voraussichtlich seltener Nutzung ist es sicher sinnvoller, auf kleinere Packungsgrößen zurückzugreifen - z.B. statt der Kilodosen Haribo mehrere 200 g Beutel usw. - macht das rotieren bzw. Neubeschaffen deutlich einfacher - und bei "kurz vor Verfall" kann man auch einfacher mal 5 Dosen a 6 Würstchen zu Hause aufbrauchen als die Riesenpackung.

Kaffeemaschine:
ich glaube, dass man sowohl preislich, als auch vom Zeitfaktor und von der Flexibilität mit drei "Haushaltsmaschinen" besser fährt. Die Großmaschinen brauchen relativ lange (also mit entsprechend Vorlauf), lohnen sich nur, wenn man gleich entsprechend viel braucht usw., wenn nur 5 personen da sind, lohnt es sich gar nicht.
Bei der Feuerwehr haben wir auch 3 Haushaltsmaschinen und einige Thermoskannen und können damit auch problemlos 30 Personen ect versorgen - weiterer Vorteil - der kaffee ist frischer, als wenn die große maschine gekocht wird und dann über stunden leergetrunken werden muss.

Kochplatten:
meinst du normale "Haushaltskochplatten"? Oder schon was aus dem Profi-Bereich? um einen 20 l Topf adäquat aufzuheizen, muss da schon gut was kommen, ggf. Hockerkocher mit Gas, gerade wenn geplant wird, auch zu kochen (Spaghetti), da braucht man mehr Leistung, als wenn es nur ums Aufwärmen (Konservensuppe auf 80 Grad bringen, Würstchen in heißem Wasser baden) geht

Warmgetränke Kinder:
Kaffee und Tee - nicht jedermanns Sache, ggf. noch was für Kakao und/oder den bekannten, süßen Zitronentee vorhalten.

Technik/Sicherheit:
da bin ich auch kein Profi - aber ich bin mir sicher, dass "normale" dreifachsteckdosen im Küchenbereich (Feuchtzone) nicht ausreichen, man da also was besseres braucht - möglicherweise auch noch ne seperate Absicherung (Fi-Schalter), gerade wenn man an unbekannte Stromversorgung solche Verbraucher hängt - zumal dann auch die Sicherung ortsnah rausfliegt und nicht irgendwo, wo man dann erst mal nen Hausmeister fragt.
Da würde ich mir mal bei THW-Einheiten ect. Rat holen, die ähnliches betreiben.
Im Küchenbereich sollte man auch über ne Löschdecke und Verbandkasten und nen Karton Einmalhandschuhe nachdenken

generell:
Alu-Folie, Rolle Gefrierbeutel .... wenn was übrig bleibt oder mitgenommen werden soll oder für weiter weg eingesetzte Helfer geholt wird

Umbedingt Trichter in 2 - 3 Größen, oft ist es notwendig, irgendwas umzufüllen ect. und ohne geht viel daneben - einen großen (befüllen von Thermoskannen mittels Schöpflöffel), einen mittleren (z.B. Zucker in Spender) und einen kleinen (passend in Konus von Getränkeflaschen) sind sehr oft hilfreich
Zuletzt geändert von Markus am 28.03.2014, 00:37, insgesamt 1-mal geändert.

28.03.2014, 00:35
Hast du dir Gedanken um die Wasserzuführung gemacht? Ich würde noch mind. zwei 10l-Kanister beschaffen, die dann im Bedarfsfall gefüllt werden. Strom bekommt man eigentlich immer irgendwo her, mit Frischwasser kann's rar aussehen.


Hier gibt es im Supermarkt 5 - l Wasserkanister mit Mineralwasser um 1,00 Euro und haltbarkeitsdatum um 3 Jahre - da lohnt sich nicht die vorhaltung von leeren kanistern und das Befüllen bei Bedarf.
Wenn die leer sind, kann man die kanister natürlich auch wieder befüllen.... Vorteil ist halt, dass man sofort loslegen kann.
Sollte es die bei euch in der Ecke nicht geben, hat man auch mit einem Sixpack stillem Discounter-Wasser auch gleich 9 Liter am Start

28.03.2014, 11:55
Die Frage ist, wer kann das bewirtschaften? Haben diese Personen auch die geforderten Einweisungen und Schulungen?

Wer kontrolliert regelmäßig die Lebensmittel? Milchprodukte sind idR 3 Monate haltbar.
Zu den Kisten: Wieso Müsli-Schalen?
Wo sind die Servietten?
War mal die Überlegung da, für Einsätze Einweggeschirr vorzuhalten? Oder hast du die Möglichkeit, für die Reinigung drausen ca 100l Wasser zu bekommen, und das über 65° Celsius?
Das Mehrweggeschirr für Veranstaltungen in Hallen zurückhalten, wo auch eine richtige Reinigung (Gewerbespülmaschine) gegeben ist.
Spaghetti und Würste aus den Listen streichen. Sind in der Zubereitung zu kompliziert. Mindestens noch 1 großer Kochtopf mit rein.
Mal nachgedacht, wer draußen dann die elektrische Versorgung sicher stellt?

Müllbeutelständer fehlen, und die kleinen raus, dafür mehr große mit entsrechendem Ständer. (3 Stück)

28.03.2014, 14:37
Vielen Dank für die bisherigen Tipps. Einige habe ich gleich umgesetzt, wie z.B. das Kanister-Wasser.

Auch Mehrfach-Steckdosen für den Außenbereich mit FI-Schutz werden beschafft.

Für nicht benutztes Geschirr wird es eine zusätzliche Klappkiste geben.

Bei der Kaffeemaschine bleibt es bei der angedachten Gastromaschine. Diese benötigt ca. fünf Minuten für 1,8 l Kaffee und hat keine Vorlaufzeit. Pro Stunde kann sie 18 l Kaffee kochen, und das im Dauerbetrieb.

Einige Sachen verstehe ich nicht ganz. Zum Beispiel einige Bedenken von "Dumpfbacke":

Bewirtschaften kann das jeder, der eine Elektroplatte und eine Kaffeemaschine bedienen kann, also prinzipiell jede Einsatzkraft.

Unsere H-Milch ist deutlich länger als drei Monate haltbar. Es ist angedacht, diese (wie auch die Kaffeesahne und die Kekse) laufend im Dienstbetrieb zu verbrauchen und zu erneuern. Der Verpflegungscolli ist hier so eine Art "Zwischenlager". Die Verfalldaten werden hier genau so akribisch kontrolliert wie die der medizinischen Ausrüstung.

Servietten sind schon mit auf der Liste, ebenso wie eine Löschdecke. Hatte ich vergessen, es aber inzwischen selbst bemerkt.

Einweggeschirr kommt für uns nicht in Frage (Umweltschutz und Esskultur), benutztes Geschirr kann in der dafür vorgesehenen Kiste zur Aufbereitung transportiert werden oder zur Not vor Ort abgewaschen werden. Wasser ist ja überall verfügbar, spätestens aus dem Hydrantennetz.

Angewärmt werden kann das Abwaschwasser mit dem Wasserkocher, notfalls sollte mit dem Geschirrspülmittel auch eine Kaltreinigung möglich sein.

Was am Aufwärmen von Würstchen kompliziert sein soll, kann ich nicht nachvollziehen... Die Spaghetti werden evtl. gestrichen.

Die Müsli-/Salatschalen sollen als Reserve dienen, wenn nicht genug tiefe Teller für Suppe vorhanden sind (nur 25 Stück angedacht)

Müllbeutelständer sind in meinen Augen auch nicht wichtig, man kann die Tüten an Wände kleben oder auf dem Boden lagern.

Ziel ist ja ein improvisierter Verpflegungsbetrieb, in erster Linie für Einsatzkräfte. Daher soll die Ausstattung so knapp wie möglich ausfallen, das Material bequem von einer Person in einen PKW einzuladen sein.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

29.03.2014, 13:48
Zu dem Geschirr würde ich noch Einwegartikel wie Teller (Flach und Suppenschalen), Becher und Besteck vorhalten. Auch wenn es nicht gerade umweltoptimiert ist, aber mindestens Becher gerade für Kaffe/Tee würde ich schon mit aufnehmen.

Wenn man eine Versorgung aufbauen muss, wo man auf die Versorgung von Generatoren angewiesen ist, rechne mal durch, was für eine Generatorleistung nötig wäre für den Vollbetrieb. Habt ihr Zugriff auf solche Generatoren?
Mein Gedabke geht dahin, evtl ein oder zwei Gaskochfelder entweder zusätzlich oder als Ersatz für die Elektrokochplatten zu nehmen.

Zur bevorratung von Spreisen würde ich nur auf Dosenware gehen wegen der Haltbarkeit und folglich wegen den Kosten. Milch würde ich nur als Pulver bevorraten.

Bezüglich der Stromversorgung würde ich keine Verteilerleisten mit FI-Schutz gehen sondern macht Euch ein Verteilerbord wo ihr die Einspeisemöglichkeit über Schuko-Stecker und CEE-Stecker habt. So seid ihr unabhängiger, was noch verfügbar ist, könnt eure eigene Absicherung incl. FI-Schutz bei euch haben. Könnt darauf mit normalen Verteilerleisten bzw. Verlängerungskabeln aufbauen.

Das ist jetzt das was mir gerade im Kopf war.
Wir werden aus den schönsten Träumen gerissen,
um so manchen Alptraum zu erleben.

Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

30.03.2014, 20:30
Noch ein paar Tipps bezüglich Strom:
1. auf ausreichende Beschaltleistung der Verlängerungskabel achten, bei Kabeltrommeln diese immer(!!) ganz abwickeln und ich schleifen legen
2. Den FI-Schalter würde ich als extra Zwischenstecker nehmen, da er im geschützten Bereich eingebaut werden muss (wozu meisten Garagen nicht zählen, sondern nur feste Bauwerke). Im Außenbereich müssen alle Steckerverbinder geschützt werden. Für z.B. hintereinander geschaltete Verlängerungskabel siehe unten.
3. Mehrfachstecker auf keinen Fall hintereinander schalten und die Anforderungen für Feuchträume (Küche) beachten, damit ihr wirklich auf der sicheren Seite seid. Sollte das explizit für den Außeneinsatz sein, müssen alle Geräte entsprechend mit Wasserdichten Steckerverbinder ausgestattet werden (Die, die auch FW und THW und SEG und so verwenden für Beleuchtung)

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Steckverbinderschutz: z.B. http://www.amazon.de/Brennenstuhl-1160400-Safe-Box/dp/B001B4S8LW
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!


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