Uhren im Sanitätsdienst

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20.06.2013, 10:44
Ehhhh....nein...dann müsstest du ja auch dein T-Shirt wechseln...;-)

Hajo: Nur weil IHR kein Desinfektionsmittel hattet, habt ihr alles weggeschmissen? Wäre ja jetzt echt mal interessant, was das gewesen sein soll...habt ihr den RTW dann auch entsorgt? ;-)

Messfehler durch Extrasystolen kämen aber auch in Frage. :D
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

20.06.2013, 11:02
Original von Hajo Behrendt
Original von Wie
Original von sebbe1995
Ich vertraue auf mein Gefühl und die Tatsache, dass mir der Bereich, in dem die Frequenz liegt, ausreicht.

Und ein Beispiel aus dem Sanitätsdienst: Volksfest, im Laufe der Versorgung stellt sich heraus, dass der Patient mit Clostridien infiziert ist. Da kein hierfür zugelassenes Desinfektionsmittel verfügbar war, mussten alle Gerätschaften, mit denen der Patient Kontakt hatte, entsorgt werden.

Zu den Meinungsteilen deines Posts nehm ich gar nimmer Stellung, aber was du hier als Fakt angibst ist schlichtweg Blödsinn:
Im Sanitätsdienst wirst du im Maximalfall mal mit clostridium difficile und clostridium perfringens in Kontakt kommen, hier gibt es mehr als genug Desinfektionsmittel zugelassen, generell sind Oxidantien zu empfehlen, aber auch mit Aldehyden ist ein entsprechender Desinfektionserfolg zu erzielen. Selbst Peressigsäure als "natürliches" Desinfektionsmittel wird vom RKI als Desinfektionsmittel für CDI empfohlen, ebenso Natrium Hypochlorid -selbiges findest du in den meisten Haushaltsreinigern.

Quelle:
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Erreger_ausgewaehlt/Clostridium/Clostridium_pdf_02.pdf?__blob=publicationFile

http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Erreger_ausgewaehlt/Clostridium/Clostriium_pdf_06.pdf?__blob=publicationFile

20.06.2013, 11:05
Original von Wie
Ehhhh....nein...dann müsstest du ja auch dein T-Shirt wechseln...;-)

Und die Hose, und Sicherheitsschuhe tragen und......

Da ich persönlich keine Uhr trage, stellt sich mir das Problem nicht. Auf 99% der Sanitätsdienste auf denen ich bisher war, war die einzige Gefahr der Kontamination meiner nicht vorhandenen Uhr nur durch den Senf auf meiner Bratwurst gegeben...

Wenn man dann im RD oder auch mal SanD doch mal was arbeiten muss, lassen sich die Einmalhandschuhe durchaus ohne Probleme auch über die Uhr ziehen, womit das Hygieneargument dann auch noch weitergehend entkräftigt wäre.

Wie man sich mit einer normal getragenen Uhr beim Umlagern verletzen soll, ist mir auch einigermaßen unklar - ist halt mal irgendein Arbeitsschützer irgendwann draufgekommen.
Endlich EH! 04.05.2008!

24.06.2013, 00:56
Original von Corlando
Okay, danke für eure Antworten.

@Georg
Bei uns heißt es, wir dürfen aus hygienischen Gründen keine Uhr am Handgelenk tragen..


Wer seid "ihr"?

24.06.2013, 10:47
Original von dorfbengel
Wer seid "ihr"?


Wer bist "DU"?

Das fragte ich auch schon in einem anderen Thread in dem du lustige Dinge von dir gegeben hast.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

24.06.2013, 15:18
Mal abgesehen davon, dass sich einem auch nicht der Sinn des Posts erschließt...

08.01.2014, 15:26
Also ich finde meine Schwesternuhr super praktisch. Will meine gar nicht mehr hergeben :)
04.06.2014, 01:34
Zum Thema Hygiene gibt es in Deutschland ein Institut das sich mit sämtlichen Fragen auf diesem Gebiet beschäftigt und Empfehlungen herausgibt. Diese Empfehlungen haben verbindlichen Charakter und sollten dementsprechend beachtet und umgesetzt werden. Die Einrichtung nennt sich "Robert Koch Institut" (kurz "RKI").

"Die Hände des Personals sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern." [1, Seite 1]

"Als Voraussetzung für die Händehygiene dürfen in Arbeitsbereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung an Händen und Unterarmen keine Schmuckstücke, einschließlich Uhren und Eheringen, getragen werden." [1, Seite 1]

Das zitierte Dokument trägt den Titel "Händehygiene - Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut". Im Rahmen eines ehrenamtlichen (Schul-)Sanitätsdienstes sind nur bedingt andere Maßstäbe zu setzen als im professionellen Krankenhausbetrieb. Letzten Endes geht es bei der Hygiene um zwei Komponenten: Der Selbstschutz und den Schutz anderer vor Infektionen.

Die Verletzungsgefahr kommt neben dem hygienischen Aspekt noch hinzu.

Wieso das ganze Drama um die Uhr, den Schmuck und das ganze? Wieso reicht es nicht, seine Uhr einmal in der Woche in ein desinfizierendes Bad zu legen? - Infektionen werden durch Mikroorganismen übertragen. Das sind die superwinzig kleinen Tierchen die man, wie der Name bereits vermuten lässt, nur mit dem Mikroskop sehen kann. Auf der Haut an den Händen haben wir sage und schreibe 10³ Bakterien. Krass, gell? Schonmal eine davon gesehen? Also ich nicht. Weder an mir, noch an anderen. Und trotzdem sind sie da. Leider erkennen wir nicht unmittelbar, welche davon nützlich sind und welche schädlich. Sonst gäbe es wahrscheinlich gar keine Infektionskrankheiten mehr, wenn man sie immer so einfach erkennen würde. Eine Uhr selbst stellt jetzt nicht unbedingt so die tolle Gegend für einen Erreger da - aber eure darunterliegende Haut: schön warm, geschützt durch das Armband, etwas schwitziger als sonst - hier können sich dir Keime toll vermehren. Und Hautschuppen in den Rillen des Uhrenarmbands -mhmmmm, da würde ich als Keim mich gerne einnisten. Seht ihr, was für Probleme eine Uhr bzw. Schmuck allgemein verursacht?

Klar, eine coole Uhr hat was. Aber ganz ehrlich: coolness hat im Sanitätsdienst eine in meinen Augen untergeordnete Rolle.
Ihr wollt eure Sache gut tun? Ihr wollt anderen helfen und sie nicht gefährden? Dann haltet euch an die Empfehlung vom RKI.

In der Klinik werdet ihr übrigens kaum einen verantwortungsbewussten Mitarbeiter in der Patientenversorgung finden, der Schmuck an den Händen oder eine Uhr trägt. Die, die es trotzdem tun riskieren nicht nur die Sicherheit der Patienten und sich selbst, sondern auch eine Abmahnung bis hin zur Kündigung! Also Vorsicht, falls ihr einmal später professionell in einem solchen Bereich (Krankenhaus oder Rettungsdienst) arbeiten wollt.

Zum Thema Händehygiene anbei sei noch gesagt, dass eine der wichtigsten Maßnahmen die Händedesinfektion darstellt.

Bei Fragen könnt ihr mir Antworten, gerne auch per Pivatnachricht.

[1] http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Haendehyg_Rili.pdf?__blob=publicationFile

04.06.2014, 18:04
Ein Schulsanitätsdienst stellt in meinen Augen einen Bereich der Ersten Hilfe dar.

In der Ersten Hilfe existieren keine Vorschriften zur Hygiene, von Handschuhen zum Eigenschutz und Vorgaben zum Erste-Hilfe-Raum des Unfallversicherers mal abgesehen.
Es wird nicht gelehrt und ist in meinen Augen auch nicht so wichtig, da kein Ersthelfer in der gleichen Schlagzahl Patientenkontakt hat wie Krankenhauspersonal oder der Rettungsdienstler...


Ich sehe mich nicht als Zielgruppe für Du-Sprache, aber die Infos als solche sind gut recherchiert und gut zusammengefasst.
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

Re:

30.12.2014, 12:49
Hajo Behrendt hat geschrieben:(Herkömmliche) Uhren haben im Sanitäts- und Rettungsdienst definitiv nichts zu suchen.

Zum einen besteht Verletzungsgefahr, wenn z.B. Patienten umgelagert werden (oder ihr irgendwo hängenbleibt), ferner sollte sich eine desinfizierende Reinigung bei vielen Modellen als schwer darstellbar herausstellen.

Auch fraglich: Wer haftet bei Beschädigung der (privaten) Uhr?

Zu welchem Zweck benötige ich im Rettungs- und Sanitätsdienst die sekundengenaue Uhrzeit?

Zum einen hat jeder von uns mindestens ein Mobiltelefon oder Meldeempfänger mit Uhrzeitanzeige dabei, zum anderen ist (hoffentlich) in jedem Rettungsmittel und Sanitätsraum eine Uhr mit Sekundenanzeige vorhanden, oder? Wenn nicht: Gibt es auch im Ein-Euro-Laden...

Ich weiß zumindest immer, wie spät es ist.

Wozu braucht man sonst noch eine Uhr? Zum Puls auszählen?

Dafür haben wir doch wohl Pulsoximeter, die uns da viel Arbeit und Rechnerei abnehmen. Bei den meisten Patienten funktionieren die zuverlässig.

Und wenn ich einen Patienten habe, der so kritisch ist, dass keine periphere Durchblutung mehr da ist, habe ich wichtigeres zu tun, als in aller Ruhe den Puls auszuzählen. Da reicht ein grober Überblick.

Jeder SanHelfer sollte schon im Gefühl haben, ob der Puls nun bei 40 oder 160 liegt (den Sekundentakt (60/min-1) kennen wir doch alle und können zumindest einen groben Abgleich machen).

Ich habe noch nie eine Uhr gebraucht, daher kann ich nur empfehlen, auf diese zu verzichten.

Alles, was ihr in der PSA braucht: Ein Kuli und vllt. zwei Paar Handschuhe...

Am Patienten habe ich noch nie eine Uhr vermisst.
30.12.2014, 19:30
Noch nie den Puls getastet und ausgezählt? ;)

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